Re: Bond 26+ Ausrichtung

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danielcc hat geschrieben: 5. November 2024 16:30 Mit Winnetou ist es noch mal ganz anders!!! Er wurde 1965 erschossen, und tauchte dann aber noch/wieder in 4 weiteren Filmen in den 60ern auf :-)
Dargestellt vom selben Schauspieler.

Das wäre so als würde Craig in Bond 26 wieder Bond spielen ohne eine Erklärung.
Und selbst das wäre kein Problem.

Re: Bond 26+ Ausrichtung

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Das fände ich dann doch unpassend. Zumal in der Craig-Ära, anders als früher, alle Filme aufeinander aufbauen (in der einigermaßen zusammenhanglosen Moore- oder Brosnan-Ära wäre das etwas anderes gewesen, was ich aber trotzdem nicht sehen wollen würde). Da müsste man schon auf andere Weise als nur durch Craigs Anwesenheit deutlich machen, dass der Film vor NTTD spielt (z.B. hängt irgendwo ein Kalender von 2013 an der Wand und es heisst, dass M im letzten Jahr gestorben ist).

Re: Bond 26+ Ausrichtung

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Invincible1958 hat geschrieben: 5. November 2024 13:46
sth13 hat geschrieben: 5. November 2024 13:28Das Kopfkino weiß jetzt, wann und wie er sterben wird.
Das ist interessant.
Ich konnte und kann immer jeden Film für sich betrachten.

Selbst wenn ich QOS schaue, denke ich nicht daran, dass dieser Bond später mal von Raketen getötet wird.
Wenn ich einen Film mit Connery schaue, denke ich schon gar nicht dran, wie Bond später sterben wird.
Und wenn ich in Zukunft einen Film mit dem nächsten Darsteller schaue, werde ich auch nicht dran denken, wie er evtl. sterben wird.

Bonds Tod findet für mich nur im NTTD-Universum statt.

Und ja, auch wenn alle Craig-Bonds eine Rahmenhandlung zusammenhält - kann ich sie einzeln betrachten, und meinen Spaß dran haben.

Das Gesetz von Bond ist, dass jeder Film in sich schlüssig sein soll - nicht aber im Zusammenhang mit den anderen Filmen eine Logik ergeben muss.
Deshalb ist es auch komplett egal, dass Bond und Blofeld sich in YOLT sehen und dann in OHMSS erneut zum ersten Mal aufeinander treffen.
Auch das Felix Leiter in LTK vom Hai zerstümmelt wird, später in NTTD aber mit zwei gesunden Beinen stirbt - macht überhaupt nichts.

Was in einem Bondfilm nicht thematisiert wird, ist nicht Teil dieses Films.
Für alle anderen Bondfilme sehe ich das auch so.

ABER gerade für NTTD eben nicht und dadurch automatisch, wenn auch nicht so drastisch wie bei NTTD (ja, ich kann mir CR oder QOS auch ansehen, ohne an NTTD zu denken bzw. muss das bewusst so machen, weil ich mich sonst ärgere ;-)), auch bei den anderen Craig Bonds, weil man ja bewusst in SP und NTTD Verbindungen zu den anderen Craig Bonds eingebaut hat (mehr schlecht als recht). Deswegen ja auch "die Craig-Ära".

Und ja, in B26 wird wieder eine neue Ära begonnen, ohne direkte Referenz zu NTTD. Maximal irgendein Spruch oder Witz, der es andeuten könnte. "This never happened to the other fellow".
Bond... JamesBond.de

Re: Bond 26+ Ausrichtung

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Henrik hat geschrieben: 5. November 2024 16:52 Das fände ich dann doch unpassend. Zumal in der Craig-Ära, anders als früher, alle Filme aufeinander aufbauen (in der einigermaßen zusammenhanglosen Moore- oder Brosnan-Ära wäre das etwas anderes gewesen, was ich aber trotzdem nicht sehen wollen würde). Da müsste man schon auf andere Weise als nur durch Craigs Anwesenheit deutlich machen, dass der Film vor NTTD spielt (z.B. hängt irgendwo ein Kalender von 2013 an der Wand und es heisst, dass M im letzten Jahr gestorben ist).
Meiner Meinung nach müsste kein Bezug zur Timeline von NTTD hergestellt werden.
Bond 26 muss (selbst mit Craig) nicht zeitlich eingeordnet werden.

Er könnte komplett losgelöst sein von den 5 vorigen Filmen.

Und ich wette, das Publikum hätte überhaupt kein Problem damit.

Re: Bond 26+ Ausrichtung

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Henrik hat geschrieben: 5. November 2024 15:57 Was man aber durchaus sagen kann ist, dass Bonds Tod für einige den "Mythos Bond" beschädigt. Bond kommt aus jeder Situation wieder heraus, im Zweifel mit einem Q-Gadget, siegt immer und ist quasi unsterblich.
Das ist es wohl, was aus meiner Sicht den Nagel am Stärksten auf den Kopf trifft. Der Bond-Mythos ist nach seinem Tod so nicht mehr da.
Mit dem Ende seiner Unsterblichkeit starb gefühlt irgendwie auch das Zeitlose der Figur.

Als wir damals aus dem Kino kamen, meinte mein Kumpel genau das, dass er ab jetzt keinen weiteren Bond mehr schauen könne.
Ich war durcheinander und musste das Ende erst einmal verarbeiten.

Mag sein, dass ich, wir die Filme ein bisschen "zu ernst" nehmen, aber die Menschen sind eben verschieden.
Dennoch gebe ich dem Neuen eine Chance.

Es ist ja lange nicht so, dass ich dem Kino keine Logikfehler etc. verzeihe. Es geht um Unterhaltung und nicht um eine Physikstunde in Quantentheorie.

Bin wie geschrieben kein Cineast, aber das Prequel der Star-Trek-Filme mag ich sehr, auch wenn Spock da viel menschlicher und aggressiver daherkommt als im Original. Und die Enterprise wirkt so modern wie ein Raumschiff aus der Jetzt-Zeit. Aber das passt, sonst würde sich ja niemand so einen Film anschauen.

Aber der Tod Bonds ist schon sehr einschneidend für mich.

Re: Bond 26+ Ausrichtung

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Nico hat geschrieben: 5. November 2024 17:09 Wenn wir bei Winnetou bleiben, müsste Felix dann auch einfach wiederaufstehen ohne Erklärung. Oder M oder Vesper oder sonst wer.
Winnetou ist aber nie "auferstanden". Die Filme bzw. Romane in denen er vermeintlich wieder "auferstanden" ist spielen sämtlich vor seinem Tod, auch wenn die Filme und Romane erst später veröffentlicht wurden. Außen vor gelassen natürlich die grottige TV-Serie "Winnetous Rückkehr" in der man ernsthaft den Mythos zerstörte und tatsächlich glauben machen wollte, er habe überlebt. Da dies aber auf keiner Idee von Karl May beruht, kann man die Serie getrost als alternative Realität betrachten.
You have this nasty habit of surviving

Re: Bond 26+ Ausrichtung

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danielcc hat geschrieben: 5. November 2024 16:30 Mit Winnetou ist es noch mal ganz anders!!! Er wurde 1965 erschossen, und tauchte dann aber noch/wieder in 4 weiteren Filmen in den 60ern auf :-)
Die Romane wurden weder chronolgisch verfilmt, noch geschrieben. Winnetou ist so gesehen nicht wieder "auferstanden". Der Vergleich hinkt. Im übrigen wird in den Romanen nach seinem Tod explizit darauf hingewiesen, dass es trotzdem noch viele weitere Geschichten zu erzählen gibt, da die in Winnetou 1 bis 3 erzählten Geschichten nur eine vergleichsweise kleine Auswahl der Erlebnisse darstellen.
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Re: Bond 26+ Ausrichtung

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Invincible1958 hat geschrieben: 5. November 2024 17:31 Meiner Meinung nach müsste kein Bezug zur Timeline von NTTD hergestellt werden.
Bond 26 muss (selbst mit Craig) nicht zeitlich eingeordnet werden.

Er könnte komplett losgelöst sein von den 5 vorigen Filmen.

Und ich wette, das Publikum hätte überhaupt kein Problem damit.
Es kann sein, dass der durchschnittliche Kinozuschauer das nicht merkt. Ich fände es aber merkwürdig und verwirrend, eine Timeline aus fünf Filmen mit dem selben Hauptdarsteller zu haben und einen sechsten, der dann aber gar nichts damit zu tun haben soll. Schon z.B. unter Moore hätte ich Bauchschmerzen gehabt, wenn Bond z.B. in OP gestorben wäre, aber Bond in AVTAK wieder von Moore gespielt worden wäre. Und das, obwohl die Filme dort noch viel weniger aufeinander aufbauen als heute, Bei Craig würde mich das erst recht stören. Da müsste man schon sehr deutlich zeigen, dass es sich um ein Prequel handelt (so wie in den beiden Beiträgen von Agent 1170 bezüglich Winnetou).

Aus dem selben Grund bin ich auch etwas hin- und hergerissen, ob ich das MI6-Team umbesetzt haben will. Eigentlich gefallen mir alle drei, aber nach dem Ende von NTTD brauche ich einen harten Cut.

Aber dazu wird es sowieso nicht kommen. Craig kehrt ohne jeden Zweifel nicht zurück.

