Ich mag die alle nur so halb, das sind alles so halbgare Filme. Nikolaus und Alexandra ( aka as Tsar Trek ) und die Hemingway Verfilmung sind allerdings ebenfalls zu lange her, aber zumindest Letzteren würde ich noch mal schauen wenn er im TV liefe, eben wegen George C. Scott, denn den fand ich immer klasse.
Planet der Affen ist ein Kandidat für total überschätzte Klassiker. Mal abgesehen von der etwas absurden Umsetzung des Stoffs (die Affen haben automtische Waffen und operieren am Gehirn, leben aber in Hütten wie Wilde) fand ich den auch relativ schlecht inszeniert. Aber das Schlußbild bleibt natürlich ikonisch.
Jedoch trotz der Bekanntheit seiner 3 Hits, und des Regie Oscars, scheint er mir ein Regisseur zu sein, für den sich niemand mehr so richtig interessiert. Aber die 3 Filme bleiben.
Re: Zuletzt gesehener Film
10772Ja, gut möglich daß die mir heute auch nicht mehr gefallen würden. Damals waren sie zumindest unterhaltsam.AnatolGogol hat geschrieben: 3. Dezember 2024 13:36 . Bei Schaffner sind Der Kandidat und Die Normannen kommen dann wiederum die Filme, die mir eher nicht so gefallen haben.
Re: Zuletzt gesehener Film
10773Stimmt absolut. Er hat zwar mehrere Klassiker gedreht, aber sein Name taucht eigentlich nirgendwo mehr auf.Maibaum hat geschrieben: 3. Dezember 2024 14:17 Jedoch trotz der Bekanntheit seiner 3 Hits, und des Regie Oscars, scheint er mir ein Regisseur zu sein, für den sich niemand mehr so richtig interessiert. Aber die 3 Filme bleiben.
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Re: Zuletzt gesehener Film
10774Das mag aber auch daran liegen, dass Schaffner nie so eine schillernde und sich selbst immer gut in Szene setzende Persönlichkeit war wie diverse andere seiner Berufskollegen, zB Peter Bogdanovich. Gemessen am Status ihrer Filme sollten die beiden eigentlich nicht gravierend unterschiedlich in der historischen Betrachtung wahrgenommen werden und trotzdem ist Schaffner weitgehend vergessen und Bogdanovich wird immer noch sofort genannt, wenn es um die wichtigsten Regisseure seiner Zeit geht (warum auch immer ). Aber wie Maibaum schon schrieb: die Filme bleiben - nicht zuletzt auch als Zeugnis der Qualität ihrer Regisseure.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"
Re: Zuletzt gesehener Film
10775Nun ja, aber Bogdanovich ist weitaus interessanter. Er hat hoch angefangen, aber seine frühen Filme sind nach wie vor sehr stark.
Er ist zwar dann auch gewaltig abgestürzt, aber er hat auch später noch interessante Sachen gemacht, während ich Schaffners spätere Filme als komplett vergessenswert einstufe.
Er ist zwar dann auch gewaltig abgestürzt, aber er hat auch später noch interessante Sachen gemacht, während ich Schaffners spätere Filme als komplett vergessenswert einstufe.
Re: Zuletzt gesehener Film
10776Konnte mit Bogdanovich nie was anfangen. Last Picture Show war mir zu langweilig, Is was Doc zu albern, Paper Moon zu sentimental. Darüberhinaus hab ich auch nur wenig von ihm gesehen, wobei mir Texasville warum auch immer immerhin besser (aber eben auch nicht gut) gefiel als Last Picture Show. Halt, Die Maske fand ich sogar ganz gut, der fühlte sich aber irgendwie auch gar nicht nach Bogdanovich an, vermutlich vergesse ich den deshalb immer wenn ich an Bogdanovich denke. Aber insgesamt für mich ein eher uninteressanter Regisseur mit uninteressanten Filmen. Als ich mich Ende der 80er/Anfang der 90er intensiver mit Filmen befasst habe war der irgendwie schon so was wie ein Regie-Zombie. Jemand, der zwar ab und zu noch drehte, der aber eigentlich künstlerisch schon seit Jahren nicht mehr wirklich am Leben war und nur noch von seinem Ruf lebte. So ähnlich wie Coppola.
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Re: Zuletzt gesehener Film
10777What's Up Doc habe ich letztes Jahr noch mal geschaut, und das war eine tolle Komödie mit starken Running Gags und einer herrlichen Handlungsentwicklung. Sehr komisch, ich fand ihn sogar besser als die Hawks Filme, auf die er sich klauend bezieht. (9/10)
Überraschenderweise hatte sein letzter Film Broadway Therapy (She’s Funny That Way, 2014) noch mal so einiges von diesen Screwball Qualitäten. Der hat mir jedenfalls auch viel Spaß gemacht. (8/10)
The Last Picture Show finde ich nach wie vor noch sehr gelungen (8/10), dagegen ist Die Maske passenderweise eher uninteressant, und ja, nicht typisch für ihn, eher so ein Hollywood Mainstream Produkt, soweit ich das erinnere. Wundert mich daß dir der gefällt.
Insgesamt kenne ich längst nicht alle seiner Filme, er war nie ein Regisseur dessen Filme ich gesucht habe, und bis auf die 3 obengenannten habe ich an die anderen kaum noch Erinnerungen. Auch Paper Moon ist schon ewig her. Sein Debut Targets (6,5/10) ist noch ganz ok, wenn auch etwas angestrengt, zumindest noch ein interessantes Werk.
Überraschenderweise hatte sein letzter Film Broadway Therapy (She’s Funny That Way, 2014) noch mal so einiges von diesen Screwball Qualitäten. Der hat mir jedenfalls auch viel Spaß gemacht. (8/10)
The Last Picture Show finde ich nach wie vor noch sehr gelungen (8/10), dagegen ist Die Maske passenderweise eher uninteressant, und ja, nicht typisch für ihn, eher so ein Hollywood Mainstream Produkt, soweit ich das erinnere. Wundert mich daß dir der gefällt.
Insgesamt kenne ich längst nicht alle seiner Filme, er war nie ein Regisseur dessen Filme ich gesucht habe, und bis auf die 3 obengenannten habe ich an die anderen kaum noch Erinnerungen. Auch Paper Moon ist schon ewig her. Sein Debut Targets (6,5/10) ist noch ganz ok, wenn auch etwas angestrengt, zumindest noch ein interessantes Werk.
Re: Zuletzt gesehener Film
10778Zwei Filme von Jacques Becker.
Goupi Mains Rouges (1943) ist ein verschachtelter Gesellschaftskrimi innerhalb einer vielköpfigen Bauernsippe, deren Leben weitgehend in der eigenen Gemeinschaft stattfindet. Falbalas (1945) handelt von den amourösen Abenteuern eines prätentiösen Modedesigners mit beachtlichem Frauenverschleiss, und wird schleichend zur Besessenheitstragödie. 8/10 für beide.
Becker war als Regisseur irgendwo zwischen zwei Generationen französischer Filmemacher aktiv, und wird daher häufig vergessen. Er besass jedoch enormes visuelles Talent, das seine Filme genauso frisch wie klassisch erscheinen lässt. Mit 53 Jahren ist er gestorben, es wäre spannend gewesen, wozu er in den goldenen 1960ern in der Lage gewesen wäre.
Goupi Mains Rouges (1943) ist ein verschachtelter Gesellschaftskrimi innerhalb einer vielköpfigen Bauernsippe, deren Leben weitgehend in der eigenen Gemeinschaft stattfindet. Falbalas (1945) handelt von den amourösen Abenteuern eines prätentiösen Modedesigners mit beachtlichem Frauenverschleiss, und wird schleichend zur Besessenheitstragödie. 8/10 für beide.
Becker war als Regisseur irgendwo zwischen zwei Generationen französischer Filmemacher aktiv, und wird daher häufig vergessen. Er besass jedoch enormes visuelles Talent, das seine Filme genauso frisch wie klassisch erscheinen lässt. Mit 53 Jahren ist er gestorben, es wäre spannend gewesen, wozu er in den goldenen 1960ern in der Lage gewesen wäre.
We'll always have Marburg
Let the sheep out, kid.
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Beim Hille macht's Klick - oder auch nicht?
10779Schließe mich mal an. Habe vor wenigen Tagen im Kino als Double Feature eine Roland-Klick-Retrospektive gesehen. Ein deutscher Regisseur, mit dem ich mich vorher so gar nicht beschäftigt habe. Gezeigt wurden "Supermarkt" (1974) und "Deadlock" (1970).
Meine Begleiter hatten im Vorfeld schon von Klick geschwärmt, ich konnte leider nach beiden Filmen nicht so richtig in die Lobhudelei einstimmen. "Supermarkt" ist ein ganz interessanter "Christiane F."-Vorläufer, und es fällt auf, dass die Kamera sehr viel bewegter unterwegs ist, als ich das aus deutschen Filmen der Zeit kenne - und siehe da, Jost Vacano ("Das Boot", "Starship Troopers") war als Kameramann zuständig! Wenn ich "Supermarkt" einen "Christiane F."-Vorläufer nenne, meine ich damit vor allem, wie authentisch und dreckig das Straßenleben hier gezeigt wird. Hamburg kommt richtig schäbig rüber, die Sozialwohnungen sind ranzig, die Anwohner ebenso. Der Protagonist klaut gleich zu Beginn einer Toilettenfrau erstmal die paar Groschen vom Teller. Atmosphärisch geht das auf.
Didaktisches Betroffenheitskino will Klick allerdings nicht erzählen. Ähnlich einem "Außer Atem" soll zugleich auch eine Genre-Geschichte stattfinden. Hauptfigur Willi verliebt sich in eine Hure, wird zum Mörder, und schafft den Absprung nicht. Da ließ der Film mich kalt. Ich kaufte Hauptdarsteller Charly Wierzejewski den Willi nicht so richtig ab. Psychologisch blieb das Skript für meinen Geschmack sehr kalt und plakativ. Hans-Michael Rehberg als Homosexueller blieb beispielsweise nur ein Abziehbild eines Schwulen, auch Eva Mattes blieb als Prostituierte eine sehr schwache Figur. Ich kann durchaus nachvollziehen, warum das für das deutsche Kino seinerzeit etwas Besonderes war, aber schaue ich, was im vergleichbaren "Genre" zur gleichen Zeit in Frankreich oder den USA veranstaltet wurde, ist "Supermarkt" für mich nur ein Echo dieser Filme. 5/10
Bei "Deadlock" hatte ich dann immerhin schon mal etwas mehr Spaß. Ein (postapokalyptischer?) Neo-Western mit Mario Adorf als naiver Bauern-Tölpel und Anthony Dawson als ruchloser Killer; sowas klingt doch erst einmal nach Spaß. Bemerkenswert ist an "Deadlock", dass er sich nie so richtig auf eine Gattung Film festlegen kann. Mal ist das eine seltsame Charakterstudie mitten im Dreck, mal tatsächlich eine Art Italowestern-Hommage, dann wieder eine durch schräge Musik unterlegte Variation des absurden Theaters. Das hat seinen Reiz und die Geschichte um einen Koffer voller Geld wird durchaus interessant vorangetrieben, wobei das Auftreten von Dawson dann der Handlung im richtigen Moment neue Impulse verleiht. Adorf spielt zudem natürlich super - ich weiß, überrascht jetzt keinen so richtig, aber ist nichts desto trotz ein erwartbarer Pluspunkt.
Der Handlung fehlt es für meinen Geschmack aber dann doch an Raffinesse. Zwar ist durchaus logisch, warum die drei zentralen Männer-Figuren (ansonsten gibt es nur noch einen Kurierfahrer, der zweimal auftaucht, und eine alte Hure, die jedem ungefragt ihre Hupen zeigt und sich um ihre geistig behinderte Tochter kümmert, die - na klar, die Herren freuen sich! - nymphomanisch veranlagt zu sein scheint) sich verhalten, wie sie es jeweils tun, aber das Hin und Her des Koffers gestaltet sich dennoch nicht besonders einfallsreich, und das große Finale fand ich dann ein wenig jämmerlich. Da hat Klick keine tollen Bilder mehr anzubieten und macht halt, was Western am Ende so machen. Ihr wisst schon: mano a mano ... 6/10
Meine Begleiter hatten im Vorfeld schon von Klick geschwärmt, ich konnte leider nach beiden Filmen nicht so richtig in die Lobhudelei einstimmen. "Supermarkt" ist ein ganz interessanter "Christiane F."-Vorläufer, und es fällt auf, dass die Kamera sehr viel bewegter unterwegs ist, als ich das aus deutschen Filmen der Zeit kenne - und siehe da, Jost Vacano ("Das Boot", "Starship Troopers") war als Kameramann zuständig! Wenn ich "Supermarkt" einen "Christiane F."-Vorläufer nenne, meine ich damit vor allem, wie authentisch und dreckig das Straßenleben hier gezeigt wird. Hamburg kommt richtig schäbig rüber, die Sozialwohnungen sind ranzig, die Anwohner ebenso. Der Protagonist klaut gleich zu Beginn einer Toilettenfrau erstmal die paar Groschen vom Teller. Atmosphärisch geht das auf.
Didaktisches Betroffenheitskino will Klick allerdings nicht erzählen. Ähnlich einem "Außer Atem" soll zugleich auch eine Genre-Geschichte stattfinden. Hauptfigur Willi verliebt sich in eine Hure, wird zum Mörder, und schafft den Absprung nicht. Da ließ der Film mich kalt. Ich kaufte Hauptdarsteller Charly Wierzejewski den Willi nicht so richtig ab. Psychologisch blieb das Skript für meinen Geschmack sehr kalt und plakativ. Hans-Michael Rehberg als Homosexueller blieb beispielsweise nur ein Abziehbild eines Schwulen, auch Eva Mattes blieb als Prostituierte eine sehr schwache Figur. Ich kann durchaus nachvollziehen, warum das für das deutsche Kino seinerzeit etwas Besonderes war, aber schaue ich, was im vergleichbaren "Genre" zur gleichen Zeit in Frankreich oder den USA veranstaltet wurde, ist "Supermarkt" für mich nur ein Echo dieser Filme. 5/10
Bei "Deadlock" hatte ich dann immerhin schon mal etwas mehr Spaß. Ein (postapokalyptischer?) Neo-Western mit Mario Adorf als naiver Bauern-Tölpel und Anthony Dawson als ruchloser Killer; sowas klingt doch erst einmal nach Spaß. Bemerkenswert ist an "Deadlock", dass er sich nie so richtig auf eine Gattung Film festlegen kann. Mal ist das eine seltsame Charakterstudie mitten im Dreck, mal tatsächlich eine Art Italowestern-Hommage, dann wieder eine durch schräge Musik unterlegte Variation des absurden Theaters. Das hat seinen Reiz und die Geschichte um einen Koffer voller Geld wird durchaus interessant vorangetrieben, wobei das Auftreten von Dawson dann der Handlung im richtigen Moment neue Impulse verleiht. Adorf spielt zudem natürlich super - ich weiß, überrascht jetzt keinen so richtig, aber ist nichts desto trotz ein erwartbarer Pluspunkt.
Der Handlung fehlt es für meinen Geschmack aber dann doch an Raffinesse. Zwar ist durchaus logisch, warum die drei zentralen Männer-Figuren (ansonsten gibt es nur noch einen Kurierfahrer, der zweimal auftaucht, und eine alte Hure, die jedem ungefragt ihre Hupen zeigt und sich um ihre geistig behinderte Tochter kümmert, die - na klar, die Herren freuen sich! - nymphomanisch veranlagt zu sein scheint) sich verhalten, wie sie es jeweils tun, aber das Hin und Her des Koffers gestaltet sich dennoch nicht besonders einfallsreich, und das große Finale fand ich dann ein wenig jämmerlich. Da hat Klick keine tollen Bilder mehr anzubieten und macht halt, was Western am Ende so machen. Ihr wisst schon: mano a mano ... 6/10
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