danielcc hat geschrieben: 15. August 2024 12:30
Ach stimmt. Den kenne ich bis heute nicht
Dann mach dich auf etwas gefasst. Ich zitiere mich:
Secret Agent (1936)
Bei Secret Agent bin ich fast eine Stunde staunend vor der Glotze gesessen, drauf und dran meine Hitchcock-Top-5 neu zu sortieren. Ich konnte kaum fassen, was mir hier geboten wurde: Im ersten Weltkrieg wird ein Typ, der ohne Witz fast genauso aussieht wie Michael Fassbender in Inglourious Basterds, von Geheimdienstchef "R" nach Bella Svizzera geschickt, um dem deutschen Spion das Handwerk zu legen. Und ebenso Bond-like geht es weiter, denn genau wie in LALD wird ihm an der Hotelrezeption mitgeteilt, dass seine Frau, die er nicht kennt, bereits eingetroffen sei. Fassbender hat von "R" nämlich Madeleine Carroll (schmacht) als Tarnungs-Gattin und Peter Lorre in der Rolle eines dauerquasselnden mexikanischen Womanizers (!) als Sidekick zur Verfügung gestellt bekommen. Das ungleiche Trio muss einen Doppelagenten kontaktieren, der sich als Kirchenorganist von Langenthal (!!!) tarnt, findet im Casino einen potentiellen Spion und will ihn dann bei einem inszenierten Bergunglück eliminieren. Die erste Stunde geht runter wie Zuckerwasser, besondere inszenatorische Schmankerl finden sich in der Kirche von Langenthal (ich wiederhole: scheiss Langenthal, womöglich das letzte Kaff, das ich je in einem Hitchcock- oder überhaupt einem Film erwartet hätte) oder in der spannenden Parallelmontage der Bergszene. Leider lässt das letzte Drittel dann etwas nach, ist zwar immer noch gut, aber nicht auf dem Niveau der ersten Stunde. So ist dann auch der ganz grosse anfängliche Enthusiasmus etwas verflogen, alles in allem ist Secret Agent aber richtig dufte.
Wertung: 8 / 10
danielcc hat geschrieben: 15. August 2024 11:55
Ich bin ja seit Jahren für sowas wie "James Bond - Secret Agent".
Es passt einfach zu einem Neustart und ist offensichtlich in guter Gesellschaft bei Filmen wie Rocky Balboa, John Rambo,...
Ich finde den Titel persönlich furchtbar, aber wäre halt tatsächlich ein Symptom dieser Reboot-Schiene. Eine "Bondreihe" in dem Sinne gibt es ja nicht (mehr) und man muss eher in neuen Filmreihen basierend auf der Bond-IP anfangen zu denken, somit wird auch der nächste Film eine Art Reboot oder neue Adaption, die dann genau so einen blöden Titel haben könnte und kann, weil sie auf eine Art ja auch nichts mehr mit vorherigen Filmen zu tun hat.