Wie findet ihr DAF?

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Re: Filmbesprechung: "Diamonds Are Forever (DAF)"

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Revoked hat geschrieben: 21. September 2023 21:32
Patrice hat geschrieben: 19. September 2023 22:16 Auf die Gefahr hin mit diesem Post hate auf mich zu ziehen ….
Aber mit Nichten, Genosse.

Der Film macht deutlich mehr richtig als er falsch macht. Eigentlich hätte man mit 1-2 Kniffen das etwas trashige Ende vermeiden können: die PTS Labor-Szene hätte die Kulisse für den Showdown sein sollen und nicht eine Bohrinsel vor Mexiko. Dann noch DragFeld weglassen, that‘s it. Geiler Film.
Den Rest hat Patty ja schon gelistet.

Und die platte 70s Synchro ist auf den Punkt und macht Spaß. Das kann man nicht bei jedem Bond machen, aber 1-2x geht sowas.
Dann bin ich beruhigt 😮‍💨 das einzige was im Film langatmig geworden ist, sind die Szenen im Casino - vielmehr die „Flucht“ von Case ab dem Hauptgewinn bei den Wasserpistolen.
Ansonsten ist der gesamte Film sehr kurzweilig, wenn auch die Actionszenen nicht zum besten der Serie gehören. Das macht jedoch die deutsche Synchro wieder wett
"Are you looking for shells?"
"No, I'm just looking."

Re: Filmbesprechung: "Diamonds Are Forever (DAF)"

918
DAF ist für mich immer wie der arbeitslose, kiffende Cousin, den man einmal im Jahr bei Omas Geburtstag sieht. Ein echter Nichtsnutz, den man aber trotzdem irgendwie gerne hat, trotz seiner Loser-Qualitäten. DAF hat schon ein paar ganz coole Szenen, leidet aber - neben dieser verworrenen Scharade um die Diamanten in der ersten Filmhälfte - vor allem unter dem Mangel an guten Actionszenen, Stunts und Spannung. Der Schlingel.
"Wenn man sämtliche Schöpfungen des weißen Mannes von diesem Planeten entfernte, besäßen seine Ankläger weder Zeit noch Mittel, ja nicht einmal Begriffe, um ihn mit Vorwürfen zu überhäufen."

Re: Filmbesprechung: "Diamonds Are Forever (DAF)"

919
Ja, was dem Film wirklich fehlt, sind Höhepunkte, die den Tonus ausmachen. Umso ärgerlicher, dass ausgerechnet der Vorgänger meiner Ansicht nach in dieser Hinsicht voll abliefert, und ein paar der besten, furiosesten und interessantesten Action-Sequenzen des Franchises vorzuweisen hat. Keine leichte Nachfolge also. Ich mag DAF nicht wirklich, halte ihn somit auch nicht für einen "großen" Bond und schon gar nicht für ein würdiges Finale der Connery-Ära - diese hätte meines Erachtens mit dem genialen, eigentlich epochalen TB enden müssen.
Ich kann DAF mittlerweile aber durchaus für seinen Wortwitz, seine Performances in den Nebenrollen und seine Schrulligkeit genießen, meistens zumindest.

Re: Filmbesprechung: "Diamonds Are Forever (DAF)"

921
Das sehe ich recht ähnlich. Ich finde den Film insgesamt ziemlich ermüdend. Ein paar nette Momente hat der Film (gerade die Szene um den Tod von Bert Saxby), aber im großen und ganzen hat der Film für mich wenig Unterhaltungswert. Er dürfte auch der am seltensten von mir gesehene Bondfilm sein (neben NSNA und QOS).

Vor einigen Wochen habe ich den Film nach langer Zeit mal wieder gesehen. Der negative Eindruck hat sich bestätigt, auch wenn es sicherlich vorteilhaft war, den Film viele Jahre ruhen gelassen zu haben und mit geringen Erwartungen an den Film ranzugehen.

Re: Filmbesprechung: "Diamonds Are Forever (DAF)"

923
Selbst wenn DAF in meiner Rangliste sehr weit hinten zu finden ist, schaue ich ihn doch sehr gerne. Bei weitem lieber und öfter als YOLT oder TMWTGG um nur zwei zu nennen. Weil ich viele tolle Momente für mich herausnehmen kann, die mich richtig begeistern und bei denen so richtig Bondfeeling aufkommt.
"Warum hast du ihn geheiratet? - "Er hat mir gesagt er liebt mich." - "Das klingt immer gut."

