Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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Spontan geschaut. Bad boys würde mich heute abend 11 eur kosten. Dazu kommt 10% Aufschlag für online Reservierung (das ist so dermaßen dämlich!!!). Sind wir bei über 12 eur. Ohne Überlänge. Ohne 3D. Ohne disney Aufschlag. Hinzu kommen 6 eur fürs parken weil ich nicht anders hinkomme.

Für mich ist das kein Problem. Aber ihr beiden seid wirklich die einzigen die ich kenne die sich nicht über Kinopreise beschweren. Man kann die Entwicklung der Preise über die Jahre ja auch im Internet sehen. Das ist dann halt viel für Leute die eh schon monatlich flats bezahlen
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Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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Die Preise sind zu teuer, schon, zumindest vergleichsweise, aber mehr als 10 € habe ich selten bezahlt.
Umsonst parken ist problemlos möglich (ist aber auch keine Großstadt, und abends gibt es genügend Parkplätze wo man theoretisch nicht parken darf, aber abends interessiert es auch niemanden. Uni Parkplätze z.B.).
Und ich verzehre grundsätzlich nichts im Kino (wozu auch?). Überhaupt kenne und kannte ich so gut wie niemanden der im Kino essen oder trinken will (in die Kneipe geht es hinterher), das war für mich tatsächlich immer etwas was Leute tun die nicht wegen dem Film ins Kino gehen. ;)

Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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Keiner der 5 aktiven User hier im Forum ist der Otto-Normal Mensch wenn es um Kinobesuche geht. Der eine ist Filmjournalist und kriegt vermutlich sogar viele Kinobesuche bezahlt, der andere ist Beamter und hat gutes und sicheres Einkommen (vermute ich mal), Maibaum ist ein Film-Freak-Fossil ;-)
Ich sage es noch mal: Kino ist für die Mehrheit der Deutschen ein teurer Spaß geworden zudem es (leider) deutlich angenehmere Alternativen gibt. Ob ein Kinobesuch nun 9 oder 14 EUR kostet ist reichlich egal wenn ich für nicht viel mehr einen ganzen Monat lang mit allen Freunden und der Familie Serien und Filme rund um die Uhr gucken kann.
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Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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Heute Abend im größten Cinemaxx in Hamburg im größten Saal würde ich 5,99 Euro für ein Ticket "Bad Boys: Ride or Die" zahlen, um 20:30 Uhr. Die hinteren Plätze zahlen 7,99 oder 8,99 Euro. Wer im Kino nichts isst oder trinkt, kommt also sehr günstig dabei weg.

Kino ist insgesamt sicher zu teuer und sollte günstiger sein, aber mittlerweile gilt das auch für Schwimmbäder, für die Gastro, für Minigolf-Anlagen in Stadtparks, für Bowlinghallen, für Cafés ... Kino dürfte in Relation zu anderen sozialen Treffpunkten nicht sonderlich viel teurer sein als vor fünfzehn Jahren.
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Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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danielcc hat geschrieben: 8. Juni 2024 13:20Ob ein Kinobesuch nun 9 oder 14 EUR kostet ist reichlich egal wenn ich für nicht viel mehr einen ganzen Monat lang mit allen Freunden und der Familie Serien und Filme rund um die Uhr gucken kann.
Für mich persönlich ist das eine mit dem anderen gar nicht zu vergleichen.

Hat auch was mit der Einstellung zu tun. Manche Leute sehen Filme nur als nettes Beiwerk, um Zeit totzuschlagen oder sich berieseln zu lassen. Für andere ist es große Kunst, die in einem anderen Rahmen zelebriert werden muss als zuhause vor dem TV.

Manchen Leuten reicht es auch ein Foto der Mona Lisa zu sehen, anderen müssen das Bild im Louvre an der Wand hängen sehen.

Und da ich weder Beamter noch Filmkritiker bin, teile ich mein Geld einfach anders ein (mit anderen Prioritäten).
Ein Kinobesuch, übrigens genauso wie ein Theaterbesuch oder ein Konzertbesuch, stehen bei mir höher im Ranking als ein Besuch in einer Kneipe, Bar oder Restaurant.
Da kann man dann auch fragen: warum mehrere Euro für ein Bier oder ein Glas Wein ausgeben, wenn man es zuhause auch für einen Bruchteil davon mit Freunden trinken kann?
Es gibt auch Leute, die geben so viel Geld im Monat für Zigaretten aus, dass sie davon mehrfach ins Kino gehen könnten.

