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Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

1998
Henrik hat geschrieben: 28. März 2024 16:05
Casino Hille hat geschrieben: 27. März 2024 01:56 Sorry, aber die Szene mit Severine kann man kaum überbewerten. Das ist die hinsichtlich des Frauenbilds und der Inszenierung von Sex unangenehmste Szene der ganzen Reihe für mich, mit gewaltigem Abstand. Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen: Bond trifft eine ehemalige Kindersexsklavin (!), die völlig abhängig von einem Mann war, der ihr Hilfe anbot, sie aber stattdessen benutzte. Bond bietet ihr an, ihr zu helfen, und schleicht sich zu ihr in die Dusche, um mit ihr zu vögeln.
Der Film zeigt es jedenfalls nicht so, als würde es ihr nicht gefallen. Im Fukunaga-Slang: Eine Vergewaltigung ist das nicht.

Aber ich muss dir trotzdem zustimmen. Dass Bond sich, nachdem er die Story von Severine rausgefunden hat, bei ihr unter die Dusche schleicht ist jedenfalls ziemlich gewagt.

Mich stört das alles nicht weiter, Severine hat sowieso nur einen Mini-Auftritt in dem Film und dass wir kein echtes Bondgirl an Bonds Seite sehen, wie es in vielen Filmen der Fall ist, fällt beim Schauen kaum auf. Aber etwas kurios finde ich die ganze Sache mit Severine auf jeden Fall.
Casino Hille hat geschrieben: 27. März 2024 01:56 Bonds Verhalten ist vollkommen absurd: Er hat gerade ein verängstigtes Opfer sexueller Sklaverei kennengelernt, und bietet sich als ihr neuer Beschützer in einer extrem gefährlichen Situation an, in der sie ihm vollkommen ausgeliefert ist.
Eigentlich passt es auch nicht so recht, dass erst so eine große Kiste aufgemacht wird, dass Bond sie retten kann (was an Bondgirls wie Solitaire) erinnert und dann schon nach wenigen Minuten abgemurkst wird. Der bekannte Ablauf ist ja der, dass Bond solche Bondgirls auch retten kann. Ihre Background-Story ist eigentlich interessant, was aber im Film wenig Berücksichtigung findet.

Bei Andrea Anders frage ich mich immer, nach ihrem ersten Aufeinandertreffen mit Bond: Ist die eigentlich enttäuscht von Bond? Sie wollte unbedingt an Bond herankommen, damit er Scaramanga töten kann, weil sie ihn hasst. Was hat er ihr getan? Bond hat ihr immerhin vorsätzlich fast den Arm gebrochen. Ohne jetzt genau zu wissen, was Scaramanga Andrea sonst noch angetan hat: Bond ist doch der deutlich schlimmere Kerl gegenüber Scaramanga, nach dem, was wir sehen.
Bei genauerer Betrachtung ist es die Szene schon seltsam und hat einen komischen Beigeschmack, andererseits erfahren wir das mit ihrer Vergangenheit als Sexsklavin nur so nebenbei, Bond handelt es in wenigen Sätzen ab. Er benutzt Severine eben nur um an ihren Boss heranzukommen, dass sie als Bondgirl dann wenige Minuten später gleich stirbt ist schon ein kleiner Schockmoment; das zeigt vielleicht Bonds "dunkle, unmoralische" Seite??

Die Anders-Sache ist schwer, eigentlich unmöglich zu beurteilen, dafür erfährt der Zuschauer zu wenig von Anders und Scaramanga und deren Lebensweise/Partnerschaft. Ok, Scaramanga hat einen kleinen soziopathischen Zug (er gibt selbst zu, dass ihm das Töten gefällt), aber er tötet nicht besonders brutal und wirkt nicht übermäßig grausam oder gar sadistisch.
Anders bezeichnet sich als S. Geliebte, er bietet ihr ein luxuriöses Leben auf einer Südseeinsel, mit allen Annehmlichkeiten, im Gegenzug schläft er mindestens vor jedem Auftrag mit ihr. Gibt schlimmere Lose als einen millionenschweren, sexy Boyfriend mit Privatinsel und Schampuskeller.

Sein Beruf? Naja, Bond tötet im Job ebenfalls öfters, das ist also kein richtiges Argument.

Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

1999
Casino Hille hat geschrieben: 17. April 2024 10:50 das letzte Drittel setzt auf zu viel uninspirierte Western-Ballerei und leistet sich ein paar "Hand klatscht an die Stirn"-Momente (M und Kincaide machen auf ihrer Flucht durchs dunkle Dickicht ernsthaft die Taschenlampe an)
Um da nochmal einzuhaken: Ich war bei der letzten SF-Sichtung wirklich erstaunt, wie gut der über die meiste Zeit durchrutscht. Irgendwann während Silvas Flucht aus der MI6-Zentrale habe ich (trotz der wirklich richtig beschissenen Todesszene von Severine) gedacht: Mensch, ich muss den Film in meinem Ranking kräftig aufwerten und viel höher platzieren.

Aber dann kommt das letzte Drittel und da wird aus einem bis dahin wirklich sehr guten Bond-Film, der interessante und eigene Wege geht, ein unfassbar bescheuerter Film. Für mich beginnt das präzise mit dem Auftritt des Aston Martin DB5. Ich bin für diese Art von Fanservice gänzlich unempfänglich. In der Garage könnte auch der Lotus Esprit stehen, der DeLorean aus Back to the Future oder das 2012er Jaguar-Modell; mir bedeutet das nichts. Mein Problem mit Fanservice ist zu 99 Prozent der Zeit, dass diese Momente nie aus sich selbst heraus funktionieren, sondern immer nur in Referenz zu etwas anderem. Der Wagen, den Bond da aus der Garage holt, hat für Skyfall keine Bedeutung. Er ist auf diesen Film bezogen ein Deus Ex Machina, und nur dadurch gerechtfertigt, dass es der Wagen aus einem anderen Film von 1964 ist. Er ist für die Handlung auch völlig überflüssig. Ich verstehe, dass Bond und M ihr Auto wechseln müssen, aber sie könnten jedes x-beliebige Vehikel vom Straßenrand kurzschließen. Gerade mit der Präsentation des Wagens, dem plötzlich einsetzenden Bond-Theme, wird aber die Wichtigkeit dieses Autos betont - und mir ist sowas ein Stück zu blöd.

Der Wendepunkt für den Film ist der DB5 aber, weil ab seinem Auftritt vieles plötzlich haarsträubend dämlich wird. Der Plan von M und Bond, ganz alleine in irgendein schottisches Schloss zu fahren, und den Schurken dahin zu locken, mag sicherlich schlecht begründet sein (Der Grund, warum sie niemanden sonst involvieren, ist Ms Satz "Es sterben zu viele Menschen meinetwegen" nach der Anhörung), aber ich könnte prinzipiell damit leben. Bloß fällt der Rest des Films da ziemlich stark in sich zusammen. Bond fährt mit M in seine Vergangenheit und der Film macht eine große Sache daraus, dass Bond in diesem Haus zum Mann wurde, dass dieses Haus für ihn eine große Bedeutung hat (beim Psychologen verlässt er nach der Nennung des Wortes "Skyfall" erstmal die Sitzung) - aber Bond verhält sich kein Stück so. Craig spielt seinen Bond, der vorher im Film teils extrem emotional sein durfte (man denke an die Szene in Ms Wohnung) stoisch und unbewegt. Später, als alles in die Luft fliegt, kommentiert er noch, er habe das Haus sowieso nie gemocht. Ganz ehrlich: Wozu denn der Ausflug in Bonds Familiengeschichte und seine Vergangenheit, wenn es nur ein Setting ist?

Über den Rest muss ich gar nicht groß sprechen. Warum Silva erst eine kleine Armee vorgehen lässt, dann per Helikopter ankommt, mit einer irren Wumme das Schloss durchlöchert und danach Granaten durch Fenster schmeißt (mit Dialogzeilen wie: "Rührt die Frau nicht an, sie gehört mir") kann man logisch nicht nachvollziehbar erklären. Warum M nicht ab Silvas Angriff im Priesterloch versteckt wird, während 007 und Kincaide das Geballer übernehmen, ist absurd. Warum Kincaide draußen die Taschenlampe anmacht, und Silva so auf sich aufmerksam macht, ist himmelschreiend dämlich. Aber es sind ganz andere Sachen, die mich stören: So einfallsreich Sam Mendes und Roger Deakins in den ersten 90 bis 100 Minuten des Films Bilder bauen, so wenig fällt ihnen im Schottland-Teil ein. Dieses uninspirierte Western-Geballer dürfte einer der schwächsten Bond-Showdowns sein. Mendes kann keine Action inszenieren, und das ist in Skyfall vorher gar nicht wirklich ein Problem, weil er seinen Film über Charaktere erzählt, aber genau die verliert er in Schottland aus den Augen. Silva, der vorher zwar sicherlich psychopathisch, aber "berechnend wahnsinnig" war, sind im Finale plötzlich alle Tassen aus dem Schrank gefallen und wird zum beliebigen Irren. Bond zeigt - wie erwähnt - schlagartig keine Emotionen mehr und ist unberührbar und abgebrüht.

