Man muss hier schon unterscheiden zwischen Startwochenende und der Zeit danach. Das Startwochenende ist erstmal nur Hype, Marketing, und Erwartungshaltung in Bezug auf die dem Regisseur zugeschriebenen Qualitäten.
Danach ist dann die Frage: Hat der Film wirklich so gut gefallen dass die Mundzumundpropaganda gut ist.

Aber auch letzteres hat nicht immer was mit der echten Wahrnehmung zu tun. Ich wette, dass viele einen Oppenheimer auch weiterempfehlen unter dem Moto "war schon toll...muss man gesehen haben" und da spielen viele Faktoren mit rein, nicht nur ob sie den FIlm wirklich außerordentlic gut fanden.

Der Fall von Barbie ist dann sowieso noch was anderes: Da kannste auch fragen warum jedes Jahr im Sommer Millionen Deutsche ihr Hirn abgeben und sich auf Malle die Kante geben. Das verbuche ich unter dem Begriff "Blödel-Rudel-Bildung"

dernamenlose hat geschrieben: 26. Juli 2023 15:47 Seltsam bzw. ungewöhnlich ist es schon, dass sich diese Leute ausgerechnet im gleichen Forum (in dem es ursprünglich ja um etwas anderes geht) treffen. Aber das sollte inzwischen niemanden mehr wundern. Dieses Forum ist einfach null repräsentativ was Filmgeschmack angeht. Nolan hat hier seit zig Jahren ein schlechteres Standing als anderswo ...

Unsinn. Das ist viel zu simpel und verallgemeinernd gedacht. Ich gehe jetzt mal nur von mir aus. Ich mochte Memento sehr, Prestige dafür weniger. Beides hat sich umgekehrt.
Batman Begins fand ich immer schon ganz gut, aber nicht überragend. Meinung bis heute gleich.
TDK fand ich im Kino (ok war US IMAX) grandios und halte ihn bis heute (trotz vorhandener Mängel) für eine der besten Comicverfilmungen aller Zeiten. TDKR war dann eine Enttäuschung, bis heute.
Allerdings fand ich dann Inception wieder toll, Idee, Umsetzung, audiovisuell, alles eine Schau.
Interstellar war dann wieder eher eine Enttäuschung, verquast, Emotionen nicht spürbar etc.
Dunkirk war schließlich der bisherige Nolan-Tiefpunkt für mich. Null Gespür für das historische Ereignis, nur eine selbstverliebte Spielerei mit den Zeitebenen und dann auch noch Heroismus im Abgang. Schwach.
Tenet aber dann wieder für grandios befunden.
Und dann Oppenheimer, ein Thema das mich sehr interessiert, ein Trailer den ich sehr ansprechend fand. Und dann? Prätentiöses Erzählkino mit dem vollen Nolnan-Bombast, erzählerisch, emotional und den Titelcharakter betreffend ärgerlich dünn.

dernamenlose hat geschrieben: 26. Juli 2023 15:47 Das Nolan unantatsbar wäre halte ich für absoluten Mumpitz. Gerade Tenet wurde von vielen Kritikern sehr kritisch gesehen. Über den Film habe ich vermutlich mehr negatives als positives gelesen/gesehen. Und auch Oppenheimer erhält durchaus auch kritische Reviews.

Wirklich? Wo?

dernamenlose hat geschrieben: 26. Juli 2023 15:47 Wenn das je kommen sollte hat es schon stattgefunden. Sowohl hier im Forum als auch außerhalb bei Kritikern wird inzwischen deutlich kritischer auf Nolans Filme geschaut, als es vor zehn Jahren und davor der Fall war. Eine gewisse Umkehrung des Hypes war schon zu beobachten.

Wirklich? Wo?

dernamenlose hat geschrieben: 26. Juli 2023 15:47Das liegt teilweise auch einfach am Ton des Films. Ich habe bisher zwar ausführliche Kritiken umgangen, aber bei kürzeren Kritiken hab ich immer wieder rausgehört, dass es eben kein Film ist, bei dem man völlig begeistert das Kino verlässt, sondern eher nachdenklich. Dann ist es vollkommen klar, dass die Leute nicht jubelnd aus dem Saal rennen...

