Ja, den dritten veredelt er auch.

Casino Hille hat geschrieben: 8. Mai 2023 17:49 "Stop oder Mami schießt" ist furcht-bar, ich wundere mich, dass du den noch mittelmäßig findest.

Nix besonderes halt und insgesamt auch deutlich schwächer als der wesentlich vergnüglichere Oscar. Aber angesichts seines Rufs finde ich den halbwegs akzeptabel. Aber halt auch wirklich nur halbwegs.
Hab ich eigentlich hier mal den Schwank um meinen Stop oder meine Mami schiesst-Kinobesuch erzählt? Ich glaub schon, aber der ist so schön, den kann man ruhig nochmal wiederholen :
Ein Schulfreund und ich wollten ins Kino. Ich wollte eigentlich gern in Basic Instinct gehen, da war mein Freund aber schon am Vorabend drin. Also sind wir halt - Stallone rules! - in die Mami rein. Als die Werbung anfing hat uns aber irgendwie unser Mut verlassen (die Vorabkritiken waren verheerend) und ich konnte meinen Freund dann doch noch davon überzeugen, dass ein zweites mal Basic Instinct sicher auch kein Fehler sei. Also sind wir aus dem dunklen Saal rausgeschlichen und in den Saal nebenan reingeschlichen, wo gerade die Titel von Basic Instinct lief (gerade noch rechtzeitig, bevor De Bont auf Bett runterschwenkt ). So musste die Mami dann noch knapp ein halbes Jahr warten, bis sie als Videopremiere dran kam.

Casino Hille hat geschrieben: 8. Mai 2023 17:49 Bei "The Specialist" verstehe ich, warum man den als Guilty Pleasure mögen könnte, aber da gibt es so viele "bessere schlechte Filme". Ich fand den doof und fand auch sowohl Stallone als auch Stone richtig peinlich darin.

Den Spezialisten mag ich sehr gern. Sicherlich alles andere als ein perfekter Film, aber sehr unterhaltsam-zweckdienliche Kost für den Sly-Jünger. Dazu hat man den wunderbar überdrehten James Woods plus die ebenfalls wunderbar überdrehten Rod Steiger und Eric Roberts als mexikanisches Vater-Sohn-Gespann der Superlative. Dann noch eine schön-schwüle Florida-Atmosphäre a la Body Heat (naja, zumindest so ein bisschen), kongenial unterstützt von John Barrys feucht-edlem Soundtrack. Die Stone spielt zwar wie unter Vollnarkose, dafür sah sie aber wohl auch nie so gut aus wie hier. Und Old Sly hält den Laden stoisch zusammen und kann sich nebenbei auch noch um die Muschi kümmern. Also seine Katze mein ich natürlich...

vodkamartini hat geschrieben: 8. Mai 2023 17:53 Mensch, jetzt wird's nostalgisch. Ich erinnere mich noch an die VHS-Etiketten zum Ausschneiden für die Filme der Woche.

Und auf genau einem dieser VHS-Etiketten stand der behämmert-geniale Spruch von den Slums - den werd ich genau wie die gefühlt 150 Rocky-Zitate wohl auch nie mehr vergessen.

A propos Vorhof: im Zuge der großen Sly-Begeisterung Mitte der 80er wurde Vorhof zum Paradies in Deutschland nochmal ins Kino gebracht, allerdings mit anderem Titel und einer, nun ja, leicht irreführenden Werbekampagne. Aber seht selbst:

https://www.filmposter-archiv.de/filmpl ... h-oben.jpg

Ich pack es mal hier rein, immerhin ist Sly ja nominell Produzent:

Creed III war leider noch enttäuschender, als ich es ich im Vorfeld befürchtet hatte. Alles das, was man in den ersten beiden Teilen schon an Schwächen ausmachen konnte machte sich in Teil 3 ohne den kaschierenden Faktor Stallone/Rocky sowie die Anknüpfpunkte aus der Rocky-Saga noch viel gravierender bemerkbar. Nix gegen die Darsteller, aber ihnen fehlt in meinen Augen einfach das nötige Charisma, um diese Serie schultern zu können. Hinzukommen blasse Figuren und unglaubwürdig-belanglose Dilemmata. Da dann auch noch die meisten Boxszenen und Musik schwach sind kommt am Ende dann halt ein lahmer und unterdurchschnittlicher Film dabei raus. Ohne Sly bin ich damit raus aus der Serie - obwohl Teil IV natürlich durchaus seinen Reiz hat, wenn Creeds Töchterchen um den Frauen-WM-Gürtel antritt gegen ihre Nemesis, das böse Mädchen aus der Gehörlosenschule.

Wertung: 5 / 10

P.S. und natürlich ist Rocky V viel, viel besser als diese müde Ringposse.

Ja, Creed 3 war wirklich belanglos und doof. Die Geschichte ist schwach, die hübsche Tessa Thompson bekommt gar nix mehr zu tun, der Schurke hat mehr Charisma und Charme als die Hauptfigur … Eigentlich hat man das alles auch schon in den Rocky-Filmen erzählt und das immer besser.

Doof fand ich ihn nicht, belanglos trifft es aber ganz gut. Ein überflüssiges Sequel, das anders als die Rocky-Reihe keine neuen Impulse setzen kann und auch keinen eigenen Charme besitzt.

Direkt nach dem Kino gefiel er mir noch einigermaßen. Aber der Film hat null Nachwirkung. Creed 1&2 mag ich schon gerne.
Aber 3 hat aus bereits o.g. Gründen kaum etwas interessantes hinzugefügt.
Wobei die Story um die Rivalität mit einem ehemaligen Jugendfreund eigentlich als Idee gar nicht schlecht war. Es wurde nur wirklich nicht gut umgesetzt, bzw alles Drumherum war total belanglos.

iHaveCNit: The Expendables 4 (2023) – Scott Waugh – Leonine
Deutscher Kinostart: 21.09.2023
gesehen am 21.09.2023 in Dolby Atmos
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 9 – Reihe 9, Platz 15 – 20:15 Uhr

Für den kleinen Heldennostalgiker in unserem doch recht postheroischen Zeitalter kam vor 13 Jahren mit „The Expendables“ ein Film auf die Bildfläche, der einige Helden unserer Nostalgie und Actionstars in einem Ensemble-Action-Thriller der alten Schule zum unterhaltsamen, actionreichen und brutalen Schaulaufen aufspielen lässt. Mich konnte die „The Expendable-Reihe“ seitdem immer sehr gut unterhalten und mir sehr viel Spaß, Spannung und Action liefern. Wo wird sich nun der neue Teil der Reihe – der Vierte – einordnen ?

Die Expendables um Barney Ross und Lee Christmas haben den Auftrag, atomare Sprengköpfe sicherzustellen, die von einem gesuchten Terroristen Rahmat im Auftrag eines geheimnisvollen Ozelot in Lybien in den Besitz gebracht werden. Bei diesem Auftrag geht auf tragische Art und Weise etwas schief, so dass die Expendables darauf angewiesen sind, die Dinge wieder gerade zu rücken.

Womit fange ich an ? Zunächst würde ich sagen, dass mich „The Expendables 4“ mit einem Teil seines Humors und seiner Action auf jeden Fall unterhalten und einigermaßen begeistern konnte. Doch das ist nicht immer so gewesen. Charakterliche und handlungstechnische Entwicklungen sind enorm plump, einfach und teilweise überhaupt nicht ordentlich und glaubhaft aufgebaut worden. Viele Dinge kommten hier sprichwörtlich aus dem Nichts. Die Action mag zwar durchaus einige gute und interessante Ansätze bieten, wäre da nicht das Problem, dass die Action wieder vollkommen zerschnitten wirkt und auch die Kameraführung ihr Übriges dazu führt, dass der Action das volle Potential genommen wird, gerade wenn man kampfsporterfahrene Darsteller an Bord hat. Doch auch die weniger guten Effekte sorgen dafür, dass die Action nicht sehr handgemacht und alles absolut nicht hochwertig wirkt. Im Gesamtbild der Reihe ist der vierte Teil auf jeden Fall, der im wörtlichen Sinne am ehesten „expendable“ ist.

„The Expendables 4“ – My First Look – 5/10 Punkte.

Ein paar Worte zur jüngsten Sichtung von Rambo III: der 3. Rambo hatte bei mir immer einen schweren Stand, weil er halt der unverkennbare Klon von Teil 2 war, aber alles nicht ganz so gut. Dazu der nun endgültig zu seiner eigenen Comicfigur aufgeblasene Rambo-Charakter irgendwo zwischen Meditation uns Aggression, dem in vielen Teilen des Films die figürlichen Zwischentöne der Vorgänger (auch Teil 2!) abgehen. Und dann noch der von der Weltgeschichte überrollte Afghanistan-Plot, der sich dadurch irgendwie immer recht "unrealistisch" (was immer das bei einem Rambo-Film auch heissen mag) und in gewisser Weise überflüssig anfühlte.

Interessant ist jetzt aber, dass der Film im Laufe der Jahre eigentlich immer mehr gewonnen hat. Nicht, dass die erwähnten Schwächen jetzt nicht mehr existent wären, aber ich weiss die Stärken des Films mittlerweile viel mehr zu schätzen. Als da wären ein Stallone auf seinem Karrierehöhepunkt, der mit großer Ausstrahlung den Film mühelos trägt und mit (wieder einmal) beachtlichem physischen Einsatz gerade auch die Actionszenen bereichert. Die Sprüchedichte ist hier so hoch wie in keinem anderen Serienbeitrag und praktisch alle treffen ins Schwarze und wurden zu recht zu unsterblichen Klassikern ("Was ist das?" "Blaues Licht!" "Und was macht es?" "Es leuchtet blau!"). Der Film verfügt zudem über eine hohe atmosphärische Dichte, sowohl das anfängliche Thailand als auch (das vermeintliche und von Israel gedoubelte) Afghanistan überzeugen als Schauplätze (gerade das gedoubelte Afghanistan finde ich wesentlich überzeugender als der Leaneske Kitsch aus TLD).

Die Action ist fast durchgängig extrem aufwändig und gut inszeniert. Schön, dass in Mitten der Actionstürme oft auch noch Zeit für kleine Momente ist, die den Film besser machen (zB im anfänglichen grossartigen Stockkampf der Moment, als Rambo die Oberhand gewinnt, ein kurzer Moment der im Blick seines Gegners wiederhallt, der erkennt wen er da gegen sich hat). Einzig das gigantische Finale mit seinem Massenaufgebot an russischem Kampfgerät fällt für mich mit seinem Masse-über-Klasse-Ansatz da etwas ab. Was sonst noch? Gute Sidekicks, vor allem der coole Ladenbesitzer ("Was sind sie, ein Tourist?" "Ich bin kein Tourist!") ist ein interessanter Kontrast zur übermenschlichen Kampfwalze Rambo. Gute Bösewichter mit Marc De Jonge und Randy Raney.

Die Freundschaft zwischen Rambo und Trautman als eigentlicher inhaltlicher Basis des Films funktioniert gut, nicht zuletzt aufgrund der starken Chemie zwischen Stallone und Crenna. Und Maestro Goldsmith legt mal wieder einen fulminanten Soundtrack hin, der zwar immer wieder seine Vorgänger zitiert, dennoch aber vollständig eigenständig agiert. Macht in Summe satte 8 Punkte für mich und am Ende habe ich dann eigentlich nur noch einen Kritikpunkt: er ist halt nicht so gut wie Teil 2.

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Gefällt mir, dass Dir der dritte Teil langsam immer mehr zusagt, Anatol.
Ich habe in den Achtzigern den ersten und dritten Teil noch auf der großen Leinwand gesehen und fand den dritten nie so katastrophal, wie der Ruf ist, den er heute geniesst.

Während die finale Schlacht natürlicher großer Humbug ist, empfinde ich den nächtlichen Einbruch ins Gefangenenlager und die Kämpfe im unterirdischen Höhlensystem als grandioses Unterhaltungskino, welche besonders auch durch ihre Ausleuchtung und Farbgebung zu begeistern wissen. Hinsichtlich der Filmmusik wird Jerry Goldsmith erneut seinen kompositorischen Leistungen und der Rambo-DNA mehr als gerecht und sein Input wird in den Nachfolgewerken schmerzlich vermisst.


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Leider sind die Blu-ray-Veröffentlichungen der Rambo-Filme für Menschen, die gerne den Danneberg hören, eine Zumutung.

photographer hat geschrieben: 17. Januar 2024 14:04 Während die finale Schlacht natürlicher großer Humbug ist, empfinde ich den nächtlichen Einbruch ins Gefangenenlager und die Kämpfe im unterirdischen Höhlensystem als grandioses Unterhaltungskino, welche besonders auch durch ihre Ausleuchtung und Farbgebung zu begeistern wissen.

Ja, das sind auch zwei meiner Lieblingsszenen in Teil III. Ich würde den anfänglichen, toll choreographierten Stockkampf (irgendwie Rocky mit Stöcken ) und den Helikopter-Angriff auf das Mudscha-Lager (welcher schön eingeleitet wird mit dem "Afghanen-Football" ("Spielt man mit Fuß?" "Eigentlich nicht." )) ebenfalls da noch mit aufzählen wollen. Und Rambos medizinische Selbstversorgung ist natürlich auch ein starker Moment und ein schöner Verweis auf Teil 1.

photographer hat geschrieben: 17. Januar 2024 14:04 Hinsichtlich der Filmmusik wird Jerry Goldsmith erneut seinen kompositorischen Leistungen und der Rambo-DNA mehr als gerecht und sein Input wird in den Nachfolgewerken schmerzlich vermisst.

Oh ja, da sagst du was. Goldsmiths grossartige Musik macht für mich schon sehr viel von der Qualität der Filme aus. Ich mag ja auch die anschliessenden beiden Teile, aber allein aufgrund des Fehlens von Goldsmiths Musik fehlt da ein gravierender Bestandteil.

Casino Hille hat geschrieben: 17. Januar 2024 14:20 Leider sind die Blu-ray-Veröffentlichungen der Rambo-Filme für Menschen, die gerne den Danneberg hören, eine Zumutung.

Hast du die Neuauflage und/oder hörst die 5.1-Spur? Ich habe die Erstauflage und mit der 2.0-Spur konnte ich eigentlich nichts negatives feststellen. Hab aber schon gelesen, dass die 5.1-Spur wohl nicht so toll sein soll.

Ich hab davon auch geschätzt 4 Fassungen und kann mich an nichts Negatives erinnern. Auch filmtechnisch nicht. Und ja Anatol, der dritte hat auch bei. mir über die Jahre gewonnen und ja, an Teil 2 kommt er einfach nicht heran.

Der Trailer zeigt und verrät zwar alles, aber recht unterhaltsam könnte das trotzdem werden. Sieht nach einem schnörkellosen B-Actioner aus



Schön, dass er neben Tulsa noch andere Sachen macht.

Patrick wird im Trailer zuerst genannt, da weiß ich schon Bescheid.

AnatolGogol hat geschrieben: 27. Februar 2015 10:03 Bei Rambo 4 finde ich es den Unterschied zwischen Kinocut und DC ziemlich bedeutend, den Kinocut mochte ich bei Erstsichtung im Kino nicht so wirklich, hat sich dann nach wiederholten Sichtungen aber zumindest als solides wuchtiges Actionvehikel etabliert. Der DC dagegen, den finde ich richtig klasse, da bekommen Geschichte und Figuren deutlich mehr Gewicht, der Film wirkt tiefergehend, die Karen-Handlung nicht so ausgebeutet zugunsten der Action. Zudem hat Stallone ein paar wirklich großartige Szenen neuzusammengeschnitten, vor allem die Szene, als er das Piratenboot in Brand setzt.

Stimmt es, dass Stallone im DC / EC bei "John Rambo" einige Gewaltspitzen entfernt hat?

Rambo Nr. 4 ist ja schon eine ultra brutale Schlachteplatte, daher die Frage.