So werten alle Menschen verschiedene Aktivitäten eben anders.
Casino Hille hat geschrieben: 8. Juni 2024 13:24Kino dürfte in Relation zu anderen sozialen Treffpunkten nicht sonderlich viel teurer sein als vor fünfzehn Jahren.
Da stimme ich dir zu. Verglichen mit der Inflation sind Kinopreise voll auf Linie.
Verglichen mit dem verfügbaren Einkommen ist es in Deutschland übrigens immer noch vergleichsweise günstig.

In Frankreich zahlt man im Schnitt mehr als hierzulande. Dennoch gehen viel mehr Leute ins Kino. Hat einfach einen anderen Stellenwert in der Gesellschaft. Wie ich oben schon schrieb: in Deutschland betrachten die meisten Menschen Filme nur als pures Entertainment für zwischendurch.

Wenn man sich grad den Erfolg von "Un p'tit truc en plus" in Frankreich anschaut, kann die deutsche Kinobranche da schon extrem neidisch werden:

https://www.insidekino.de/BO/F2024.htm

Nach 5 Wochen wurden schon 5.800.647 Tickets verkauft. Das geht am Ende in Richtung von Zahlen, die in Deutschland nur noch "Avatar" schafft.
Und das mit 20 Mio weniger Einwohnern, einem niedrigeren EInkommen und höheren Ticketpreisen.

Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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So ist es. Es mangelt in diesem Land an einer Wertschätzung für das Kino. Liegt an unserer Kultur und an unserem Anspuchsdenken. Filme, Serien, auch Musik haben gefälligst immer verfügbar zu sein für uns, und sollten möglichst nichts kosten.

Bei meinem Bäcker um die Ecke kostet der Latte Macchiato fast 4 Euro - und nein, es ist kein Starbucks. Den Kaffee kann man günstiger auch zuhause trinken, trotzdem holen die Leute sich morgens ihren Kaffee beim Bäcker. Da ist der Preis kein Problem. Beim McDonalds bist du für ein paar Chicken Nuggets 6-10 Euro los. Für das Geld kann man zuhause MEHR und besseres Essen konsumieren. Trotzdem sind die Fast-Food-Ketten immer voll. Aber 9 Euro fürs Kino (wo man im Übrigen ein Produkt konsumiert, dass in seiner Herstellung einiges an Kosten frisst) ist dann zu teuer? Komische Welt.
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Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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ich macht mich echt fertig. Klassisches "zu viel in der eigenen Bubble unterwegs". Es geht doch hier nicht um Leute wie "uns". Es geht darum dass immer mehr Blockbuster erheblich floppen weil GANZ OFFENSICHTLICH immer weniger von den Menschen da draußen - und nicht nur in Deutschland!!! - bereit sind, für diese Blockbuster dieses Geld zu zahlen.
Es ist doch Wumpe was ein Minigolf kostet wenn ich über Filme rede. Der gleiche Film kann mit ähnlichen technischen Schnickschnack in einem besseren Umfeld in wenigen Wochen/Monaten zuhause gesehen werden. DAS ist der Punkt.
Übrigens wenn ihr schon Gastronomie nennt: Da gibt es ja ein ähnliches Problem! Es ist ja keineswegs so, als würden alle teuren Cafes und Restaurants noch supi laufen. Sprecht mal mit der Gastro.

Aber am Ende des Tages ist auch egal was ich denke. Die Situation ist wie sie ist. Können wir noch so lange über Prioritäten und fehlende Wertschätzung reden.


P.S.: Durchschnittlicher Kinopreis in D lag schon in 2022 bei 9,26 EUR.
https://de.statista.com/statistik/daten ... eun%20Euro.
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Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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Ah, das übliche Bubble-Totschlagargument. War vorhersehbar. Hätte ich mal vorher drauf kommen sollen.

