Wie findet ihr No Time To Die?

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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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danielcc hat geschrieben: 24. September 2025 17:31 CR: Bond und Leiter lernen sch kennen, lernen sich vertrauen, sind auf einer Wellenlänge
QOS: Bond und Leiter kennen sich bereits gut, trinken in einer Bar gemeinsam, der eine warnt den anderen und handelt so entgegen der eigenen Chefs; am Ende noch "die richtigen haben ihren Job behalten"
NTTD: Bond und Leiter jetzt offensichtlich Freunde die sich necken und mögen.
Alles richtig, aber wenn es mich als Zuschauer abholen soll und ich um die Figur Felix Leiter trauern soll und nicht nur die beteiligte Filmfigur Bond, dann muss ich diese freundschaftliche Entwichlung der beiden ebenso miterlebt und quasi ebenso eine Art "Freundschaft" zu der Filmfigur aufgebaut haben. Nur im Wissen, dass die beiden Buddies sind, reicht da nicht aus. Und dass Leiter in SF und SP überhaupt nicht auftaucht, macht die Sache nicht besser. In NTTD sollen wir jetzt auf einmal für eine Figur mit relativ wenig Screentime eine tiefe emotionale Bindung aufgebaut haben - das klappt bei mir halt leider nicht so wirklich.
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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

2192
danielcc hat geschrieben: 24. September 2025 17:31 Zu Bonds Tod: Ich finde auch hier muss so ein Film nicht alles erklären. Es reicht völlig wenn er BEHAUPTET (;-) ) dass es keine Rettung mehr gibt. Man kann ja auch durchaus annehmen, dass Bond eigentlich weiß, dass er sterben wird wegen der Schusswunde. Wenn euch das besser gefällt. meinetwegen. Der Film will aber den Punkt machen, dass ihm das Wohl von Tochter und seiner Liebe so wichtig ist, dass er sich selbst opfert oder aufgibt, damit es den beiden gut geht
Naja, der Bond, den ich bisher kannte, hätte sich nicht einfach so tödlich anschießen lassen von einem drittklassigen Bösewicht wie Safin… 😏 also wir könnten das jetzt immer weiterspielen. Es passt einfach alles hinten und vorne nicht zusammen, wenn man ehrlich ist oder ein bisschen genauer darüber nachdenkt.
Bond... JamesBond.de

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

2193
Was muss da auch zusammenpassen? NTTD erzählt die Story die er erzählen will. Das Ende der Craig Ära mit dem Tod Bonds zu verknüpfen ist zumindest logisch, wenn nicht zwingend. Es wurde ein Bogen gespannt was die figurliche Entwicklung angeht. Gefallen muss einem das nicht. Für mich zählt, dass ich glaube, dass Bond schwer verletzt wurde, dass er keinen anderen Ausweg sieht, dass das im Kontext des Films Sinn macht - und da kommen mir auch beim 10mal sehen immer ein paar Tränen.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

2194
Agent 1770 hat geschrieben: 24. September 2025 19:14 Nur im Wissen, dass die beiden Buddies sind, reicht da nicht aus.
Ich werde noch zum NTTD-Verteidiger.

In LTK funktioniert das mit Felix für sehr viele Fans ausgezeichnet, und da ist noch weniger Vorarbeit als in NTTD. Dalton und Felix sind einen Film vorher in TLD bestenfalls einander bekannte Kollegen, von einer Freundschaft keine Spur. Die Felix Figur in LTK hat mit allen Felixen davor quasi nichts gemein. Seine Frau wird sogar in LTK erst eingeführt. Trotzdem funktioniert es dort für einen Großteil der Zuschauer, wenn Bond den ganzen Film von Rache wegen der beiden getrieben wird.
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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

2195
Casino Hille hat geschrieben: 24. September 2025 19:39
Agent 1770 hat geschrieben: 24. September 2025 19:14 Nur im Wissen, dass die beiden Buddies sind, reicht da nicht aus.
Ich werde noch zum NTTD-Verteidiger.

In LTK funktioniert das mit Felix für sehr viele Fans ausgezeichnet, und da ist noch weniger Vorarbeit als in NTTD. Dalton und Felix sind einen Film vorher in TLD bestenfalls einander bekannte Kollegen, von einer Freundschaft keine Spur. Die Felix Figur in LTK hat mit allen Felixen davor quasi nichts gemein. Seine Frau wird sogar in LTK erst eingeführt. Trotzdem funktioniert es dort für einen Großteil der Zuschauer, wenn Bond den ganzen Film von Rache wegen der beiden getrieben wird.
Yup, die hätten statt Felix Leiter genauso gut Bill Tanner benutzen können. Das hätte genauso funktioniert und niemand würde sich dran reiben. Wichtig war doch, dass der Baddie einen Kumpel von Bond tötet, damit es ein Rachemotiv gibt. Wer das Opfer ist, war eigentlich irrelevant. Es reichte ihn am Anfang des Films als einen Freund von Bond zu zeigen.
TOFANA IOAM

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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danielcc hat geschrieben: 24. September 2025 19:27 die figurliche Entwicklung
Das ist wiederum für mich ein Unwort wie "behauptet" für dich. Ich kaufe CR und SP nicht mal ab dass sie in der gleichen Welt spielen, woher soll also eine figürliche Entwicklung kommen?

Was Hille beschreibt funktioniert für mich in LTK tatsächlich ausgezeichnet. LTK und NTTD haben eins gemeinsam: sich eine Freundschaft zwischen Bond und Leiter grösstenteils aus dem Hintern zu kramen. Auch der Wright-Felix ist in seinem Auftritt zuvor höchstens ein bekannter Kollege. Ob einem die Hochzeit und die Jagd nach Sanchez oder das Rekrutieren in der jamaikanischen Kneipe mehr zusagt und die Freundschaft glaubwürdiger etabliert, ist Geschmackssache, aber beide bauen kaum auf einer Freundschaft auf, die vor dem jeweiligen Film etabliert wurde. Und wenn, dann noch eher LTK, weil Hedison in LALD zumindest schon mal deutlich mehr als Kumpel gezeigt wurde als Wright in CR und QoS.
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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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GoldenProjectile hat geschrieben: 24. September 2025 22:35
danielcc hat geschrieben: 24. September 2025 19:27 die figurliche Entwicklung
Das ist wiederum für mich ein Unwort wie "behauptet" für dich. Ich kaufe CR und SP nicht mal ab dass sie in der gleichen Welt spielen, woher soll also eine figürliche Entwicklung kommen?
Das behauptest du doch nur :-)
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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Auch wenn ich SP besser finde als sein Ruf, so ähnlich wie GP sehe ich das auch. Man merkt einfach, dass man in SP die ganzen Verknüpfungen zwischen den ersten drei Craig-Filmen erst nachhträglich reingeflickt hat. Wenn ich SF schaue, habe ich nicht das Gefühl, dass das die selbe Figur ist, die zuvor seine Partnerin Vesper verloren hat. Während CR und QOS klar aufeinander abgestimmt sind, steht SF mehr für sich und weist absolut keine Verknüpfungen zu seinen Vorgängern auf. SP versucht nun, alls drei Filme unter einen Hut zu bringen.

Allerdings - und das habe ich schon mehrfach gesagt und bin da wohl der einzige - begrüße ich es dennoch, dass man nun endlich eine Kontinuität zwischen den Filmen hergestellt hat.


Zu LTK/Felix: Das funktioniert mit der Freundschaft zwischen den beiden für mich auch ganz gut und wird in LTK gut eingeführt, halte aber dennoch nichts davon, hier eine Rolle zu nehmen, die wirklich noch nie aufgetaucht ist. Da ist der Schock beim Zuschauer doch deutlich größer, wenn hier eine seit langem etablierte Rolle so übel zugerichtet wird. Auf Saunders' Tod wirkt Bond auch ziemlich schockiert. Als Antrieb für eine Rache wie in LTK würde das aber dennoch nicht funktionieren, denke ich. Ich finde auch, Alecs Verrat in GE würde viel ünberzeugender wirken, wenn Alec schon in den vorherigen Filmen (ähnlich wie Felix) als Kollege von Bond gezeigt werden würde. So haben wir die beiden nur wenige Minuten in der PTS gemeinsam gesehen und kennen Alec kaum.

Ich finde es auch deutlich weniger überzeugend, dass Bond in GE auf dem Bild Ourumov nach den vielen Jahren auf Anhieb wiedererkennt und sofort mit Alecs Tod verknüpft. Alec wurde - anders als Felix - in den vorherigen Filmen nie als Buddy von Bond gezeigt. Wenn Ourumov in ded PTS von GE vermeindlich Alec exekutiert, dann bedeutet mir das nicht. Alec ist eine Rolle, die mir nichts sagt und nichts bedeutet. Und in den wenigen Minuten, die der Film bis dahin dauert, gelingt dem Film das auch nicht überzeugend. LTK gelingt das besser, weil Felix für mich keine No-Name-Rolle ist. Insoweit finde ich auch CR und OHMSS mit Vespers und Tracys Tod deutlich überzeugender als GE, denn die beiden sterben zwar gleich in ihrem ersten Film, aber nicht gleich zu Beginn, sondern werden erst gegen Ende getötet und die Entwicklung Beziehung zwischen Bond und den beiden wird ausführlich gezeigt.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

2200
In LTK funktioniert das für mich in der Tat deutlich besser, warum, kann ich nicht einmal mit Bestimmtheit sagen. Und stimmt, auch hier geht es um Figuren - speziell Della - die eigentlich nicht groß eingeführt wurden. Trotzdem nehmen mich Felix' Verstümmelung und Dellas Tod tatsächlich mehr mit als Leiters Tod in NTTD.
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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

2201
Henrik hat geschrieben: Gestern 09:55 Zu LTK/Felix: Das funktioniert mit der Freundschaft zwischen den beiden für mich auch ganz gut und wird in LTK gut eingeführt, halte aber dennoch nichts davon, hier eine Rolle zu nehmen, die wirklich noch nie aufgetaucht ist. Da ist der Schock beim Zuschauer doch deutlich größer, wenn hier eine seit langem etablierte Rolle so übel zugerichtet wird.
Aber das ist genau mein Punkt: Man hat in LTK eine Figur eingeführt, die noch nie aufgetaucht ist (nämlich Felix' Frau) plus Felix in den alten Filmen ist gewissermaßen gleichbedeutend mit einer Figur, die noch nie aufgetaucht ist. :) Kaum ein Zuschauer wird 1989 beim Schauen von LTK mit der Figur von Hedison wirklich den Charakter verbunden haben, der schon von Jack Lord, Cec Linder oder Norman Burton gespielt wurde. Felix Leiter war dem normalen Kinogänger überhaupt kein Begriff, und deshalb wird er in LTK auch neu eingeführt. Sie hätten ihn auch Dennis Knospers nennen können und es hätte für 99 Prozent der Zuschauer keinen Unterschied gemacht.

John Glen, Richard Maibaum und Michael G. Wilson wussten, dass Felix Leiter ein Name ist, der manchmal in den Filmen benutzt wird, zu dem es aber quasi keine "Idee" gibt, der nicht mit irgendeinem Konzept oder einer Emotionalität verbunden ist. Also geben sie ihm und seiner Frau in LTK am Anfang einige kurze effektive Charaktermomente, damit wir ihn lieben lernen und er uns leid tut, wenn er von den Haien übel zugerichtet wird und seine Frau verliert. Alleine schon Bond und ihn gemeinsam in Action zu zeigen (beim Luft-Abschleppen von Sanchez und gemeinsamem Fallschirmsprung zur Hochzeit runter), erzeugt eine Bindung zu diesem Felix, die wir zu dem in GF oder in DAF oder in TLD nicht haben.

