Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

1939
danielcc hat geschrieben: 1. November 2024 15:48
Revoked hat geschrieben: 1. November 2024 15:05 Zu der Wahrheit gehört aber auch, dass du den Normalotto nur Random nach einem der drei Bonds mit „Gold“ im Titel fragen musst und die Antwort bekommst: „den fand ich gut, das ist klassischer Bond“. Ohne, dass er weiß wovon er spricht, weil Bond und Goldirgendwas einfach popkulturell so eingebrannt sind.

Wenn ich EON daraus eine Empfehlung machen würde dann die, dass sie wieder einen catchy Titel mit „Gold“ drin finden. Denn das zieht.

Das bezieht sich aber nur auf uralte Filme. Beim aktuellen Bond im Kino wissen die Leute schon ob er ihnen besonders gefallen hat oder eben nicht
Ja, öh. Kann dir nicht folgen. Klar, viele Leute erinnern sich an die positiven Kinogänge der letzten Jahre und da ist auch der schlechteste Bondfilm immer noch sehr gut im Vergleich zu dem was sonst an Blockbustern läuft. (Geht mir ja genau so).
❤️☮️🧘🏻‍♂️

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

1940
Ich denke auch, dass sich bestimmte Filme einfach wegen des prägnanten Titels besser einprägen und demnach auch in Umfragen besser abschneiden. Ich denke da an DN, GF, TB, GE, CR und SF (bei MR, OP und SP bin ich mir nicht sicher). Wenn Revoked neben GF und GE auch noch von TMWTGG spricht, da bin ich mir nicht sicher, ob der auch in diese Kategorie fällt.

Was Dalton angeht: Der hat sich beim Mainstream wohl nicht so eingeprägt, da er nur zwei Filme gemacht hat (und diese dann auch keinen kurzen, prägnanten Titel haben). Natürlich prägt sich so einer mit seinen Filmen nicht so ein wie der Begründer von Bond (also Connery) mit 7 Filmen, von denen einer Goldfinger heisst. Was mir aber aufgefallen ist: In bestimmten Kreisen scheint Timmy in den letzten Jahren durchaus an Popularität hinzugewonnen zu haben. So schaue ich mir regelmäßig Videos auf Youtube zum Thema Bond an und nicht gerade selten landet Dalton auf dem 3. oder sogar 2. Platz. In den Kommentaren findet sich ähnliches. Das war in meiner Anfangszeit als Bondfan (um das Jahr 2010) noch völlig anders. Und wenn Dalton doch ganz weit unten landet, macht die entsprechende Person noch Witze, dass die Dalton-Fans schon an der Haustür randalieren. Auch hier im Forum habe ich mich als Dalton-Fan früher viel mehr als einen von wenigen gesehen. Inzwischen ist das hier ja schon fast die Regel (okay, das ist übertrieben, aber ihr versteht, was ich meine).

Und wem die Dalton-Filme nichts sagen, dem sagen aber viele Titel mit Moore oder auch Connery (ich denke da etwa an FYEO, AVTAK, LALD, YOLT, ...) auch nichts. Nur Titel in Richtung GF / CR.
Zuletzt geändert von Henrik am 2. November 2024 17:23, insgesamt 11-mal geändert.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

1941
Licence to Kill ist längst einer der meist geschätzten Filme der Reihe. Das hat nix mit "Bubbles" zu tun.
Der Ottonormalverbraucher kennt quasi gar keine Bond-Filme mit Namen außer Goldfinger und Casino Royale.

Wenn man sich mit Leuten unterhält, die sich zumindest oberflächlich für Film interessieren (und die Bonds tatsächlich kennen und gesehen haben), dann ist Daltons zweiter Serienbeitrag längst einer von denen, die am häufigsten gewürdigt werden.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

