Re: iHaveCNit – Der HCN-Review-Sammelthread

421
Special: Best Of Cinema
iHaveCNit: Walk The Line (2005) – James Mangold – 20th Century Fox
Deutscher Kinostart: 02.09.2025
gesehen am 02.09.2025
Kinopolis MTZ – Kino 7 – Reihe 16, Platz 9 – 20:00 Uhr

Die Best-Of-Cinema-Reihe hat zum 20-jährigen Jubiläum James Mangolds Biopic über die Country-Legende Johnny Cash „Walk The Line“ ins Programm aufgenommen. Ein Film, der sich vor allem um die Verarbeitung der inneren Traumata eines Johnny Cash dreht – seine Trauer über den Verlust seines besten Freundes, Vertrauten und Bruders in jungen Jahren, seine Schuldgefühle und dem konsequenten Kampf um Anerkennung gegenüber seinem Vater, seine Obsession mit Alkohol und vor allem seine Obsession zu June Carter. Ein Film, der großartig inszeniert worden ist und vor allem Karrierebestleistungen von Joaquin Phoenix und der dafür preisgekrönten Reese Witherspoon zu bieten hat, selbst wenn der Film eben all die klassischen Momente eines Musiker-Biopics abhandelt.
„Walk The Line“ - My First Look – 9/10 Punkte
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: iHaveCNit – Der HCN-Review-Sammelthread

422
iHaveCNit: Honey Don´t (2025) – Ethan Coen – Universal
Deutscher Kinostart: 11.09.2025
gesehen am 11.09.2025
Kinopolis MTZ – Kino 11 – Reihe 16, Platz 16 – 20:25 Uhr


Honey O´Donahue ist Privatdetektivin in ihrer Heimat Bakersfield. Eines Tages kommt Sie an eine Unfallstelle, bei dem eine ihrer Klientinnen bei einem Verkehrsunfall tödlich verunglückt ist. Sie geht der Sache auf den Grund und hat es während der Ermittlungen mit einer verrückten Sekte, privaten Problemen und der Affäre mit einer Polizistin zu tun, die in der Asservatenkammer der Polizei arbeitet.

Ich dachte mir nach der Sichtung von „Honey Don´t“, dass rein aufgrund der Tatsache, dass wir nach dem letzten Film von Ethan Coen mit Margaret Qualley in einer der Hauptrollen - „Drive-Away-Dolls“ nun noch einen dritten Film brauchen, damit hier eine lose, nur thematisch zusammenhängende Trilogie über lesbische, beziehungsweise queere Hauptcharaktere in thematisch dem Krimi-Genre zuzuordnende B-Movies entsteht – ohne zu wissen, dass das tatsächlich der Plan ist und mit dem in der Produktion befindlichen „Go Beavers“ der Abschluss dieser Trilogie seinen Weg findet. Nach dem durchaus unterhaltsamen und skurrilen „Drive-Away-Dolls“, bei dem 2 lesbische Studentinnen bei einem Roadtrip zufällig einen Wagen mit brisanter Fracht bekommen und damit in den Fokus vieler Gangster und Ermittler geraten steht nun im Mittelteil „Honey Don´t“ eine von Margarat Qualley gespielte Privatdetektivin im Vordergrund. „Honey Don´t“ wirkt dabei wie eine entspannte, oberflächliche, aber durchaus unterhaltsame Parodie, Satire und Karikatur einer Coen-Krimikomödie, die viele skurrile, unterhaltsame und auch durchaus brutale Momente anzubieten hat, sich den ein oder anderen gesellschaftskritischen Kommentar nicht verkneifen kann und es sich nicht nehmen lässt, auch ein wenig sexuell versaut zu sein. Mit Margaret Qualley in der Hauptrolle bekommen wir hier auch Aubrey Plaza und Chris Evans in etwas skurrilen Rollen geboten. Mir hat „Honey Don´t“ ähnlich gut gefallen wie „Drive-Away-Dolls“, so dass ich gespannt bin, was dann am Ende bei „Go Beavers“ herauskommt.

„Honey Don´t“ - My First Look – 7/10 Punkte
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: iHaveCNit – Der HCN-Review-Sammelthread

423
iHaveCNit: Conjuring 4 – Das Letzte Kapitel (2025) – Michael Chaves – Warner
Deutscher Kinostart: 04.09.2025
gesehen am 13.09.2025 in Dolby Atmos
Kinopolis MTZ – Kino 9 – Reihe 9, Platz 30 – 20:15 Uhr


Das Ehepaar Ed und Lorraine Warren, die sich auf Paranormales spezialisiert haben und damit über die Jahrzehnte hinweg mit unzähligen Fällen zu tun hatten, haben sich eigentlich im Jahre 1986 bereits aufgrund gesundheitlicher Gründe aus dem Geschäft zurückgezogen und auch familiäre Umbrüche stehen vor allem im Leben ihrer Tochter Judy an. Doch in dieser Zeit werden sie auf den Fall der Familie Smurl in Pennsylvania aufmerksam, bei denen sich paranormale Zwischenfälle auf ein unerträgliches Maß anhäufen. Ohne zu ahnen, dass diese Zwischenfälle eng mit der eigenen Familiengeschichte zu tun haben.

