Re: Denzel Washington

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iHaveCNit: Out of Time (2004)

Bei „Out of Time“ von Carl Franklin handelt es sich um einen Thriller mit Denzel Washington in der Hauptrolle. In Nebenrollen sind Eva Mendes, Sanaa Lathan und Dean Cain zu sehen. Doch worum geht es in diesem Thriller ? Washington spielt hier Matt Whitlock, einen Polizeichef eines kleinen Örtchen in Florida. Er ist gerade in der Trennungsphase von seiner Exfrau Alex und fängt eine Affäre mit Ann an, die kurz darauf die Nachricht erhält an Krebs erkrankt zu sein. Ann lässt daraufhin die Lebensversicherung auf Matt umschreiben. Wenige Tage später jedoch steht das Haus von Ann und ihrem Mann Chris in Flammen. Man geht von Brandstiftung aus. Und da Matt vor Ort gesichtet wurde hat Matt alle Hände voll zu tun, den Ermittlern immer eine Nase voraus zu sein.

Thriller vor der schwülen und heißen Atmosphäre Floridas machen mir sehr viel Spaß – vor allem der geniale „Wild Things“ aus dem Jahre 1998 zählt zu meinen Alltime-Favoriten. „Out of Time“ erreicht definitiv nicht die Klasse eines „Wild Things“ und ist auch einer von vielen Filmen in der großartigen Filmografie eines Denzel Washington, der hier eine routinierte Vorstellung abliefert. Routiniert trifft auch auf den Film zu. Die Story ist ein klein wenig überladen, wird aber überschaubar in der Handlung verarbeitet, so dass das ganze übersichtlich und fokussiert bleibt. Der Film braucht anfangs etwas Zeit, seine Handlung aufzubauen, punktet aber im Anschluss mit einer sehr stringenten, spannenden Auflösung des Ganzen und tolle einzelne Actionmomente wie die aus dem Trailer bereits bekannte Balkongeländerszene. Und vor allem Eva Mendes als Polizistenkollegin von Matt und Exfrau liefert hier eine tolle Performance ab.

Es bleibt somit ein rundes, wenngleich routiniertes und spannendes Filmerlebnis, dass ich mir einfach mal wieder ansehen wollte.

„Out of Time“ - Multiple Look – 7/10 Punkte
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Denzel Washington

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iHaveCNit: Fences (2017)

Der bereits 2005 verstorbene amerikanische Bühnenautor August Wilson hat einen 10-Teile umfassenden Pittsburgh-Zyklus geschrieben. Darunter auch Fences, der sich in den 50er Jahren abspielt und als Theaterstück in den 80ern uraufgeführt wurde. Im Jahre 2010 wurde Fences wieder am Broadway aufgeführt mit unter anderem Viola Davis und Denzel Washington in den Hauptrollen. Mit Erfolg. Ganze 3 Tonys konnte Fences abräumen, die klar an das Werk selbst und seine beiden Hauptrollen gegangen sind. Genau dieses Stück wählt Denzel Washington als Grundlage für seine dritte Regiearbeit, die nun auch für 4 Oscars nominiert ist. Zurecht und mit definitiven Erfolgschancen, wie ich fasziniert feststellen durfte.

Wir sind im Pittsburgh der 50er-Jahre. Troy Maxson arbeitet als Müllmann, lebt mit seiner Frau Rose und dem Sohn Cory in einem kleinen Haus. Er hat nebenbei einen durch den Krieg verletzten und damit geistig behinderten Bruder Gabe, um den er sich kümmert und noch einen Sohn aus erster Ehe, Lyons, der regelmäßig vorbeikommt und eine Karriere als Musiker anstrebt. Als sein Sohn Cory ihm von Aspirationen für eine vielversprechende Football-Karriere erzählt, ist er alles andere als begeistert, da ihm vor langer Zeit eine Karriere als Baseballspieler verwehrt blieb. Es kommt zu einem Ereignis, dass den Zusammenhalt der Familie und vor allem seine Ehe mit Rose auf eine harte Probe stellt.

Fences ist absolut starkes Kino, auch wenn es sich bei der Grundlage um ein Bühnenstück handelt.
Dadurch spielt sich bis auf wenige Minuten der Film komplett im und ums Haus von Troy Maxson ab und bekommt den Eindruck eines Kammerspiels. Der Film lebt von Dialogen, so dass die Inszenierung rein optisch sehr reduziert daherkommt und keine Experimente wagt. Er fokussiert sich voll und ganz auf seine Charaktere und die Beziehungen untereinander. Ich finde, dass ich hier die beste Performance von Denzel Washington gesehen habe. Für Troy Maxson ist er zurecht für den Oscar nominiert und könnte meiner Meinung nach die stärkste Konkurrenz für Casey Affleck darstellen. Seinen Troy Maxson spielt und inszeniert er perfekt auf den Punkt. Wir erleben einen Charakter, der voller Widersprüche ist, eine weitgehende Doppelmoral hat aber durch seine Lebensgeschichte genau zu dem Mann geworden ist, der er heute ist. Dabei geht Denzel Washington sehr respektvoll mit dem Charakter um, so dass die Kritik an Troy sehr ambivalent bleibt. Wo ich mich jedoch direkt schon festlegen kann ist der Oscar für Viola Davis. Sie ist die perfekte und ebenbürtige Filmpartnerin für Denzel Washington. Unabhängig davon, wie gut geübt die beiden schon durch die gemeinsame Arbeit am Bühnenstück sind, ist die Chemie wirklich perfekt und beide spielen sich förmlich die Seele aus dem Leib. Aber auch der restliche Cast mit Stephen Henderson als guter Freund Bono, Russell Hornsby als Sohn aus erster Ehe Lyons, Mykelti Williamson als geistig behinderter Bruder Gabe und Jovan Adepo als Sohn Cory fügt sich perfekt ein. Vor allem Letzterer sorgt mit für die stärksten Szenen des Films. Die Momente des Films sind so stark und wechseln von witzigen bis hin zu traurigen Momenten, so dass der Film seine 2 Stunden und 19 Minuten in einem für einen dialoglastigen Film sehr hohem Tempo absolviert und es kaum Durchhänger gibt. Der Film hat bis auf wenige leicht herausstehende Nägel wirklich alle Latten am Zaun und ist bis auf ein Detail am Ende extrem lebensnah und bodenständig, weil gesellschaftliche Themen im Bezug auf Rassendiskriminierung und auch familiäre Themen absolut perfekt integriert sind.