Insbesondere der Tod von M stößt mir zudem sauer auf. Ich verstehe, dass man Judi Dench eine emotionale Abschlussszene geben wollte, und das ist auch fein. Die Szene selbst, wenn sie in Bonds Armen verstirbt, ist von ihr exzellent gespielt, und auch Craig ist super dabei. Aber die Szene macht den ganzen Film ein wenig ... sinnlos? Bond hat letztlich versagt. Er hat eigentlich nichts erreicht in Skyfall. Silva wollte M töten und offenbar dabei selbst draufgehen (zumindest deutet die Gerichtsszene das schon an, später in der Kapelle sagt er es direkt), und beide sind tatsächlich tot. Film vorbei, Mission gescheitert. Natürlich kann man das machen, aber seltsamerweise spielt der Film es gar nicht als Tragödie aus. Bond bekommt von niemandem auf die Finger dafür, dass er bei seinem Alleingang mit M gescheitert ist. Die letzten zwei Minuten sind viel eher heroisch und triumphal arrangiert: "Neuer M, neuer Auftrag, Bond ist zurück!" Das passt für mich nicht. Wenn es den ganzen Film nur darum geht, M zu retten, und diese stirbt dann am Ende, dann sollte der Film das mit mehr Gewicht behandeln, statt auf einer fröhlichen Back-to-business-Note zu enden. Skyfall muss nicht Chinatown sein, aber etwas mehr Anstrengung wäre schon nett.

Wie gesagt: Die ersten 90 Minuten oder so sind wirklich sehr gut. Sie sind für einen Bond-Film extrem untypisch sehr charaktergetrieben und probieren damit im Kontext der Reihe wirklich etwas Neues aus. Craig ist in diesem Film am besten, der erfahrene und verbitterte Bond steht ihm viel besser als der Rambo-Jüngling mit Herz. Einige Szenen sind herausragend, insbesondere die Einführung von Silva ohne Schnitt mit seinem Rattenmonolog. Die ganze Shanghai-Passage ist destillierte Coolness. Mir gefällt hier (anders als in den Nachfolgern) die Chemie zwischen Naomie Harris und Daniel Craig extrem gut. Ben Whishaw als Q ist in meinen Augen sowohl figürlich wie darstellerisch ein Fehlgriff, aber ich mag es, dass er als arroganter Klugscheißer eingeführt wird und dann bei Silvas Flucht über seine eigene Hybris stolpert. Vom misogynen Umgang mit Severine abgesehen ("Schade um den guten Scotch" ist der blödeste Bond-Oneliner der Reihe), ist Skyfall bis zum Auftritt des DB5 sicherlich einer der richtig tollen Bonds. Aber danach kommt so viel Quatsch, und das letzte Drittel ist so ärgerlich doof konstruiert und langweilig inszeniert, dass es summa summarum für mich trotzdem nur fürs untere Bond-Mittelfeld reicht.
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Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

2000
Hmm, vieles am Ende ist für dich himmelschreiend dämlich, aber nicht Bonds Plan Silva in eine Falle zu locken, die daraus besteht, daß er
1. selber alleine einer Übermacht entgegensteht, und
2. zudem noch M, die er ja beschützen soll und will, gleich mit in die Eigen-Falle bringt?

Das ist für dich nicht himmelschreiend dämlich, sondern nur "schlecht begründet"?

Ich denke daß Bond M nicht beschützen konnte, das wäre eine Sache gewesen, wenn alle Umstände gegen ihn gewesen wären, und dann dazu geführt hätten daß sie stirbt, aber daß er sie in Wahrheit quasi an Silva ausliefert, statt sie irgendwo in Sicherheit zu bringen, das ist tatsächlich der dämlichste Plan den Bond je entworfen hat.
Außer er wollte sie los werden, und dann hätte zumindest der Teil des Plans funktioniert

Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

2001
Mir gefällt die Idee dahinter. Der Film beginnt damit, dass M fast Bond umgebracht hätte und endet damit, dass Bond M auf dem Gewissen hat und der Kreis schließt sich wieder. Ob die Umsetzung nun so optimal war (dass Bond M mit in die Schlacht holt war nun wirklich dumm), steht auf einem anderen Blatt. Wobei etwas gesagt wird in Richtung "M kommt als Köder mit". Woher auch immer Silva aus den von Q gestreuten "Brotkrümeln" erkennen soll, wer genau da Richtung Schottland fährt.

