Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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Aber Egerton zeigt doch vor allem den deutlich jüngeren Elton John, dessen aktive Karriere nun auch Jahrzehnte zurück liegt (kein Hate! Ich weiß er ist zuletzt immer noch groß getourt), während Robbie ja praktisch heute mit 50 nicht ganz anders aussieht als in der Zeit die der Film teilweise zeigt, oder? Was wiederum die Frage mit sich bringt: Warum diesen Film jetzt überhaupt??

Freddie, Elvis,... das liegt alle weit weit zurück und man kannte diese Leute sowieso nie so gut wie heutige Stars, da es damals kein Social Media gab.
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Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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Casino Hille hat geschrieben: 4. Januar 2025 21:19Besser ist es manchmal, wenn man sich nur eine bestimmte Zeitspanne aussucht oder den ganzen Film nur um ein Ereignis spinnt.
Da bin ich bei dir.
Hat man bei Bob Dylan aktuell mit "A Complete Unknow" ja gemacht. Da geht's ja nur um die Jahre 1961 bis 1965. Das Thema ist wie in der Buchvorlage "Dylan goes Electric". Hat James Mangold routiniert erzählt.
Aber Dylans Charakter ist ja mehr, als dass er 1965 entschied von der Akustik- auf die E-Gitarre umzusteigen.
Da gibt es viele interessante bzw. interessantere Episoden im späteren Leben von Bob Dylan, die ein spannenderen Film ermöglicht hätten.
Man muss also auch die richtige Zeitspanne wählen. Denn bezogen auf Dylan sind die ersten 4 Jahre ja die bekanntesten. Da erfährt der Kinozuschauer überhaupt nichts Neues. Ist wirklich einfach der abgefilmte Beginn des Wikipedia-Eintrags.

Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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In den doch sehr ausgetretenen, in den meisten Fällen gleich verlaufenden Pfaden von Musiker-Biopics fällt es immer schwieriger, so etwas wie einen USP - Unique Selling Point - zu finden, der das Ganze aus der Masse hervorstechen lässt. Und da ist der Musiker selbst, um den es im Biopic gehen wird nicht der USP. Das letzte Musiker-Biopic, dass für mich da richtig gut gezündet hat war eben "Girl You Know Its True", weil er eben den gesamten Skandal um Milli Vanilli meiner Meinung nach gut aufbereitet und Rob und Fab so etwas wie eine gewisse Würde wiedergibt.

Ich zum Beispiel sehe "Better Man" am Montag und kann dann mal meine Cent dazu abgeben, wie ich es fand.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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HCN007 hat geschrieben: 4. Januar 2025 23:34 In den doch sehr ausgetretenen, in den meisten Fällen gleich verlaufenden Pfaden von Musiker-Biopics fällt es immer schwieriger, so etwas wie einen USP - Unique Selling Point - zu finden, der das Ganze aus der Masse hervorstechen lässt. Und da ist der Musiker selbst, um den es im Biopic gehen wird nicht der USP.
Ja, das stimmt, aber dann auf einen CGI-Affen zurückzugreifen kann auch nicht der Weisheit letzter Schuss sein.
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Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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Casino Hille hat geschrieben: 4. Januar 2025 19:10 Mit "Bohemian Rhapsody" und "Rocketman" landen zwei Filme kurz hintereinander große Erfolge mit Musiker-Biopics, also kriegt jetzt jeder Hans und Franz eins. Whitney Houston, Elvis Presley, Aretha Franklin, Bob Marley, Bob Dylan, Robbie Williams, Weird Al Yankovich, Amy Winehouse, Billie Holiday, Milli Vanilli ... bald sind noch die Bee Gees und die Beatles dran, bis der Trend irgendwann erstmal wieder durch ist.
Naja, Musiker-Biopics sind jetzt auch kein "Trend", den es nur jetzt gibt. Solche Filme gab und gibt es immer.

Da ist die Liste lang:

Schuberts unvollendete Symphonie (1933)
Die Unvollendete (1941)
Wen die Götter lieben (1942)
The Great Mr. Handel (1942)
Yankee Doodle Dandy (1942)
Polonaise (1945)
The Mozart Story (1948)
Der große Caruso (1951)
Liebe, Pauken und Trompeten (1952)
The Story of Gilbert and Sullivan (1953)
Die Glenn Miller Story (1954)
Die Benny Goodman Story (1956)
Die Richard Wagner Story (1956)
Die Tommy Steele Story (1957)
Nur wenige sind auserwählt (1960)
Tschaikowsky - Genie und Wahnsinn (1971)
Der große Walzer (1972)
Mahler (1974)
Dieses Land ist mein Land (1976)
Die Buddy Holly Story (1978)
Birth of the Beatles (1979)
Amadeus (1984)
Down on Us (1984)
Sweet Dreams (1985)
Wahnfried (1986)
La Bamba (1987)
Great Balls of Fire (1989)
The Doors (1991)
Verliebt in Chopin (1991)
Chopin - Bilder einer Trennung (1993)
What's Love Got to Do with It? (1993)
Farinelli, der Kastrat (1994)
Ludwig van B. - Meine unsterbliche Geliebte (1994)
BackBeat - Die Wahrheit über die Beatles (1994)
Du bist nicht allein - Die Roy Black Story (1996)
Comedian Harmonists (1997)
Marlene (2000)
Callas Forever (2002)
De-Lovely - Die Cole Porter Story (2004)
Beyond the Sea - Musik war sein Leben (2004)
Ray (2004)
Walk the Line (2005)
Klang der Stille (2006)
I'm Not There (2007)
La Vie En Rose (2007)
Falco - Verdammt, wir leben noch! (2008)
Nowhere Boy (2009)
Hilde (2009)
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Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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Kleine Anekdote und Gedanken aus gegebenem Anlass zu diesem Thema.

Mein Kollege und ich waren gestern in "Wolf Man" in einer Vorstellung um 20:00 im größten Saal. (ausgelegt für 620 Zuschauer - ursprünglich vor Aufrüsten mit Premium-Sitzen und D-Box-Sitzen sowie neueren Sitzreihen mit Getränkehaltern war der Saal noch für 700 Zuschauer ausgelegt) Der Saal war wenn es hochkommt nur mit einer niedrigen zweistelligen Zuschauerzahl ausgelastet.

Mein Kollege meinte daraufhin so in etwa, dass er es nicht verstehen kann, dass so wenige Zuschauer im Saal sind und er es sich nur so erklären kann, weil ein paar Filmjournalisten (die auch auf Youtube vertreten sind) mit ihrer Reichweite und ihrer Kritik mit eine Verantwortung dafür haben, dass auch Flops und miese Zuschauerzahlen zustande kommen - namentlich hat er da zum Beispiel Robert Hofmann und David Hain erwähnt.

Keine Ahnung, ob das Thema in dieser Art bereits hier in diesem Forenthema besprochen wurde - aber inwieweit seht ihr denn eine Mitverantwortung von eben reichweitestarken Influencern (auf Youtube / Letterboxd, etc) im Filmjournalismus und entsprechender Negativkritik gegenüber Filmen bei der Bewertung von Flops und finanziellem Misserfolg ?
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Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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Ich weiß nicht was im Moment los ist. Ich war ja am Dienstag in Nosferatu. Als ich um 19.30 ins Kino kam war dort NIEMAND. Alle Säale leer. Der 600 Mann fassende Saal war am Ende mit mir und 4 anderen "gefüllt". Jetzt habe ich zuletzt mal immer so auf die Saalbelegung geschaut: Niemand in better man, niemand im neuen "Drei Fragezeichen" (ganz so schlimm ist es da nicht, scheint als gingen die Kinder da eher spontan rein).
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Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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Ich hab in früher regelmäßig geschaut. Inzwischen kaum noch. Behaind schon eher. Und ich denke schon, dass es einen gewissen Einfluss hat, schließlich ist genau das der Job von Filmkritikern: Anderen Menschen einen Eindruck zu geben von dem was sie erwartet, wenn sie ins Kino gehen. Für Leute, die ohnehin nur einmal im Jahr in einen absoluten Highlightfilm gehen macht das sicher keinen Unterschied, für Leute, die 5 bis 20 mal pro Jahr ins Kino gehen aber vielleicht schon. Da kann das schon ein Hilfsmittel sein um zu selektieren.
Aber überschätzen sollte man deren Einfluss auch nicht. Vielleicht sorgen derlei Kritiker dafür, dass in einem Saal nur 20 statt 25 Leute sitzen, aber der Grund für leere Kinosäle sind sie definitiv nicht. Sie verstärken maximal einen Trend (positive allerdings genauso wie negative).
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Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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Ihr lebt einfach nicht in Städten, in denen die Leute Lust auf Kultur haben, haha.

Ich sitze immer noch oft genug auch abseits von Pressevorführungen in gut gefüllten Sälen, teils zu völlig überraschenden Zeiten. "Die drei ???" meide ich noch ein paar Tage, weil mir die Vorstellungen jetzt am Wochenende schlicht zu voll sind. Bei Wolf Man dasselbe.
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