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Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 4. August 2022 09:10
von Casino Hille
"Strange Days" war einer der Filme, die ich in meine Top 100 aufnehmen würde, würde ich die vom letzten Jahr aktualisieren. Ein berauschender Film. "Zero Dark Thirty" ist für mich noch auf demselben sehr hohen Niveau, womit Bigelow drei richtige Kracher im Repertoire hat.
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 4. August 2022 09:15
von vodkamartini
AnatolGogol hat geschrieben: 4. August 2022 08:31
vodkamartini hat geschrieben: 4. August 2022 08:01
Ich hab ihn auch als Teenager zum ersten Mal gesehen und sofort faszinierend gefunden. Optisch, thematisch, dramaturgisch. Und Dystopien sind per Definition düster.
Da flunkerst du doch aber...wenn ich da bei Erstsichtung im Kino schon kein Teenager mehr war...
https://www.imdb.com/title/tt0114558/re ... tt_dt_rdat
Fand ihn - Überraschung, Überraschung - damals auch unglaublich beeindruckend und packend, eines der faszinierendsten Kinoerlebnisse überhaupt. Der Film hat - passend zu seiner Thematik - regelrecht einen Sog entwickelt und mich voll reingezogen.
Ach Quatsch, du hast natürlich recht, der ist ja von 1995
. Aber es ändert nichts an meiner Begeisterung.
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 4. August 2022 09:44
von danielcc
Wollte auch gerade sagen, dass das zeitlich aber nicht passen kann
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 4. August 2022 12:16
von vodkamartini
Der politisch und militärisch motivierte Action-Thriller ist neuerdings ein beliebtes Streaming-Sujet, vor allem als Serie (Jack Reacher, The Terminal List). "The Contractor", obgleich schon 2019 abgedreht passt da wunderbar rein und wird sicher auch bald auf Prime landen:
Auftrag(nehmer) erledigt
Wenn James Harper in die Kanalisation hinab steigt, um seinen Häschern zu entkommen, dann wird der Dreck und der Verfall mit dem er sich seit seiner Ankunft in Berlin konfrontiert sieht auf die Spitze getrieben. Wer die deutsche Hauptstadt schon einmal besucht hat, wird ein wenig irritiert sein, dass der schwedische Regisseur Tarik Saleh bis auf ein zwei establishing Shots nur ranzige Hotelzimmer, dreckige Hinterhöfe und Graffiti verschmierte Wände präsentiert, von denen der Putz abblättert. Geht es dann doch einmal ins Grüne, dann natürlich in einen selbst bei Tage dunklen Wald, der auch schon ohne den ständigen Bodennebel und das brackige Gewässer alles andere als einladend wirkt. Auch wenn man diese versifften Ecken leicht findet, mit dem Flair der deutschen Hauptstadt hat dieser Look kaum etwas gemein, geschweige denn, dass er repräsentativ wäre. Das kann man ärgerlich finden, aber dann übersieht man seine dramaturgische Funktion. All der Dreck, der Verfall, der Morast steht symbolisch für den Auftrag, die Mission. Und die hat sich der Auftragnehmer James Harper (Chris Pine) ganz anders vorgestellt ...
https://www.ofdb.de/review/358987,88089 ... QB9s_PiH-c
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 4. August 2022 21:09
von vodkamartini
Ein Zugfahrt die ist lustig, eine Zugfahrt die ist schön ..., oder spontan ähnlich. Außer man reist mit der DB, aber im japanischen Shinkansen sind Pünktlichkeit, Speed und Style garantiert.
Im Kino: Bullet Rain /David Leitch, 2022)
Morde im Japan-Express
Pack ein paar Leute mit bösen Absichten in einen Zug und schon hast du ein fest gezurrtes Spannungspaket. Agathe Christie wusste das, Alfred Hitchcock wusste das und unter anderem Sean Connery, Gene Hackman, Liam Neeson und Steven Seagal bekamen es zu spüren. Der begrenzte Raum und die bestenfalls kurzen Gelegenheiten auszusteigen machen die Insassen zu Jägern und Gejagten, zu Tätern und Opfern. Das sorgt für atemlose Spannung, unliebsame Überraschungen und heftige Zusammenstöße. Ein klassischeres Action-Thriller-Setting dürfte kaum zu finden sein. Je nach Ausrichtung dominiert mal das eine, mal das andere, am Ende bedingen sie sich gegenseitig.
