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Re: Filmbesprechung: "Quantum of Solace (QOS)"

2327
Casino Hille hat geschrieben: 24. April 2024 17:12 Nein, wie gesagt, mir ist das zu schlecht geschrieben. …. Ich kann QOS einiges verzeihen, das Skript war nun mal unfertig, es gab diesen ungünstigen Streik, aber das ist ein zu großes und löchriges Konstrukt für den zentralen Konflikt zwischen den beiden Hauptfiguren.
Da bin ich bei QOS großzügig. Denn wie du gut beschrieben hast ist er rotzig. Da finde ich es fast gut, dass der Film einmal ernste Tiefe vortäuscht, um einen Moment später einfach wieder oberflächlich daherzukommen. Das ist fast wie Punk: ich habe eigentlich eine wichtige Message, aber die Schreie und schrappe ich nur schnell raus um Spaß zu haben.
❤️☮️🧘🏻‍♂️

Re: Filmbesprechung: "Quantum of Solace (QOS)"

2328
Ich habe da wenig zu klagen bei QoS, das Verhältnis von dem was nur angedeutet wird und dem was ausgesprochen wird ist erstaunlich gut. Da ist auch nach mehrmaligen Ansehen nur wenig im Handlungsaufbau was auf Drehbuchprobleme bzw auf unfertiges hindeutet. Gerade QoS wird beim Drübernachdenken interessanter statt dusseliger.
Tja, den Bond den ich dagegen zuletzt mal wieder geschaut habe war GF, das ist schon fast maximaler Kontrast, der ist in der Hinsicht ein Desaster ...

Re: Filmbesprechung: "Quantum of Solace (QOS)"

2329
Seit den letzten paar Craig-Sichtungen ist QOS in meinem Craig Ranking auf Platz 1, im Bond-Ranking auf Platz 4. Die Inszenierung und die generelle Bildgestaltung ist, wie Hille auch geschrieben hat, sehr gut und meiner Meinung nach unter den Craigs am besten. Ja, besonders die Bootsjagd leidet in manchen Einstellung unter den schnellen Schnitten, aber dafür ist die PTS, der Hotelzimmerkampf, Tosca und der recht zügige Showdown wahnsinnig gut. Daneben gibts immer noch winzig kleine Actionszenen (Mathis’ Tod, der Aufzugkampf). Qualitativ unter den 5 Filmen die beste Actiondichte.
Greenes erster Auftritt ist leider etwas unaufgeregt und belanglos, Bonds „Abgabe“ von Camille im Hafen ist sehr ungünstig gelöst. Aber sonst fallen mir persönlich keine groben Schnitzer im Drehbuch auf. Jedenfalls nicht so, dass sie mich stören würden. Wahrscheinlich hätte es nichts gebracht, hätte Bond M über den tatsächlichen Tod vom Haines Wachmann und den Staudamm im jeweiligen Moment informiert. Bond ist klar, dass M sich nicht (mehr) sicher ist, ob sie ihm trauen kann, gemessen an der verbrannten Erde, die Bond während des gesamten Films hinterlässt.
Zudem schafft es der Film, für mich das erste und einzige Mal im Bond-Franchise nach und neben OHMMS tatsächlich Emotionen hervorzurufen. Der sichtlich betrunkene Bond an der Flugzeugbar, gepaart mit Vespers Theme und Mathis Worten, aber auch Mathis Tod sind wahnsinnig stark.
QOS ist auch von der Storyvermittlung kein typischer Film, der ab den 2000er Jahren gedreht wurde und einem jeden noch so kleinsten Handlungspunkt vorkaut. Er ist vielmehr wie ein spät 80er, früh 90er Jahre Film, bei dem man selbst noch nachdenken und auch interpretieren muss. Ob man das nun gut oder schlecht findet, ist jedem selbst überlassen.
Ich würde ja immer noch sehr gerne das ursprüngliche Ende des Films sehen, das ja auch gedreht wurde. Das damalige PlayStation Spiel gibt da ja ein paar wenige Hinweise, bleibt aber nebulös. Sehr schade, dass man sich nicht getraut hat, dieses Ende zu verwenden und dadurch die eigentlich geplante Vortsetzung anzuschließen…
"Are you looking for shells?"
"No, I'm just looking."

Re: Filmbesprechung: "Quantum of Solace (QOS)"

2330
Patrice hat geschrieben: 26. April 2024 23:31Bonds „Abgabe“ von Camille im Hafen ist sehr ungünstig gelöst. Aber sonst fallen mir persönlich keine groben Schnitzer im Drehbuch auf.
Das ist sicher nicht so ganz günstig gelöst, aber es ist auch kein Schnitzer, es passt zu Bonds Verhalten im ganzen Film. Das darauf ausgerichtet ist Mr White und Quantum so lange zu traktieren bis er sein Ziel erreicht, vor allem diesen Yussuf zu finden, aber auch Quantums zu schädigen wo es nur geht.
Dafür lügt er und benutzt Menschen, und macht sich schuldig.

Bond ist in dieser Szene weniger an Camille als an dem interessiert was er damit bei Quantum anrichtet. Sie will ja auch gar nicht gerettet werden, sie hat sich ja bewußt dahin begeben, mit vollem Risiko da auch nicht mehr raus zu kommen. Er macht das also nicht für Sie, sondern für sich. So passt dann auch das achtlose Zurücklassen sehr gut, aber es wirkt trotzdem etwas, tja, wie du sagst, etwas "ungünstig". Aber es lässt sich über die generelle Linie des Films rechtfertigen, es passt.
Er ist wie schon seit Beginn des Films im Kamikaze Modus unterwegs, und bewahrt sie vor ihrer Kamikaze Aktion. Am Ende erlösen sie sich dann gegenseitig.

Re: Filmbesprechung: "Quantum of Solace (QOS)"

2331
Patrice hat geschrieben: 26. April 2024 23:31 Ich würde ja immer noch sehr gerne das ursprüngliche Ende des Films sehen, das ja auch gedreht wurde. Das damalige PlayStation Spiel gibt da ja ein paar wenige Hinweise, bleibt aber nebulös. Sehr schade, dass man sich nicht getraut hat, dieses Ende zu verwenden und dadurch die eigentlich geplante Vortsetzung anzuschließen…
Das muss mir irgendwie durchgerutscht sein.
Was wäre denn das eigentliche Ende bzw. welche Hinweise gibt es?
"Everybody needs a hobby.” -- “What’s yours?” -- “Resurrection."

Re: Filmbesprechung: "Quantum of Solace (QOS)"

2336
Ich hatte es immer so verstanden, dass in der ursprüglich geplanten Endszene Bond White und Haines in dessen Arbeitszimmer stellt. Forster ließ die Szene weg, um EON die Wahl zu überlassen, den eingeschlagenen Weg in Form einer Trilogie abzuschließen, oder sich anders zu orientieren. Leider hat die schlechte Resonanz zu QoS dafür gesorgt, dass man bei EON erst einmal weg von Quantum wollte.
Ich hätte eine Trilogie für schlüssiger und runder gehalten, meinetwegen SP vorgezogen (die Organisation SPECTRE hätte ich aber nicht gebraucht) und mit SF die Craig-Ära abgeschlossen. Das wäre die meines Erachtens ründere Vorgehensweise gewesen.

Alles in allem steht QOS auch bei mir weit oben im Craig-Ranking, nur CR ziehe ich aufgrund seines etwas geschmeidigeren narrativen Flusses vor. Aber inszenatorisch, ästhetisch, actiontechnisch, musikalisch und spielerisch lässt QOS für mich so gut wie keine Wünsche offen. Der Film ist scharf wie ein Geschoss, rotzig, aggressiv, zugleich ungemein lebendig und farbenfroh. Forster, Gassner und Arnold wissen die Stärken der Locations auszuspielen, so fängt Forster trotz des rasanten Erzähltempos kleine einheimische Alltagsszenen ein, die das Geschehen entweder konterkarrieren oder die Handlung ergänzen.
Die Schwächen des Filmes liegen im Script, vor allem im zweiten Akt ab London hätte etwas Entschleunigung nicht geschadet. So gestaltet sich die Geologen-Verwechslungskiste in die Bond auf Haiti gerät als unnötig verschachtelt, bei vielen Zuschauer*innen wird eine Sichtung wohl nicht reichen, um die Zusammenhänge zu verstehen. Aber gut - es ist letztlich kein essentieller Plot-Baustein und ab Bregenz geht es narrativ etwas gemächlicher zu. Dass Greene und Medrano so beiläufig eingeführt werden, erachte ich neben dem leider etwas zu expositionslastigen Dialog zwischen Camille und Greene eher als Stärke. Mir gefallen z.B. auch das Hafen-Setting und Anatole Taubmann als sich aufspielender Nichtsnutz Elvis - auch mal ein interessanter Take auf die Henchman-Rolle...

Re: Filmbesprechung: "Quantum of Solace (QOS)"

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Fast ein halbes Jahr vergangen, ohne dass hier jemand QOS gelobt hat? Der Film ist ein visuelles Fest, ich liebe jede einzelne Einstellung, jedes einzelne Bild, das Forster uns da hinmalt. (Den Fallschirmsprung ausgenommen.) QOS sieht sagenhaft gut aus, nimmt sich totz der kurzen Laufzeit die Muße, uns so viel Lokalkolorit zu spendieren wie kaum ein anderer Bondfilm und strotzt nur so vor kreativen Einfällen. Was die komplette Ära Brosnan um so ärmer dastehen lässt, fast schon bestürzend, wie uninspiriert man hier jahrelang agiert hat.

Ich könnte QOS jeden Tag sehen.
"Wenn man sämtliche Schöpfungen des weißen Mannes von diesem Planeten entfernte, besäßen seine Ankläger weder Zeit noch Mittel, ja nicht einmal Begriffe, um ihn mit Vorwürfen zu überhäufen."

Re: Filmbesprechung: "Quantum of Solace (QOS)"

2339
Ich kann mich der Eurphorie nicht anschließen. Der Film fühlt sich für mich nicht nach einem Bondfilm an und zieht sich ewig. Das soll der kürzeste der Reihe sein? Als ich das das erste mal gelesen habe, war ich echt überrascht und so recht glauben kann ich das immer noch nicht.

Im Gegensatz zu den anderen Bondfilmen komme ich auch fast nie auf den Gedanken, mir den Film anzuschauen. Das kommt immer nur in Verbindung mit CR, dass manchmal nach CR denke "Hey, QOS knüpft doch unmittelbar an CR an, oder?", und mir dann auch noch QOS anschaue. Wobei das auch schon über zehn Jahre her ist. Zuletzt gesehen habe ich dem Film kurz vor NTTD, gemeinsam mit den anderen Craig-Fil´men und davor kurz vor SP. Wenn die Filme nicht chronologisch aufeinander aufbauen soncdern völlig selbstständig stehen würden, würde ich den Film wohl noch seltener schauen.

Der Film ist ein Bondfilm und als Fan der Reihe weiss ich, dass es den Film gibt. Aber es gibt auch eigenständige Filme, die schaut man sich an und vergisst die dann für immer. Da würde QOS bei mir auch zugehören, aber da er das Bond-Label hat und ich Fan der Reihe bin, vergesse ich natürlich nicht, dass es den Film gibt. SF ist also für mich nicht Bond 22.

Loben möchte ich aber die letzten Szenen, ab dem Fallschrimsprung, wenn uns Camille ihre persönliche Story erzählt. Da geht es dann richtig los mit dem Film. Das finde ich alles richtig packend. Aber eben erst 10 Minuten vor Schluss.

Re: Filmbesprechung: "Quantum of Solace (QOS)"

2340
Henrik hat geschrieben: 7. Oktober 2024 14:32 Der Film fühlt sich für mich nicht nach einem Bondfilm an und zieht sich ewig. Das soll der kürzeste der Reihe sein?
Was zieht sich denn da? Das geht doch alles Schlag auf Schlag, Höhepunkt folgt Höhepunkt. Visuell ist der Film sowieso über jeden Zweifel erhaben, inhaltlich mag man ihm das eine oder andere vorwerfen, aber dass er sich nun ziehen soll...?
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