Actiontechnisch ist er einer der abwechslungsreichsten und aufregendsten Bondfilme. Allein die Winterszenen sind schon ein Knaller für sich (Skispringen, abgewandeltes Biathlon, Verfolgung durch den Wald, Bobbahn, Ice-Hockey). Dazu nach die Fahrt mit der Ente, auf und unter Wasser, Steilwandklettern. Wenn das eine Enttäuschung sein soll, was ist dann SP? Die Apokalypse?
vodkamartini hat geschrieben: 23. November 2024 20:09
Actiontechnisch ist er einer der abwechslungsreichsten und aufregendsten Bondfilme. Allein die Winterszenen sind schon ein Knaller für sich (Skispringen, abgewandeltes Biathlon, Verfolgung durch den Wald, Bobbahn, Ice-Hockey). Dazu nach die Fahrt mit der Ente, auf und unter Wasser, Steilwandklettern. Wenn das eine Enttäuschung sein soll, was ist dann SP? Die Apokalypse?
Du warst schneller. Also diesen Vorwurf habe ich noch nie gehört, das ist ja geradezu absurd.
danielcc hat geschrieben: 23. November 2024 19:20
er soll das Ding bergen und zurückbringen, was ihm am Ende nicht gelingt
Das stimmt nicht. Ms Vertretung weist ihn an, den Mörder der Havelocks ausfindig zu machen und herauszufinden, für wen er arbeitet. Das ATAC soll er nicht bergen. Das beschließen Melina und er auf eigene Faust.
Casino Hille hat geschrieben: 23. November 2024 22:04
danielcc hat geschrieben: 23. November 2024 19:20
er soll das Ding bergen und zurückbringen, was ihm am Ende nicht gelingt
Das stimmt nicht. Ms Vertretung weist ihn an, den Mörder der Havelocks ausfindig zu machen und herauszufinden, für wen er arbeitet. Das ATAC soll er nicht bergen. Das beschließen Melina und er auf eigene Faust.
Das ist alles viel zu durcheinander von MGW ins Drehbuch gepresst, da steigt niemand durch. Und jeder weiß, dass FYEO einer der schwächsten Bonds ist.
danielcc hat geschrieben: 23. November 2024 19:20
Erstmal, ich rege mich darüber sicher nicht auf.
Dich hatte ich damit auch überhaupt nicht gemeint bzw. irgendjemanden speziell.
Für mich ist das halt ein netter Gag am Schluss nach all den Strapazen und ich kann damit gut leben. Was vielleicht auch daran liegt, dass ich FYEO als einen sehr guten Bondfilm, vielleicht sogar Moores besten, halte und auch nicht so ganz nachvollziehen kann, wieso der teilweise so schlecht wegkommt. Aber Geschmäcker sind nunmal verschieden.
Aber ging es hier in diesem Thread nicht eigentlich mal um OP?
Ich mag das Ende mit dem ATAC auch nicht. Wie ich schon geschrieben habe, wirkt das vorher noch so, dass Bond um jeden Preis verhindern muss, dass es zerstört wird. Die Bergung sah sehr gefährlich aus, gefährlicher als hätte Bond den Hebel gezogen und sich schnell davongemacht. Dann hätte er noch Zeit gehabt, sich zu verdrücken. Wäre beim Entschärfen des Sprengsatzes etwas schiefgelaufen, wäre alles explodiert und die beiden wären vermutlich draufgegangen.
Der "Gag" zum Schlusss unterstreicht das noch mal ("Das ist echte Entspannung. Sie haben es nicht, ich habe es auch nicht"). Das wirkt so, als wolle Bond damit ausdrücken, dass am Ende beide (Bond und Gogol) nicht das erreicht hätten, was sie wollten.
Anders als Anatol oben geschrieben hat, würde ich deshalb nicht sagen, dass eine Zerstörung unter Wasser "ohne Grund" erfolgt wäre. Bond hätte verhindert, dass das Gerät den Russen in die Hände fällt, ohne dabei sein und Melinas Leben zu riskisren. So hat Bond hingegen das Leben der beiden aufs Spiel gesetzt, ohne entgültig zu verhindern, dass es den falschen in die Finger gerät. Bond hat das Gerät eben nicht ganz easy hochgeholt und zumindest Melina sieht auch nicht so aus, dass sie den Vorgaben zur Entschärfung wirklich traut.
Mit dieser umgebauten 80er Kasse (nennen wir es ATAC) können Abschusscodes und -befehle generiert werden. Bei der Havarie hätte das System aktiv zerstört werden sollen. Ob es das wurde, soll Bond herausfinden.
Zurückbringen ist eher optional gewesen.
Jetzt mag man spekulieren, ob Bond das Ding nicht unter Wasser hätte zerstören sollen, vielleicht wollte er absolut sicher gehen und das auf Melinas Schiff machen.
Der Entspannungsspruch ist klar ein kleines politisches Augenzwinkern, da sich Ost und West in der Zeit LANGSAM anfingen sich aufeinander zuzubewegen.