Würden Filme parallel allesamt im Streaming erscheinen, würde ich tatsächlich quasi gar nicht mehr ins Kino gehen. Selbst für die Arbeit ist das immer weniger geworden, da einem oft anstelle von Pressevorführungen auch Einweg-Streamzugänge angeboten werden. Ich bin sicher kein großer Verteidiger der Kino-Experience, die mir von Anfang nie so wichtig war. Ins Kino bin ich gegangen (oder gehe ich abseits der Arbeit jetzt noch viel), weil ich die Sachen dort zuerst zu sehen kriege.

Aber das Preis-Argument ist für mich merkwürdig. Kino ist ein günstiges Hobby. Wer sich jeden Morgen beim Bäcker sein Frühstück oder seinen Kaffee vor der Arbeit holt, anstelle es sich vorher zu Hause zuzubereiten, lebt teurer als der, der mehrfach im Monat ins Kino geht.
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Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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Casino Hille hat geschrieben: 8. Juni 2024 14:25 Würden Filme parallel allesamt im Streaming erscheinen, würde ich tatsächlich quasi gar nicht mehr ins Kino gehen.
Das ist auch das einzige Argument, das mich überhaupt noch zu einem Kinobesuch bewegen würde. Also, dass ich den Film im Kino dann halt früher sehen kann. Ansonsten gibt es tatsächlich nichts mehr, was mich dahin bringt. Ganz davon abgesehen, dass mich das Angebot bzw. die Qualität da eh nicht mehr abholen kann. Zumindest nicht für den Aufwand - finanziell wie logistisch - eines Kinobesuchs. Seit ich daheim mit Beamer und Leinwand schaue habe ich daheim einfach das in jeder Beziehung bessere Film-Erlebnis. Davon wird die Qualität des aktuellen Filmangebots zwar auch nicht besser, aber die Enttäuschung tut zumindest nicht mehr so weh. So wie ich das sehe, ist das Kino doch längst zu einer Wochenend-Beschäftigungstherapie geworden. Die Inhalte sind da meines Erachtens zweitrangig - auch weil die Filmindustrie das Angebot nun schon seit vielen Jahren genau darauf maßschneidert.
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Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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Ja, sehe ich auch so. Ich bin kein Purist, für den Sätze wie "Muss man auf der großen Leinwand gesehen haben" gelten. Aber ich habe das nie vom Preis abhängig gemacht, den erachte ich als vollkommen in Ordnung. Und anders als du sehe ich die aktuelle Kinolandschaft bei Weitem nicht so vernichtend negativ, also hängt es auch damit nicht zusammen.
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Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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Casino Hille hat geschrieben: 8. Juni 2024 19:27 Und anders als du sehe ich die aktuelle Kinolandschaft bei Weitem nicht so vernichtend negativ, also hängt es auch damit nicht zusammen.
Ja, aber du siehst ja auch viel mehr aktuelle Filme als ich - entsprechend ist auch die Chance die Guten zu erwischen höher bei dir. :wink: Gute Filme gibt es immer noch, wenn ich zB an Tár oder The Holdovers denke, aber mit dem Blockbusterkino aktueller Prägung werde ich in >95% der Fälle nicht mehr warm. Übrigens zählt der Aspekt mit der großen Leinwand für mich auch nicht mehr - das habe ich daheim ja auch - aufgrund des Sitzabstandes habe ich da sogar ein eindrucksvolleres und immersiveres Erlebnis als wenn ich im Kino 15 Meter von der Leinwand weg bin. :)
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Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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Ich falle etwas aus der Rolle.

- Ich finde Kino überhaupt nicht teuer. Seit bei vielen Italienern die Pizza Frutti di Mare zwischen 17 und 20 Euro lostet erst recht nicht mehr. Viele holen sich beim Standardbäcker am Morgen einen Kaffe für über 4 Euro. Da lache ich herzlich über ein Kinoticket im Monat (was schon sehr viel wäre für den Durchschnittsgänger).

- Ich finde die aktuelle Kinolandschaft nicht grottig, eher die Qualität des Gros der von Streaming-Diensten produzierten Filmen (v.a. Netflix). Hat jemand Atlas gesehen? Mehr brauch ich dazu nicht zu sagen.

