Welcher ist der beste Film von Roland Emmerich?

Das Arche Noah Prinzip (1984) (Keine Stimmen)
Joey (1985) (Keine Stimmen)
Hollywood Monster (1987) (Keine Stimmen)
Moon 44 (1990) (Keine Stimmen)
Universal Soldier (1992)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (10%)
Stargate (1994)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (10%)
Independence Day (1996)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (20%)
Godzilla (1998)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (10%)
Der Patriot (2000)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (20%)
The Day After Tomorrow (2004) (Keine Stimmen)
10.000 B.C. (2008) (Keine Stimmen)
2012 (2009) (Keine Stimmen)
Anonymus (2011)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (20%)
Dark Horse (2012) (Keine Stimmen)
White House Down (2013) (Keine Stimmen)
Stonewall (2015) (Keine Stimmen)
Independence Day: Wiederkehr (2016)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (10%)
Midway – Für die Freiheit (2019) (Keine Stimmen)
Moonfall (2022) (Keine Stimmen)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 10

Re: Master of Disaster – Die Filme des Roland Emmerich

197
Erschreckend, dass es gestern ausgerechnet ein Emmerich Film und dann ausgerechnet dieser Moonfall in die Tagesthemen schafft.
Was ich bisher in den Ausschnitten an Effekten gesehen habe, hat in der Qualität heute selbst in einem Videospiel nichts mehr zu suchen. Macht der Emmerich das inzwischen absichtlich? Sagt der sich "Sche iss was drauf, den Leuten ist das eh egal" oder sind die Budgets einfach so niedrig?

Ansonsten habe ich von dem Mann erstaunlich viele Filme gesehen

Stargate (1994):
War damals nett, irgendwie ein Film aus einer Zeit, in dem es noch unaufgeregter zuging im Action/Sci-Fi Kino; schöner Bilder und ein gewisser Epos aber inhaltlich erinnere ich micht an nichts

Independence Day (1996):
habe ich damals gehasst, weil er zu dem Zeitpunkt alles in sich vereinte, was ich hasste (furchtbar platte Charaktere, ein Klischee-Schwuler, ein ständig cool plappernder Schwarzer, totale Zerstörungsorgien ohne Sinn und Verstand,...) aber dennoch gestehe ich dem Film seinen Event Charakter zu

Godzilla (1998):
Ach, den habe ich vergessen. Mag diese Monsterfilme nicht aber der war auch nicht gut. Weder witzig noch sonst was.

Der Patriot (2000):
Fand ich damals ganz stark, habe ihn aber nur ein mal gesehen und erinnere mich nicht. Dan den hier so viele ganz und gar nicht mögen... vielleicht ist es besser dass ich mich nicht erinnere

The Day After Tomorrow (2004):
Ich mag den! Vor allem habe ich inzwischen echt das Gefühl, dass der gar nicht so weit von der möglichen Realität entfernt ist. Hat auch einen stärkeren Fokus auf weniger Charaktere.

2012 (2009):
Mal reingeschaut. Unterirdisch! Ab hier hat merkt man deutlich, dass es ihm nur noch um Fließband-Spektakel geht.

White House Down (2013):
Ich weiß nicht ob hier der eine vom anderen geklaut hat, aber der mehr oder weniger parallel erschienene "Olympus has Fallen" ist deutlich besser. Übelste Tricks! und ein gruselig spielender Jamie Foxx.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Master of Disaster – Die Filme des Roland Emmerich

198
danielcc hat geschrieben: 8. Februar 2022 14:34 Was ich bisher in den Ausschnitten an Effekten gesehen habe, hat in der Qualität heute selbst in einem Videospiel nichts mehr zu suchen. Macht der Emmerich das inzwischen absichtlich? Sagt der sich "Sche iss was drauf, den Leuten ist das eh egal" oder sind die Budgets einfach so niedrig?
Emmerich hat ja mittlerweile keine großen Studios mehr hinter sich, sondern lässt sich den Film von Kapersky und der chinesischen Regierung finanzieren. 140 Millionen soll "Moonfall" dann aber wohl immerhin doch gekostet haben, was immer noch nach mehr klingt, als es in den Trailern ausschaut.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Master of Disaster – Die Filme des Roland Emmerich

199
Emmerich hatte früher ein wirklich gutes Händchen CGI effektiv einzusetzen und zwar in dem Sinn, dass man die Limitation der Technik nie so stark gesehen hat wie bei der Konkurrenz (z.B. war die Entscheidung Godzilla weitgehend nachts und/oder im Regen spielen zu lassen genau dadurch motiviert). Seit 2012 ist das aber nicht mehr der Fall, seitdem schauen seine Filme eigentlich genauso künstlich aus wie der typische Hollywood-Blockbuster. Und mittlerweile sind die Budgets halt knapper und geben nicht mehr das her, was mit grosszügiger Studio-Finanzierung vor nem Jahrzehnt noch drin war.
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Master of Disaster – Die Filme des Roland Emmerich

200
Hab jetzt nicht alles durchgelesen, aber Emmerich kann auch Qualität. Anonymous ist nicht nur sein bester Film, sondern auch ganz unabhängig von ihm ein sehr starker Film.

ID4 ist DER 90er Blockbuster und Emmerich auf seinem Peak. Er ist immer ein wenig platter und oberflächlicher unterwegs gewesen als sein offensichtlich großes Vorbild Spielberg. Dennoch allergrößten Respekt vor seiner Karriere und er hat immer das Optimum aus seinen Budgets heraus geholt.
http://www.vodkasreviews.de


https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/

Re: Master of Disaster – Die Filme des Roland Emmerich

202
StanleyBeamish hat geschrieben: 10. Februar 2022 08:30 ich weiß echt nicht, wie er es schafft, mit solchen Albernheiten Erfolg zu haben.
Aber mag sein, können auch No Brainer eine Kunstform sein
Das ist halt Können: Der Mann wusste immer wer sein Publikum ist, was dieses Publikum will, und hat das geliefert. Wohlgemerkt immer mit einem stärkeren Fokus auf dem US Publikum
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Master of Disaster – Die Filme des Roland Emmerich

204
iHaveCNit: Moonfall (2022) – Roland Emmerich – Leonine Studios
Deutscher Kinostart: 10.02.2022
gesehen am 12.02.2022
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 8 – Premium - Reihe 17, Platz 20 – 17:25 Uhr


Natürlich habe ich es mir nicht nehmen lassen, auch den neuen Roland Emmerich-Film „Moonfall“ in den Kinos zu sehen – der mir gefallen hat, wenn auch auf einer unfreiwillig komischen Art und Weise.

2011 befinden sich die Astronauten Jocinda Fowler und Brian Harper auf einer Mission des Raumschiffs Endeavour, die durch einen Zwischenfall enden muss. Brian wird daraufhin suspendiert. Etwas über 10 Jahre später scheint der Mond seine Umlaufbahn geändert zu haben und auf die Erde zu stoßen. Der Verschwörungstheoretiker K. C. Houseman sieht darin seine schon ewig gepredigten Theorien bestätigt. Gemeinsam mit Harper und Fowler machen sie sich auf den beschwerlichen Weg zum Mond, um die Katastrophe abzuwenden ohne zu wissen, welche Entdeckungen sie dort machen werden und wie das mit dem Zwischenfall vor über 10 Jahren zusammenhängt.

Roland Emmerichs „Moonfall“ bedient sich am klassischen Baukasten und der klassischen Grundstruktur jedes tpyischen Emmerich-Katastrophen-Spektakels. Von einem Reinfall statt einem Mondfall zu sprechen wäre an dieser Stelle aber dem Film gegenüber ein wenig unfair. Der Film sorgt schon für einige sehr coole Bilder und Sequenzen und ist ein durchweg unterhaltsamer Katastrophenquatsch den man nicht zu ernst nehmen sollte. Handwerklich gesehen zeigt uns das aktuelle Kinostartwochenende an zwei großen Filmen – neben „Moonfall“ auch Kenneth Branaghs „Tod auf dem Nil“ natürlich, was für ein Trugschluss es qualitativ ist, rein auf Studioaufnahmen und Greenscreen zu setzen, denn das sieht auch bei „Moonfall“ nach absolutem Edeltrash aus. Auch die Darsteller laufen alle auf Autopilot und sind einfach nur da ohne jeglichen großen Mehrwert – genau wie die ein oder andere eher weniger logisch erscheinende Entscheidung. Und das worauf es am Ende hinausläuft zum Teil bereits über seine Trailer zu offenbaren und darüber hinaus noch eine weitere Überraschung gegen Ende zu liefern ist einfach nur eine extrem überdrehte und damit bediente Verschwörungstheorie, von der ich noch nie etwas gehört habe und an dieser Stelle einfach nur als Erfindung des Films betrachte und nicht weiter ernst nehme. Genau wie den Film, der unterhaltsam ist, nicht mehr und auch nicht weniger.

„Moonfall“ – My First Look – 5/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Master of Disaster – Die Filme des Roland Emmerich

207
Moonfall (Roland Emmerich)

Nach seinem qualitativ sehr erfreulich ausgefallenen Kriegsfilm-Ausflug Midway bewegt sich Deutschlands erfolgreichster Regisseur Roland Emmerich mit seinem jüngsten Film Moonfall wieder innerhalb seiner Paradedisziplin des von ihm maßgeblich geprägten Neo-Katastrophengenres – allerdings fällt das Endresultat trotz aller (oder vielleicht auch gerade aufgrund von übermäßiger) Routine zwiegespalten aus. Ja, Moonfall bietet so ziemlich alles, was man mit einem typischen Film des „schwäbischen Spielbergle“ gemeinhin in Verbindung bringt: eine grossangelegte Weltuntergangsgeschichte, ein Aufgebot an (zugegebenermaßen nicht mehr ganz so) namhaften Stars, die üblichen Figurenklischees mit ihren privaten kleinen Hintergrunddramen und natürlich jede Menge Destruktions-Action.

Im Gegensatz zu den meisten seiner Vorgängerwerke will diese bewährte Mixtur in Moonfall aber trotz ihres „Best-Of-Emmerich“-Charakters - so sind große Teile des Films unverkennbar Variationen früherer Werke von Roland, insbesondere ID4 und 2012 aber nicht so recht zünden. Und das hängt sicherlich auch mit dem Wiederkäuen alter Ideen zusammen, wodurch der Film vor allem in der zweiten Hälfte mehr und mehr zur weitgehend überraschungsfreien Routine-Veranstaltung wird (so ist des Subplot um die flüchtenden Kinder nahezu eine 1:1 Kopie von John Cusacks Flucht vorm Weltuntergang in 2012). Das ist schade, denn eigentlich macht Moonfall in seiner ersten Hälfte erstaunlich viel richtig. So sind dann auch die anfänglichen 5 Minuten um den Erstkontakt mit den mysteriösen Schwarmwesen mit das beste, was Roland in seiner Karriere inszeniert hat. Hier ist die Mixtur aus Spannung, effektgeladenen Actionelementen und mühelos von locker-leicht ins unheilschwangere wechselten Stimmung ausserordentlich gut gelungen.

Ebenso erweist sich die Besetzung der beiden Hauptrollen mit Patrick Wilson und John Bradley-West als gute Wahl, da nicht nur die Chemie zwischen den beiden ungleichen Typen bestens passt, sondern beide auch über die notwendige Mischung aus Charisma und Sympathiefaktor verfügen, welche gerade für die üblicherweise sehr klischeehaft angelegten Emmerich-Figuren unentbehrlich ist (was z.B. der ID4-Fortsetzung folgenschwer zum Verhänginis wurde, also das Fehlen dieser Mischung). Schön auch, dass mit Donald Sutherland eine echte Leinwand-Legende mit an Bord ist, wenngleich sein kurzer Auftritt kaum mehr als ein Cameo ist. Weniger schön sind dagegen aufdringliche, den Geldgebern/Co-Produzenten geschuldete Konzessionen in Form von Holzahammer-Schleichwerbung und überflüssigen Figuren (das chinesische Au-Pair, welche seltsamerweise auf den typisch chinesischen Namen Michelle hört) bzw. anbiederndem Plot (wie das Mondlande-Modul, selbstlos zur Weltenrettung zur Verfügung gestellt „von unseren chinesischen Freunden“). Diese verharmlosende Heile-Welt-Posse ist ähnlich unangenehm anzuschauen wie der Handlungsstrang um den „coolen“ Warlord in der ID4-Fortsetzung. Gerade von dem gemeinhin so reflektiert denkenden Emmerich sollte man da eigentlich ein wenig mehr Fingerspitzengefühl erwarten können, aber letztlich muss auch er wohl wenn er weiter Filme drehen will das Lied seines Brotgebers singen.

Die Effektqualität ist leider sehr unterschiedlich ausgefallen, wobei hier die Faustregel gilt: alles im Weltraum ok, alles andere oje. Wenn man bedenkt, dass Emmerichs frühere Filme immer auch für state-of-the-art-Effekte standen, dann ist der unnatürliche, nach Computerspielen aussehende Effektoverkill irgendwo schon ein trauriger Abstieg. Diesbezüglicher Tiefpunkt ist eine komplett digitale Autoverfolgung in den Rocky Mountains, welche derart schlecht und künstlich ausschaut, dass man es kaum glauben mag. Das in Kombination mit einem immer löchriger und einfallsloser werdenen Handlungfaden ist dann mit zunehmender Dauer eine echte Belastung für den Film, welcher am Ende eigentlich nur einigermaßen von den bereits erwähnten sympathischen Hauptdarstellern und allen Effektwidrigkeiten zum Trotz dennoch oftmals gekonnt und originell inszenierten Actionszenen halbwegs gerettet wird.

Moonfall ist qualitativ sicherlich nicht der Tiefpunkt in Emmerichs Schaffen, auch nicht innerhalb seiner Paradedisziplin Katastrophenfilm (das bleibt nach wie vor der ID4-Fortsetzung vorbehalten), insgesamt halten sich dann tatsächlich die positiven und negativen Elemente sogar die Waage. Allerdings muss man schon konstatieren, dass Emmerich längst nicht mehr in der ersten Liga spielt. Die oftmals mangelhafte Effektqualität in Kombination mit vielen inhaltlichen Wiederholungen lassen Emmerichs jüngsten Film zum reinen Durchschnitt verkommen, dem letztlich vor allem auch eines abgeht: der in seinen frühreren Film oft so selbstverständliche, hohe Unterhaltungswert.

Wertung: 5,5 / 10
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Master of Disaster – Die Filme des Roland Emmerich

209
Ich interessiere mich sehr für US-amerikanische Geschichte und sehe in "Der Patriot" daher eine großartige Komödie. Wäre sein Film ein Schulvortrag, man würde loben, dass er wenigstens frei gesprochen und viel Blickkontakt gehalten hat. Ansonsten ist das eher Thema verfehlt, aber wer mit so viel Selbstbewusstsein daneben liegt, über den lässt sich wenigstens gut lachen.
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