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von HCN007
Agent
iHaveCNit: Gladiator 2 (2024) – Ridley Scott – Paramount
Deutscher Kinostart: 14.11.2024
gesehen am 13.11.2024 in Dolby Atmos
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 1 – Reihe 14, Platz 13 – 20:15 Uhr
Ridley Scott hat mit „Gladiator“ 2000 für einen absoluten Klassiker und ein kleines Revival des Monumentalfilms gesorgt, in dem er Russell Crowe in eine epische, voller Pathos aufgeladene Rachestory eines römischen Tribuns geworfen hat, der den Verrat und Mord an seinen Liebsten als Gladiator im Kolosseum Roms rächen möchte. Genau daran möchte nun Ridley Scott 24 Jahre später wieder anknüpfen, ob ihm das gelingt. Mal schauen, welches Schauspiel uns bei Brot und Spiele im Kolosseum des Kinosaals erwarten und ob neben Ruhm auch „Ehre und Stärke“ dazu gehört.
Einige Zeit nach der Rache von Maximus Decimus Meridius an Commodus befindet sich das römische Reich in der chaotischen Schreckensherrschaft der Cesären Geta und Caracalla. Inmitten dieser Zeit stehen die Römer unter der Führung des Tribuns Marcus Acacius vor der Belagerung Numidiens. Dort muss der Numidier Hanno mit ansehen, wie Numidien von den Römern überrannt und seine Lebensgefährtin im Gefecht getötet wird. Als Kriegsgefangener wird er ins römische Reich überführt und muss dort als Gladiator in die Arena. Mit seinem Kampfgeist wird der Sklavenhändler Maccrinus auf ihn aufmerksam, der sich mit ihm großen Ruhm verspricht und ihn bis ins Kolosseum Roms bringt. Noch ahnt niemand, wer sich tatsächlich hinter dem geheimnisvollen Hanno befindet und welche Pläne er verfolgt.
„Gladiator 2“ ist immer noch beeindruckendes Monumentalkino, sowohl in seiner Ausstattung bishin zu den actiongeladenen Sequenzen in- und außerhalb des Kolosseums, bei dem vor allem die aus dem Trailer bereits angedeutete Seeschlacht im Kolosseum eine interessante Idee ist, die mich gerade weil diese auch historisch belegt sind mehr als nur Respekt für die architektonischen Meisterleistungen beim Bau und Logistik der Kolosseen übrig haben lassen. Jedoch komme ich nicht um die Tatsache herum, dass wir trotz ein paar feineren und größeren Variationen im Handlungsverlauf und der Charakterkonstellationen die gleiche Geschichte wie im ersten Teil als Fortsetzung erzählt bekommen. Interessant fand ich hier in der Besetzung das Duo aus Joseph Quinn und Fred Hechinger, die durchaus eine interessante, verrückte Kombination der Cesäre Geta und Caracalla bieten, dennoch müssen sich beide den durchaus zwielichtigen, doppelbödigen Charakteren von Denzel Washingtons sehr opulenten, extravaganten, manipulativen Maccrinus und auch Pedro Pascals zwischen Liebe, Verantwortung und Pflicht getriebenen Acacius gegenüber hinten anstellen. Ebenfalls hinten anstellen muss sich leider Paul Mescal, denn die ihm übertragene Rolle passt leider weniger zu ihm als Darsteller, der sich eher in Arthouse-Produktionen wie „Aftersun“ und „All Of Us Strangers“ als geheimnisvoller Charakterkopf zu einem Arthouse-Liebling gemausert hat und da viel eher dazu passt als hier in Gladiator 2. Genauso wie mich einiges an Nostalgie im Film abgeholt hat, gab es einiges, was mich dann doch ein wenig aus dem Film gerissen hat. Dazu zählen ein Teil der visuellen Effekte, die zum Teil nicht wirklich gut in den Film gepasst haben wie auch ein Teil der allgemeinen Bildgestaltung durch Compositing und Ausleuchtung, die den Film an seinem Potential hindern, noch besser aussehen zu können. Dennoch kann ich die Frage „Are You Entertained ?“ mit „Ja“ beantworten. Und bei Filmen wie Gladiator 2 denke ich lieber an das römische Reich als bei zum Beispiel Coppolas „Megalopolis“, wenn mir sonst das römische Reich absolut egal ist im Alltag.
„Gladiator 2“ - My First Look – 7/10 Punkte
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