Erfolg? Bei uns ist das mal wieder ne herbe Enttäuschung mit 310.000 Besuchern. Kino hat in D tatsächlich ein massives Problem.

Hier ein kleines interessantes Video, das vielleicht für den ein oder anderen interessant sein könnte, selbst wenn es für den geübten Kinogänger klassisches Knowledge ist.

"wir arbeiten fast nur mit Studenten" --> qed

"von den verbleibenden 50% muss das Kino alle laufende Kosten zahlen" --> ne, es kommen ja noch die Einnahmen aus Snacks hinzu

"42-50% der Zuschauer lassen Geld an der Theke" --> Da ist das Problem. Jeder muss was kaufen und dann auch nach dem Film bleiben

danielcc hat geschrieben: Gestern 22:19 "42-50% der Zuschauer lassen Geld an der Theke" --> Da ist das Problem. Jeder muss was kaufen und dann auch nach dem Film bleiben

Wenn man das aber nicht will? Ich hab mehrere Jahre lang nie etwas im Kino gekauft. Das hat erst vor vier Jahren oder so angefangen. Und nach dem Film noch dazubleiben verlängert das Ganze ja noch mehr. Hier wurden doch auch des öfteren schon die teils ausufernden Lauflängen der Filme kritisiert, weil durch einen drei Stunden Film gleich der ganze Abend weg ist. Wenn ich jetzt auch noch dazu genötigt werden soll danach noch länger zu bleiben wäre das für mich definitiv eher etwas, was mich zurückhält ins Kino zu gehen.

Ich esse und trinke quasi nie im Kino. Bin da um Filme zu schauen. Verköstigen kann ich mich außerhalb.

Leute, ihr peilt die Situation nicht. Es geht keiner mehr ins Kino und die Kinos verdienen scheinbar kein Geld. Höhere Ticketpreise sind nicht die Lösung. Mir kann es egal sein, ich zeige nur Lösungen auf - liegt mir als ehemaliger Unternehmensberater irgendwie im Blut.

Die Kunst ist doch, es so zu machen, DASS alle was konsumieren wollen. Es geht doch nicht darum jemanden zu nötigen.
Beispiel:
Ich habe einen Cinestar, der ist in einer furchtbaren Stadtaußenlage. Da ist nichts drumrum. Dennoch gibt es nicht mal gute Parkplätze. Die Lobby ist furchtbar. Man will da nur so schnell wie möglich auf seinen Sitz im Saal und anschließend wieder raus. Damit verdient das kino aber kein Geld.

Idealerweise müssten Kinos in der Innenstadt sein mit kostenlosem Parkhaus. Es müsste normal sein, dass vor allem Gruppen von 16-25jährigen danach noch im Kino verweilen und dort was trinken, was sie sonst woanders in der Stadt machen. Am besten vorher auf nen Bier dort treffen, was Essen, dann ins Kino mit Snacks und Getränken, hinterher noch in schöner Atmosphäre dort verweilen und weiter trinken.
Das Geld geben die Leute heute sowieso aus. nur nicht im Kino!

danielcc hat geschrieben: Heute 09:41 Leute, ihr peilt die Situation nicht. Es geht keiner mehr ins Kino und die Kinos verdienen scheinbar kein Geld. Höhere Ticketpreise sind nicht die Lösung. Mir kann es egal sein, ich zeige nur Lösungen auf - liegt mir als ehemaliger Unternehmensberater irgendwie im Blut.

Das ist schon klar. Deine Vorschläge haben ja auch eigentlich alles was für sich. Du übersiehst nur oft ihre Schwächen.

danielcc hat geschrieben: Heute 09:41 Die Kunst ist doch, es so zu machen, DASS alle was konsumieren wollen.

Und das wird eben nie gehen. Weil Menschen nunmal unterschiedlich sind. Wenn du im Kino eine Atmosphäre wie in einer gemütlichen Bar erzeugst um die Leute vor oder nach dem Kinobesuch im Kino zu halten, dann wirst du damit Leute wie mich eher abschrecken. Es ist unmöglich dafür zu sorgen, dass ALLE etwas konsumierne wollen (außer dem Film). Dafür müssten alle gleich sein.

danielcc hat geschrieben: Heute 09:41 Das Geld geben die Leute heute sowieso aus. nur nicht im Kino!

Ich nicht. Ich überlege gerade ob ich jemals nach einem Kinobesuch in einer Bar oder etwas ähnlichem gewesen bin. Vielleicht ein mal. Wenn überhaupt. Und auch wenn ich mit mehreren anderen gemeinsam im Kino war, waren wir davor auch nie irgendwo essen. Das macht nicht jeder.
Wenn ich ins Kino gehe, gehts mir um den Film. Früher ging das sogar so weit, dass ich die Leute, mit denen ich ins Kino gegangen bin extra gebeten habe auf Snacks zu verzichten, weil ich Sorge hatte, dass mich das Knuspern ablenken würde. Das ist inzwischen zwar nicht mehr so, aber das was mich ins Kino zieht ist trotzdem der Film. Alles was davon ablenkt oder zusätzlich dazu kommt ist eher ein Hindernis.
Mag sein, dass ich da ein Exot bin, und dass man tatsächlich 90% der Kinozuschauer mit deinen Vorschlägen erreichen könnte, wenn man sie gut umsetzt. Aber es ist definitiv ein Trugschluss davon auszugehen, dass man es mit einem veränderten Rahmen allen Recht machen könnte. Man wird fast immer auch negative Effekte haben (Bei einer besseren Parkplatzsituation natürlich nicht, das wäre definitiv von Vorteil).