Dafür ist überhaupt nicht wichtig, ob es ihn vorher schon in einem anderen Film gegeben hat. Sonst würden ja Rachefilme wie "Ein Mann sieht rot" oder "John Wick" oder so nie funktionieren. Die müssen immer in wenigen Minuten die Charaktere etablieren, damit die Rache dann auch für uns emotional grundiert ist.
Agent 1770 hat geschrieben: Gestern 15:31 In LTK funktioniert das für mich in der Tat deutlich besser, warum, kann ich nicht einmal mit Bestimmtheit sagen. Und stimmt, auch hier geht es um Figuren - speziell Della - die eigentlich nicht groß eingeführt wurden. Trotzdem nehmen mich Felix' Verstümmelung und Dellas Tod tatsächlich mehr mit als Leiters Tod in NTTD.
Mich nimmt das in LTK auch mehr mit. Nur den Moment von Wrights Tod finde ich in NTTD wirklich effektiv. Gerade weil der Dialog da sitzt. Aber ich denke nicht, dass es in NTTD schlechter funktioniert, weil man in den vorherigen Filmen Bond und Felix zu wenig gemeinsamen Raum gegeben hat oder ihre Freundschaft "behauptet" wäre (klar, ist sie das, für mehr ist auch keine Zeit bei Bond). Man hat Bond und Felix in NTTD selbst einfach zu wenig gemeinsame Leinwandzeit gegeben. Im Club reden sie mit so einem "Alte Freunde"-Gestus, aber eigentlich ist Felix nur als Auftraggeber und Expositionsmaschine da. Fast alles, was er in der Szene sagt, erklärt die Mission oder den Plot oder sind irgendwelche Plattitüden für den Trailer. Die ganze Action im Anschluss auf Kuba erlebt Bond dann mit Paloma, nicht mit Felix.

Ich wette darauf: Wenn Paloma auf dem Boot von Logan Ash erschossen würde, wären viel mehr Zuschauer davon ergriffen, weil Paloma als Charakter viel klarer gezeichnet ist in NTTD, weil sie mit Bond mehr gemeinsam erlebt. Ihr Tod wäre ein einschneidenderes Erlebnis als das von Felix, der einfach nur die Funktion als Ersatz-M erfüllt.

Trotzdem möchte ich nochmal betonen: Der Dialog, als Felix stirbt, fand ich rührend geschrieben. Es ist aber "too little too late".
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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

2202
Ich sehe das leicht anders. Zum Einen finde ich, dass Bond+Leiter ja schon als sehr "verbunden" eingeführt werden. Sie necken sich im Auto, sie necken sich in der Bar, sie lästern gemeinsam über einen Dritten,...
Zum Anderen spielt die Kontinuität bei den Craig Filmen schon eine wichtiger Rolle. Der geneigte Craig-Zuschauer "muss" Wright kennen und so kommt eben eine gemeinsame Historie zustande.

Ich LTK ist das auch OK. will ich gar nicht kritisieren. Es ist aber eine erkennbar konventionellere, fast schon kitschige Variante: Es wird eine besonders romantische/zuckersüße Verbindung gezeigt, um sie direkt darauf zu zerstören (und als sei das noch nicht platt genug, ist der gute Felix am Ende für uns Zuschauer dann doch wieder ganz der Alte)
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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

2203
danielcc hat geschrieben: Gestern 21:09 Zum Einen finde ich, dass Bond+Leiter ja schon als sehr "verbunden" eingeführt werden. Sie necken sich im Auto, sie necken sich in der Bar, sie lästern gemeinsam über einen Dritten,...
Das stimmt, aber er ist dennoch sehr der Expositionsträger in der Moment. Eine Figur mit der klaren Funktion, Bond zu erklären, welches Abenteuer er dieses Mal erleben wird. Und das kann nicht dieselbe Effektivität haben wie ein Zeigen der Figur als Figur losgelöst von der Plot-Progression, wie es bei Felix in LTK geschieht.
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