Bei David Leitch ist man sofort geneigt, den Primat der körperlichen Aktion zu vermuren, schließlich hat sich der Mann jahrzehntelang als Stuntman verdingt und mit dem Wechsel ins Regiefach lediglich Andere für sich schießen, prügeln und metzeln lassen ...
https://www.ofdb.de/review/361609,880957,Bullet-Train
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 6. August 2022 00:21
von HCN007
iHaveCNit: Warten auf Bojangles (2022) – Regis Roinsard – Studiocanal
Deutscher Kinostart: 04.08.2022
gesehen am 05.08.2022
Arthouse-Kinos Frankfurt – Cinema - Petit – Reihe 1, Platz 6 – 20:30 Uhr
Eigentlich wäre im filmischen Bahnhof dieser Kinowoche für mich nur ein Ticket für die „Bullet Train“ fällig gewesen. Da ich mich aber noch in die wichtigen Reiseunterlagen reinlesen möchte und der Zug nicht nur einmal an einem für mich erreichbaren Bahnhof startet, habe ich hier zum einen nicht den ganz großen Druck und zum anderen Zeit für andere filmische Züge. Bei meiner Film- und Kinoplanung konnte ich erst überhaupt nichts mit dem Filmtitel „Warten auf Bojangles“ anfangen, auch wenn natürlich die Besetzung interessant geklungen hat – bis ich den Trailer hierzu mal gesehen habe und dieser durchaus mein Interesse wecken konnte.
George – der Leiter einer KFZ-Werkstatt – hat sich im Südfrankreich der 50er Jahre auf eine Party der Reichen und Schönen geschlichen. Inmitten der Mythen, die er über sich aufbaut, lernt er die geheimnissvolle und ebenfalls fantasievolle Camille kennen und lieben. Entgegen ihrem Rat, dass sie ein schwankendes Gemüt hat, geht er letztendlich eine Beziehung und Ehe mit ihr ein und beide bekommen mit Gary einen Sohn. Einige Jahre später hat sich die Familie eine fantasievolle und geheimnisvolle Umgebung geschaffen und Partys, auf die sich George früher geschlichen hat, werden nun direkt im eigenen Zuhause veranstaltet. Das Leben für die Familie könnte so schön sein, wäre da nicht das schwankende Gemüt Camilles, dass sich zunehmend verschlechtert und die Familie vor extreme Herausforderungen stellt und viele Opfer mit sich bringen wird.
„Warten auf Bojangles“ versetzt einen durch seine Inszenierung und Erzählung sowohl in die Gedankenwelt des Liebespaars George und Camille sowie der kleinen Familie als auch in die schwankende Gemütslage der von Virginie Efira großartig gespielten Camille, die hier mit immer stärker werdenden manisch-depressiven Schüben zu kämpfen hat. Dabei wechselt der Film immer wieder von Momenten großer Freude mit fantasievoll überhöhten und überzeichneten Ideen und einer zuckersüßen Romanze hin zu Momenten niederschmetternder Trauer, bei denen der Film mich durchaus auch emotional berühren konnte. Jedoch hat der Film mich nicht vollständig emotional bekommen, so dass ich nicht ganz mitgerissen werden konnte von diesem durchaus gleichermaßen zarten und harten Liebesdrama. Und ich weiß nicht, ob sich das geändert hätte, hätte ich vorher auch die Reiseunterlagen (bzw. die Buchvorlage) gekannt.
„Warten auf Bojangles“ - My First Look – 8/10 Punkte.
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 8. August 2022 23:55
von HCN007
Sondervorstellung
iHaveCNit: Die Unendliche Weite des Himmels (2022) – Renan Ozturk / Freddie Wilkinson – DCM
Deutscher Kinostart: 04.08.2022
gesehen am 08.08.2022 in OmU
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 2 – Reihe 16, Platz 20 – 20:00 Uhr
Der Dokumentarfilm „The Sanctity of Space“ beziehungsweise „Die Unendliche Weite des Himmels“ beleuchtet die Freundschaft der drei Kletterer Renan Ozturk, Freddie Wilkinson und Zach Smith, die in den Jahren bis 2012 in mehreren Anläufen und Vorbereitungen die Tooth Traverse“ der Gipfelskyline des Denalis in Alaska durchqueren wollten und den Einfluss, den das Lebenswerk des Kletterers, Fotograf und Kartograf Bradford Washburn auf das Vorhaben der Kletterer hat. Natürlich wirft der Film auch einen sehr biografischen Blick auf dieses Lebenswerk.
„Die Unendliche Weite des Himmels“ – My First Look – Ohne Wertung.
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 10. August 2022 01:01
von HCN007
iHaveCNit: Bullet Train (2022) – David Leitch – Sony Pictures
Deutscher Kinostart: 04.08.2022
gesehen am 09.08.2022 in Dolby Atmos
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 1 – Reihe 8, Platz 17 – 20:30 Uhr
Es gibt 2 Orte, an denen ich mich durchaus sehr häufig aufhalte – Kinosäle sowie Bahnhöfe und Züge. Im Kino habe ich vor einigen Monaten bereits den Trailer zu „Bullet Train“ gesehen und bei meinem Streifzug im Bahnhofsbuchhandel bin ich auf das gleichnamige Buch von Kotaro Isaka gestoßen, dass vor 12 Jahren erst noch als „Maria Beetle“ veröffentlicht worden ist. Bevor ich ein Kino- bzw. Zugticket für den „Bullet Train“ kaufen und einlösen wollte, war es mir noch wichtig, die Reiseunterlagen zu prüfen, bevor ich in den Zug und das Kino steige. Und sowohl Buch als auch Film haben mir unfassbar Spaß gemacht – und durchaus auch ein kleines Highlight des Sommers beschert – auch wenn mir das Filmposter zum Film absolut nicht gefallen hat.
Der vom Pech verfolgte und sehr pazifistisch veranlagte Auftragskiller namens „Ladybug“ bekommt vertretungsweise für einen verhinderten Kollegen den Auftrag in Tokio den Hochgeschwindigkeitszug „Shinkansen“ zu betreten, einen bestimmten Koffer sicherzustellen und an der nächsten Station wieder auszusteigen. Problem ist nur, dass sich an Bord des Zuges weitere ihm sehr bekannte Auftragskiller befinden, die ebenfalls in gewisser Art und Weise mit seinem Auftrag zusammenhängen und kollidieren.
Der Film hat sich durchaus punktuell an der Struktur des Buches orientiert, so dass immer punktuell die Perspektive eines bestimmten Charakters eingenommen wird. Im Buch sind das neben „Der Marienkäfer“ („Ladybug“) auch „Kimura“ , „Die Zitrusfrüchte“ und „Der Prinz“, die man auch so gesehen als Hauptcharaktere des Buchs und Films betrachten kann. Der Film hat sich ein wenig diverser Elemente des Buches entledigt und auch charakter- und handlungstechnisch ein paar Abweichungen und Variationen zu bieten, die sich auch auf die entsprechenden Hintergründe und Vernetzungen auswirken. Damit bieten Buch und Film durchaus beide trotz ähnlicher Geschichte nicht nur vom entsprechenden Medium her eine coole Varianz. Im Vorfeld habe ich auch mitbekommen, dass durchaus die Besetzung eines internationalen und diversen Schauspielerkreises als „Whitewashing“ kritisiert worden ist, da hier die größtenteils japanischen und männlichen Charaktere nicht von japanischen beziehungsweise panasiatischen Darstellern verkörpert werden. Ich für meinen Teil bin bei diesem Spannungsfeld eher auf der Seite des doch internationalen und diversen Castings wie es letztendlich getroffen worden ist, da sich somit auch der Film auf internationalem Parkett sicherlich wesentlich besser behaupten kann. Der Film ist wie die Fahrt in einem Hochgeschwindigkeitszug. Rasant, spannend und unterhaltsam. Die Action kann sich sehen lassen. Die eingeschobenen und sich auch mal aus unterschiedlichen Perspektiven wiederholenden Rückblenden bremsen den Film auch absolut nicht aus. Ich finde die leicht abgeänderten, charakterlichen Dynamiken und Hintergründe cool – genau wie das Beibehalten kleinerer Eigenarten der jeweiligen Charaktere und auch die Tonalität des Films zwischen Ernst und Spaß ist meiner Meinung nach passend ausbalanciert. Mit den Fahrgästen wie unter anderem Brad Pitt, Aaron Taylor-Johnson, Brian Tyree-Henry, Joey King, Andrew Koji und vielen mehr ist die wenn auch blutige und bleihaltige Zugfahrt im „Bullet Train“ eine Reise, die ich immer wieder gerne aufnehme – gerade auch weil der Zug hätte entgleisen können, die Spur aber perfekt gehalten hat. Da macht der teils doch etwas überkonstruierte Plot, etwas flachere Charaktere und die teils künstlich artifizielle Szenerie auch nur einen sehr geringen Unterschied.
„Bullet Train“ – My First Look – 9/10 Punkte.