1942
man wird mich wieder hassen, aber es muss gesagt sein:
Igor Strawinsky sagte mal über Vivaldi: "Der hat nicht 120 Symphonien geschrieben, sondern eine Symphonie 120 mal!"
Nun gut, Vivaldi bricht alle Rekorde, während moderne Klassik wirklich nur etwas für Avantgarde Typen ist, die sich einen intellektuellen Anstrich geben wollen (für mich persönlich ist moderne Klassik ein Buch mit 7 Siegeln).
Aber ich werde das Gefühl nicht los, dass es nicht 25 Bond-Filme gibt, sondern einen Bond Film 25 mal (Ob NTTD dabei eine Ausnahme ist, kann man debattieren).
Dem nicht genug: jedes mal, wenn ein Neuanfang angekündigt wurde, kam dann doch wieder nur der alte Wein im neuen Schlauch.
Ich vermute EON fürchtet sich jetzt wirklich vor einer Bond-Dämmerung.
Der alte Frauenvernascher, der mit der Lizenz zum Töten durch die tollsten Locations jet settend Hänschen Müller und Lieschen Meier im Kino aus der deutschen Provinz der 1960iger Jahre faszinierte, spielt in den 2020iger Jahren nicht mehr.
Man steht jetzt auf Teamwork, komplexe Charaktere, viellagige Handelsstränge, charismatische Bösewichte.
Es wär EON angeraten, alte Zöpfe abzuschneiden, von mir aus deswegen die alte Fan Community zu verlieren; aber die Tore fürs moderne Kino zu öffnen, ohne allerdings den Fehler zu machen aus Bond ein identitätsloses Wesen zu machen, was schon mit andere Klassiker geschah (z.B. Sherlock Homes oder Dr Who).
Ob sich Babs und Michi aber dazu durchringen werden?
Also doch wieder nur der nächste neue Schlauch mit Damoklesschwert einer Bond-Dämmerung wie mit dem Superhelden Kino?
Seine Zeit kam, immer wenn er Pillen nahm

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

1945
Casino Hille hat geschrieben: 1. November 2024 17:59 Licence to Kill ist längst einer der meist geschätzten Filme der Reihe. Das hat nix mit "Bubbles" zu tun.
Der Ottonormalverbraucher kennt quasi gar keine Bond-Filme mit Namen außer Goldfinger und Casino Royale.

Wenn man sich mit Leuten unterhält, die sich zumindest oberflächlich für Film interessieren (und die Bonds tatsächlich kennen und gesehen haben), dann ist Daltons zweiter Serienbeitrag längst einer von denen, die am häufigsten gewürdigt werden.
Kann ich bestätigen und sorgt bei mir mittlerweile schon für ne gewisse Genervtheit.
Goldfinger, Goldeneye, Casino Royale und natürlich Skyfall.
Das sind die Titel, die ich immer wieder höre.
Tatsächlich, habe ich in den vergangenen Jahren mehrere Leute mit dem Bond-Virus infiziert.
Die Prognose ist wirklich eindeutig:
Sowohl Eintagsfliege Lazenby als auch die beiden Dalton-Auftritte sind bei allen Bekannten mit großer Begeisterung aufgenommen worden.
Von den BEKANNTEN Bonds ist vor allem Moore immer noch absoluter Favorit und ich stelle auch fest, dass er auch bei mir wieder krass in der Gunst nach oben steigt, nachdem er mir ne zeitlang etwas zu locker wirkte.

Was die Auslegung in Zukunft betrifft, so hoffe ich einfach, dass man sich wirklich wieder auf ältere Qualitäten besinnt.
Es darf ruhig wieder mit einem Augenzwinkern versehen sein.
Ich hätte sogar nichts dagegen, wenn es auch mal wieder größenwahnsinnig zugeht.
Zudem würde ich es genial finden, wenn es mal wieder einen Schurken gibt, der keine Origin-Story erhält.
Das würde ihm etwas mysteriöses verleihen und man könnte sich viel Blamage ersparen.
Ich sage nur: Kuckuck!!!
Auch, wenn ich Spectre insgesamt als weitaus besser, als seinen Ruf sehe, so was möchte ich nicht mehr.

Re: Die Zukunft des James Bond Franchises

1946
Okay. Die These von Strawinsky ist gewagt. Um nicht zu sagen (fast) falsch.
Bei den hier so hochgelobten Bourne-Filmen würde ich mich noch zu einem "Kennt man einen, kennt man alle" überreden lassen.
Für Bond gilt das nur bedingt.
Bis einschließlich LTK kann man durchaus ein gewisses Schema F erkennen. Es fällt kaum auf, da es immer wieder neuartige rekordverdächtige Actionszenen gab, die ihresgleichen suchten.
Die Brosnan-Ära stellt meines Erachtens mit der weiblichen M sowie einer anderen Walther eine erste große Stiländerung dar.
Tja, und die Craig-Ära setzte auf sparsamen Einsatz von Q-Gimmicks und mehr Psycho-Elementen. In heiklen Situationen reißt Bond sich nicht das HosentaschenFutter heraus, sondern ballert sich unkreativ durchs Leben.
Die Bond -Stunts sind nicht mehr einmalig, sondern kennt man mehr oder weniger aus anderen Filmen.
Aber letztendlich war jede Bondphase wichtig und hat das Franchise am Leben gehalten.
Falls es eine weitere Phase geben sollte, würde ich mir eine Rückkehr zum John -Glen-Stil wünschen.