Re: Jack Reacher

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Danke dir. ;) Also ich möchte noch Mal eine Lanze für Ritchson brechen. Ja, er ist etwas zu sehr Bodybuilder, aber die außergewöhliche Physis wird von Child in jedem Roman betont. Ich finde auch nicht, dass er die Intelligenz, Rauhbeinigkeit und mangelnde Sozialkompetenz der Romanfigur nicht rüberbringt. So sehr ich auch Cruises Darstellung mag, kommt Ritchson der Romanfigur einfach deutlich näher. Ich habe knapp 20 Bände gelesen und für mich passt er absolut. Er ist kein begnadeter Charaktermime, muss er aber auch nicht sein. Reacher umgibt eine gewisse Aura und die bringt er rüber. Mein Empfinden.
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/

Re: Jack Reacher

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vodkamartini hat geschrieben: Gestern 13:01 Ich habe knapp 20 Bände gelesen
Ich mindestens auch, die meisten zweimal und die besten noch öfter. Persuader müsste so ziemlich der erste Action- bzw. Thriller-Roman für Erwachsene gewesen sein, den ich (wohl viel zu jung) gelesen habe. So was prägt. Und den jetzt lückenlos verfilmt zu sehen, ist eine wahre Wonne.
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Re: Jack Reacher

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vodkamartini hat geschrieben: Gestern 13:01 Ja, er ist etwas zu sehr Bodybuilder, aber die außergewöhliche Physis wird von Child in jedem Roman betont.
Ist bloß die Frage, ob einem die beim Lesen sonderlich wichtig ist. Die betont literarisch natürlich eine absolute Überlegenheit alles und jedem gegenüber, die Reacher sicherlich auch ausstrahlt, aber ob eine Adaption das zwingend über die Körperlichkeit darstellen muss ... da bin ich anderer Meinung. Man kann dieses Element übernehmen, aber wenn darunter andere Aspekte leiden, kann ich gut drauf verzichten.

Intelligenz sehe ich in der Figur, die Ritchson spielt, kein bisschen. Das mag im Skript vorhanden sein, aber wenn die Kamera ihn beim "Denken" zeigt, dann schaut er leider ausdruckslos in der Gegend herum, und da nehme ich ihm keine Sekunde ab, dass da gerade Strategien oder komplexere Gedankengänge in seinem Kopf ablaufen. Es gibt Darsteller, die können innere Prozesse transportieren, aber bei Ritchson sehe ich diese Fähigkeit nicht gegeben. Schlimmer noch: Die Inszenierung lässt ihn da ebenfalls im Stich.

Ich hab irgendwo weiter vorne im Thread mal geschrieben, dass die Reacher-Romane so gut funktionieren, weil jede Reaktion von Reacher auf jedes sonst wie geartete Problem sich sofort in äußere Handlung transformiert. Da ist Child als Autor sehr bedacht, aber bei Prime haben die Skriptautoren genau das bislang nicht konsequent in ihren Verfilmungen enthalten, und da bin ich mir manchmal nicht sicher, ob sie die Art und Weise, wie Child erzählt, und wie er seine Hauptfigur aufsetzt, wirklich begriffen haben.
https://filmduelle.de/

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