Zum Ende des Filmes: Nach dem Tod von M kommt noch mal ein etwas triumphaler Moment, um das Ende wirkt dadurch weniger schlimm. In CR und NTTD ist das ja auch recht ähnlich. Das gefällt mir ganz gut, auch wenn es zugegeben etwas unlogisch ist, dass in der M-Briefing-Szenen so getan wird, als habe es die Ereignisse in Schottland nie gegeben.

Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

2002
Ja, das alles ist in der Tat sehr dürftig und ärgerte mich bereits schon nach dem Release des Filmes. Sicher - es ist "nur" ein James Bond-Film, die Erwartung an narrative Höhenflüge sollte sich demnach in einem angemessenen Rahmen bewegen. Aber das? Vor allem bei einem Film, der ja schon irgendwo mehr sein will als nur Bond, ist es eigentlich unverzeihlich so viel Humbug zu fabrizieren.
Ich sehe mir SF eigentlich recht gerne an, gerade weil er in der ersten Hälfte sehr gemütlich und vergnüglich voranschreitet, aber das Finale ist unter aller Sau, und auch mit Newmans Wirtschaftssimulations-Soundtrack, der viel zur Atmosphäre des Filmes beiträgt, bin ich nie warm geworden.

Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

2004
Das habe ich am Anfang auch nicht verstanden, allerdings sagt Bond zu Q, er soll Brotkrümel streuen, die NUR Silva finden kann. Auch sagt er, das sei keine offizielle Sache und stört sich daran, dass Dienstfahrzeuge Sender haben. Das klingt für mich danach, dass Bond Einmischung durch offizielle britische Kräfte fürchtet und dies verhindern will (warum auch immer, ein wenig Unterstützung durch britische Soldaten wäre sicherlich nicht nachteilig gewesen).

Aber ich denke, auch hier sollte klar werden, dass das zu sehr vom Ende her gedacht war: Man wollte, dass Bond den DB5 besteigt und musste irgendwie halbwegs logisch dahin führen. Die Überlegung von Purvis und Wade oder wen auch immer war also nicht: "Bond muss den Sender loswerden. Wie wäre es, wenn er hierzu auf den alten DB5 umsteigt?". Sondern vielmehr: "Bond muss mit dem DB5 nach Schottland fahren. Wie leiten wir das nur halbwegs logisch ein?" Ebenso wird man die letzten Minuten von NTTD mit Bonds Tod im Hinterkopf entwickelt haben und sich die letzten paar Minuten von NTTD nicht chronologisch überlegt haben. Bonds Tod stand fest, lang bevor man so etwas wie Herakles überhaupt im Kopf hatte,

Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

2005
Maibaum hat geschrieben: 24. April 2024 11:45 Hmm, vieles am Ende ist für dich himmelschreiend dämlich, aber nicht Bonds Plan Silva in eine Falle zu locken
M will nicht, dass noch irgendwer ihretwegen stirbt, also muss Bond sie weit weg von der Zivilisation bringen (und kann auch niemanden sonst involvieren, da M das ausdrücklich nicht erwünscht). Der Film will uns glauben machen, dass Silva ein brillanter Hacker ist, der sie überall auf der Welt finden könnte, also muss Bond sie weit weg von jedweder Form moderner Technologie bringen. Bond denkt zudem, in Skyfall läge das Waffenarsenal seines Vaters und erfährt erst vor Ort, dass bis auf ein Jagdgewehr alles weg ist.

