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von HCN007
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iHaveCNit
Spotlight-Sneak 07.09.2022
Überraschungsfilm in OmU mit unbekanntem Kinostart
Arthouse-Kinos Frankfurt – Kleine Harmonie – Reihe 3, Platz 9 – 21:00 Uhr
Spotlight Sneak Nummer 16 des Jahres 2022 für mich !
Wie immer ein Überraschungsfilm mit unbekanntem Kinostart aus dem Programm der Arthouse-Kinos Frankfurt – meist aus der kommenden oder übernächsten Kinowoche – Mit Anmoderation, gelegentlichem Gewinnspiel und am Ende darf eine Wertung abgegeben werden.
Das Ranking an der Stelle:
1. Come On Come On (1,9) / Der schlimmste Mensch der Welt (1,9)
2. Abteil Nr. 6 (2,0) / Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush (2,0)
3. One Of These Days (2,1)
4. Belfast (2,2) / Was geschah mit Bus 670 ? (2,2)
5. Eine Sekunde (2,4)
6. Licorice Pizza (2,5) / Die Magnetischen (2,5)
7. Spencer (2,7) /Sundown (2,7)
8. Massive Talent (2,8)
9. Der Gesang der Flusskrebse (2,9) / Das Glücksrad (2,9)
10. France (3,4)
11. Willkommen in Siegheilkirchen (4,6)
Der Hinweis war folgender:
Was haben ein französischer Ausnahmeregisseur und eine deutsche Filmlegende gemeinsam? Und was hat sich seit 1972 verändert und ist dennoch gleichgeblieben?
Der Überraschungsfilm war sowohl bei der aktuellen Berlinale zu sehen als auch Teil des Programms des aktuellen Queer-Film-Festivals. Er ist auf meiner Liste gewesen – nach der Sichtung in der OmU bin ich mir aber trotz guter eigener Benotung noch unschlüssig, ob ich ihn mir ein zweites Mal in der deutschen Fassung ansehen werde.
Die Auflösung:
Eure Bewertung =2,5
In der gestrigen Spotlight-Sneak haben wir euch den diesjährigen Berlinale-Eröffnungsfilm PETER VON KANT von Frankreichs Kult-Regisseur François Ozon gezeigt, in dem es um eine toxische Dreiecksbeziehung geht. Basierend auf dem Film „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“ von Kult-Regisseur Rainer Werner Fassbinder, schickt sich Ozon an, den Film von einst ein neues Antlitz zu verpassen. Fand „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“ 1972 den Weg zur Berlinale, ist „Peter von Kant“ 50 Jahre später der Eröffnungsfilm der Berlinale 2022 und konkurrierte dort im Wettbewerb um den Goldenen Bären.
Das Ranking an der Stelle:
1. Come On, Come On (1,9)
Der Schlimmste Mensch der Welt (1,9)
2. Abteil Nr. 6 (2,0)
Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush (2,0)
3. One Of These Days (2,1)
4. Belfast (2,2)
Was geschah mit Bus 670 ? (2,2)
5. Eine Sekunde (2,4)
6. Licorice Pizza (2,5)
Die Magnetischen (2,5)
Peter von Kant (2,5)
7. Spencer (2,7)
Sundown (2,7)
8. Massive Talent (2,8)
9. Der Gesang der Flusskrebse (2,9)
Das Glücksrad (2,9)
10. France (3,4)
11. Willkommen in Siegheilkirchen (4,6)
Eigene Note: 2
Wertung: 8/10
Bisher vergebene eigene Noten Spotlight Sneaks 2022 (in Klammern 10er-Wertung):
1 – Spencer (9) / Licorice Pizza (9) / Come On Come On (10) /
2 – Belfast (8) / Abteil Nr. 6 (9) / Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush (9) / Der Schlimmste Mensch der Welt (9) / One Of These Days (8) / France (8) / Eine Sekunde (9) / Die Magnetischen (8) / Der Gesang der Flusskrebse (6) / Peter von Kant (8)
3 – Sundown (7) / Massive Talent (7)
4 – Willkommen in Siegheilkirchen (5)
iHaveCNit: Peter von Kant (2022) – Francois Ozon – MFA+
Deutscher Kinostart: 22.09.2022
gesehen am 07.09.2022 in OmU in der Spotlight-Sneak
Arthouse-Kinos Frankfurt – Kleine Harmonie – Reihe 3, Platz 9 – 21:00 Uhr
Nicht ganz überraschend habe ich letzten Mittwoch in einer Sneak den neuen Film von Francois Ozon „Peter von Kant“ gesehen – den Eröffnungsfilm der aktuellsten Berlinale und Teil des aktuellen Filmangebots des Queer-Film-Festivals 2022.
Der gefeierte Regisseur Peter von Kant lebt mit seinem Assistenten Karl in einem Kölner Atelier. Seine Tage verbringt er tanzend, fluchend, rauchend, trinkend, singend und liebend. Eines Tages im Jahr 1972 besucht ihn seine Muse Sidonie, die ihm den jungen, attraktiven Schauspieler Amir vorstellt. Peter von Kant verliebt sich auf der Stelle in Amir. Die Beziehung der beiden ist sehr rasant und leidenschaftlich – und genauso rasant wieder vorbei nachdem Amir einen großen Aufstieg hingelegt hat. Doch Peter von Kants Obsession nach Amir und die gemeinsame intensive Zeit verzehrt ihn zunehmend und droht ihm alles zu nehmen.