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 10. August 2022 09:32
von ollistone
Der von mir sehr geschätzte Kino King Knut (Elstermann) hat auf RadioEins eigentlich kein gutes Haar an "Bullet Train" gelassen und dem (viel zu langen) Film vor allem mangelndes Timing vorgeworfen. Man verliere schnell das Interesse an den Figuren und der Handlung. Außerdem stelle "Bullet Train" permanent aufdringlich heraus, wie originell und kultig er sein will. Kann das jemand unterschrieben? Beim Trailer hatte ich das Gefühl, dass sich David Leitch nicht so recht entscheiden kann, ob er eine Komödie oder einen furchtbar brutalen Thriller drehen will, bzw. dass es ihm nicht gelingt, aus beiden Elementen eine funktionierende Symbiose zu schaffen, was übrigens genau der Grund ist, warum ich "Atomic Blonde" nicht mochte, bis auf die Treppenhausszene. Das war weder Fisch noch Fleisch. Da ich solche Filme nicht mag, werde ich mir "Bullet Train" wohl erstmal sparen.
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 10. August 2022 14:02
von vodkamartini
Klar, wenn du Atomic Blonde nicht mochtest ist es besser auch den Bullet Train zu meiden. Ansonsten kann ich den Eindruck des Reviewers für mich nicht bestätigen. Timing, Tempo, Witz, Härtegrad etc. bilden ein homogenes Ganzes, ein kompaktes Spaßpaket. Ein wenig berauscht man sich an der eigenen Kultigkeit, bzw. der Überzeugung kultig zu werden, aber das ist ok. Das Interesse habe ich weder an den Figuren noch am Plot verloren, wenn überhaupt stört das nicht so gute CGI-Ende. Ansonsten top Empfehlung und viel besser als der 2. Deadpool, dem ich viel eher einige der von dir genannten Punkte vorwerfen würde.
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 10. August 2022 14:19
von ollistone
Knut Elstermann vertraue ich eigentlich blind, aber vielleicht liegt er ja hier auch daneben. Wen es interessiert, ich stelle mal den Link rein, ab Minute 11:54:
https://www.radioeins.de/programm/sendu ... r_mittags/
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 10. August 2022 15:24
von Casino Hille
Ich fand "Bullet Train" super. Ein spaßiger Actionfilm, der ganz genau weiß, was er sein will, und keine tonalen Berührungsängste hat. Elstermann klingt für mich zu dogmatisch: Warum darf es in einer Actionkomödie nicht auch mal brutale oder ernste Momente geben? Kino macht doch dann Spaß, wenn Grenzen überwunden werden, wenn die Dinge nicht ganz so einfach einzuteilen sind. Gilt aktuell auch für den fantastischen "Nope", der jetzt im Kino startet, meine zweite 10/10 für 2022.
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 10. August 2022 16:04
von vodkamartini
Ich finde auch, dass man mal Gewohntes sprengen muss. Deshalb hat mir auch Thor 4 viel Spaß gemacht, im Gegensatz zu Strange 2. Und auf Nope freue ich mich ebenfalls, endlich mal wieder ein Trailer der neugierig macht und wenig verrät. Ob er meine zweite 10 dieses Jahr wird bleibt abzuwarten, aber nehme ich gerne.
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 10. August 2022 16:24
von HCN007
Aus dem kommenden Wochenende sind bei mir auf jeden Fall "Nope", "Alcarras" ; "Sweet Disaster" und "Der Engländer, der in den Bus stieg und bis ans Ende der Welt fuhr" geplant. Auf vor allem "Nope" bin auch ich gespannt.
Meine aktuelle Top10 in 2022 sieht wie folgt aus:
1. The Batman
2. The Innocents
3. Pleasure
4. The Alpinist
5. Come On Come On
6. Everything Everywhere All At Once
7. Top Gun: Maverick
8.The Northman
9. X
10. Der Schlimmste Mensch der Welt
Wer weiß ob sich "Nope" dazugesellen könnte.
Re: Zuletzt gesehener Film
Verfasst: 11. August 2022 08:54
von danielcc
Mein geheime Liebe gilt ja den belanglosen aber unterhaltsamen 90er Krimis (selbst wenn die wie in diesem Fall nicht aus den 90er sind).
So habe ich nun auch endlich mal "Along came a spider" geschaut, der ja von DAD Regisseur Lee Tamahori inszeniert wurde.
Wie eigentlich immer beidem Genre wurde ich gut unterhalten. Konstruiere einen halbwegs spannenden Krimi, und halte die Kamera in so ziemlich jeder Szene auf einen wie Morgan Freeman - und schon habe ich meinen Spaß.
Wer kann mir ähnliche Filme aus der Zeit empfehlen?