116
von Hannes007
Agent
Teil zehn meiner Chronologie:
Der Spion der mich liebte
Nun denn, ein weiteres Schwergewicht der Reihe. Mit TSWLM konnte ich eigenlich immer schon viel anfangen, aber irgendwie ist er in meiner Rangliste heimlich, still und leise nach hinten gerutscht (Platz 18 von 23). Das wird sich nach dieser Sichtung aber definitv ändern! Aber wie immer der Reihe nach....
Die ausgezeichnete PTS ist vermutlich eine der Besten in der Reihe! Es werden bereits zu Beginn viele Handlungsstränge offengelegt - inklusive der Überraschung, dass Triple X kein Mann, sondern eine Frau ist! Der Score sitzt in der PTS perfekt. Das Bondthema nach einem der markantesten Stunts in der Bondgeschichte - besser gehts nicht!
Das Titellied selber ist direkt im Anschluss an diese PTS/ diesen Stunt für mich zu entspannt, zu langsam. Insgesamt gehört es für mich eher nicht zu den besseren Titelsongs.
Gleich darauf sehen wir 007 in Uniform am Marinestützpunkt. Das hat Format!
Dass Stromberg Schwimmhäute an den Händen hat, ist mir bei dieser Sichtung zum allerersten Mal aufgefallen! Man lernt nie aus und selbst nach -zig Sichtungen entdeckt man neues! Klasse!
Den Kontaktmann mitten in der Wüste finde ich etwas seltsam. Alle Welt sucht nach dem Mikrofilm und ausgerechnet ein Mann in der Wüste weiss ganz genau wer es besitzt und wo es zu finden ist...naja. Der Spruch von Bond "Lieber etwas misstrausich als etwas tot" ist auch heute noch einfach köstlich! Ägypten als Bondlocation ist schon an dieser Stelle würdig.
Die Szene bei den Pyramiden ist perfekt inszeniert, alles ist stimmig, besonders der Score. Gleich darauf folgt eine der besten Szenen in der Reihe: im Club bei Max Kalba. Für mich ist die ein Traum, wo einfach alles perfekt ist. Das Gespräch Bond/Amasova zeigt nach dem Tod von Amasova's Freund wieder eine dunklere Seite - die traurige von Bond, als Amasova von Bonds Ehefrau spricht. Kaum eine Szene in RM's Filmen ist ernster. Davon hätte man RM ruhig mehrere spielen lassen können.
Schon an dieser Stelle fällt auf, dass der Film ein flüssiges, harmonisches Tempo an den Tag legt. So soll es sein, so gefällt mir das sehr!
Weniger gefällt mir die etwas fragwürdige Mitfahrt von Bond und Triple X im Lieferwagen des Beissers und das Spruchfeuerwerk, dass Bond bei der Flucht aus der Wüste im Lieferwagen vom Stapel lässt. Speziell mit den Sprüchen hat man etwas übertrieben. Nach gemeinsamer Ermittlung im MI6-Aussenquartier folgt die Zugszene. Lässt man mal die Distanz ausser acht (war für mich nie störend, auch diesmal nicht), so finde ich sie durchaus gelungen! Der Lotus gehört für mich zu den Top 5 der Bondautos, er darf in FYEO etwas verändert nochmal auftreten. Die Verfolgungsjagd inklusive Unterwasserfahrt ist ebenfalls wieder sehr gut. Alle Actionszenen fügen sich bestens ein und bringen Bond weiter, besser gehts nicht!
Stromberg wird durch Curd Jürgens perfekt gespielt. Er wirkt zu jeder Zeit und in jeder Szene bedrohlich und glaubhaft. Man nimmt ihm den Bösewicht komplett ab. Sein 'unaufgeregter' Tod passt perfekt. Ich finde ihn überhaupt nicht unspektakulär.
Der Massenkampf stört in diesem Film nicht, auch aufgrund des Einzelshowdowns, dem man Bond gewährt. Das Bondthema beim Ritt auf der Kamera passt auch bestens dazu.
Einzig die Wandlung von Triple X am Schluss in der Rettungskapsl ist wieder etwas seltsam und wenig glaubwürdig.
Fazit: Einzig LALD kann von den Moorebonds mit TSWLM mithalten. RM's klasse Leistung, das Bondgirl - auch Strombergs Assistentin - sind optisch ein Hammer, überdies spielt Barbara Bach sehr gut! Die ernsteren Szenen - Tod von Amasovas Freund, der Dialog Bond/Amasova im Club. Ein wirklich bedrohlicher Bösewicht. Der Film ist zwar auch 'over the top', aber hier ergibt es Sinn und es ist stimmig. Auch wenn TSWLM fast ein YOLT-Remake ist, es ist perfekt umgesetzt. Dass mich dieser Film bis auf ein, zwei Kleinigkeiten so dermassen begeistert, hätte ich nicht erwartet!
9 / 10 Punkte.
"Warum hast du ihn geheiratet? - "Er hat mir gesagt er liebt mich." - "Das klingt immer gut."
Tomorrow never dies (1997)