Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

2011
Ein Australier und ein Ire passen nicht zu Fleming? Aber es geht da da nur in den Schauspieler. Wer sagt denn, dass der Lazenby-Bond Australier und der Brosnan-Bond Ire ist? Und ich sage auch nicht, dass Lazenby und Brosnan nicht in die Rolle passen, weil sie keine Briten sind. Man sieht ihnen ja nicht an, woher sie kommen. Hier gilt das selbe, was ich schon bezüglich eines homosexuellen Bonddarstellers geschrieben habe. Die Hautfarbe sieht man einem hingegen an.

Wenn in OHMSS ganz klar gesagt worden wäre, dass Bond Australier ist und unter Brosnan gesagt worden wäre, dass Bond Ire ist, das wäre in der Tat merkwürdig gewesen. Das ist aber nicht geschehen.

Meinetwegen kann auch ein Mann ohne britischen und mit einem nigerianischen Pass Bond spielen, solange er klar als Brite durchgeht, keine andere Hautfarbe hat als seine Vorgänger usw.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

2012
Ganz genau. nur weil die Darsteller Brosnan und Lazenby Ire bzw. Australier waren heißt das doch nicht, dass es damit auch die von ihnen fiktive Figur Bond sein sollte. Zumindest stammen beide aus dem British Commonwealth und eben das hat Brocolli zu Lebzeiten auch einmal geäußert, nämlich, dass ein Bonddarsteller zumindest aus dem British Commonwealth stammen sollte.
Und warum wohl gab man Lazenby Sprachunterricht, um ihm seinen australischen Slang abzugewöhnen? Sicher nicht damit er einen australischen Bond verkörpert. Hier werden wieder einmal Schauspieler und Figur in einen Topf geworfen.

Edit: Irland ist ja nicht mehr Mitglied. Trotzdem sollte der Brosnan-Bond sicher keinen Iren darstellen.
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Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

2013
Henrik hat geschrieben: Gestern 11:37 Ein Australier und ein Ire passen nicht zu Fleming? Aber es geht da da nur in den Schauspieler. Wer sagt denn, dass der Lazenby-Bond Australier und der Brosnan-Bond Ire ist? Und ich sage auch nicht, dass Lazenby und Brosnan nicht in die Rolle passen, weil sie keine Briten sind. Man sieht ihnen ja nicht an, woher sie kommen. Hier gilt das selbe, was ich schon bezüglich eines homosexuellen Bonddarstellers geschrieben habe. Die Hautfarbe sieht man einem hingegen an.

Wenn in OHMSS ganz klar gesagt worden wäre, dass Bond Australier ist und unter Brosnan gesagt worden wäre, dass Bond Ire ist, das wäre in der Tat merkwürdig gewesen. Das ist aber nicht geschehen.

Meinetwegen kann auch ein Mann ohne britischen und mit einem nigerianischen Pass Bond spielen, solange er klar als Brite durchgeht, keine andere Hautfarbe hat als seine Vorgänger usw.
Sehr gut geschrieben.
Das ist ja der Punkt. Sollte ein dunkelhäutiger Schauspieler die Rolle spielen dürfen, müsste es auch für jeden anderen Hauttypen/jede Nationalität erlaubt sein. Damit gäbe es auch hier überhaupt keine Linie mehr, an die man sich halten müsste. Und das seh ich eben auch wieder als ziemlich gefährlich. Irgendwann würde man eben nichts mehr einhalten müssen und man würde sich immer weiter davon entfernen, wofür die Reihe bzw der Charakter eigentlich stand.
Das hat man ja mit dem letzten Film, meiner Meinung nach, schon zu sehr strapaziert. Und da war Bond sogar noch weiß.
Wenn man so weitermacht und dann den Hauptdarsteller noch weiter abwandelt, ist es einfach aus.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