Re: Bond 26+ Ausrichtung

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Einen später verfilmten Winnetou-Film vor einem davor gedrehten spielen zu lassen stellt insofern kein Problem dar, als dass die Geschichten alle in derselben Epoche spielen. Da jeder Bondfilm aber nun einmal im Hier und Jetzt spielt und der Filmbond mal in den 60ern aktiv war, dann plötzlich in der Neuzeit erst seine Lizenz zum Töten erhielt und ja nun wie bereits angemerkt auf die ganze Filmreihe betrachtet kein durchgehend chronologischer Zusammenhang besteht, wäre dies vermeintlich schwieriger zu lösen. Von daher wundere ich mich ehrlich gesagt ein wenig darüber, dass es ernsthaft Leute gibt die glauben, Winnetou sei wieder "auferstanden". Die Geschichten spielen alle zur Zeit des wilden Westens und wieso muss da eine später verfilmte Geschichte auch zu einer späteren Zeit spielen (auch wenn die Recken da dann tatsächlich zwangsläufig etwas älter aussehen, Verjüngung per CGI war halt damals noch so eine Sache...)? Bei Boond ist das eben ganz anders, da Bond in den 60ern schon mal in seine 30ern war, später dann vermeintlich plötlich wieder in einen Jungbrunnen fiel.
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Re: Bond 26+ Ausrichtung

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sth13 hat geschrieben: 5. November 2024 13:28 Aber wie geschrieben ist sein Tod so einschneidend. Weil es ihn vorher nie gab.
Sein Ableben und die Chronologie der Craig-Filme machen es mir wohl so schwer, wieder mittendrin einzusteigen. Das Kopfkino weiß jetzt, wann und wie er sterben wird. So gesehen haben die Autoren der Reihe geschadet für mich
Ja, da bin ich auf deiner Seite. Bonds Tod hat für mich auch der Reihe nachhaltig geschadet, alleine schon, weil es fortan immer eine Eventualität sein wird. Sowas einmal zu machen verändert für immer die Wahrnehmung zukünftiger Filme, denn ab jetzt wird jeder Bond-Film die Möglichkeit beinhalten, der Held könne ein zweites Mal sterben. Ein Damm, der einmal gebrochen ist, kann immer wieder brechen.
Und das Bond-Kino zieht seinen Reiz eben auch aus der Gewissheit, dass dem Helden nichts geschehen kann. Die ist flöten und ob man sich davon je erholen wird / kann, halte ich für nahezu ausgeschlossen.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Bond 26+ Ausrichtung

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Casino Hille hat geschrieben: 5. November 2024 22:01
sth13 hat geschrieben: 5. November 2024 13:28 Aber wie geschrieben ist sein Tod so einschneidend. Weil es ihn vorher nie gab.
Sein Ableben und die Chronologie der Craig-Filme machen es mir wohl so schwer, wieder mittendrin einzusteigen. Das Kopfkino weiß jetzt, wann und wie er sterben wird. So gesehen haben die Autoren der Reihe geschadet für mich
Ja, da bin ich auf deiner Seite. Bonds Tod hat für mich auch der Reihe nachhaltig geschadet, alleine schon, weil es fortan immer eine Eventualität sein wird. Sowas einmal zu machen verändert für immer die Wahrnehmung zukünftiger Filme, denn ab jetzt wird jeder Bond-Film die Möglichkeit beinhalten, der Held könne ein zweites Mal sterben. Ein Damm, der einmal gebrochen ist, kann immer wieder brechen.
Und das Bond-Kino zieht seinen Reiz eben auch aus der Gewissheit, dass dem Helden nichts geschehen kann. Die ist flöten und ob man sich davon je erholen wird / kann, halte ich für nahezu ausgeschlossen.

das ist stark oder? Damit werden Bondfilme also von jetzt an wirklich spannend!
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Bond 26+ Ausrichtung

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Kann man so sehen, aber das muss es im Umkehrschluss nicht wirklich bedeuten. Die Frage ist, ob für dich Spannung nur dann gegeben ist, wenn du nicht sicher sein kannst, ob die Hauptfiguren überleben.

So oder so ist es eine immer fortwährende, dauerhafte Veränderung der DNA der Reihe - und eben kein Thema, das durch einen Soft Reboot aus der Welt geschafft ist, selbst wenn einige Fans das immer noch glauben.
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Re: Bond 26+ Ausrichtung

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Casino Hille hat geschrieben: 5. November 2024 22:20 Kann man so sehen, aber das muss es im Umkehrschluss nicht wirklich bedeuten. Die Frage ist, ob für dich Spannung nur dann gegeben ist, wenn du nicht sicher sein kannst, ob die Hauptfiguren überleben.

So oder so ist es eine immer fortwährende, dauerhafte Veränderung der DNA der Reihe - und eben kein Thema, das durch einen Soft Reboot aus der Welt geschafft ist, selbst wenn einige Fans das immer noch glauben.
Hier wurde schon oft behauptet, Bondfilme seien per se nicht spannend, da der Ausgang immer klar sei. Das ist ja dann jetzt anders.

Aber im Ernst: Ich würde EON erst dann für idiotisch halten, wenn sie diesen Kniff in den nächsten 20 Filmen noch mal wiederholen würden
"It's been a long time - and finally, here we are"