Welcher ist der beste Film von Francis Ford Coppola?

Dementia 13 (Keine Stimmen)
Big Boy, jetzt wirst Du ein Mann! (Keine Stimmen)
Der goldene Regenbogen
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (4%)
Liebe niemals einen Fremden (Keine Stimmen)
Der Pate
Insgesamt abgegebene Stimmen: 6 (24%)
Der Dialog (Keine Stimmen)
Der Pate – Teil II
Insgesamt abgegebene Stimmen: 5 (20%)
Apocalypse Now
Insgesamt abgegebene Stimmen: 4 (16%)
Einer mit Herz
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (4%)
Die Outsider
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (4%)
Rumble Fish (Keine Stimmen)
Cotton Club (Keine Stimmen)
Peggy Sue hat geheiratet (Keine Stimmen)
Der steinerne Garten
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (4%)
Tucker (Keine Stimmen)
Der Pate – Teil III
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (8%)
Bram Stoker's Dracula
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (4%)
Jack
Insgesamt abgegebene Stimmen: 1 (4%)
Der Regenmacher
Insgesamt abgegebene Stimmen: 2 (8%)
Jugend ohne Jugend (Keine Stimmen)
Tetro (Keine Stimmen)
Twixt (Keine Stimmen)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 25

Re: Die Filme des Francis Ford Coppola

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Wie gehabt - es sind auch schon Filme verrissen und Jahre später rehabilitiert worden. Coppola wird aufgrund dieser doch nicht so coolen Statistinnen-Geschichten von Seiten der Industry eh schon gecancelt sein, das wird sich nicht gerade positiv auf die mediale Resonanz auswirken. Den Geldhahn haben sie ihm bereits in den 2000ern zugedreht, das Teil ist sein Baby. Soll er es ruhig haben, ich bin gespannt, ob ich seinem Monument etwas abgewinnen kann.
Was man desöfteren liest, ist, dass seine Herangehensweise an das Filmemachen nicht mehr zeitgemäß ist. Andererseits, wenn er so ein Projekt eigenständig stämmt, kann es ja allen Beteiligten egal sein, wenn er in seinem Trailer kifft oder improvisiert. Die wussten genau, auf was sie sich da möglicherweise einlassen, denen geht's natürlich nur um ihren Ruf in der Branche.
Egal wie der Film nun geworden ist, ich finde es prinzipiell wichtig und romantisch, dass so ein Filmemachen jenseits der Maschinerie, die ja ohnehin nur Massenabfertigung betreibt, offensichtlich noch existiert (sexuelle Belästigung am Set natürlich außen vor gelassen - dafür gibt es keinerlei Entschuldigung und ich bin es allmählich auch Leid). Ich meine 120 Mio aus eigener Tasche - das ist kein Pappenstiel.

Re: Die Filme des Francis Ford Coppola

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vodkamartini hat geschrieben: 17. Mai 2024 14:48 Ich finde der sah schon ganz verdächtig nach prätentiösem Edel-Trash aus
Einige Sachen, die man in den Kritiken liest, sind wirklich so herrlich schräg (die gesamte Rolle von Shia LaBeouf klingt vollkommen bekloppt und daneben). Ich freue mich auf das Desaster irgendwie, manchmal hat so ein Hate-Watching ja auch was für sich.
Maibaum hat geschrieben: 17. Mai 2024 14:21 Southland Tales ist zumindest dann besser als sein Ruf.
Tja, einen gibt es immer ... :wink:
https://filmduelle.de/
https://letterboxd.com/casinohille/

Let the sheep out, kid.

Re: Die Filme des Francis Ford Coppola

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iHaveCNit: Megalopolis (2024) – Francis Ford Coppola – Constantin Film
Deutscher Kinostart: 26.09.2024
gesehen am 27.09.2024 in Dolby Atmos
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 10 – Reihe 9, Platz 16 – 19:40 Uhr


Natürlich wollte auch ich es mir nicht entgehen lassen das neue Werk der Regielegende Francis Ford Coppola mit dem Titel „Megalopolis“ im Kino anzusehen, dass man durchaus als ein ambitioniertes Herzensprojekt beschreiben könnte.

Das Imperium New Rome steht vor dem Abgrund. Der visionäre Architect Caesar hat mit einer neuen Architektur und Stadtplanung eine Idee und Vision zur Rettung des Imperiums. Doch damit ist er den Eliten um Crassus und der Führung von New Rome unter Cicero ein Dorn im Auge. Mithilfe von Crassus Sohn Clodio und der ehemaligen Partnerin von Caesar, der Reporterin Wow Platinum – die beide die aufkeimende Beziehung zwischen Caesar und Julia, der Tochter des Bürgermeisters Cicero beäugen – planen sie eine Verschwörung um Caesar von seinen Vorhaben abzubringen.

„Megalopolis“ ist ein visionärer, kreativer, experimenteller und durchaus ambitioniertes Spätwerk von Coppola geworden, dass Bilder und Dinge auf der Leinwand entstehen lässt, die ich bisher kaum so gesehen habe. Die Handlung des Films um ein Imperium vor dem Abgrund und eine Verschwörung über einen Architekten, der die Rettung vor dem Abgrund haben könnte ist in seiner Allegorie und seinem Gleichnis sehr interessant, wenn man eine fiktive Version von New York als „New Rome“ in eine Art römisches Imperium umwandelt – und dann natürlich auch aktuelle, gesellschaftliche Themen im Film integriert werden so dass Coppola in gewisser Art und Weise noch in seinem Spätwerk vieles in den Film packt, was er so auch zur weltpolitischen Lage so mitteilen und kritisieren möchte. Mit einem großen, starbesetzten Ensemble, einer interessanten Ausstattung, einem interessanten Design und auch den Effekten erschafft der Film eine interessante Atmosphäre. Der Gesamteindruck des Films wirkt jedoch durch eine gewisse Unentschlossenheit bei der Fokussierung einzelnder Handlungselemente und auch in der Optik und Inszenierung einzelner Sequenzen nicht immer in sich stimmig und aus einem Guß und insgesamt ist der Film auch zum Teil überambitioniert und auch in gewisser Art und Weise ein Film, der gleichermaßen zeitlos ist als auch aus seiner Zeit gefallen wirkt.

„Megalopolis“ - My First Look – 6/10 Punkte
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "

Re: Die Filme des Francis Ford Coppola

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Twixt (2011), Francis Ford Coppola

Mit Twixt inszenierte Francis Ford Coppola eine sehr persönliche, selbst verfasste Kurzgeschichte über den drittklassigen Horror-Autor Hall Baltimore (Val Kilmer), der in einer Kleinstadt Halt macht, um sein Buch vorzustellen. Der örtliche Sheriff Bobby LaGrange (Bruce Dern) schlägt ihm vor, gemeinsam ein Buch über einen brutalen Mord an einem jungen Mädchen zu schreiben, dem ein Holzpflock ins Herz gerammt wurde. LaGrange ist dabei weniger nüchterner Gesetzeshüter als exzentrischer Kleinstadtsheriff – abgestumpft, merkwürdig und gierig nach Aufmerksamkeit.

Die Figuren sind insgesamt skurril, wirken aber wie Abziehbilder in Reinform. Natürlich ist der drittklassige Autor müde vom Schreiben von Stoffen, die ihn selbst nicht berühren. Natürlich trinkt er, natürlich wird er von einem persönlichen Verlust verfolgt. Alles wirkt vorhersehbar und schon tausendfach gesehen. Dass Baltimore seine Tochter auf ähnliche Weise verloren hat, wie Coppola seinen Sohn, mag der Geschichte eine persönliche Note verleihen, in der Umsetzung bleibt es jedoch platt und oberflächlich. Zwischen Alkohol und Klischees verliert er sich in seinen Träumen, wo er sowohl Edgar Allan Poe begegnet als auch der geheimnisvollen Virginia (Elle Fanning). Fanning bringt eine zerbrechlich-unheimliche Präsenz ein, doch diese blitzt nur auf und verhallt im schwachen Drehbuch.

Optisch setzt Coppola auf bewusst unwirkliche Kulissen. Ein Mix aus billig wirkenden Effekten, auffälligen Greenscreens und künstlicher Beleuchtung erzeugt einen sonderbaren Look. Ursprünglich wollte Coppola sogar mit 3D-Elementen und Live-Editing bei Vorführungen experimentieren – ein Beweis für seinen unkonventionellen Ansatz, der hier aber eher planlos als poetisch wirkt. Statt Traumhaftigkeit entsteht oft nur unfreiwillige Komik.

Auch thematisch wirkt der Film zusammengewürfelt: Vampire am See, ein Priester als Kindermörder, Poe-Referenzen und Kleinstadt-Gothic – alles wird angerissen, ohne sich je zu einer kohärenten Handschrift zu fügen. Coppola wagt zwar ein unkonventionelles Experiment, scheitert jedoch daran, der Geschichte Rhythmus, Tiefe und emotionale Resonanz zu verleihen.

Man mag erahnen, welcher Schmerz Coppola antrieb, welche Bedeutung das Projekt für ihn hatte und wie viel Herzblut er investierte. Doch das Endprodukt bleibt wirr, oberflächlich und unfokussiert. Twixt ist ein wirres, kraftloses Horror-Märchen über Schuld, Trauma, Vampire und mehr, dem jede emotionale Wucht fehlt – schade um den Cast und die Ansätze, die nie wirklich zünden.

4/10