Naja, aber wenn man 90 Prozent mehr ins Kino bekommt und 10 Prozent verliert, hat man mathematisch sehr vieles richtig gemacht.

Ich kann Daniels Punkte schon verstehen, aber zwei Drittel davon sind mindestens nicht unsichtbar und wer das bezahlen soll kann auch keiner von uns beantworten. Unternehmensberatung hin oder her, in Deutschland existiert keine vernünftige Kinokultur und diese zu etablieren kostet viel Geld (haben die Kinos nicht) und Zeit (haben mögliche Investoren nicht).

Casino Hille hat geschrieben: Heute 10:20 Naja, aber wenn man 90 Prozent mehr ins Kino bekommt und 10 Prozent verliert, hat man mathematisch sehr vieles richtig gemacht.

Absolut. Deshalb kann es ja wie gesagt auch sein, dass diese Vorschläge die Lösung sind, ich will nur darauf aufmerksam machen, dass nichts davon ein Automatismus ist, nur weil es gut klingt. Wenn das Verhältnis tatsächlich 9 zu 1 sein sollte, dann immer her damit. Dann hat Daniel uns gerade skizziert, wie die Rettung des Kinos funktionieren kann. Ich will das nicht ausschließen. Ich wehre mich nur gegen die Selbstverständlichkeit der Präsentation, weil ich eben weiß, dass diese Änderungen bei mir den gegenteiligen Effekt hätten und ich einfach mal davon ausgehe, dass es andere gibt die ähnlich fühlen wie ich. Aber ich kann das natürlich nicht quantifizieren. Ob es jetzt ein Verhältnis von 9 zu 1 oder von 1 zu 1 wäre, kann ich nicht sagen. Und sonst vermutlich auch niemand hier.

Gab es bei euch früher auch den "Kinotag"? War bei uns glaube ich immer mittwochs, jedes Kino hat mitgemacht, 5 DM Eintritt. Die Kinos waren rappelvoll. Haben sie dann irgendwann wieder abgeschafft.

Als noch mit DM bezahlt wurde gabs mich zwar schon, aber noch nicht im Kino. Da war ich 2015 in SPECTRE das erste mal. Und da gabs das glaube ich nicht mehr. Aber ne Zeit lang hat da grundsätzlich jeder Film nur 5,50 € gekostet. Das waren Zeiten....

Bei uns gibt es mehrere Kinos in Hamburg, in denen entweder Montag oder Dienstag die Karten signifikant günstiger sind als sonst.

Man muss nur mal sehen wie abartig voll die Kinos sind wenn du ne Lady Vorstellung von Barbie mit Sektempfang anbietest.
Sowas braucht es mehr. Ach, ich könnte Dutzende von Ideen runterschreiben. Kino muss mehr Event und Buddy-Abend sein.
Im Moment ist es fast nur noch: Mama fährt mit Kindern in den Animationsfilm der Woche und will möglichst wenig drumherum bezahlen.

danielcc hat geschrieben: Heute 11:10 Man muss nur mal sehen wie abartig voll die Kinos sind wenn du ne Lady Vorstellung von Barbie mit Sektempfang anbietest.
Sowas braucht es mehr.

Da bin ich dann schon eher wieder bei dir, würde aber sagen, dass das nur zum Teil in der Hand der Kinos liegt. Da brauchst du halt auch Filme die einen Hype erzielen wie Barbie. Wenn du eine Ladys Night mit Sektempfang bei Madam Web machst wird dafür trotzdem kaum jemand extra deswegen ins Kino gehen.
Dass es wieder mehr Eventfilme braucht, da stimme ich zu. Und die Kinos haben definitiv massig Luft nach oben im Nutzen dieser Filme. Aber sie können sie nicht selbst kreieren. Und ein Event ohne passenden Film wird kaum funktionieren. Denn der Film ist halt immer noch das Herzstück des Kinobesuchs.

danielcc hat geschrieben: Heute 11:10 Man muss nur mal sehen wie abartig voll die Kinos sind wenn du ne Lady Vorstellung von Barbie mit Sektempfang anbietest.

Gibt es hier in mehreren Kinos regelmäßig, nennt sich Lady's Night. Gibt es auch immer einen Sekt vorne weg.
Ist aber auch nur mittelprächtig besucht. Vielleicht lag es bei "Barbie" dann doch eher am Film als am Sekt.