Revoked hat geschrieben: Gestern 19:26
Der Entspannungsspruch ist klar ein kleines politisches Augenzwinkern
Den exakt selben Gag hört man schon vier Jahre zuvor Stromberg in TSWLM sagen:
"Ein britischer Agent liebt eine russische Spionin. Das nennt man Entspannung."
Henrik hat geschrieben: Gestern 09:46
Ich mag das Ende mit dem ATAC auch nicht. Wie ich schon geschrieben habe, wirkt das vorher noch so, dass Bond um jeden Preis verhindern muss, dass es zerstört wird.
Gut, aber für diese Interpretation der Dinge kann der Film insgesamt wenig. In den Dialogen wird nie gesagt, Bond müsse um jeden Preis die Zerstörung des ATACs verhindern. Es wäre nur echt übel, wenn die Russen es kriegen.
Er hat doch in der Tauchszene überhaupt gar keinen Grund, das ATAC nicht mitnehmen zu wollen. Er weiß nichts von Kristatos an Bord von Melinas Schiff. Melina hat ihrer Crew extra freigegeben und nur den Kapitän und zwei Matrosen eingeweiht. Bond kann aus seiner Sicht das ATAC sicher an die Oberfläche bringen, nach England reisen und der Flotte diesen wertvollen Computer zurückgeben. Was dann geschieht, ist Pech.
Und wie gesagt: Seine Vorgesetzten hätten ihm sicher gehörig was gehustet, hätte er das ATAC einfach so unter Wasser in die Luft gejagt. Mit dem, was letztlich im Film passiert, müssen sie sich hingegen abfinden und Bond dürfte eher gelobt als getadelt werden.
Henrik hat geschrieben: Gestern 09:46
Ich mag das Ende mit dem ATAC auch nicht. Wie ich schon geschrieben habe, wirkt das vorher noch so, dass Bond um jeden Preis verhindern muss, dass es zerstört wird.
Im Prinzip ist das ja auch so, nur eben nicht um den Preis, dass das ATAC den Russen in die Hände fällt. Die Zerstörung ist die ultima ratio, nicht das gängige Mittel der Wahl. Das ist der Unterschied zwischen dem Handeln von Mac und Bond an Bord der St. Georges: Macs versuchte Zerstörung des ATAC ist alternativlos, Bond dagegen hat mehrere Handlungsoptionen und die Zerstörung ist dabei sicherlich nicht die opportunste. Auf St. Cyril sieht das dann ganz anders aus, hier ist Bonds Handeln (also die Zerstörung des ATAC) alternativlos.
Dann ist der oben gezogene Vergleich mit SF aber nicht völlig unpassend. In SF hat Bond glasklar M's Tod verschuldet (ob das von den Machern beabsichtigt war oder nicht, mag jeder anders sehen), in FYEO hat Bond die Mission zumindest nicht ganz einwandfrei zu Ende gebracht.
Revoked hat geschrieben: 23. November 2024 22:08
Und jeder weiß, dass FYEO einer der schwächsten Bonds ist.
Hört Hört!
Ich bin immer wieder erstaunt über dieses Forum. Da erfährt man plötzlich von Sichtweisen, die Leute seit Jahren beim Schauen der Filme haben, auf die ich niemals gekommen wäre... Spannend!
"Hiermit kündige ich meine Mitgliedschaft!" - "Wir sind kein Countryclub, 007!"
Revoked hat geschrieben: 23. November 2024 22:08
Und jeder weiß, dass FYEO einer der schwächsten Bonds ist.
Hört Hört!
Ich bin immer wieder erstaunt über dieses Forum. Da erfährt man plötzlich von Sichtweisen, die Leute seit Jahren beim Schauen der Filme haben, auf die ich niemals gekommen wäre... Spannend!
Henrik hat geschrieben: Heute 09:44
Dann ist der oben gezogene Vergleich mit SF aber nicht völlig unpassend. In SF hat Bond glasklar M's Tod verschuldet (ob das von den Machern beabsichtigt war oder nicht, mag jeder anders sehen), in FYEO hat Bond die Mission zumindest nicht ganz einwandfrei zu Ende gebracht.
Der Vergleich hinkt nicht, der verendet im Straßengraben.
FYEO endet mit einem cleveren Gag, da Bond ganz dreist den Supercomputer vom Berg schmettert und dann Gogol fett ins Gesicht grinst. "Ätschibätschi, war wohl nix!" SF endet mit dem Tod der zweiten Hauptfigur. In dem einen Film fährt Bond mit seiner Chefin nach Schottland, um ihr Leben zu retten, und dann stirbt sie. In dem anderen Film klettert Bond auf einen Berg, um zu verhindern, dass das ATAC den Russen in die Hände fällt und in letzter Sekunde gelingt ihm genau das. It's as simple as that.
Ich bin kein so großer FYEO-Fan wie andere hier, aber die Szene ist superb.
"That's détente, Comrade! You don't have it - I don't have it."
Schön gespielt von Gotell und Moore, der gegenseitige Respekt der beiden für den jeweiligen "Feind" wird deutlich. Gogol verhindert ja auch, dass sein KGB-Scherge auf Bond schießt, als dieser das ATAC wirft. Stattdessen ziehen einfach beide ihrer Wege und der Status Quo bleibt intakt. Klasse.