danielcc hat geschrieben: Gestern 11:48
Aber nur im Kino soll das nicht funktionieren? Das muss man doch mal hinterfragen.
Wer spricht denn von "nur im Kino"? Mir ist auch nicht bekannt, dass es eine Restaurant-Flat geben würde, erst recht keine Deutschlandweite über alle Ketten und Einzelanbieter hinweg. Und trotzdem gehen viele Menschen ins Restaurant und zahlen dort (selbst bei relativ Preiswerten) zwischen zwei und dreimal so viel wie für einen Kinobesuch.
danielcc hat geschrieben: Gestern 11:48
Es geht nicht um GRATISmentalität. Die Deutschen zahlen ja für das oben alles. Was aber nicht mehr zeitgemäß ist, ist das Risiko einer "Fehlinvestition". Warum soll ich 10-15 EUR pP zahlen, obwohl ich nicht weiß, ob mir der Film gefallen wird,
Gegenfrage: Warum sollte ich 50 Euro pro Jahr für eine Flat bezahlen, wenn ich gar nicht weiß, ob genügend interessante Filme in dem Zeitraum erscheinen. Das verschiebt das Risiko der "Fehlinvestition" nur, beseitigt sie aber nicht. Viele Menschen haben doch gar nicht an so vielen Filmen Interesse. Hatte ich in den letzten Jahren auch oft nicht, dieses Jahr sieht es glücklicherweise wieder etwas besser aus.
Mal abgesehen davon dass ich kein wirklicher Freund von Flats bin, da sie beim Konsum selbst eben ein Gratisgefühl vorgaukeln und das Bezahlen zu einem anderen Zeitpunkt und meist passiv geschieht und dadurch eben sehr wohl eine Gratismentalität bedient wird, kann eine Flat auch nicht überall funktionieren.
Beim ÖPNV hat das Deutschlandticket gezeigt, dass man damit nur bedingt neue Leute auf die Schiene bringt. In großem Maßstab hat das nur funktioniert, als es so billig war, dass es nicht nachhaltig finanzierbar war (9€). Beim Gym funktioniert es unter anderem deshalb, weil sich viele Menschen durch den Abschluss eines Abos einreden dann häufiger ins Gym zu gehen, weil sie ja dafür bezahlt haben. Dieser Anreiz wird beim Kino aber nicht funktionieren, weil das Gym "Selbstoptimierungsanreize" bietet, das Kino nicht. Musik, Podcasts, Filme, Serien und das Internet allgemein funktionieren deshalb, weil sie eine schier unendliche Menge an Inhalten bieten, aus denen der Konsument auswählen kann. Da gibt es immer Reize die Interesse wecken. Man braucht beispielsweise keine Angst zu haben, dass Spotify plötzlich keine Musik mehr hat die einem gefällt. Das funktioniert beim physischen Angebot Kino schlichtweg nicht. Da kann immer nur eine begrenzte Menge an Filmen laufen, wodurch immer das Risiko gegeben ist, dass deine Flat phasenweise wertlos für dich wird.
Flats fürs Kino sind also nur für wirkliche Filmliebhaber sinnvoll und für die gibt es ja bereits welche. Für eine größere Menge an Menschen würden sie dann attraktiv wenn häufiger Filme im Kino liefen, die wirkliche Begeisterung entfachen. Wenn sich ein größerer Teil der Menschen sicher sein könnte, dass egal wann man ins Kino geht, immer etwas läuft was einen anspricht. Und das ist derzeit schlichtweg nicht gegeben.