Wie findet ihr No Time To Die?

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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Henrik hat geschrieben: 3. April 2024 14:31 Dass es sich um "mikroskopisch kleine Roboter" handelt, wird von Q gesagt. Bond (oder Nomi) sagt auch, dass es sich um eine Fabrik für Herakles handelt, bei Safins Insel. Wie die nun genau (aus den Algen?) hergestellt werden? Keine Ahnung, das ist SciFi. Es gibt in vielen Filmen Dinge, die ich mir nach der heutigen Wissenschaft nicht logisch erklären kann.
Dann ist es nicht Sci-Fi, sondern Fantasy. Sci-Fi beruht auf Wissenschaft. Roboter in Algen zu züchten ist vollkommener Schwachsinn.

Nein, all das ergibt nur Sinn, wenn Herakles eine Biowaffe (also ein stinknormaler Virus) ist, der auf jeden gleichermaßen tödlich wirkt, und die Nanobots ihn von Mensch zu Mensch transportieren und über den genetischen Code bestimmen, in welchem Wirt sie den Virus freisetzen und ausbrechen lassen. Safin würde in der Algenfarm dann das Virus züchten, während die Nanobots in einem Labor technisch produziert und programmiert werden.
danielcc hat geschrieben: 3. April 2024 14:27 Virus/Bots: Natürlich weiß ich es nicht. Wie ich vieles in Bondfilmen nicht weiß. Deine Erklärung ist aber echt gut! Die nehme ich gerne und finde den Film noch besser :-) Spaß beiseite: Du (?) hast ja damals spekuliert, dass der Film kurz vor Veröffentlichung umgedichtet wurde wegen Covid. Das glaube ich nicht.
Ich finde meine Erklärung auch sehr gut und nächstes Mal fänd ich es noch besser, meine Erklärung wäre einfach direkt im Film. :)

Ich denke nicht, dass sie den Film wegen Covid umgeschrieben haben, weil die Szene mit Obruchev auf der Bunga Bunga Party mit einer herkömmlichen Biowaffe nicht funktioniert, aber ich denke, dass sie aus unbekannten Gründen einiges (vielleicht sehr spät) aus dem Skript oder dem fertigen Film entfernt haben. Safin als Schurke und vor allem seine Motivation hängen absurd in der Luft. Wenn er die Nanobots einfach nur verkaufen will, ist das für mich fein, aber dann sollte der Film ihn im letzten Akt nicht zu etwas aufblasen, was er nicht ist. Ich habe grundsätzlich auch kein Problem damit, wenn in NTTD die Logik knirscht, denn das tut sie bei Bond immer, aber vieles in NTTD wird aufgeblasen und hat dann letztlich keinen Effekt. Wenn man ein Streichholz anzündet, die ganze Spur abbrennt und dann das Feuerwerk nicht losgeht, ist man einfach enttäuscht.

Übrigens ist der ganze Kram mit einem DNA-codiertem Virus (ob nun per Nanobot oder nicht) verblüffend ähnlich zur Handlung von "Metal Gear Solid V", nur hat der Antagonist dort ein klares Ziel, das bis zum Ende verfolgt wird, während Safin die Dinger nur verkaufen will, und zwar an Käufer, die wir nicht kennen, die damit dann Menschen töten würden, die wir nicht kennen und von denen wir nicht mal wissen, nach welchem Maßstab sie diese aussuchen würden. Das ist schon sehr schwammig für ein Bedrohungsszenario in einem Film. :)

Da wäre es vielleicht besser gewesen, Safin wäre einfach rassistisch und hätte alle Menschen mit schwarzer oder weißer oder asiatischer oder ... Hautfarbe töten wollen. Das hätte ich zumindest klar greifen können, aber so ist das in NTTD alles diffuser als es sein muss.
Henrik hat geschrieben: 3. April 2024 14:31 Ob sich die Nynobots selbst reproduzieren? Ich habe das jetzt immer so verstanden, dass die eben klein genug sind, um auf kleinem Raum genügend Nanobots befinden, um die Zielperson unter der Weltbevölkerung zu erreichen. Sagen wir mal (willkürliches Beispiel), in einem Würfel von der Größe dessen, den wir in OP beim Backgammon-Spiel sehen, befinden sich 50 Milliarden. Klingt etwas absurd, macht aber zumindest in der Theorie Sinn. Was ich damit sagen will: Die sind klein genug und in ausreichender Anzahl vorhanden, um sich auf der ganzen Welt zu verbreiten.
Ja, das ergibt Sinn.

Findet eigentlich noch jemand das Moralsystem des Films völlig kaputt? M ist doch der, der diese Massenvernichtungswaffe finanziert hat und für sie verantwortlich ist - und er wollte sie genau so einsetzen, wie Safin es im Film tut. Aber das scheint niemanden zu stören. Bond vergibt ihm sehr schnell und danach muss sich M im Laufe des Films nie dafür rechtfertigen (oder gar vor einem Gremium verantworten), dass er eine Waffe entwickelt hat, die es vorsieht, für das Töten einzelner Menschen jedes Mal die gesamte Weltbevölkerung mit einem Virus zu infizieren. Ist das nicht gaga? Exakt das, was auf der Bunga Bunga Party passiert, ist auch das, was M mit Herakles vorhatte. :)

Nichts gegen Graustufen in der Darstellung von Geheimdiensten, aber NTTD geht sehr seltsam damit um, dass Bonds Chef selbst hier eigentlich ein Superschurke ist, der am Ende sogar noch sämtliche Beweise auf Safins Insel (samt 007) in die Luft jagen darf und somit ungestraft davonkommt.
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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

2102
Ich genke, Safin hätte ohne diese ganzen persönlichen Connections, die man heute immer einbauen muss (man denke etwa an Silva und M oder Bond und Brofeld) besser funktioniert. Hille hat ja schon mal den Vergleich mit Drax als ehemalinen schwedischen Generak gezogen, der das Problem von Safin ganz gut erklärt hat. Ich wäre ohnehin dafür, dieses ganze Persönlichkeits-Zeug zukünftig rauszustreichen. Als jemand wie Stromberg oder Drax hätte Safin besser funktioniert.

Zu M's moralischem Weltbild: Der Zweck heiligt die Mittel. Herakles war ja eigentlich nur dafür gedacht, gewisse Personen zu töten in denen der MI6 eine Gefahr sieht, und das ist dann aus dem Ruder gelaufen. Und für die meisten Menschen ist Herakles auch völlig ungefährlich, wenn sie nicht mit der Zielperson die selbe DNA haben. Und wenn ich eine Blick auf die aktuelle Weltlage werfe, wäre es sicherlich nicht völlig von Nachteil, bestimmte Personen aus der Ferne zu neutralisieren...
Zuletzt geändert von Henrik am 3. April 2024 14:53, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

2103
Vielleicht. Bei Safin bleibt einfach zu viel unklar. Warum genau ist er aus dem Nichts so auf Madeleine fokussiert? Warum wird er als jemand mit Gott-Komplex dargestellt und hat dann gar keine eigenen Ambitionen mit seiner Massenvernichtungswaffe? Warum lässt er dann schlagartig Mathilde gehen, obwohl alles an seiner Figur schreit, dass er eigentlich das Gegenteil tun müsste?

Da ist vieles so schwammig geschrieben und unklar entwickelt, dass man sich alles selbst in einem Forum zusammenreimen darf. Das ist nicht mal unbedingt schlimm (Details sind am Ende nun mal nur das: Details), aber es sorgt im dritten Akt dafür, dass mir als Zuschauer die Einsätze überhaupt nicht klar sind. Wenn diese Boote die Insel erreichen - was dann? Wenn Bond den Raketeneinschlag nicht verhindern kann - was dann? Wenn Safin doch nur Geld haben will: Warum bieten Bond und M ihm nicht einfach mehr als seine Käufer und nehmen ihm die Nanobots so ab? Zumal gerade M ja sehr großes Interesse daran hätte, Herakles zurückzubekommen und sich das bestimmt einiges kosten lassen würde. :mrgreen: (Kleiner Scherz, aber so ein Skript-Kuddelmuddel ist schon ärgerlich, wenn man gleichzeitig sehr ambitioniert eine große tragische Geschichte um den gefallenen Helden James Bond erzählen will, und dann noch nicht mal hinbekommt, ein klassisches Bedrohungsszenario vernünftig zu entwickeln.)
Henrik hat geschrieben: 3. April 2024 14:46 Zu M's moralischem Weltbild: Der Zweck heiligt die Mittel. Herakles war ja eigentlich nur dafür gedacht, gewisse Personen zu töten in denen der MI6 eine Gefahr sieht, und das ist dann aus dem Ruder gelaufen. Und für die meisten Menschen ist Herakles auch völlig ungefährlich, wenn sie nicht mit der Zielperson die selbe DNA haben. Und wenn ich eine Blick auf die aktuelle Weltlage werfe, wäre es sicherlich nicht völlig von Nachteil, bestimmte Personen aus der Ferne zu neutralisieren...
"Der Zweck heiligt die Mittel" - So argumentieren Superschurken übrigens auch. Stromberg zum Beispiel ("Der Mensch vernichtet sich eh selbst, ich beschleunige diesen Vorgang nur"). Oder C im Vorgängerfilm, als er Drohnenangriffe genehmigen lassen will und M dies scharf kritisiert, denn "a licence to kill is also a licence not to kill".

Nach allem was wir wissen, könnte es sein, dass Safins Käufer die Nanobots nur nutzen wollen, um Terrorzellen in Jemen, Afghanistan und Co. auszulöschen, also zu exakt demselben Zweck, zu dem M sie eingesetzt hätte. Safin selbst hat sie nur eingesetzt, um Terroristen von Spectre zu töten. Also alles eigentlich nicht so schlimm oder? :) Sorry, die Moral des Films ist völlig kaputt. Dieses Herakles-Zeug ist der feuchte Traum aller Diktatoren dieser Erde und Safin hat das nicht etwa gestohlen und zweckentfremdet, nein, er nutzt es genau zu dem Zweck, zu dem M es ursprünglich hat entwickeln lassen. M ist in diesem Film vollkommen untragbar - was ich fein fänd, wenn er im Finale wenigstens sterben würde oder vor ein Gericht käme, aber so hat es einen faulen Beigeschmack, wenn ausgerechnet dieses Monster die Nachrede auf unsere Doppelnull verlesen darf.
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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

2104
Wenn ich das richtig in Erinnerung habe, bereiten doch die Chinesen, Russsen und Amerikaner den Briten Probleme und zudem sind noch die Käufer von Herakles auf dem Weg. Deshalb bringt M die Sache lieber schnell zu Ende.

Am Ende sollte aber einer klar sein: Die Handlung wurde 'rückwärts' entwickelt und wirkt dadurch nicht stimmig. Man wollte irgendwie Bonds Tod haben und musste da halbwegs plausibel hinführen. Die Entwicklung der Handlung lief also nicht so ab: "Die Insel wird zerstört. Wie wäre es, wenn Bond ausnahmsweise mal nicht überlebt?", sondern vielmehr "Bond muss sterben. Wie führen wir die Handlung am besten hin?" Das ist einfach zu sehr vom Ende her gedacht.
Zuletzt geändert von Henrik am 3. April 2024 15:13, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

2105
Casino Hille hat geschrieben: 3. April 2024 14:53". M ist in diesem Film vollkommen untragbar - was ich fein fänd, wenn er im Finale wenigstens sterben würde oder vor ein Gericht käme, aber so hat es einen faulen Beigeschmack, wenn ausgerechnet dieses Monster die Nachrede auf unsere Doppelnull verlesen darf.
Eigentlich wäre es eine gute Idee gewesen, wenn M selbst durch Herakles gestorben wäre. Und Safin am besten auch gleich. Dann wären eben die Personen an ihrer eigenen Erfindung gestorben, die für das Schlamassel verantwortlich waren. Das gefällt mir vom Gedanken her, so wie zum Beispiel auch Carver von seiner eigenen Waffe zerpflückt wurde. In Casino Royale von 1967 ist das mit Bonds Neffen doch auch ganz ähnlich, wenn ich mich recht erinnere. Aber den Film kennst du bestimmt besser als ich.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

2106
Oh du reißt hier alte Wunden auf, die ich in den letzten Jahren gut verdrängt habe... Dachte ich ;)

Und ja, die Art und Weise wie man M in dem Film darstellt, ist neben der ganzen wirren Mathilde-Maddy und Safin Geschichte ja das Sahnehäubchen.

Dass hier der Aufschrei nicht größer war/ist, was das eigentlich für ein Schwachsinn ist, wundert mich bis heute.

Aber am Schluss wird zumindest ein Glas auf den alten James gehoben. Back to work!

Ich könnte immer noch schreien!
Bond... JamesBond.de

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

2107
Gernot hat geschrieben: 3. April 2024 18:01 Dass hier der Aufschrei nicht größer war/ist, was das eigentlich für ein Schwachsinn ist, wundert mich bis heute.
Für einige hat das manipulative, emotionale Tränendrücker-Ende halt funktioniert, und dann ist man gerne nachsichtiger mit den Details. Mir ging es beim zweiten Angucken allerdings genau wie schon beim ersten Mal im Kino: Ich hab die meiste Zeit wirklich Schwierigkeiten gehabt, die Zusammenhänge in der extrem wirren Story zu verstehen. Noch ein paar Beispiele:

1. Es sind am Anfang nicht Safins, sondern SPECTREs Leute, die Herakles im Labor in London stehlen oder? Primo arbeitet zu dem Zeitpunkt ja noch für SPECTRE und der Diebstahl von Herakles soll nur dazu dienen, Bond aus dem Ruhestand auf die Bunga-Bunga-Party zu locken und ihn dort zu töten. Das Ganze scheitert bloß, weil Obruchev insgeheim für Safin arbeitet und die Nanobots rechtzeitig umprogrammiert, sodass sie die SPECTRE-Führungselite und nicht Bond töten. Aber: Wann hat Safin denn Obruchev an Bord geholt? War das vor dem Einbruch ins Labor? Wussten Safin und Obruchev also von den Plänen, die SPECTRE mit Herakles und Bond hatten?

2. Warum dachten Blofeld und SPECTRE, dass der Herakles-Diebstahl Bond auf die Bunga-Bunga-Party führen würde? Er erfährt doch überhaupt nur davon, weil Felix Leiter und Logan Ash ihn kontaktieren - und Logan Ash kann damit nichts zu tun haben, da er für Safin und nicht für SPECTRE arbeitet. Ursprünglich sagt Bond gegenüber den beiden sogar ab, und interessiert sich erst für den Fall, als Nomi ihn völlig sinnlos in Jamaika aufsucht, um ihm zu sagen, dass er sich nicht einmischen soll! Nochmal: Was wollte sie auf Jamaika? Warum beschattet sie Bond, und sagt ihm, was er NICHT tun soll? Woher weiß sie überhaupt, dass Bond von Felix und Logan für die Mission in Kuba abgeworben werden soll? Oder weiß sie das gar nicht?

3. Wieso genau fragt Felix seinen Buddy James Bond, ob der sich an seiner statt auf die SPECTRE-Party begeben mag? Man muss sich das mal auf der Zunge zergehen lassen: Felix Leiter hat eine Mission, aber offenbar keine Lust, sie selbst zu machen, also fragt er seinen Ex-Kollegen einer anderen Behörde im Ruhestand stattdessen ??? Warum? Es ist ja nicht so wie zum Beispiel in DN auf Crab Key, dass die CIA nicht auf Kuba ermitteln dürfe, denn Paloma (VON DER CIA) ist ja Teil der Mission und geht mit Bond auf die Party. Felix ist einfach zu faul, seinen Job zu machen, und schickt den einen Typen stattdessen in die Höhle des Löwen, der der Ziehbruder des Anführers der ganzen Organisation ist und dort eigentlich bekannt wie ein bunter Hund sein müsste.

Je länger man darüber nachdenkt, umso mehr glaube ich, dass kein anderer Bondfilm so dusselig geplottet ist wie die Nummer 25.
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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

2108
Zu Nr. 1:
Vor dem Einbruch im MI6-Labor bekommt Obruchev einen Anruf von Safin, dass SPECTRE kommt und er (Obruchev) genau deren Anweisungen folgen soll, weil das ihre (Safin & Obruchev) Chance sei, an Herakles zu kommen.

In der M-Szene wirft Bond M vor, dass dieser viele Jahre lang einen korrupten russischen Wissenschaftler (Obruchev) beschäftig hat. Dem entgegnet M, es habe keine Anzeichen dafür gegeben, dass Obruchev für jemand anderes arbeitet. Das alles lässt eigentlich nur den Schluss zu, dass Obruchev von Anfang an (also schon bevor er für M arbeitete) mit Safin unter einer Decke steckte.


Ob SPECTRE wirklich nur deshalb an Herakles kommen wollte, um Bond zu töten? Es wird nicht gesagt, was genau die damit vorhaben (glaube ich), aber ich denke, wenn so eine kriminelle Organisation an so eine Waffe kommt, dass man mehr damit vor hat als nur den Stiefbruder vom Boss zu killen. Dafür wollte Blofeld Herakles auch nutzen, aber das war bestimmt nicht die eigentliche Intention hinter dem Diebstahl.





Zu deinem letzten Satz: Ich finde es auch schwer, der Handlung zu folgen und wer genau hier eigentlich mit wem unter einer Decke steckt. Allgemein macht es den Film ziemlich kompliziert, wie hier zwei verschiedene, voneinander unabhängige Villains eine Rolle spielen (Safin & SPECTRE) und Bond dann auch noch dazukommt. Und dann arbeitet er noch nicht einmal für den MI6, sondern ja sogar eher gegen den MI6 (siehe Kuba). Safin, Spectre, Bond, der MI6. Im Grunde haben wir zumindest zu Beginn vier verschiedene Parteien, die gegeneinander agieren.
Zuletzt geändert von Henrik am 3. April 2024 19:29, insgesamt 5-mal geändert.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

2109
Henrik hat geschrieben: 3. April 2024 19:01 Zu Nr. 1:
Vor dem Einbruch im MI6-Labor bekommt Obruchev einen Anruf von Safin, dass SPECTRE kommt und er (Obruchev) genau deren Anweisungen folgen soll, weil das deren (Safin & Obruchev) Chance sei, an Herakles zu kommen.
Stimmt, das hatte ich im Eifer des Gefechts unterschlagen, ist aber auch wieder so sinnlos kompliziert erzählt. Safin hat also einen Insider bei Herakles, aber musste erstmal geduldig darauf warten, dass SPECTRE in das Labor einbricht? Und wusste Safin dann nur vom Einbruch oder auch von dem ganzen Kuba-Plan?

Ein Bond-Film muss wirklich nicht wasserdicht sein, aber da bei den alten Klassikern auch gerne alles auf die Goldwaage gelegt wird, muss sich NTTD das natürlich auch gefallen lassen.
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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

2110
Ein paar Dinge laufen hier durcheinander!

Nein. Herakles wird nicht gestohlen um Bond dorthin zu locker. Wann wird das gesagt?
Blofeld will Herakles, weil ein Oberbösewicht immer die böseste Waffe will.
Blofeld ist aber immer über alles informiert, vor allem was seinen verhassten Stiefbruder angeht, also weiß er ab einem nicht näher definierten Punkt, dass Bond dort sein wird, und daher nutzt er diese Gelegenheit um Bond dort vor versammelter Mannschaft mit seiner neuen, ultimativen Waffe zu töten. Finde das macht alles Sinn.
Es wird sogar gesagt, WIE Blofeld an diese Info ankommt. Nun dürft ihr lange überlegen.. nein Spaß: Es ist Primo der Bond/Felix beobachtet - und damit ist alles klar. Er kann ja 1 und 1 zusammenzählen.

Warum Nomi auf den Bahamas ist. Auch das ist ziemlich klar. Sie braucht ja eine Operationsbasis für ihren Einsatz, und die ist sicher nicht auf Kuba sondern eben auf der Nachbarinsel. Nun geht es weiter. Sie bemerkt, dass Leiter/... dort sind, sie sieht, dass diese sich mit Bond treffen! Ob sie wusste dass Bond dort ist oder nicht ist somit egal, denn in diesem Moment merkt sie, dass Bond mit den Amis anbandelt, womit für sie klar ist, dass er ihr in die Quere kommen könnte.

M hat Herakles nie so entwickelt um Massen von Menschen zu töten. Eher das Gegenteil. Diese Zweckentfremdung findet erst durch Obru statt.

Zu Bots aus Algen. Siehe da:
https://www.focus.de/wissen/mensch/trau ... 25267.html
"Wie "The Sun" berichtet, könnten irgendwann sogenannte Biohybride dem menschlichen Körper eingeflößt werden, um Wirkstoffe gegen Krebs zu den wuchernden Zellen zu transportieren. Bei Biohybriden handelt es sich um biologische Zellen, zum Beispiel aus Algen, die durch magnetische Partikel um bestimmte Funktionen erweitert werden.
So können sie gezielt durch die menschliche Blutbahn geleitet werden und gegen Krankheiten im Körper vorgehen.
Kostas Kostarelos von der Universität Manchester sagt: "Roboter zu entwickeln, die durch den menschlichen Körper gesteuert werden können, das ist der Traum vieler Ingenieure.""

Zum Finale: Klar, Safins Plan erscheint nicht logisch, dennoch funktioniert der Showdown doch offensichtlich. Hier würde ich die Beweisführung umdrehen. Der Film war ein großer Erfolg, er ist gut bewertet worden, unzählige Leute haben offenbar im Showdown mitgefiebert und waren schockiert, als Bond starb. Also wer sind wir zu postulieren, dass das alles keinen Sinn macht und "nicht funktioniert"
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

2111
danielcc hat geschrieben: 3. April 2024 20:41 M hat Herakles nie so entwickelt um Massen von Menschen zu töten. Eher das Gegenteil. Diese Zweckentfremdung findet erst durch Obru statt.
M sagt, Herakles sei entwickelt worden, um damit gezielt einzelne Menschen zu töten. Aber wie soll das gehen, ohne jedes Mal bewusst die ganze Weltbevölkerung zu infizieren? Oder hat Safin die Nanobots zum Herakles-Virus hinzugefügt? Letzteres liegt nahe. Nur: Wie hätte Herakles dann je funktionieren und bei der jeweiligen Zielperson ankommen sollen?
danielcc hat geschrieben: 3. April 2024 20:41Zum Finale: Klar, Safins Plan erscheint nicht logisch, dennoch funktioniert der Showdown doch offensichtlich. Hier würde ich die Beweisführung umdrehen. Der Film war ein großer Erfolg, er ist gut bewertet worden, unzählige Leute haben offenbar im Showdown mitgefiebert und waren schockiert, als Bond starb. Also wer sind wir zu postulieren, dass das alles keinen Sinn macht und "nicht funktioniert"
Naja, nach der Logik war Transformers 4 ein besserer Film als No Time To Die und ich würde mir allgemein schon Bondfilme wünschen, die besser sind als ein Autospielzeug-Film von Michael Bay. Aber da darf jeder seinen eigenen Anspruch haben.

Die meisten meiner inhaltlichen Nachfragen waren übrigens tatsächlich schlicht Nachfragen, weil ich den Film einfach wahnsinnig konfus finde. Einiges ist klarer geworden, anderes erscheint mir nun noch wirrer.
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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Patrice hat geschrieben: 2. November 2021 18:18
Casino Hille hat geschrieben: 2. November 2021 17:43 Wie in meinem letzten Post geschrieben, denke ich … dass ich den Fehler gemacht habe, zu denken, wenn in NTTD der Begriff Nanobot fällt, dann meinen die auch tatsächlich Nanobots. Und nicht etwas anderes, was sie in NTTD aber Nanobots nennen.
Nanobots wurden wahrscheinlich in den von dir gesehenen Filmen und Serien als richtige Roboter dargestellt, um ein besseres Bild zu erzeugen. Nanobots haben aber nur insofern was mit Robotern zu tun, das sie auf den Einsatzfall "programmiert" werden. So wie es bei NTTD z.T. dargestellt wurde, hat es eine chinesische Studie beschrieben:

Als Beispiel sei hier eine Studie der Chinesischen Akademie der Wissenschaften aufgeführt. In dieser Arbeit wurde ein Nanoroboter aus DNA gebaut, was DNA-Origami genannt wird. Die DNA ist hier ein reines Baumaterial, das künstlich erzeugt wird und keinerlei biologische Funktion erfüllt. Dabei werden die Einzelbausteine der DNA, die Basen, so konstruiert zusammengesetzt, dass eine neue Struktur entsteht. ... Diese DNA Nanoroboter sind im Prinzip aus drei Elementen aufgebaut: einer beweglichen Hülle (aus DNA-Bausteinen), einer Füllung (der Gerinnungsfaktor) und einem Sensor (einem Protein, das Tumorzellen erkennt).

Quelle: https://nanopartikel.info/basics/quersc ... -fantasie/


Somit ist das Wasserbecken der Ort, an dem im Film mittels Säure die DNA-Bauteile erzeugt werden.
Nanobots sind also keine Miniroboter mit einem implantierten Chip, sondern komplett biologisch / chemisch aufgebaut.
Die Frage zu den Nanobots hab ich schonmal beantwort. Tatsächlich auch dir 😜 Aber macht ja nigs. Hier nochmal die Erklärung.
"Are you looking for shells?"
"No, I'm just looking."

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Casino Hille hat geschrieben: 3. April 2024 14:42 Findet eigentlich noch jemand das Moralsystem des Films völlig kaputt? M ist doch der, der diese Massenvernichtungswaffe finanziert hat und für sie verantwortlich ist - und er wollte sie genau so einsetzen, wie Safin es im Film tut. Aber das scheint niemanden zu stören. Bond vergibt ihm sehr schnell und danach muss sich M im Laufe des Films nie dafür rechtfertigen (oder gar vor einem Gremium verantworten), dass er eine Waffe entwickelt hat, die es vorsieht, für das Töten einzelner Menschen jedes Mal die gesamte Weltbevölkerung mit einem Virus zu infizieren. Ist das nicht gaga? Exakt das, was auf der Bunga Bunga Party passiert, ist auch das, was M mit Herakles vorhatte. :)
Sowas in der Richtung hat auch damals nach der Kinosichtung einer meiner Kumpels gesagt. Er fände es auf politischer Ebene deutlich spannender als das was der Film am Ende gezeigt hat. Was passiert mit M? Muss er sich dafür rechtfertigen? Wird er seines Amtes enthoben? Was ist mit den anderen Ländern, die mit den Säbeln gerasselt haben, weil M die Abschussfreigabe für die Raketen gegeben hat? Resultiert daraus ein neuer kalter Krieg?

M hatte aber nicht vor eine Massenvernichtungswaffe zu kreieren. Es soll Zielpersonen A ausgewählt werden, deren DNA man (wie auch immer) erhalten hat. Die Bots werden dann an eine Person übergeben und durch Körperkontakt werden die Bots von Person zu Person weitergegeben. Solange, bis das Ziel erreicht ist. Die Bots existieren dann zwar im Körper aller beteiligten Personen der Prozesskette weiter, richten aber keinen weiteren Schaden an.
Obruchev hat Herakles so umprogrammiert, dass Menschen mit vergleichbarer, ähnlicher DNA auch getötet werden (so wie die Angehörige auf den SPECTRE-Beisetzungen), oder auch wie von Obruchev angekündigt ganze Ethnien.
"Are you looking for shells?"
"No, I'm just looking."

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Patrice hat geschrieben: 4. April 2024 16:56 Die Frage zu den Nanobots hab ich schonmal beantwort. Tatsächlich auch dir 😜 Aber macht ja nigs.
Aber die Nanobots, die in Qs Animation gezeigt werden, sind doch eindeutig mechanisch oder? Und Q nennt sie auch "Microscopic bio-robots". Das widerspricht finde ich dem, was in dem verlinkten Artikel beschrieben wird.
Patrice hat geschrieben: 4. April 2024 17:12 M hatte aber nicht vor eine Massenvernichtungswaffe zu kreieren. Es soll Zielpersonen A ausgewählt werden, deren DNA man (wie auch immer) erhalten hat. Die Bots werden dann an eine Person übergeben und durch Körperkontakt werden die Bots von Person zu Person weitergegeben. Solange, bis das Ziel erreicht ist. Die Bots existieren dann zwar im Körper aller beteiligten Personen der Prozesskette weiter, richten aber keinen weiteren Schaden an.
Ja, dessen bin ich mir bewusst, aber es ist doch wirklich weit weg von krank, für die Tötung von Einzelpersonen jedes Mal die gesamte Menschheit mit irgendeinem Scheiß zu infizieren. Harmlos oder nicht - das ist ethisch auf so vielen Ebenen falsch, dagegen kommen manche Bond-Gegner gut weg. Kananga und Sanchez verkaufen "nur" Drogen, bei denen ich selbst entscheiden kann, ob ich mir die reinhaue. Aber dieser Nanobot-Dreck kommt ständig in meinen Körper, und macht mich zur Waffe. Ich finde es ehrlich gesagt extrem verstörend, dass das den Film so gar nicht zu interessieren scheint, wie pervers und widerlich die Vorstellung ist, M habe so einen Dreck in Auftrag gegeben und komme am Ende straffrei davon.
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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

2115
Ich sehe das wie Hille. Q sagt definitiv "mikroskopisch kleine Roboter".

Und um das klarzustellen: Die Nanobots werden doch nicht nur weitergegeben, bis die Zielperson tot ist, sondern auch danach immer weiter, oder? Sie richten nur weiter keinen Schaden an, außer eben bei den Verwandten.

Und um auf die Sache mit Kanagna zu sprechen zu kommen: Der steckt seine Drogen in die Menüs vom Fillet of Soul, um damit die Zahl der Abhängigen zu erhöhen. Da seine Kundschaft im Fillet of Soul keine Ahnung davon hab, was in ihrem Essen steckt, haben sie auch keine Wahl. Und wenn sie erste einmal abhängig sind, haben sie auch keine Wahl mehr. Wenn ich ein Restaurant besuche, in dem heimlich (!) Heroin ins Essen gesteckt wird, da weiss ich nicht, ob ich das so toll fände.

Zu Hilles letztem Punkt: Das sehe ich anders. Man marschiert also im Gazastreifen ein um die Hamas zu zerschlagen und nimmt die toten Zivilisten in Kauf, obwohl man die Möglichkeit hätte, die Hamas-Terroristen mittels Herakles geziehlt zu töten und keine Gefahr für Dritte zu schaffen? Und es soll besser sein, die toten Zivilisten in Kauf zu nehmen statt nur gezielt die Terroristen zu töten, ohne Gefahren für Dritte? Bin ich lieber mit den für mich völlig ungefährlichen Nanobots infiziert oder gleich tot? Über al-Qaida und den Afghanistankrieg lässt sich das selbe sagen.
Zuletzt geändert von Henrik am 14. Oktober 2024 18:16, insgesamt 2-mal geändert.