- Ich sehe neue Filme nach wie vor am liebsten im Kino und ich habe einen sehr guten und sehr großen Fernseher und ein gutes Soundsystem. Das Erlebnis ist zumindest bei mir unmittelbarer und intensiver. Ob ich mir das einbilde, keine Ahnung. Es ist einfach so.

Fazit: Falls das Kino mal verschwinden sollte - was ich nicht glaube -, liegt es bestimmt nicht an mir. ;)
http://www.vodkasreviews.de

https://ssl.ofdb.de/view.php?page=poste ... Kat=Review

Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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danielcc hat geschrieben: 8. Juni 2024 14:17ich macht mich echt fertig. Klassisches "zu viel in der eigenen Bubble unterwegs". Es geht doch hier nicht um Leute wie "uns". Es geht darum dass immer mehr Blockbuster erheblich floppen weil GANZ OFFENSICHTLICH immer weniger von den Menschen da draußen - und nicht nur in Deutschland!!! - bereit sind, für diese Blockbuster dieses Geld zu zahlen.
Das ist die fehlende Qualität. Da hast du Recht.
Das ist es ja auch, was ich oben bemängelt habe.

Und meiner Meinung nach ist dies das Hauptproblem, nicht die Preise.
Selbst wenn ab sofort jedes Kinoticket Deutschlandweit nur €5 kosten würde, würden diese teils lieblos nach Schema F gedrehten Mainstream-Produktionen, die seit Jahren von den Studios in die Kino gebracht werden, nicht mehr Leute anlocken als sie aktuell tun.

Denn ich glaube nicht, dass jemand sagt: "Ach komm, für €5 schau ich mir jetzt diesen Film an, der mich eigentlich gar nicht anspricht. Für €10 hätte ich es nicht getan."

Dennoch ist es in Deutschland kulturell so wie Hille schriebt. Die Wertschätzung fürs Kino ist nicht so hoch wie in einigen anderen Ländern (war es aber auch früher nicht).

Das gilt nicht nur für das Blockbusterkino, sondern auch für das Arthousekino.

Am Ende kann es auch daran liegen, dass es heute kaum noch breiten Konsens in der Gesellschaft gibt, was für "gut" befunden wird.
Dass die ganze Schulklasse auf "Jurassic Park" abfährt und alle ins Kino rennen, sowas passiert heute nicht mehr. Die einen finden nur dies gut, die anderen nur das, wieder anderes was Drittes.
Die großen Studios haben entweder den Zugang zur Gesellschaft verloren oder die Gesellschaft ist so zersplittert, dass es gar nicht mehr möglich ist alle unter einen Hut zu bringen, um einen großen Hit zu generieren.

Re: Mega Flops - Das Blockbuster Kino geht den Bach runter

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vodkamartini hat geschrieben: 8. Juni 2024 22:46 Hat bis Endgame bei Marvel super geklappt. Bei Star Wars auch. Bei Bond auch. Bei Nolan auch. Bei Barbie auch. Bei Top Gun Maverick auch. Bei Dune auch. Bei Bohemian Rhapsodie auch.

Ein wirkliches Problem ist der Tod der RomCom und der des gepflegten Thrillers.
In welches Genre packst du z.B. "Ghostbusters", "Zurück in die Zukunft", "Stirb langsam", "Der Club der toten Dichter", "Der mit dem Wolf tanzt", "Philadelphia", "Cool Runnings", "Forrest Gump", "The Rock", "Der englische Patient", "Das fünfte Element" etc.?

Das sind weder RomComs noch Thriller - aber große Crowdpleaser, die es so seit Jahren nicht mehr gab. All diese Filme haben mindestens 3 Mio Besucher in Deutschland gehabt, die meisten sogar deutlich mehr.

Es fehlen gut geschriebene und inszenierte Stoffe, die nicht versuchen das zu kopieren, was in letzter Zeit Erfolg hatte, sondern selbst Vorreiter sind die breite Masse zu begeistern, ohne dass diese Masse weiß, dass sie darauf gewartet hat.
Die oben genannten Filme haben nicht mit Nostalgie gearbeitet und haben sich auch nicht auf vorhandene Fan-Scharen verlassen.