Die Conjuring-Filmreihe war bisher noch nicht wirklich auf meinem filmischen Radar aufgetaucht und sie ist ein wenig nur so an mir vorbeigezogen. Im Rahmen des 4. Teils der Reihe habe ich mich nebenbei ein wenig mit den bisherigen 3 Filmen beschäftigt. Im Mittelpunkt der Filmreihe steht das von Patrick Wilson und Vera Farmiga gespielte Ehepaar Ed und Lorraine Warren, das tatsächlich existierte und Experten im Bereich paranormaler Aktivitäten gewesen sind. Die Filme der Reihe fokussieren sich hier auf wichtige Fälle im Leben der Warrens und liefern mit Spin-Offs auch noch entsprechende Hintergründe zu wichtigen Elementen der Filmen. Die Conjuring-Filmreihe wirkt damit irgendwie wie ein thematisches, genrespezifisches Best-Of, in dem viele klassische Horror-Elemente aufgegriffen und verarbeitet werden. Von Exorzismus, Haunted House, Paranormale Aktivitäten, Puppen, Nonnen, Spiegeln, Okkultem ist vieles dabei und bedient damit neben klassischen Familiendramen eine große auch die Massen ansprechende Bandbreite. Der Abschluss nun hat natürlich auch eine klassische, routinierte, düstere Atmosphäre zu bieten und auch entsprechend routiniert aufgebaute Spannungs- und Schockelemente. Dennoch muss ich sagen, dass ich als eher wenig religiös eingestellte und auch wenig für Paranormales zugänglich eingestellte Person für den Faktor der „Wahren Geschichten“ hinter dem Film selbst sehr viel „Suspension of disbelief“ aufbringen muss, das Geschehen auf der Leinwand genauso ernst zu nehmen, wie es der Film selbst tut.

„Conjuring 4 – Das Letzte Kapitel“ - My First Look – 7/10 Punkte
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: iHaveCNit – Der HCN-Review-Sammelthread

424
iHaveCNit: The Long Walk – zensiert (2025) – Francis Lawrence – Leonine
Deutscher Kinostart: 11.09.2025
gesehen am 14.09.2025
Kinopolis MTZ – Kino 4 – Reihe 9, Platz 28 – 20:30 Uhr


Raymond Garraty meldet sich in einer Dystopie zu einem Wettbewerb an, bei dem er neben zig anderen jungen Männern die simple Aufgabe bekommt zu laufen. Der Haken daran ist, dass bei dem öffentlichkeitswirksamen Wettbewerb auch die Augen des Militärregimes auf sie gerichtet sind. Sollte jemand aus welchen Gründen auch immer nicht mehr laufen können, wird derjenige mit endgültiger Konsequenz aus dem Wettbewerb ausgeschlossen. Und nur der Letzte, noch Laufende gewinnt den Wettbewerb.

Basierend auf einer Geschichte von Stephen King hat Regisseur Francis Lawrence einen durchaus interessanten Film geschaffen. Wettbewerbe in dystopischen Zukunftsvisionen gibt es ja durchaus schon immer mal wieder filmisch aufbereitet. Das sah auch im Trailer von „The Long Walk – zensiert“ interessant aus, weil auch die Idee des Ganzen interessant ist und mit einer einfachen, simplen Idee kommt. Das wichtige Thema ist jedoch immer, was der Film daraus machen kann. Klar haben wir hier einen interessanten Cast aus jungen Darstellern mit unter anderem Cooper Hoffman, Charlie Plummer, David Jonsson, Ben Wang, Roman Griffin Davis und weiteren, die den Film mit leben füllen und in den wichtigen Nebenrollen Judy Greer und auch Mark Hamill, aber neben den Spannungsmomenten, den Zwischenmenschlichkeiten und auch der ein oder anderen fiesen Gewaltspitze – bei dem man vielleicht auch mal die fragwürdige Grenze zum Voyeurismus und Zynismus überschreitet – wirkt der Verlauf des Films ab einem gewissen Punkt sehr repetitiv und redundant, weil sich das Konzept gefühlt irgendwann todläuft und diese Battle Royale mit „Last Man Walking“ (und unpassenderweise auch „Last-Man-Standing“)-Charakter in der eher nur schablonenhaften Zeichnung der Charaktere und Motive sowie der gesellschaftskritischen Auseinandersetzung eher sehr oberflächlich und hinter seinen Möglichkeiten bleibt.

„The Long Walk – zensiert“ - My First Look – 6/10 Punkte
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: iHaveCNit – Der HCN-Review-Sammelthread

426
iHaveCNit: Dangerous Animals (2025) – Sean Byrne – Constantin Film
Deutscher Kinostart: 11.09.2025
gesehen am 15.09.2025
Kinopolis MTZ – Kino 2 – Reihe 16, Platz 13 – 20:30 Uhr


Gerade hat die Surferin und freigeistige Zephyr noch anregende Stunden mit der Zufallsbekanntschaft Moses gemacht, schon ist sie wieder sehr früh am Strand der Gold Coast in Australien unterwegs um auf die guten Wellen zu warten. Dort trifft sie auf den mysteriösen Tucker, der sie betäubt und entführt, so dass sie einige Zeit später in einem Verließ aufwacht, in dem auch eine Frau namens Heather angekettet da liegt. Noch ahnt Zephyr nichts von der ganz speziellen Obsession von Tucker abseits seiner angebotenen Shark-Cage-Expeditionen.

„Dangerous Animals“ von Sean Byrne ist eine sehr unterhaltsame und spannende Mischung aus Hai-Horror und Serienkiller-Thriller, bei der in knappen 100 Minuten ein Duell und quasi Kammerspiel an Bord eines Boots zwischen Hassie Harrisons Zephyr und einem komplett freidrehenden Jai Courtney als Tucker erzählt wird und zwar durchaus das Thema Logik ab und an umschifft und am Ende vielleicht die ein oder andere Runde zuviel mit den Haien schwimmt, aber sonst war der Film eine sehr interessante, spannende, fiese und brutale Angelegenheit, die mich sehr unterhalten konnte und auch trotz Klischees des Hai-Horrors sich die Mühe gibt, Haie wie Haie agieren zu lassen.

„Dangerous Animals“ - My First Look – 8/10 Punkte
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "