Re: Zuletzt gesehener Film

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Maibaum hat geschrieben: 28. Juli 2022 12:46 Auf der Fährte des Adlers , ich habe ihn einmal in den 80ern im TV gesehen, damals fand ich ihn ziemlich mittelmäßig, aber es würde mich reizen das gerade noch mal zu überprüfen.

Hmm, ich weiß nicht einmal mehr den Regisseur ... ein an sich Guter war es glaube ich nicht ...
Ich habe mich auch mal eingeklinkt und habe mich mäßig unterhalten gefühlt. Er läuft zumindest flott durch, aber gefangen hat er mich lediglich am Anfang bei den Szenen wo die Baddies die Masken aufhatten. Ansonsten eher mau.
❤️☮️🧘🏻‍♂️

Re: B-Action und DTV-Kloppereien

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Objektiv ist er Mittelmaß, aber er hat Qualitäten, die man mit einer bestimmten Haltung bestens genießen kann. Deswegen ja auch die Diskussion um "B" oder nicht "B". Gerade dieses Pfeifen auf stringent entwickelte(n) Plot oder Figuren, der unbedingte Primat der Drachenflugszenen und eines knalligen Actionfinales sind deutliche Exloitation-Signale. Ob die der Regisseur damals so beabsichtigt hatte, ist mir dann relativ egal. Denn so kommt es rüber und (nur) so macht es Spaß.
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Re: B-Action und DTV-Kloppereien

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Was objektiv ist, das interessiert mich sowie so nicht, erst Recht weil es das meiner bescheidenen Meinung nach auch gar nicht gibt, Und das auffälligste Kennzeichen des mittelmäßigen (wie auch des schlechten) Films ist, daß er durchweg langweilt.

Aber ich schaue ihn mir mal an, in ein paar Tagen. Sowie ich ihn ... hi hi ... illegal downgeloaded habe ... ;)

Re: B-Action und DTV-Kloppereien

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Na ja, ich sehe das etwas dazwischen. Natürlich ist das Filmschauen ein sehr subjektives Erlebnis, aber man kann schon ein paar Kriterien anlegen. Wenn sich Charaktere sehr unglaubwürdig verhalten bzw. ihre Handlungen durch nichts motiviert scheinen, dann ist das objektiv nicht gut gemacht (z.B. die lustigen Drachenflieger werden urplötzlich zu einem Kommandotrupp, für dessen Fähigkeiten sie Jahre an Training benötigt hätten). Wir haben ja oben gerade das Beispiel der SP-Szene mit der Folter, die ist einfach von vorn bis hinten schlecht entwickelt und umgesetzt. Subjektiv kann ich natürlich sagen, stört nicht nicht, der Film hat andere Qualitäten etc.
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Re: B-Action und DTV-Kloppereien

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Das sehe ich anders, es gibt keine objektiv guten Sachen, denn das sind auch schon Bewertungen die im Auge des Betrachters liegen.
Das man z.B. auf Logik pfeift, das kann bei dem einen Film ein Vorteil sein, und in einem anderen, der vielleicht auf den ersten Blick sogar ähnlich ist, ein großer Fehler. Aber für jemand anderen ist es dann eventuell genau umgekehrt bei diesen beiden Filmen. Diese total entgegengesetzten Positionen kommen häufiger vor als ich früher dachte, sehr viel häufiger, und das sogar bei Leuten die an sich einen ähnlichen Geschmack haben.
Ich finde das mittlerweile sehr faszinierend, diese krasse Auseinanderdriften von Meinungen.

Denk nur an Robocop oder Where Eagles Bore, für mich sind das ganz miserable Filme, für andere sind das Knüller. Und dabei denke ich immer, die müssten doch eigentlich Spaß machen ... tun sie aber nicht, die sind nicht anschaubar, so öde sind die ...

Gleichzeitig habe ich nicht die geringste Idee, warum so ein toll inszenierter Film wie Convoy, von so vielen so negativ gesehen wird.

