Da ich es nicht mit der Suchfunktion gefunden habe, eröffne ich diese Thread zu "Ian Fleming - Dr. No". Fall ein Thread zu diesem Thema bereits aktiv sein sollte, bitte ich das Online-Team den Artikel zu verschieben. Danke!
Beim Lesen des Buches "Dr. No" von Ian Fleming war ich einerseits erstaunt, wie nahe der Film an die Buchversion angelehnt war, andererseits über den Film im Nachhinein enttäuscht.
SPOILER - Einige Andeutungen zum Inhalt des Buches
Mir ist es nicht wirklich erklärbar, warum man die Idee mit der Raketenfernsteuerung durch so eine langweilige Atomanlage ersetzt hat. Wahrscheinlich waren die Special Effects für die Raketen zu teuer. Ich finde diese Version allerdings klar interessanter und spannender.
Obwohl im Film relativ viel über Dr. Nos Biografie erzählt wird (ziemlich viel für einen Bondgegner in einem Bondfilm), reicht es nicht an die Erzählung im Buch heran. Beispielsweise wird im Film - soweit ich mich erinnern kann - nicht erklärt, warum Dr. No nun Metallhände hat. Außerdem scheint Dr. No im Buch deutlich kühler, skrupelloser (man denke dabei nur an den "Parcour" um auszutesten, wie viele Schmerzen ein Mensch ertragen kann"). Dr. No spricht beim Menschen von "Material, das er nicht verschwenden möchte".
Die Geschichte von Honeychile Rider ist auch berührender und enger als im Film. Klar, viele Dinge kann man in einem Film gar nicht so bringen bzw. sind für die Handlung im Film eher unwichtig. Fand es aber schön, dass Bond sich im Buch um Honey kümmert, in dem er ihr einen Job in einem Zoo verschafft.
Schade, dass der Schmerz-Parcour im Film nicht wirklich eingebaut wurde bzw. etwas langatmig gebracht wurde. Den Kraken hätte man ja gegen ein anderes Tier, wie einem Hai oder Krokodil ersetzen können...
SPOILER ENDE
Mir persönlich gefiel das Buch besser als der Film, da Gedanken, Gefühle und Details besser eingebaut werden konnten. Was mich allerdings am Buch nervte, war Flemings ständige Zuordnung der Charaktere zu irgendwelchen Volksgruppen: "Das ist ein Chigroe, das ist eine 'Negerin', das ist ein Chinese, das ist eine Mischung aus Chinese und Deutschen, dies ist eine Puertoricanerin" usw. Fleming wandte diese Kategorie bei fast jedem neuem Charakter an.
Fazit: Ein atmosphärisches Buch, welches besser als der Film ist.
Ian Fleming - Dr. No
1Plenty O'Toole: I'm Plenty!
James Bond: But of course you are!
("Diamonds Are Forever", 1971)
James Bond: But of course you are!
("Diamonds Are Forever", 1971)