Francois Ozons Film ist in gewisser Art und Weise eine Liebeserklärung des Regisseurs an die deutsche Regielegende Rainer Werner Fassbinder und eine freie Neuinterpretation seines Werkes „Die bitteren Tränen der Petra von Kant“. An dieser Stelle sei von mir aus gesagt, dass meine Wertung des Films eben an mir hängt, weil ich mich bisher noch nicht mit dem Werk von Fassbinder auseinandergesetzt habe und daher zwar Ozons Faszination verstehe, aber nicht nachvollziehen kann. „Peter von Kant“ ist ein Gedankenspiel, da die Titelrolle statt aus weiblicher Perspektive von einem Mann gespielt wird, der scheinbar auch ein Spiegel des Regisseurs Fassbinder darstellen kann – und somit die Frage beantwortet was wohl gewesen wäre, wäre Fassbinder selbst Teil und Hauptcharakter seines Films. Eigentlich über 2 Stunden lang hat Ozon Fassbinders Werk auf 85 Minuten verknappt um damit ein rasantes, verdichtetes und intensives Kammerspiel und Charakterdrama zu schaffen, bei dem vor allem Denis Menochet in der Hauptrolle mich begeistert hat. Zu jeder Zeit nehme ich ihm die toxische Obsession ab, aber auch seine Egozentrik, die ihn eigentlich zu einem unsympathischen, bemitleidenswerten Mann macht.
„Peter von Kant“ - My First Look – 8/10 Punkte.
iHaveCNit: Das Leben ein Tanz (2022) – Cedric Klapisch – Studiocanal
Deutscher Kinostart: 08.09.2022
gesehen am 09.09.2022
Arthouse-Kinos Frankfurt – Eldorado - Parkett – Reihe 5, Platz 10 – 20:15 Uhr
Nachdem mich bereits sowohl „Der Wein und der Wind“ als auch „Einsam Zweisam“ von Cedric Klapisch begeistert haben, ging ich vor wenigen Wochen überrascht an einem Filmposter von „Das Leben ein Tanz“ vorbei – dem neuen Film von Klapisch, der damit prompt auf meine Liste gelandet ist. Ein Film, der mich natürlich auch begeistern sollte.
Die junge Balletttänzerin Elise ist Teil des Ensembles der Pariser Oper. Während einer Vorstellung macht sie hinter der Bühne eine Entdeckung, die sie emotional belasten wird. Diese Belastung führt dann dazu, dass sie sich bei einem Sprung verletzt. Für die ehrgeizige Elise, deren Hauptbestandteil des Lebens eben Tanzen und Ballett gewesen ist, heißt es nun das Leben neu zu ordnen. Sie schließt sich dem Foodtruck des Partners einer guten Freundin an, die auf dem Weg in ein Retreat sind um dort für das Catering zu sorgen. Dort gastiert dann auch eine Weile eine moderne Tanzgruppe des Choreographen Hofesh Shechter, die Elise scheinbar neue Hoffnung geben wird.
„Das Leben ein Tanz“ hat mich sehr begeistert. Der Film, dessen erzählerische Klammer von zwei größeren Tanzsequenzen geschlossen wird und den Kontrast zwischen traditionellem Ballett und „Modern Dance“ liefert – genau wie auch der Kontrast zwischen dem eher fliegenden Ballett und dem bodennahen „Modern Dance“. Gerade im Bezug auf den Tanz und die Sequenzen ist der Film sehr authentisch und großartig gelungen, da Hauptdarstellerin Marion Barbeau selbst Ballett- und Tanzerfahrung mitbringt und die Choreografien von Hofesh Shechter ausgearbeitet worden sind. Doch auch abseits von Tanz konnte mich der Film begeistern. Das Drama selbst hätte sehr schwermütig und niederschlagend sein können, doch der Film schafft es sehr leichtfüßig eine Wohlfühlatmosphäre zu schaffen, bei der Humor und Warmherzigkeit nicht auf der Strecke bleibt. Vor allem Marion Barbeau hat mir in der Hauptrolle sehr gut gefallen, auch wenn das ihre erste Rolle gewesen ist – ein großartiges Debüt. Darüber hinaus ist der Film von viel Zwischenmenschlichkeit geprägt – Von Elises Verhältnis zu ihrem Vater, das in einem sehr starken emotionalen Moment berühren wird bis hin zu ihrem Verhältnis zu Freunden, Bekannten und den Tänzern selbst. Ganz witzig fand ich hier vor allem Francois Civil als Physiotherapeuten und auch die Kombination aus Souheila Yacoub und Pio Marmai, bei deren Dynamik gekonnt mit der Macho-Attitüde gespielt wird. Interessant auch, dass der Film an einer Stelle die Rolle der weiblichen Heldin in traditionellem Ballett kritisch betrachtet. Um die Klammer an dieser Stelle auch für mich zu schließen – ein schöner, warmherziger, mitreißender und unterhaltsamer Film, der mich am Ende auch emotional berühren konnte.
„Das Leben ein Tanz“ - My First Look – 9/10 Punkte.
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