Re: B-Action und DTV-Kloppereien

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vodkamartini hat geschrieben: Na ja, ich sehe das etwas dazwischen. Natürlich ist das Filmschauen ein sehr subjektives Erlebnis, aber man kann schon ein paar Kriterien anlegen.
Ich sehe das ähnlich wie Maibaum. Bei der Frage, welche Kriterien man anlegt, fängt die Subjektivität ja schon an. Und dass die Folterszene in SP schlecht umgesetzt ist, ist ja letztlich auch eine, sicherlich gut belegbare, aber eben trotzdem aus einer subjektiven Betrachtung getätigte Meinung. Du findest garantiert einige Leute, die diese Szene für toll und genau richtig umgesetzt halten, und ich sehe keinen Grund, solchen Leuten zu attestieren, objektiv falsch zu liegen. Was für den einen unmotiviert und unglaubwürdig erscheint, erscheint anderen komplett schlüssig.
Ich hatte sogar schon hitzige Diskussionen zur Qualität bestimmter Computereffekte in Filmen, wo man ja meinen könnte, dass es da eine Art technische Objektivität geben sollte, aber auch hier findet sich eine erstaunlich weite Bandbreite an Meinungen. Selbst hier ist also das subjektive Empfinden entscheidend.
"East, West, just points of the compass, each as stupid as the other."
(Joseph Wiseman in Dr. No)

Re: B-Action und DTV-Kloppereien

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Sicher, entgegengesetzte Bewertungen und Empfindungen gibt es sehr häufig, weil die ganze Persönlichkeit und die Summe der gemachten Erfahrungen und Empfindungen hier relevant werden.

Ich kenne das auch, in jüngster Vergangenheit empfand ich z.B. Scorseses Irishman den langweiligsten Film in gefühlt Jahrzehnten. Absolut verschwendete Lebenszeit. (Und ich mag z.B. Casino und (etwas weniger) Good Fellas). Viele andere feierten ihn als reifes Alterswerk. Ich z.B. finde Rocky IV, Robocop und Where Eagles Dare sehr unterhaltsam, wahrscheinlich hast du die beiden nicht umsonst gewählt. ;)

Ich gebe dir insofern recht, dass es den objektiv guten Film oder den objektiv schlechten Film nicht gibt. Es gibt aber Elemente, auch im technischen Bereich, an die man Kriterien anlegen kann (die Academy hat solche, gibt sie aber nicht preis).

Wo ich aber abschließend absolut d áccord gehe ist das letztlich (für das Urteil) entscheidende Kriterium der Langweile, was natürlich zu 100% subjektiv ist. Was für dich Where Eagles Bore ist, ist für mich z.B. Bory Lyndon von Kubrick. Ich könnte da bestimmt noch viele weitere nennen, bei denen wir absolut konträr wären, einfach weil unser Filmgeschmack (der sich aber natürlich aus der jeweiligen Persönlichkeit etc. ergibt) sehr unterschiedlich ist.
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Re: B-Action und DTV-Kloppereien

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Ich packs hier rein, ist zwar nicht B aber gewissermaßen DTV, also Stream. ;)
Nachdem im Filmforum ja gerade recht dicke Luft herrscht, für alle mal zum durchatmen, oder besser durchpusten. Gehrt sogar mit dem Tablet auf der Couch:

Mit dem Rechen durchs Unterwelt-Unkraut, oder "Trennverfahren auf die ruppige Art"

Die gute Nachricht zuerst: Action ist wieder in. Die schlechte: Es kracht nur noch selten im Kino, dafür umso häufiger auf der Streaming-Couch. Jetzt könnte man natürlich sagen, sei doch zufrieden, dass das Krawumm-Genre nach seiner Glanzzeit in den 1980er und 90er Jahren endlich wieder ordentlich durchlädt. Schließlich musste man allzu lange mit den kinderfreundlichen Kloppereien und blutleeren Ballereien der nimmer enden wollenden Flut an Jumpsuit-Helden vorlieb nehmen, wollte man zumindest ein wenig schwitzige und bleihaltige Luft schnappen. Dass wir heute endlich wieder befreit durchpusten können, verdanken wir natürlich in allerster Linie Wick - also nicht dem Hustenbonbon, sondern dem Killer -, da verbietet sich jedwede Nörgelei. Eigentlich, womit wir wieder bei der schlechten Nachricht wären.

