Licence Revoked

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seit vielen jahren bin ich anhänger der 007-filmreihe. umso bedauerlicher finde ich die tatsache, daß zu einem völlig unnötigen zeitpunkt die hauptrolle neu bestetzt wurde.
die "episoden" mit pierce brosnan sind so erfolgreich gewesen, wie nicht mal zu zeiten von connery oder moore (lanzenby und dalton kann ich aus bekannten gründen in diesem zusammenhang sozusagen unerwähnt lassen). es wäre ohne weiteres möglich und wünschenswert gewesen, mindestens noch eine weitere "folge" mit brosnan zu realisieren. er hätte nochmal ein richtig eskapistisches aktion-highlight zum ausklang verdient gehabt. und ich mir als fan gewünscht.
zumal dainiel craig mit dann knapp vierzig jahren immer noch eine vermeindliche "verjüngerungskur" hätte darstellen können.
in unseren sehr aufgeregten zeiten drängt sich einem unwillkürlich die frage auf, welche rolle die tatsache gespielt hat, das brosnan die amerikanische staatsbürgerschaft angenommen und aktiv in den amerikanischen präsidentschaftswahlkampf 2004 eingegriffen hat. zugegeben, ich halte diesen gedanken selbst für viel zu weit hergeholt.
so oder so, das ergebnis ist unbefriedigend. ich bin geschüttelt und nicht gerührt.

:roll:

ps: natürlich bin ich gespannt, wie der neue film ausfällt

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Hallo und erstmal herzlich Willkommen hier auf jamesbond.de

Ich gebe dir einerseits recht. Brosnan hätte noch ein Highlight verdient gehabt. DAD war imo im 2. Teil einfach schlecht (auch wenn ich den ersten Teil nachwievor großartig finde)

Aber Action-Highlight ? Sicher, das wäre der Erfolgsgarant gewesen. Aber bei Action-Highlight denke ich immer an MI2, xXx, etc. Was ich mir (und ich denke auch viele andere Fans) eher gewünscht hätten, ist ein Agententhriller. Von daher wurde die neue Ausrichtung der Serie zu Anfang durchaus von den meisten begrüßt - das du das anscheinend anders siehst respektiere ich aber ajf.

Die Wahl von Craig hat die Bondwelt gespalten - auch wenn es derzeit zumindest so aussieht, als würde eine satte Mehrheit pro-Craig ausgerichtet sein.

Über die Gründe von Brosnans nicht-wiedernominierung (denn es war kein Rauswurf !) kann nur spekuliert werden - die wahren Gründe werden wohl nie offenkundig werden. Was wir wissen ist, was die Parteien von sich geben (Wilson sagte, EON wollte eine Verjüngung und Neuausrichtung) - doch die Spekulationen gehen von zu hohen Gagenforderungen bis zu Brosnans positive Einstellung zu Tarantino. Das die Amerikanische Staatsbürgerschaft etwas damit zu tun hat bezweifele ich, wie du, aber sehr stark.

Nichtsdestotrotz hat Brosnan in der Fanwelt mit seinem Playboyinterview (Dezemberausgabe) zuletzt sehr viel Kredit verspielt.

Wir sollten nicht vergessen, das TLD in den höchsten Tönen gelobt wurde und sehr erfolgreich war - obwohl Dalton das schwere Erbe Moores antrat. Vielleicht erlben wir ein Comeback ?!
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danke für die begrüßung und die rückmeldung.

im prinzip denke ich auch, daß man offen sein sollte für neues. es kann auch durchaus sein, daß sich daniel craig als ein guter bond-darsteller erweisen wird.

im grunde bin ich wohl nur etwas enttäuscht, daß das potential von pierce brosnan für mindestens 1-2 weitere filme leichtfertig nicht genutzt wurde.
brosnan war schon 1987 vorgesehen als nachfolger von roger moore, damals noch von broccoli persönlich. seinen "dienst" konnte er zwar erst 1995 antreten. aber es hat sich gezeigt, daß die brosnan bonds, wie zu zeiten von connery und moore, immer ein hohes maß an unterhaltung garantierten, auch wenn die einzelnen episoden qualitativ sehr unterschiedlich ausgefallen sind (aber auch 'diamantenfieber' ist z.b. nur durch die anwesendheit von connery gut geworden, das gleiche gilt für 'der mann mit dem goldenen colt' mit moore). rückblickend sind auch die filme von lanzenby und dalton von einem hohen unterhaltungswert gezeichnet, aber sie haben der figur nicht so viel leben "einhauchen" können, daß es für weitere gereicht hätte.

"aktion-highlight" möchte ich dahingehend relativieren, das aktion natürlich auch immer ein integraler bestandteil der 007-filme gewesen ist. daher wäre in meinen augen ein filmischer höhepunkt als krönender abschluß der "brosnan-ära" im stile von 'der spion, der mich lebte' schön gewesen.

grundsätzlich denke ich, daß die 007-filme so eine art märchen für erwachsene sind, und man daher das sujet nicht unnötig kompliziert gestalten sollte.
und auch die wiederkehrenden elemente wie M, Q und Moneypenny gehören einfach dazu.
daher reagiere ich ersteinmal ein wenig reserviert, wenn ich davon lese, daß judi dench eine quasi verjüngerte M darstellen soll, oder Q und Moneypenny gar nicht auftauchen sollen, oder so dieses stichwort "james bond begins".

wie auch immer, alea acta est, und nun ich bin selber gespannt darauf, wie ich dann ende 2006 den neuen bond-film aufnehmen und beurteilen werde.

:wink: