welches ist eurer meinung der beste craig film?

Casino Royale
Insgesamt abgegebene Stimmen: 11 (37%)
Quantum of Solace
Insgesamt abgegebene Stimmen: 6 (20%)
Skyfall
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (10%)
Spectre
Insgesamt abgegebene Stimmen: 3 (10%)
No Time To Die
Insgesamt abgegebene Stimmen: 7 (23%)
Insgesamt abgegebene Stimmen: 30

Re: Der beste Daniel Craig-Bondfilm

601
Und auch der Verlauf des Matches erlaubt keine Rückschlüsse auf ein "Ego-Spiel" seitens Bond: Bond hat vor dem Flop ein Ass und einen König auf der Hand, erhält durch den Flop zwei Zwillinge, der Turn ist zugegeben für ihn irrelevant, aber dann kann er sich beim River darüber freuen, dass noch ein dritter König dazukommt. Dass Le Chiffre schon vor dem Flop einen Zwilling auf der Hand hat, mit dem Flop einen Drilling bekommt und dann beim Turn einen Vierling erhält, ist so unfassbar unwahrscheinlich, dass Bond sich rein mathematisch extrem gute Chancen ausrechnen durfte.
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Let the sheep out, kid.

Re: Der beste Daniel Craig-Bondfilm

604
Okay, da hätte das Skript Bond einfach eine schlechtere Hand geben müssen, damit das so funktioniert, wie die Szene es überdeutlich suggeriert. Ich gebe auch zu, dass Bonds finaler Sieg narrativ zufriedenstellender gewesen wäre, hätte er Le Chiffre durch einen Bluff hereingelegt. Es hätte sicherlich Le Chiffres Wut auf Bond nochmals gesteigert, wenn er ihm auf den Leim gegangen wäre, anstatt einfach kein Glück zu haben. Ich schätze, man wollte das Pokerspiel möglichst "straight" darstellen, damit das Laien-Publikum ohne Pokerkenntnisse (so wie ich) dem ganzen immer noch folgen kann. Dass dadurch Potenzial liegen gelassen wird, ist natürlich klar.
Casino Hille hat geschrieben: Wenn es die wahre Liebe ist: Was hat sich seit dem Abendessen und dem Sanatorium geändert?
Ich schätze, die Folter, die Bond in der Zeit ertragen hat, hat ihre Meinung geändert. Da beweist Bond einfach seine Männlichkeit, indem er die Attacke auf sein Allerheiligstes einfach so wegsteckt. Welche Frau wäre da nicht hin und weg? :mrgreen:
Ja, die Liebesgeschichte in CR ist nicht sonderlich gut entwickelt. Ich vermute, dass die Kälte, die sie auch nach der Duschszene zeigt vom Drehbuch als eine Art Abwehr gegenüber ihren beginnenden Gefühlen für Bond intendiert ist, aber der plötzliche Sinneswandel nach der Folter ("You can have me anywhere") ist schon ein starkes Stück.
"East, West, just points of the compass, each as stupid as the other."
(Joseph Wiseman in Dr. No)

Re: Der beste Daniel Craig-Bondfilm

605
Ich hab’s immer so interpretiert, dass Vesper ab dem Sanatorium alles vorspielt, damit Bond ihr irgendwann auf den Leim geht.
Wir sehen ja, dass Mr White Bond und Lynd befreit. Da Bond vermutlich ohnmächtig wurde, konnte Mr White kurz mit Vesper reden und ihr sagen, man habe ihren Freund entführt. Er wird nur freigelassen, wenn sie Mr White das Geld überbringt. Dann täuscht Vesper eine Liebesgeschichte vor, die am Ende in Venedig zwar immer noch gestellt ist, aber Vesper mittlerweile doch Gefühle für Bond aufgebaut hat. Daher auch der emotionalere Abschiedskuss unter Wasser durch die Absperrung des Aufzugs.
"Are you looking for shells?"
"No, I'm just looking."

Re: Der beste Daniel Craig-Bondfilm

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Patrice hat geschrieben: 15. April 2024 16:44 Ich hab’s immer so interpretiert, dass Vesper ab dem Sanatorium alles vorspielt, damit Bond ihr irgendwann auf den Leim geht.
Wir sehen ja, dass Mr White Bond und Lynd befreit. Da Bond vermutlich ohnmächtig wurde, konnte Mr White kurz mit Vesper reden und ihr sagen, man habe ihren Freund entführt. Er wird nur freigelassen, wenn sie Mr White das Geld überbringt. Dann täuscht Vesper eine Liebesgeschichte vor, die am Ende in Venedig zwar immer noch gestellt ist, aber Vesper mittlerweile doch Gefühle für Bond aufgebaut hat. Daher auch der emotionalere Abschiedskuss unter Wasser durch die Absperrung des Aufzugs.

Vespers "Freund" wird noch vor dem ersten Treffen im Zug entführt. Denn die Information mit dem verräterischen Zucken als Zeichen ist ein abgekartetes Spiel zwischen Vesper und Le Chiffres Organisation. Wir sollen annehmen es sei Mathis gewesen. Allerdings trägt sie ab dem Sanatorium tatsächlich dicker auf, um an das PW zu kommen. Ich schätze sie verliebt sich schon früher in Bond, während der Duschszene, als er zeigt, dass er durchaus in der Lage ist Empathie zu empfinden. Natürlich ist sie erst einmal renitent, denn schließlich bangt sie nicht nur um ihren entführten Freund, sondern auch um ihre wachsenden Gefühle für Bond. Dass sie mit Bond nach Venedig reist (nicht etwa um die halbe Welt), liegt daran, dass es ihr von Whites Organisation so befohlen wird, um keinen Verdacht zu schöpfen.

Re: Der beste Daniel Craig-Bondfilm

608
Das vermute ich auch. Mit Vesper hat man Venedig als Übergabeort abgesprochen. Deswegen lungert ja auch Gettler schon in den Gassen und im Hotel in Venedig. Vesper hat offscreen Bond den Vorschlag gemacht, man könne ja mal nach Venedig reisen. Passend gibts ja am Markusplatz die Baselbank. Hätte Bond nicht mit M telefoniert und hätte Vespers Handy nicht gebimmelt, wäre die Geldübergabe innerhalb von 10-15 Minuten erledigt gewesen und Bond hätte nichts mitbekommen.
Klar ist das Vespers Freund schon vor der Zugfahrt entführt wurde. Sie möchte Bond ja nicht den rebuy (heißt das so?) aushändigen, da Le Chiffre ja in diesem Fall sehr wahrscheinlich gewinnen würde und sie das Geld somit eher passiv an ihn/Quantum übergeben hat und ihr Freund befreit wird. Bond bekommt aber das nötige Geld von der CIA und gewinnt das Spiel. Vesper wird zum Schein entführt, Le Chiffre aber wegen seiner fehlenden Vertrauenswürdigkeit gegenüber von Quantum von Mr White ermordet. Somit gibt es nur die Möglichkeit über Vesper an das Geld zu gelangen. Und sie muss ja mitspielen. Ja, sie kennt den Code vom Bankkonto, aber es sollte bestenfalls ja so ablaufen, dass Bond den Transfer nicht mitbekommt. Also kurz in Venedig herausschleichen, um paar Besorgungen zu machen, heimlich das Geld in der Basel-Bank um die Ecke abholen und übergeben.
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Re: Der beste Daniel Craig-Bondfilm

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Patrice hat geschrieben: 15. April 2024 19:28 Das vermute ich auch. Mit Vesper hat man Venedig als Übergabeort abgesprochen. Deswegen lungert ja auch Gettler schon in den Gassen und im Hotel in Venedig. Vesper hat offscreen Bond den Vorschlag gemacht, man könne ja mal nach Venedig reisen. Passend gibts ja am Markusplatz die Baselbank.
Passt das denn zu ihrer Reaktion, als sie mit Bond durch Venedig cruist und zufällig den Gettler sieht, der sie beobachtet? Sie guckt da eher unheilvoll und überrascht, wie jemand, der plötzlich von der Vergangenheit eingeholt wird. Sieht für mich eigentlich nicht so aus, als sei da alles abgesprochen und durchgeplant.

Vielleicht würde CR mir besser gefallen, wenn deutlich würde, dass Vesper Bond wirklich alles nur vorspielt und ihm was von wegen große Liebe vorsäuselt. Selbst dann wäre der Bruch nach der Folter für mich aber noch immer zu groß. Ich denke, für mich ist das Skript da zu inkonsistent und Greens Spiel zu lange zu gleich. Wenn sie sich ab der Treppenhaus-Schlägerei annähern würden, meinetwegen, aber Vesper bleibt bis zu ihrer Schein-Entführung konstant dieselbe Frau, und ist dann aus dem Nichts breit grinsend in 007 verschossen ... Ob sie nun was vorspielt oder nicht, da ich die beiden als Paar kaufen, und emotional mitgerissen werden soll, wenn es tragisch endet, muss ich das Gefühl haben, die Gefühle der beiden nachvollziehen zu können und das gelingt mir nicht.

Witzigerweise ist in meinen Augen die Beziehung zwischen Bond und Madeleine in SP auf dem Papier viel besser. Natürlich scheitert die daran, dass Seydoux und Craig weniger gemeinsame Chemie haben als Breschnew und Honecker, aber die stetige Entwicklung und Annäherung der beiden ist in der Konzeption für mich klar nachvollziehbar, ohne einen so großen Sprung wie bei Bond und Vesper nach der Befreiung durch Mr. Weiß.
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Re: Der beste Daniel Craig-Bondfilm

610
Das ist zugegeben dramaturgisch etwas schwammig aufgezogen, aber ich denke Vespers finsterer Blick soll uns nur darauf vorbereiten, dass da noch was kommt und kein Überraschungsmoment oder ähnliches darstellen. Es ist nur ein kleines Spannungsmittel, Gettler verschwindet direkt wieder aus dem Bild. Bond sieht das ja nicht, es gibt aber eine Deleted Scene, in der Bond Gettler und Vesper in der Hotellobby reden sieht, und fragt, wer das war. Die wurde entfernt, damit wir Zuschauer Bond an dieser Stelle des Filmes einen Schritt voraus sind und an Vesper zweifeln.