Tomorrow never dies (1997)

Re: Filmbesprechung: "Diamonds Are Forever (DAF)"

924
Nach einer Bond-Pause über die Feiertage und den Jahreswechsel gab es nun also "Diamonds are forever" / "Diamantenfieber".
Ein Film, der ein perfektes Beispiel dafür, dass gute Zutaten allein noch keinen guten Film abgeben.
Die Rezeptur klingt eigentlich erstmal schmackhaft. Guy Hamilton als Regisseur, Sean Connery zurück in seiner Paraderolle, Shirley Bassey als Interpretin des Titelsongs, Richard Maibaum als Drehbuchautor - klingt alles an sich erstmal super. Nur leider verdient das, was dabei raus gekommen ist, bei weitem nicht dieses Prädikat.

Aber fangen wir mal mit dem Positiven an: John Barry zaubert einen zwar seltsam unbondig anmutenden, aber doch zur amerikanischen Atmosphäre passenden und myteriösen Soundtrack, es gibt ein paar nette Einzelszenen wie die Montage am Anfang, in der dem Zuschauer der Diamentenschmuggelring samt zugehörigen Personen erklärt wird, der Kampf im Fahrstuhl oder auch die oft gescholtenen Verfolgungsjagden sowohl mit dem Mond-Buggy als auch durch Las Vegas. Auch von der Figurenzeichnung gibt es ein paar interessante Überlegungen wie Mr. Wint und Mr. Kidd, ein Killer-Pärchen, das so bei Bon einzigartig ist und den Film deutlich aufwertet und einige Sprüche sind zwar völlig dämlich, aber irgendwie witzig.

Ansonsten bleibt aber tatsächlich nicht viel übrig, was ich dem Film abgewinnen konnte. Weder im Cast - sean Connery ist lustlos, hat ein paar Kilo zu viel auf den Rippen und trägt ein schlecht sitzendes Toupet mit sich herum, Charles Gray schafft es nicht, Blofeld seinen Stempel aufzudrücken, Jill St. John ist hinterlässt keinen bleibenden Eindruck und wer sich sonst noch so im Film herumtreibt, habe ich schon wieder vergessen - noch in der Handlung - Ein Diamentenschmuggelring soll aufgedeckt werden, wie öde (Findet selbst Bond) und dieser Ring ergibt von vorne bis hinten keinen Sinn (wieso werden plötzlich alle Beteiligten liquidiert?).

Die Ausstattung haut mich nicht vom Hocker, alles sieht nach 70er Jahre-Porno aus, die Oneliner ziehen (mit Ausnahmen!) selten und den ganzen Film über sind völlig abstruse, alberne und überdrehte Elemente eingestreut, die nicht zu Ende gedacht sind und aus denen nichts gemacht wird. Was sollen Blofelds Doppelgänger z. B.? Egal, sie sind halt cool (nicht), da interessiert das doch nicht länger. Wieso verkleidet sich Blofeld so dämlich? Was soll die ganze Geschichte mit dem Krematorium und den flaschen Steinen? Wieso werfen die Gangster erst Plenty O'Toole aus dem Fenster und ziehen sich dann elegant aus dem Zimmer zurück? Und und und?

Es ist schon erstaunlich, dass ausgerechnet dieser Film der Nachfolger vom nur zwei Jahre vorher entstandenen OHMMS ist, denn hier ist wirklich ALLES anders. Man wollte Lazenby vergessen machen - das hat man mit diesem bunten und völlig abgefahrenen Spaß wohl geschafft - und an die Bonds der 60er anknüpfen - da ist man grandios gescheitert. DAF ist bunt, ausgeflippt, billig, überladen, verworren, abstrus - und das schlimmste ist: Ich nehme allen Beteiligten vollkommen ab, dass sie das, was sie da taten, für das richtige hielten. An keiner Sekunde wirkt der Film routiniert und "musste halt gemacht werden", nein. Viele viele Ideen sind neu und bringen Bond auf ein ganz neues Level. Sicherlich hatte man auch Spaß beim Dreh. Aber ist was draus geworden? Kaum.
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