Das ist sicherlich nicht super clever (und da M am Ende stirbt, ist der Plan auch eindeutig dumm gewesen), aber ich könnte es trotz der eher mageren Herleitung akzeptieren, wenn der dritte Akt dann insgesamt noch tolle Charaktermomente und gute Action zu bieten hätte. Aber genau da ist dann eben Fehlanzeige. Da kommt nur noch müdes Western-Geballer, Bardem redet ein bisschen Psycho-Bullshit und dann hat Bond letztlich auch noch verloren, obwohl es dem Film egal zu sein scheint, dass er sich damit selbst ins Knie schießt. Würde der Rest im dritten Akt stimmen, dann wäre die etwas arg dürftige Begründung für das Setting im Finale für mich locker verschmerzbar. Da muss man bei anderen Bonds genauso üble Klopper schlucken.
Henrik hat geschrieben: 24. April 2024 12:21 Das klingt für mich danach, dass Bond Einmischung durch offizielle britische Kräfte fürchtet und dies verhindern will (warum auch immer, ein wenig Unterstützung durch britische Soldaten wäre sicherlich nicht nachteilig gewesen).
Weil M explizit zu Bond sagt, dass sie bei seinem Plan mit ihr als Köder nur mitspielt, wenn sie es nur zu Zweit durchziehen. Es soll niemand sonst mehr ihretwegen sterben. Wie gesagt: Die allerbeste Begründung für das letztlich doch etwas absurde Szenario ist es nicht, aber es gibt eine.
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Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

2006
Sehr schön geschrieben, lieber Michael. (Gilt auch für deinen Text zu Quantum!)

SF fand und finde ich von der ersten Sichtung an unfassbar schlecht und doof. Mir gefällt an dem Film so fast gar nichts, vielleicht noch Shanghai und mit Abstrichen die PTS. In Summe ganz weit hinten, ohne NSNA wahrscheinlich sogar der letzte Platz.
Zuletzt geändert von DonRedhorse am 24. April 2024 12:59, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

2007
craigistheman hat geschrieben: 24. April 2024 12:04 Sicher - es ist "nur" ein James Bond-Film, die Erwartung an narrative Höhenflüge sollte sich demnach in einem angemessenen Rahmen bewegen. Aber das? Vor allem bei einem Film, der ja schon irgendwo mehr sein will als nur Bond, ist es eigentlich unverzeihlich so viel Humbug zu fabrizieren.
Stimmt alles, gilt für mich aber dennoch für eigentlich die ganze Craig-Ära. QOS hat ebenfalls ein paar unverzeihliche Dummheiten, SP und NTTD sind dann quasi voll davon. Bei SF ist für mich eher bemerkenswert, dass abseits von den bemerkenswert blöden Skript-Momenten auch seitens Sam Mendes und Roger Deakins nicht mehr viel kommt. Den beiden gelingt vor Schottland ein wirklich spannender und sehr ungewöhnlicher Bondfilm, im dritten Akt geht aber allen gleichzeitig die Puste aus. Das ist in diesem deutlichen Absacker schon richtig merkwürdig. Wie gesagt: Bis der DB5 ins Bild kam, dachte ich, ich müsste SF neu bewerten und kann ihn locker weit oben am Bond-Himmel einsortieren, dann holte er sich aber krachend auf einen der tieferen Plätze zurück.
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Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

2008
Bei SF ist die Fallhöhe für mich umso größer, als dass der Film von Seiten der Kritik unglaublich wohlwollend und von Seiten des Publikums geradezu triumphierend aufgenommen wurde - was ich bis heute nicht nachvollziehen kann, alles voran wenn ich sehe, wie der Vorgänger verrissen wurde. Wäre SF verhaltener aufgenommen worden, hätte ich einen anderen Bezug zum Film, denke ich. Auch heute hält die Lobhuldigung an, der Film wird immer an erster oder zweiter Stelle genannt, ist also ein Milestone für das Franchise wie vielleicht noch GF für die ältere Generation. Und das tut mir in Anbetracht der Inkongruenzen weh, denn auch ich würde am liebsten über die Macken des Filmes im letzten Akt hinwegsehen können, was mir leider nie gelungen ist. Spätestens beim Winken mit der Taschenlampe ist bei mir Ende Gelände, das ist einfach zu doof.

Re: Filmbesprechung: "Skyfall (SF)"

2009
Hille, die Kritik and Deakins und generell was die Inszenierung und die Bilder im dritten Akt angeht kann ich nicht nachvollziehen. Gerade der dritte Akt hat doch mitunter die tollsten Aufnahmen. Erst die Anreise mach Schottland. Die Aufnahmen von Bond beim Schiesstraining, Silva vor dem brennenden Haus. Silva schnaufend auf dem Moor. Bond wie er übers Moor läuft. Alles vor dem Hintergrund des brennenden Anwesens... finde da ist vieles ganz großartig und aufwendig
"It's been a long time - and finally, here we are"