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Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 23. August 2022 16:52
von Casino Hille
danielcc hat geschrieben: 23. August 2022 11:06 Fracture/Das Perfekte Verbrechen (2007, R: Gregory Hoblit: Anthony Hopkins, Ryan Gosling, Rosamund Pike)

Wenn man einen Thriller dreht, der sich mit dem perfekten Verbrechen rühmt (zumindest im deutschen Titel), dann muss man schon Drehbuchtechnisch abliefern. Fracture jedoch hält diesem Anspruch nicht stand, und dazu muss man nicht mal richtig tiefgründig drüber nachdenken. Das Ende ist einfach ziemlich enttäuschend und unlogisch. Schade
Kannst du mit Spoiler-Tag näher ausführen, was du meinst?

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 23. August 2022 17:36
von danielcc
vodkamartini hat geschrieben: 23. August 2022 16:37 Sehe ich anders, gehört zur Oberliga des Genres und wird immer wieder gern gesichtet:

https://www.ofdb.de/review/116839,24628 ... Verbrechen
Mann Mann Mann, du hast echt keine Ahnung von meinem Genre ;-)

(so jetzt lese ich deinen Beitrag)

P.S.: Habe deine Rezension gelesen. Hat mich in Strecken erinnert an eine andere Rezension die auf wiki zitiert wird. In anderen Teilen stimmst du zu 100% mit dem überein, was ich auch geschrieben hatte.

Aber dennoch: So grandios durchdacht und ausgebufft ist das alles nicht. Es gibt auch für meinen Geschmack tatsächlich viel zu wenig Zeit für das eigentliche Katz und Mausspiel bzw. die Züge in einem Schachspiel. Der Film verliert sich viel zu lange in der Nebenhandlung um seinen neuen Job und die hübsche Chefin. Für das eigentliche Aufeinandertreffen der Beiden bleiben ja kaum mehr als 3-4 Szenen.
Auch stört mich die Auflösung wirklich weil das einfach von vielen Zufällen und Ungereimtheiten geprägt ist

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 23. August 2022 18:29
von danielcc
Zum den Ungereimtheiten:
Spoiler
- Crawfords Plan funktioniert nur, weil und wenn Nunally genau in dem Bezirk wo er wohnt zu dieser Zeit mit diesem Fall beauftragt wird.
- Auch funktioniert er nur, weil Nunally nicht den echten Namen von Crawfords Frau kennt
- Er fährt mit dem auffälligsten Auto der Welt zu dem Hotel wo die beiden sind (Ankunft noch ohne Hut)
- Woher weiß er dass Nunally seine Waffe dort im Hotel haben wird?
- Die Zeugen die ja wussten dass nur Crawford und seine Frau im Haus sein können spielen gar keine Rolle?

- Der eigentlich Bock aber ist, dass der Austausch der Waffe ja völlig unötig ist wenn er eh darauf gesetzt hat, dass er die Chance bekommt, Nunallys Waffe in seiner Villa austauschen zu können! Er hätte es ja andersrum machen können. Also, mit der eigenen Waffe schießen, und diese dann Nunally unterjubeln. Wenn der eine Tausch funktioniert, warum nicht dan der andere?

- Weiterer Zufall dann noch, dass er unbedingt darauf besteht, dass die lebenserhaltenden Maßnahmen an seiner Frau abgeschaltet werden
- Ob das Ganze wirklich unter die Double Jeopardy Ausnahme fallen würde, weiß ich nicht

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 23. August 2022 23:47
von danielcc
jetzt auch:

Primal Fear/Zwielicht (Regie: Gregory Hoblit; Richard Gere, Edward Norton)

Da der Film hier zweifach sehr gelobt wurde, das Fazit gleich vorab: Nein, das ist nicht mein Favorit unter den 90er Thrillern.

Zweifellos liefert Norton hier gleich in seinem allerersten Auftritt eine beeindruckende Leistung ab. Mir ist jedoch die gesamte Handlung zu lahm und brav erzählt, zu vorhersehbar im Sinne, dass man solch "überraschende" Wendungen zu genüge kennt.
Auch ist der Film erkennbar zu lang und möchtegern-komplex. Das manifestiert sich dann auch zwangsläufig in der Lauflänge. Während fast alle 90er Thriller mit 110-115 Minute auskommen, läuft Zwielicht über 125 Minuten. Trotz all der Wendungen passiert mir einfach zu wenig. Mir sind die Figuren egal, Geres Charakter (wie so oft) zu geleckt.

Im direkten Vergleich mit Hoblits späterem Werk Fracture fällt auch auf, dass die Charakterzeichnung deutlich weniger ausgeprägt ist. Im neueren Film weiß Hoblit exakt, was er mit den beiden Hauptfiguren erzählen will. Zwielicht ist für mich der typische Fall eines Romans, der als solcher top funktioniert, aber als Film - zumal ohne erkennbare Regieeinfälle - merkwürdig lahm und flach bleibt.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 24. August 2022 10:14
von ollistone
Casino Hille hat geschrieben: 22. August 2022 16:48 Aus der Zeit gefallen? Das war ja 1983 schon ein Film, der bewusst in die James-Dean-Ära zurückblickt und damit zu seiner Entstehung schon einen gestrigen Blick wirft...
"Outsider" wird allgemein wirklich nicht zu Coppolas stärksten Filmen gezählt, aber dahinter will ich mich gar nicht verstecken. So gut mir die Schauspieler gefallen, vor allem Ralph Macchio und C. Thomas Howell, so stilisiert und klischeehaft finde ich doch ihr Agieren. Die Figuren rennen statt zu gehen, schreien statt zu sprechen, ständig unter Hochspannung, prügeln sich bei jeder Gelegenheit, raufen wie junge Hunde, die Greasers sind die Proleten, aber doch die gutherzigen, liebenswerten, und der wegen Totschlags gesuchte Ponyboy erweist sich als großer Held und rettet Kinder vor dem sicheren Flammentod - das holt mich alles nicht ab. Der Versuch, die 50er mit ihrem Slang, ihren mackerhaften Muskelspielen zu inszenieren, gerät mir viel zu sehr zur Pose. Einen Film wie "Stand By Me" empfinde ich als zeitloser.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 25. August 2022 08:14
von GoldenProjectile
Nope (2022, Jordan Peele)

Den ganzen Sommer über war bei mir irgendwie ziemliche Kinoflaute, hoffentlich bessert sich das wieder ein bisschen. Ein guter Grundstein dafür wurde gestern gelegt Nope ist ein unterhaltsames Konglomerat aus unterschiedlichen Genre-Zutaten, allen voran ein überzeugendes Neuarrangement klassischer Sci-Fi- und Contact-Strukturen. Gefallen haben sowohl die erste Hälfte, die auf sehr effektvolles Mystery-Building und Horror-Atmosphäre setzt, als auch die zweite Hälfte die eher im Abenteuer- und Survival-Gebiet zu verorten ist. Nicht zu kurz kommt dabei der Humor, der nie wie aufgesetzter Comedy-Blödsinn wirkt, sondern den Film auch angesichts seiner bizarreren Züge zugänglich macht. Dabei helfen auch das charismatische Vierergespann aus Daniel Kaluuya, Keke Palmer, Brandon Perea und Michael Wincott sowie das einvernehmende Wildwest- und Pferderanch-Setting.