Der Siegeszug des schwarzen Mannes hatte nicht nur die Actionfans elektrisiert, sondern natürlich auch Produzenten und Filmfirmen. Ganz offenbar ließ sich mit mit Handkanten, Feuerwaffen und allerlei anderem Mordwerkzeugen wieder ordentlich Profit machen, also hieß es allerorten Durchladen und Losfeuern. Für solche Spektakel braucht es allerdings das entsprechende Kleingeld, sonst gerät man schnell aufs Abstellgleis der DTV-Discountware, die an der Verramschung des Genres nicht ganz unschuldig waren und sind. Über prall gefüllte Kriegskassen verfügen die verbliebenen Großstudios jenseits des Mäusekonzerns aber schon länger nicht mehr und da kommen die Straeminggiganten ins Spiel. Und so kauften sie fröhlich große Namen wie Michael Bay, Dwayne Johnson, Ryan Gosling und Reynolds oder die Marvelschen Russo-Brüder und rührten ihre filmische Systerm-Gatsronomie an. Adrett angerichtet, auf die Geschmacksnerven der Masse getrimmt und für den schnellen Konsum auf der Feierabendcouch konzipiert ...

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Re: B-Action und DTV-Kloppereien

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Jason züchtet nun Bienen, nein kein Witz, aber witzig wird's dennoch.

Blutiger Nektar vom Killer-Imker

Reiner Honig hat einen guten Ruf, trotz seines hohen Zuckergehalts. Die Masse der Konsumenten kauft allerdings im Supermarkt, wo sie dann in den allermeisten Fällen nur gepanschte Ware bekommt. Da werden alle möglichen billigen Zutaten beigemischt, um das Produkt zu strecken und erschwinglich zu halten. Beim Actionfilm verhält es sich ähnlich. Auch hier hat das reine Produkt einen guten Ruf, trotz seines hohen Gewaltanteils. Das Gros der Konsumenten präferiert allerdings Massenappeal, womit sie dann in den allermeisten Fällen gepanschte Ware erwartet. Da werden alle möglichen Zutaten beigemischt, um das Produkt zu glätten und verdaulich zu gestalten. Richtig spaßig wird es dann, wenn nun diese beiden Welten aus süßem und rotem Saft fusionieren. Aktuell zu bewundern im Multiplex Ihrer Wahl, auch bekannt als Supermarkt für Filmfreunde.

In diesem neuen Hochglanzprodukt gibt Actionstar Jason Statham einen Bienenzüchter. Das ist tatsächlich so lustig, wie es ich anhört. Wenn der wortkarge Modellathlet zu Beginn das Films seine Bienenstöcke wartet und der vereinsamten Nachbarin ein Glas selbst gemachten Honigs bringt, erinnert das an selige Steven Seagal Zeiten. Zumal man ganz genau weiß, dass diese meditativen Tätigkeiten allem und jedem, nur nicht den bösen Buben vorbehalten bleiben. In unserem Fall wird die summende Ruhe von einem bösartigen Hornissenschwarm in Form einer Telefonbetrugs-Firma gestört, die besagte Nachbarin in Ruin und Selbstmord treibt. Eine solche Unruhe im Stock ist für den passionierten Bienenzüchter Adam Clay absolut inakzeptabel, womit er ohne Umschweife zu seiner zweiten Leidenschaft übergeht ...

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Re: B-Action und DTV-Kloppereien

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Wer aktuell Jake Gyllenhaal als Rausschmeisser goutiert, der sollte auch hier mal reinschauen. Hier kommt das Original.

Road House 1989 -Der mit den Prolls tanzt

Ein Mann kommt in die Stadt. Viele Worte hat er nicht übrig, weder für das Kaff, noch die lokalen Säufer und Schläger, die die einzige Kneipe bevölkern. Schnurstracks steuert er den Tresen an, ordert einen Kaffee und beobachtet teilnahmslos das prollige Treiben. Auf durch unterbelichtetes Machogehabe motivierte Pöbeleien muss er nicht lange warten. Seine Reaktion hätte auch Clint Eastwood gefallen. Der Eisschrank nebenan bekommt jedenfalls ernsthafte Konkurrenz. Und die Fans lakonischer Oneliner kritzeln eifrig in ihre Notizbücher.

Der Lange Ritt zum Kultfilm

Was wie das erste Kapitel eines Groschenheft-Westerns von G.F. Unger klingt, ist eine Szene des 1989er Actionkults ROAD HOUSE. Genau genommen ist es DIE Szene des Films, denn damit ist alles gesagt. Hier werden güldene B-Werte wie Coolness, Plakativität und Kompromisslosigkeit gefeiert. Die Helden sind kernig und souverän, die Schurken dumpf und unbeherrscht. Relevante Hirnaktivität ist nur auf der hellen Seite festzustellen, was ja irgendwie auch Sinn macht. Wenn die Sprüche ausgetauscht sind, sprechen die Fäuste, oder die Stichwaffen. Manchmal ist es auch umgekehrt. Alphatiergehabe und Testosteron beherrschen das karge Setting, so oder so.

ROAD HOUSE wurde zu seinem Kinorelease wenig überraschend wenig wohlwollend aufgenommen, zumindest von der Filmkritik. Aber auch die Zuschauer strömten nicht unbedingt in Scharen herbei. Seinen Status als Kultfilm von Genre und Ära hat er sich erst im hart umkämpften Heimkinomarkt erprügelt. Das macht durchaus Sinn, denn dort legt man erstens die Anspruchslatte tiefer und findet sich zweitens leichter mit einer Gruppe Gleichgesinnter zur Männerparty zusammen. Ganz so einfach ist es dann aber doch nicht, denn sonst wäre diese Ochsentour über die DTV-Prärie ein Selbstläufer für das gesamte Genre ...

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Re: B-Action und DTV-Kloppereien

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Ist kein B-Film und auch lein reinrassiger DTV. Allerdings lief er in den USA sehr limitiert und ladet bei uns direkt bei prime:

Land of Bad

Vor Beginn der Mission steht Sergeant JJ „Playboy“ Kinney (Liam Hemsworth) vor einem schier unlösbaren Dilemma. Er kann sich einfach nicht entscheiden, ob er den Snackautomaten der Air Force base um Fruit Loops oder Frosted Flakes erleichtern soll. Sein neuer Teamleader nimmt ihm die Entscheidung ab, kurz und trocken: „I´d go Fruit Loops. My daughter loves them.“

Dieser kurze Auftakt beinhaltet bereits alles, was den Kriegsthriller „Land of Bad“ ausmacht. Ein lockerer Ton, kernige Sprüche und schwierige Entscheidungen. In der Didaktik nennt man so etwas einen gelungenen Einstieg. Auf den folgt dann ein ebenso gelungner Auftakt. Binnen fünf Minuten werden wesentliche Figuren - ein Viermann-Delta Force-Team vor Ort plus zwei Drohnenpiloten auf dem Stützpunkt - , Mission - Befreiung eines gefangenen CIA-Spions- und Gegner - die philippinische, islamistische Terrorgruppe Abu Sayyaf - etabliert. Man ahnt, dass der flapsige Ton im Helikopter und auf der Basis sehr bald mit der harten Realität des Kampfeinsatzes kollidieren wird. Und dass die die neueste Technik aus Drohnen-gestützter Aufklärung und Luftschlagkompetenz ihre Grenzen hat. Nach dreißig Minuten wird diese böse Ahnung Gewissheit ...

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