2014
Ihr habt den entscheidenden Punkt herausgearbeitet. Die Nationalität oder Sexualität eines Darstellers beeinflusst nun verändert nicht den Charakter. Ein irischer Darsteller spielt keinen irischen James Bond. Ein schwuler Darsteller spielt keinen schwulen James Bond. Ein schwarzer Darsteller spielt zwangsläufig einen schwarzen James Bond.
https://filmduelle.de/

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Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

2015
Und eben deshalb nennt man diese Menschen "Schauspieler". Weil sie abseits ihrer eigenen Person mehr oder weniger glaubhaft eine Rolle spielen, quasi in die Haut einer andere fiktiven Person schlüpfen. Auch ein Australier oder ein Ire können einen Briten verkörpern. Auch ein homosexueller Schauspieler kann einen heterosexuellen Chararkter spielen. Des halb muss es die dargestellte Figur nicht sein. Aber wie Hille eben richtig angemerkt hat: Ein dunkelhäutiger Darsteller kann zwangsläufig keinen hellhäutigen Charakter darstellen.
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Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

2016
Cubby (und ich denke auch Barbara) war es immer wichtig, dass der Bonddarsteller Bond auch richtig versteht. Und da ist es von Vorteil, wenn man im Commonwealth aufgewachsen ist. US-Amerikaner sind z.B. eine ganz andere Art Mensch. Da spielt Bond in der Jugend nicht die Rolle, die er in Großbritannien, Irland und auch Australien spielt. Es gibt auch eine ganz andere emotionale Bindung zu Bond (bzw. keine).

Natürlich kann ein guter Schauspieler alles spielen.
Aber ich denke der Background hilft bei Bond schon ein bisschen.

Allein diese Geschichten wie Craig als Kind zum ersten Mal "Live and Let Die" im Kino gesehen hat zeigen, dass Bond im Leben eines Commonwealth-Bürgers von Beginn an Teil des Lebens ist.
In den USA nehmen diese Stellung eher diverse DC- und Marvel-Superhelden ein.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

2017
danielcc hat geschrieben: 6. Januar 2025 21:24 Es ist ja spannend, dass die Änderung des Hauttons für dich eine größte Änderung ist als:
- die Größe Bonds
- die Haarfarbe
- der Gesichtstyp
- Augenfarbe
- Körperstatur
...
Also die Körpergröße von Bond ist mir wirklich komplett egal. Zumindest wenn es kein Zwerg oder Riese ist.

Auch die Augenfarbe spielt eigentich nur bei Craig wirklich eine Rolle. Bei den anderen Bonds könnte ich das ohne nachzugucken gar nicht sagen, wer da welche Augenfarbe hat.

Die Haarfarbe spielt seit Moore und Craig auch keine Rolle mehr.
#London2024

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

2018
Mir fällt gerade noch etwas ein: Bond soll doch schottischer Herkunft sein, oder? Dass er in OHMSS einen Kilt trägt, kann man als Zeichen hierfür deuten. Haken hieran ist natürlich, dass Bond zu diesem Zeitpunkt Hillary Bray spielt und sozusagen nicht in seiner eigenen Haut steckt. (also ist Hillary Bray Schotte?) Aber Australier ist der OHMSS-Bond ganz sicher nicht.

Dass auch Nicht-Schotten eine Kilt tragen dürfen, ist mir klar, aber so lautet zumindest das Klischee.
Zuletzt geändert von Henrik am 8. Januar 2025 11:47, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

2020
Lustig, dass ausgerechnet der reinstes britisches Englisch sprechende Craig uns dann in Skyfall als gebürtiger Schotte präsentiert wird. Und ja, dass Bond schottische Wurzeln hat, wurde von Fleming tatsächlich erst im Nachhinein angedichtet, nachdem er von Connery so begeistert war (was er ganz zu Beginn nach seinem Casting erst einmal überhaupt nicht war und ihn als Fehlbesetzung sah).
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Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

2021
Henrik hat geschrieben: Gestern 11:37 Ein Australier und ein Ire passen nicht zu Fleming? Aber es geht da da nur in den Schauspieler. Wer sagt denn, dass der Lazenby-Bond Australier und der Brosnan-Bond Ire ist? Und ich sage auch nicht, dass Lazenby und Brosnan nicht in die Rolle passen, weil sie keine Briten sind. Man sieht ihnen ja nicht an, woher sie kommen. Hier gilt das selbe, was ich schon bezüglich eines homosexuellen Bonddarstellers geschrieben habe. Die Hautfarbe sieht man einem hingegen an.

Wenn in OHMSS ganz klar gesagt worden wäre, dass Bond Australier ist und unter Brosnan gesagt worden wäre, dass Bond Ire ist, das wäre in der Tat merkwürdig gewesen. Das ist aber nicht geschehen.

Meinetwegen kann auch ein Mann ohne britischen und mit einem nigerianischen Pass Bond spielen, solange er klar als Brite durchgeht, keine andere Hautfarbe hat als seine Vorgänger usw.
Ich verstehe immer noch nicht was ausgerechnet einen Hautfarben Wechsel so schlimm machen würde. Er sieht doch sowieso immer wieder anders aus. Und wenn wir jetzt mit der Herkunft argumentieren wissen wir auch nur, das seine Mutter aus der Schweiz und sein Vater aus Schottland kommt. In beiden Ländern dürfte es zu der Zeit in der ein heutiger Bond geboren wäre, genügend People of Color gegeben haben. Selbst Alexandre Dumas, der zwischen 1802 und 1870 in Frankreich gelebt hat war dunkelhäutig. Da wäre nicht einmal ein dunkelhäutiger 1950er Jahre Bond unmöglich.
An Fleming hält man sich ja seit jeher nicht so genau. Selbst Sean Connery hatte braune statt blaugraue Augen. Und das hat Fleming akzeptiert. (Einen dunkelhäutigen Bond hätte er vielleicht nicht akzeptiert, aber er war ein Kind seiner Zeit und Zeiten ändern sich)
Ist es nicht eigentlich egal wie der Hauptdarsteller aussieht wenn der Film am Ende gut ist?

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

2022
Gewisse Änderungen muss man einfach hinnehmen bei einer Filmreihe, die seit 60 Jahren läuft. Natürlich kann nicht der selbe Schauspieler über einen so langen Zeitraum Bond spielen, und ständig einen Doppelgänger finden wird man wohl kaum. Dass Bond nicht immer gleich aussieht, muss man einfach akzeptieren. Ja, Bond sah ständig anders aus, aber ohne geht es nicht bei einer so alten Filmreihe.

Aber man muss ja nicht stärker von der Norm abweichen als unbedingt erforderlich. Eina andere Hautfarbe ist schon ein anderes Kaliber als die optischen Unterschiede zwischen den bisherigen Darstellern. Craig fällt hier schon etwas aus dem Rahmen, und schon der passte vielen aufgrund seines Aussehens nicht. Und ich muss sagen - auch wenn ich Craig in der Rolle nicht schlecht finde - rein optisch passt er für mich klar am wenigsten in die Rolle. Da spielen eben auch solche Dinge wie die Haarfarbe eine Rolle.

Ob ein schwarzer Bond einen Shitstorm auslösen würde wie damals Craig? Oder haben dann alle Angst, als Rassisten abgestempelt zu werden?

Und wie ich schon auf der vorherigen Seite geschrieben habe: Nicht nur ein Wechsel der Hautfarbe ist ein Problem. Es kommt immer darauf an, wie extrem der Unterschied ist. Zwischen Craig und dem nächstgrößeren Bonddarsteller liegen 7 Zentimeret, der größte ist noch mal 2 Zentimeter größer. Das ist aber auch nicht so extrem wie z.B. der Abstand zu Jaws oder Nick Nack. Auch bei der Hautfarbe gibt es nicht nur schwarz und weiss. Jemanden mit der Hautfarbe von Moneypenny (Naomi Harris) würde ich wohl noch eher akzeptieren als jemanden wie Quarrel.