Re: Was ist eure 007 Film Rangliste?
Verfasst: 23. Oktober 2012 10:38
Ich seh das ähnlich, ich unterscheide bei Spezialeffekten nicht zwischen alten und neuen oder nach damals zeitgemäß oder eben nicht sondern nur nach gut oder schlecht bzw. wirksam oder nicht wirksam. Witzig, dass du King Kong ansprichst, die Guillermin-Version habe ich just erst letzte Woche mal wieder gesehen. Und ich gebe dir recht, einige Tricks wirken veraltet, aber da denke ich weniger an den offensichtlichen Menschen im Affenkostüm, sondern an die für ein Projekt dieser Größenordnung klar als Studioszenen erkennbaren Passagen. Die bei Nacht spielenden Szenen im Habitat von Kong (Nachthimmel, Mond, die Berge) sehen sowas von künstlich aus, dass es angesichts des ansonsten großen Aufwands des Films sehr negativ ins Gewicht fällt. Das war aber auch schon 1976 so und daher kann auch hier die Begründung „Beschränkungen der damaligen Zeit“ nicht herhalten. Interessanterweise sind die Szenen mit der riesigen animatronischen Affenhand auch heute noch für mich sehr gelungen, obwohl anhand der recht langsamen Bewegungen schon als Spezialeffekt zu identifizieren. Aber die Umsetzung war damals gelungen und ist es eben auch heute noch für mich. In Summe finde ich die 76er Fassung aber auch nicht veralteter als das Original. Die Jackson-Version wiederum leidet für mich da sehr an der offensichtlichen Künstlichkeit ihrer Effekte. Das ist aber eher ein Stimmungsproblem denn ein technisches.
Die etwas beschleunigten Kampfszenen in OHMSS wirken auf mich absolut fantastisch, da sie in Kombination mit den völlig überzogenen Soundeffekten sehr spektakulär rüberkommen. Diese Künstlichkeit würde ich mal als bewusstes Stilmittel von Hunt interpretieren und für mich funktioniert es wie gesagt fantastisch, es sind für mich die mit Abstand spektakulärsten Kampfszenen aller Bondfilme. Der Disco-Upspeed hingegen ist lächerlich, da zu offensichtlich und ohne Zweifel nicht als künstlich konzipiert.
Gute Effekte werden eben auch in 100 Jahren gut und wirksam bleiben und schlechte Effekte waren nie wirklich gut. Auch mittlerweile veraltete Tricktechniken können heutzutage noch sehr gut funktionieren – wenn sie denn sinnvoll und wirksam im Film integriert sind. Ein gutes Beispiel ist hier Camerons The Abyss. Die damals neuartige Morphing- und CGI-Technologie war sicher für Cameron eine große Verlockung sie exzessiv in Szene zu setzen. Er widerstand aber dieser Versuchung und band sie nur in sehr überschaubarer Dosierung in seinen Film ein, mit dem Effekt dass sie auch heute noch gut funktionieren. Ein Paradebeispiel ist hier auch MR, in dem Szenen beim Shuttle Start und im Weltraum auch heute noch absolut spektakulär wirken. Oder die Weltraumszenen in Kubricks 2001. Die Tendenz in CGI-Zeiten geht leider aber immer mehr dahin, dass man noch unreife Techniken einsetzt, die bereits bei Erscheinen nicht natürlich wirken und einige Jahre später dann sehr schlecht gealtert sind. Man schaue sich nur Lucas verschlimmbesserte erste Special Edition von 1997 an, die computeranimierten Effekte sehen mittlerweile sowas von veraltet aus, so alt werden die Originaltricks aus den 70ern nie wirken.
Ich habe diesbezüglich neulich auch ein interessantes Spielberg-Interview gesehen, in dem er die heutige Tendenz immer mehr „normale“ Shots wie Landschaftspanoramen digital zu generieren ansprach. Spielberg meinte das sei fatal und der Zuschauer liesse sich davon nicht austricksen. Eine bemerkenswerte Aussage, nicht zuletzt da Spielberg ja selber vor einigen Jahren bei E.T. in die digitale Trickkiste gegriffen hatte um zum 20jährigen Jubiläum des Films die Pistolen der Polizisten in Handys umwandeln zu lassen – etwas was er mittlerweile zutiefst bereut und das in der anstehenden BR-Veröffentlichung auf seinen Wunsch auch wieder rückgängig gemacht wurde.
Die etwas beschleunigten Kampfszenen in OHMSS wirken auf mich absolut fantastisch, da sie in Kombination mit den völlig überzogenen Soundeffekten sehr spektakulär rüberkommen. Diese Künstlichkeit würde ich mal als bewusstes Stilmittel von Hunt interpretieren und für mich funktioniert es wie gesagt fantastisch, es sind für mich die mit Abstand spektakulärsten Kampfszenen aller Bondfilme. Der Disco-Upspeed hingegen ist lächerlich, da zu offensichtlich und ohne Zweifel nicht als künstlich konzipiert.
Gute Effekte werden eben auch in 100 Jahren gut und wirksam bleiben und schlechte Effekte waren nie wirklich gut. Auch mittlerweile veraltete Tricktechniken können heutzutage noch sehr gut funktionieren – wenn sie denn sinnvoll und wirksam im Film integriert sind. Ein gutes Beispiel ist hier Camerons The Abyss. Die damals neuartige Morphing- und CGI-Technologie war sicher für Cameron eine große Verlockung sie exzessiv in Szene zu setzen. Er widerstand aber dieser Versuchung und band sie nur in sehr überschaubarer Dosierung in seinen Film ein, mit dem Effekt dass sie auch heute noch gut funktionieren. Ein Paradebeispiel ist hier auch MR, in dem Szenen beim Shuttle Start und im Weltraum auch heute noch absolut spektakulär wirken. Oder die Weltraumszenen in Kubricks 2001. Die Tendenz in CGI-Zeiten geht leider aber immer mehr dahin, dass man noch unreife Techniken einsetzt, die bereits bei Erscheinen nicht natürlich wirken und einige Jahre später dann sehr schlecht gealtert sind. Man schaue sich nur Lucas verschlimmbesserte erste Special Edition von 1997 an, die computeranimierten Effekte sehen mittlerweile sowas von veraltet aus, so alt werden die Originaltricks aus den 70ern nie wirken.
Ich habe diesbezüglich neulich auch ein interessantes Spielberg-Interview gesehen, in dem er die heutige Tendenz immer mehr „normale“ Shots wie Landschaftspanoramen digital zu generieren ansprach. Spielberg meinte das sei fatal und der Zuschauer liesse sich davon nicht austricksen. Eine bemerkenswerte Aussage, nicht zuletzt da Spielberg ja selber vor einigen Jahren bei E.T. in die digitale Trickkiste gegriffen hatte um zum 20jährigen Jubiläum des Films die Pistolen der Polizisten in Handys umwandeln zu lassen – etwas was er mittlerweile zutiefst bereut und das in der anstehenden BR-Veröffentlichung auf seinen Wunsch auch wieder rückgängig gemacht wurde.