Wertung: 7,5 / 10

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 25. August 2022 17:18
von StanleyBeamish
Extremities
Selten hat mich ein Film nach fabulösem Start am Ende mehr enttäuscht als dieser.
Er begann als verdammt guter "House Invasion Horror" und endete als verdammt schlechter "Rape and Revenge Thriller". Nicht einmal die hervorragenden schauspielerischen Leistungen von James Russo als psychopathischer Sexualserienkiller als auch Farah Fawcett als starker Widerpart, die nicht an seiner physischen Überlegenheit zerbricht, konnte da etwas ändern - sie retten den Film so gerade über die erste Hälfte.
Bis zum überraschend gut eingefädelten Turn, wo sie den Spieß umdreht, packen dem Zuseher die überzeugend gespielte Bösartigkeit von Russo ebenso wie die verzweifelten Versuche von Fawcett, ihn zu überlisten.
Doch nach dem Turn mutiert Russo zum netten Buddy, der mit einer Täter Opfer Umkehr Farahs WG Genossinnen überzeugen will, dass sie die psychopathische Mörderin sei, und er nur unverdanks zum Zielobjekt ihrer Perversionen wurde. Die Handlung verkommt immer mehr zu einer Therapiesitzung neurotischer Frauen.
Schade!
6/10 Krokodilstränen

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 27. August 2022 12:47
von HCN007
iHaveCNit: Beast (2022) – Baltasar Kormakur – Universal
Deutscher Kinostart: 25.08.2022
gesehen am 26.08.2022 in SAMSUNG ONYX LED
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 6 – Reihe 13, Platz 21 – 20:15 Uhr


Das aktuelle Kino-Wochenende bietet einen kleinen Survivalausflug in Südafrika mit Baltasar Kormakurs „Beast“, indem Idris Elba die Hauptrolle spielt und genauso kompakt wie den Film möchte ich an dieser Stelle auch meine schriftlichen Gedanken zum Film halten.

Dr. Nate Daniels fliegt mit seinen Töchtern Meredith und Norah nach Südafrika. Dort will er seinen Töchtern nicht nur einen Einblick in seine Vergangenheit und die Entstehung der Liebe zur vor kurzem verstorbenen Mutter bieten, sondern ihnen auch wieder etwas näher kommen. Auch seinen alten Freund Martin besucht er dort. Der Biologe und Anti-Wilderer nimmt Nate und seine Töchter mit auf einen Trip durch ein besonderes Wildtierreservat. Doch schon nach kurzer Zeit kommt es zu mysteriösen Entdeckungen und einem Aufeinandertreffen mit einem traumatisierten, blutrünstigen Löwen, der es auf Nate, seine Töchter und Martin abgesehen hat. Ein Kampf ums Überleben beginnt.

„Beast“ ist mit seinem Setting durchaus aktuell ein wenig erfrischend mit einem Trip nach Südafrika. Sehr cool, auch hier mal wieder Sharlto Copley in einer Nebenrolle zu sehen, wobei natürlich der Großteil des Films eher von Idris Elba sowie den beiden Töchtern Iyana Halley und Leah Jeffries getragen wird, die als Vater-Töchter-Gespann durchaus sofern das in einem 90-minütigen Survivalthriller möglich ist, auch einen dramaturgischen und emotionalen Hintergrund geliefert bekommen, der dem Film einen interessanten Unterbau geben. Der Film nimmt keine Gefangenen und ist von Anfang bis Ende sehr rasant und zügig. Gepaart mit seiner Inszenierung, bei der die Kameraführung mit einigen interessant durch choreographierten One-Take-Plansequenzen besticht, gibt das dem Film einen eigenen Flow und Rhythmus, der ebenfalls zur Spannung und Rasanz des Films beigetragen hat. Natürlich besteht der Film jedoch nicht unbedingt den Logiktest, wenn es sowohl um Handlungen von Mensch und Tier geht, aber das ist hier eher zu vernachlässigen. Ebenso spürt man auch, dass die visuellen Effekte natürlich auch ihre Schwächen haben. Trotzdem ist „Beast“ ein spannender, rasanter und kompakter Survivalthriller, der mir gefallen hat.