„Fences“ - My First Look – 9/10 Punkte
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Re: Denzel Washington

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Hier ist ja mal gar nichts los gewesen.

Letztens den Equalizer zum zweiten mal gesehen. Nur noch 7,5 würde ich da geben. Heute gab's den Knochenjäger, welchen ich auch besser in Erinnerung hatte. Nur 6,5 Punkte. Beide spannend aber Equalizer einen Zacken cooler und unterhaltsamer. Wobei Jolie damals schon ein versammter Sahnestück war. :)

Re: Denzel Washington

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Ich hatte gestern leicht erhöhte Temperatur und dachte heute morgen, ich hätte aufgrund dessen ein wenig im Delirium irgendeinen Actionmurks mit Denzel Washington imaginiert. Bei der Recherche eben musste ich dann feststellen: Es war gar kein Fiebertraum, "Ricochet" existiert tatsächlich.

Was ist "Ricochet", werden sich jetzt einige fragen! Nun: Kennt jemand von euch "Ein Köder für die Bestie" bzw. "Cape Fear"? "Ricochet" ist eigentlich genau dasselbe, nur mit Denzel Washington als Cop/Anwalt und John Lithgow als Psycho-Killer, ach ja, und mit mehr Logiklöchern als Szenen, die Sinn ergeben sowie exzessiver Gewalt, die direkt aus einem Slasher stammen könnte. Am Anfang wird Lithgow erstmal vom Good Cop Washington verhaftet, in einer bemerkenswert strunzdummen Szene. Lithgow ist gerade aus einem Fenster gesprungen und steht jetzt auf einem Jahrmarkt. Washington und er bedrohen sich gegenseitig mit Schusswaffen. Eine Frau sieht das aus der Ferne, schreit auf und rennt gefühlte zwanzig Meter direkt auf Lithgow zu, um zu seiner Geisel zu werden. Washington beschließt darauf, sich bis auf die Unterhose nackt auszuziehen ... Warum auch immer. Dann zieht er sich - offenbar aus seinem Hintern - eine Kanone raus und schießt auf Lithgow.

Eine Art Metapher für alles, was noch folgen mag, denn den Rest des Films hat sich "Highlander"-Regisseur Russell Mulcahy ebenfalls aus der Gesäßöffnung herausgezogen. Lithgow sitzt nämlich jetzt im Knast und vertreibt sich die Langeweile, in dem er an SCHWERTKÄMPFEN gegen Mitglieder der Arischen Bruderschaft teilnimmt. Washington ist mittlerweile Anwalt und hat mal ein oder zwei Kinder. Keine Ahnung, der Teil war verwirrend. Der Film macht auch mehrere (?) Zeitsprünge, ohne sie so richtig mitzuteilen. Ist aber eigentlich egal. In "Ricochet" geht es schließlich darum, dass Lithgow nach seinem Ausbruch versucht, Washington das Leben zur Hölle zu machen. Er spielt Psycho-Spielchen mit ihm, hängt ihm üble Scheiße an, und aus Spoiler-Gründen verzichte ich mal auf die eine schlimmste Sache, die Washington über sich ergehen lassen muss. Tatsächlich wird der Film erst jetzt langsam unterhaltsam, je mehr Washington durchdreht. Im Showdown ist er so von den Socken geblasen, dass der finale Kampf ein wenig so wirkt, als würde Two-Face versuchen, den Joker zu erledigen.

Pulp-Irrsinn gemixt mit einer Art Pop-Art-Hysterie; fertig ist dieser unwirklich wirkende DTV-Exploitation-B-Film, der sich damals irrtümlich ins Kino verirrt hatte. Trotz der beiden großen Namen in den Hauptrollen ist "Ricochet" grauenhaft gespielt, unfassbar dumm geschrieben und exzessiv brutal, auf eine regelrecht unangenehme Weise (selbst Freddy Krueger und Michael Myers würden sich angewidert abwenden). "Kann man einen Film als 'schlecht gelaunt' bezeichnen?", hat meine Mitguckerin hinterher gefragt, und falls es geht, so ist es die ideale Beschreibung für dieses Teil. Mein Fazit wäre: "Ricochet" ist furchtbar blöd, und gleichzeitig irgendwie richtig lustig. 90s Action-Trash-Galore. Als Kuriosität von nun an Teil meiner filmischen Erinnerungen, aber nochmal muss ich das dann auch nicht unbedingt durchstehen.

Clint Eastwood hat das Skript für den Film - er war ursprünglich wohl als Dirty-Harry-Sequel gedacht - übrigens abgelehnt, weil es ihm zu düster und abgründig war. Und Eastwood ist wohl wirklich nie in Verdacht geraten, diesbezüglich besonders prüde zu sein ...
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Denzel Washington

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Weiß gar nicht, ob der damals in D überhaupt ins Kino kam. Hab den auch eher schwach in Erinnerung, ist aber zu lange her. In den USA war das auch kein Hit (21 Millionen Box office bei 19 Mio Budget).
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/