„Beast“ – My First Look – 7/10 Punkte.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 29. August 2022 00:32
von HCN007
iHaveCNit: The Invitation – Bis das der Tod uns scheidet (2022) – Jessica M. Thompson – Sony Pictures
Deutscher Kinostart: 25.08.2022
gesehen am 28.08.2022
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 7 – Reihe 13, Platz 15 – 21:00 Uhr


Neben dem eher im Tier-Survivalhorror angesiedelten „Beast“ kam dieses Wochenende auch ein weiterer Horror-Eintrag ins Kino, der sich wohl eher dem Vampir-Sektor zuschreiben lässt, so dass ich die Einladung zu „The Invitation – Bis das der Tod uns scheidet“ ins Kino angenommen habe, auch wenn ich einfach nur anwesend war.

Die junge Evie lebt nach dem Tod beider Eltern in New York und stellt sich die Frage nach der persönlichen Herkunft, so dass Sie bei einem Online-Dienstleister eine Nachforschung anstellt, bei der sich schon nach kurzer Zeit der Brite Oliver bei ihr meldet, der genaue Auskünfte zu ihrer Herkunft zu bieten hat und sie von ihrem erweiterten Familienkreis auf ein Hochzeitswochenende auf dem Anwesen des mysteriösen Walter eingeladen wird. Während sie und Walter sich näher kommen, kommt es zu diversen mysteriösen Zwischenfällen, in deren Mittelpunkt Evie zu stehen scheint.

„The Invitation – Bis das der Tod uns scheidet“ ist ein relativ harmloser Mysteryhorror und für den Hintergrund eines Vampir- bzw. Dracula-Films irgendwie sehr zahnlos und blutleer geworden. Mit dem Blick auf aktuelle, filmische und vergleichbare Filme muss ich sagen, dass zum Beispiel ein „Get Out“ von Jordan Peele eine wesentlich größere satirische und gesellschaftliche Relevanz bietet und auch „Ready Or Not“ von Matt Bettinelli-Olpin und Tyler Gillett hier wesentlich mehr Spaß und brutale Konsequenz geboten hat – auch wenn die durch ihre Rolle im Ensemble von „Game of Thrones“ und „Fast and Furious“ bekannt gewordene Nathalie Emmanuel durchaus einen guten Job in der Hauptrolle gemacht hat.

„The Invitation – Bis das der Tod uns scheidet“ – My First Look – 5/10 Punkte.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 30. August 2022 00:12
von danielcc
und es geht weiter mit...

Tod im Spiegel (1991, R: Wolfgang Petersen, Tom Berenger, Bob Hoskins, Greta Scacchi)

Netter 90er Thriller mit Anleihen am Psycho-Thriller Genre und drei recht starken Darstellern. Leider ist die Auflösung frühzeitig recht offensichtlich. Dennoch durchweg spannend, mit allerlei Regieeinfällen versehen was die Erinnerungen des Protagonisten angeht. Die letzten fünfzehn Minuten sind dann aber doch zu viel des Guten - es wird etwas albern. Überhaupt ist die Grundisee recht unglaubwürdig, zumal der Film keine Anstalten macht zu erklären, wie mithilfe der OPs so einfach das erreicht wird, was erreicht wird.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 1. September 2022 23:35
von HCN007
iHaveCNit: Over & Out (2022) – Julia Becker – Warner
Deutscher Kinostart: 31.08.2022
gesehen am 01.09.2022
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 5 – Reihe 13, Platz 15 – 20:00 Uhr


In diesem Jahr scheint es sich im deutschen Kino zu bewähren, dass wir ein Frauen-Trio in eine ab- und überdrehtes Abenteuer geworfen bekommen. Während mir im März „J.G.A. - Jasmin, Gina, Anna“ richtig gut gefallen hat, konnte „Jagdsaison“ daran nicht anknüpfen – was leider für Julia Beckers „Over & Out“ auch der Fall ist.

Ein Schwur aus Kindheits- und Jugendtagen führt das Trio aus Toni, Lea und Steffi wieder zusammen, als die gemeinsame Freundin Maja sie kontaktiert. Unter dem Vorwand einer Hochzeit lädt sie das Trio nach Italien ein, weil sie eigentlich eine komplett andere Nachricht für das Trio hat, dass das Trio vor eine schwierige Aufgabe stellt, bei der schwelende Konflikte und die Entfremdung voneinander zum Vorschein kommen.

Auch wenn das Anliegen des Films und seine Botschaft sicherlich ehrenwert ist und man viel von der Dynamik des Roadmovies aufgrund der etwas disfunktionalen Dynamik der Charaktere und des Trios als holprig, sprunghaft, wenig logisch und etwas ab- beziehungsweise überdreht sehen kann, so hat der Film mich nicht komplett bei der Stange halten können. Da diese forcierte Disfunktionalität jedoch auch die Sympathie für das Trio aus Regisseurin Julia Becker, Jessica Schwarz und Petra Schmidt-Schaller negativ beeinflusst, so haben mich zwar auch ein paar emotionale Momente bekommen, der Rest hat mich aber weitestgehend kalt gelassen. „Over & Out“

„Over & Out“ – My First Look – 6/10 Punkte.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 2. September 2022 12:02
von danielcc
Weiter im 90er Thriller Genre:

Copykill/Copycat (1995, R: Jon Amiel; Sigourney Weaver, Holly Hunter)

Schöner 90er Thriller im Stile von Schweigen der Lämmer (aber weniger Klasse) und Sieben (aber weniger düster und raffiniert).
Der lebt vor allem von den starken Leistungen der beiden weiblichen Hauptdarstellerinnen (vor allem Hunter hat eine toll geschriebene Rolle und füllt diese auch ganz interessant aus!)

Die Thrillerhandlung ist OK, weitestgehend spannend, aber sie leider doch letztlich an zwei Dingen:
1. Der Bösewicht ist völlig blass und uninteressant
2. Die ganze Copycat Sache ist zwar nett um den Film irgendwie zu psychologisieren, aber sie ist auch recht bedeutungslos.

Sicherlich hätte man mehr daraus machen können, hätte man einen richtig starken Darsteller in der Rolle des Täters gehabt.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 3. September 2022 10:34
von HCN007
iHaveCNit: Three Thousand Years Of Longing (2022) – George Miller – Leonine
Deutscher Kinostart: 01.09.2022
gesehen am 02.09.2022 in OmU
Arthouse-Kinos Frankfurt – Große Harmonie – Parkett - Reihe 4, Sitz 9 – 20:30 Uhr


Es gibt Filmemacher, die sich ein wenig Zeit lassen. Und bei George Miller ist nach seinem großartigen „Mad Max Fury Road“ schon einiges an Sand die Wüste entlang gezogen worden. Dementsprechend war ich sehr interessiert daran, was an seinem neuen Film „Three Thousand Years Of Longing“ mit Tilda Swinton und Idris Elba dran ist.

Dr. Alithea Binnie lebt nach persönlichen Schicksalsschlägen einsam und zurückgezogen. Durch ihre Arbeit als Narratologin sind ihre Vorträge jedoch weltweit gefragt. Als sie für einen Vortrag in Istanbul gastiert und sich im Großen Basar eine Flasche als Gastgeschenk aussucht, ahnt sie noch nicht, dass sie bei einer Untersuchung der Flasche in ihrem Hotelzimmer einen Dschinn freisetzen und 3 Wünsche gewährt bekommen wird. Während sie über ihre Wünsche nachdenkt, erzählt ihr der Dschinn wichtige Stationen seiner langen Geschichte.

„Three Thousand Years Of Longing“ ist über weite Strecken ein Kammerspiel, bei der ausschließlich das Dou aus Tilda Swinton und Idris Elba den Film trägt. Die Chemie der Beiden ist großartig, aber das, was sich dann im Laufe des Films zwischen Beiden entwickelt, wirkt für mich sowohl befremdlich, behauptet als auch eher unglaubwürdig. Das, was den Film jedoch zu einem großartigen Erlebnis macht ist die weit gefasste philosophische Auseinandersetzung mit Wünschen, Schicksal, Sehnsucht und Vielem, dass damit einhergeht. Richtig stark sind hier die fantasievollen, historischen vom Dschinn erzählten Rückblenden über die Episoden aus dem Leben des Dschinn, die uns nicht nur ein interessante, abgefahrene Epochen entführt, sondern auch einen Einblick in das Innenleben des Dschinn liefert. Bei all der Faszination und auch Rasanz hat sich der Film dann streckenweise länger angefühlt, als er tatsächlich ist.

„Three Thousand Years Of Longing “ - My First Look – 8/10 Punkte.

Re: Zuletzt gesehener Film

Verfasst: 3. September 2022 17:17
von HCN007
iHaveCNit: Die Zeit, die wir teilen (2022) – Laurent Lariviere – Camino Filmverleih
Deutscher Kinostart: 31.08.2022
gesehen am 03.09.2022
Arthouse-Kinos Frankfurt – Cinema - Petit – Reihe 1, Platz 6 – 13:15 Uhr


Es sieht so aus, als sei das aktuelle Kino-Start-Wochenende im Arthouse-Bereich ein Wochenende voller Filme über Zufälle und das Geschichten erzählen selbst. Nachdem ich mir gestern George Millers „Three Thousand Years Of Longing“ angesehen habe und auch Ryusuke Hamaguchis „Wheel Of Fortune and Fantasy“ noch auf meiner Liste steht, war das auch bei „Die Zeit, die wir teilen“ von Laurent Lariviere der Fall.

Die Verlegerin Joan Verra blickt nach einer schicksalhaften Begegnung auf ihr Leben und ihre Entscheidungen zurück. In dieser Zeit stehen ihr der Schriftsteller Tim Ardenne und ihr Sohn Nathan zur Seite, während die Grenze zwischen Wunsch und Wirklichkeit zunehmend zu verschwimmen droht.

Der Film ist ein sehr interessantes Lebensporträt einer Frau, ihrer Entscheidungen und ihren Beziehungen zu einem Schriftsteller, ihrem Sohn, ihren Eltern und der ersten, richtig ernsten Liebesbeziehung zu einem Mann. Die Erinnerungen daran werden größtenteils von der von Isabelle Huppert gespielten Joan Verra vorgetragen, während wir in Rückblenden ebendiese Erinnerungen zu sehen bekommen. Dabei scheint aber nicht immer alles so ganz der Wahrheit zu entsprechen und das Spiel zwischen Wunsch und Wirklichkeit hinter den Erzählungen hinterlässt bei dem Film durchaus einiges an Interpretationsspielraum. Jedoch hat sich der Film in dem ganzen Flanieren und den Reminiszenzen etwas verloren und mich nicht komplett fesseln können.

„Die Zeit, die wir teilen“ - My First Look – 7/10 Punkte.

Re: Filme von Wolfgang Petersen

Verfasst: 4. September 2022 21:45
von danielcc
Ich komplettiere weiterhin das 90er Thriller Genre

Heure...

Wehrlos - Die Tochter des Generals (R: Simon West, John Travolta, Madeleine Stowe, James Cromwell, James Woods)

Schöner Ermittler-Thriller im Militärumfeld und somit in ähnlichem Fahrwasser wie Eine Frage der Ehre oder High Crimes.

Herausstechend finde ich die stimmngsvolle Hochglanzoptik die West dem Film verpasst. Alles sieht schon fast zu gut aus.
Daneben besticht vor allem die Riege an tollen Darstellern, allen voran Travolta (hier ein mal mehr in seiner wenige Jahre zuvor durch Pulp Fiction definierten "coolness Art") und der immer grandiose James Cromwell.

Die Story bleibt auch dank der Darsteller lange spannend ohne dass der Film zum Ende hin entscheidend zulegen könnte. Gerade das Ende ist schon fast zu schwach und will nicht recht zünden, was auch daran liegt, dass der Film irgendwie zu viele falsche Fährten legt - fast verliert er sich darin.