Nein, wir reden hier nicht von Schindlers Liste . Der Oppenheimer ist sicher kein Downer. Es geht auch nicht um Jubeln, sondern Diskussionen, Reaktionen, Bemerkungen. Nichts davon. War für mich sehr merkwürdig.

danielcc hat geschrieben: 26. Juli 2023 16:21 Der Fall von Barbie ist dann sowieso noch was anderes: Da kannste auch fragen warum jedes Jahr im Sommer Millionen Deutsche ihr Hirn abgeben und sich auf Malle die Kante geben. Das verbuche ich unter dem Begriff "Blödel-Rudel-Bildung"

Hast du den schon gesehen? Als Blödelei erwarte ich den eigentlich nicht.

danielcc hat geschrieben: 26. Juli 2023 16:21 Der Fall von Barbie ist dann sowieso noch was anderes: Da kannste auch fragen warum jedes Jahr im Sommer Millionen Deutsche ihr Hirn abgeben und sich auf Malle die Kante geben. Das verbuche ich unter dem Begriff "Blödel-Rudel-Bildung"

Wobei das Malle-Publikum wohl eher bei F&F zu Hause ist.

vodkamartini hat geschrieben: 26. Juli 2023 16:32

danielcc hat geschrieben: 26. Juli 2023 16:21 Der Fall von Barbie ist dann sowieso noch was anderes: Da kannste auch fragen warum jedes Jahr im Sommer Millionen Deutsche ihr Hirn abgeben und sich auf Malle die Kante geben. Das verbuche ich unter dem Begriff "Blödel-Rudel-Bildung"

Hast du den schon gesehen? Als Blödelei erwarte ich den eigentlich nicht.

Nein habe ich nicht und will ich nicht. Nichts an dem Trailer hat mir gezeigt, dass ich den Film sehen sollte. Aber ja, das wirkte auf mich ziemlich blödelig.

Auch die Leute die ich in den langen Schlangen am Kino gesehen habe die reinwollten wirkten auf mich eher so "hihi, anstatt Junggesellinabschied in der Altstadt schauen wir uns Barbie an und ziehen uns dazu Pink an"

Klar, darum ist ein Hype entstanden, das ist fast schon wie bei der Rocky Horror Picture Show. Dennoch denke ich, dass das eher ein Film für auch denkende Erwachsene ist, mal ganz wertneutral. Aber ich hab ihn noch nicht gesehen.

Samedi hat geschrieben: 26. Juli 2023 16:36

danielcc hat geschrieben: 26. Juli 2023 16:21 Der Fall von Barbie ist dann sowieso noch was anderes: Da kannste auch fragen warum jedes Jahr im Sommer Millionen Deutsche ihr Hirn abgeben und sich auf Malle die Kante geben. Das verbuche ich unter dem Begriff "Blödel-Rudel-Bildung"

Wobei das Malle-Publikum wohl eher bei F&F zu Hause ist.

Quatsch, ich war noch nie auf Malle.

Wenn ich gerade mal auf der epd Film Seite nachschaue, auf der es auch eine Sternchenbewertung gibt, dann haben die letzten 7 Nolans in der jeweiligen aktuellen Kritik im Heft 3x die 5/5 bekommen, 1x die 4 (für Oppenheimer), aber auch 3x die 3. Und die 3 ist jetzt keine so gute Wertung, schon gar nicht für ambitionierte Filme, denn obwohl man ja ein 5er Spektrum hat, werden die 1 und die 2 nur selten vergeben.

Na jedenfalls, 3x die 5 ist schon ziemlich gut, aber unantastbar sieht anders aus.

Wer Spaß hat kann ja jetzt tippen welche die 3 und welche die 5 bekamen.

Bei 3 tippe ich auf Interstellar und TENET.

Epd habe ich abonniert, bei Dunkirk kann ich mich an sehr gute Kritik erinnern.

vodkamartini hat geschrieben: 26. Juli 2023 16:40 Klar, darum ist ein Hype entstanden, das ist fast schon wie bei der Rocky Horror Picture Show. Dennoch denke ich, dass das eher ein Film für auch denkende Erwachsene ist, mal ganz wertneutral. Aber ich hab ihn noch nicht gesehen.

Ja, das ist ganz klar ein Film der auch ein intellektuelles Publikum interessiert, dafür stehen auch Gerwig und Baumbach. Auch wenn sie mit Barbie jetzt auch ein ganz anderes als ihr vorheriges Publikum erreichen werden.

Maibaum, selbst WENN die Kritiken für Nolan FIlme nicht gut wären (ich würde da jetzt eher auf RT checken anstatt in einer Nischenzeitschreift), dann wäre das GERADE ein Beweis für unsere Theorie. Warum bekommt der Mann so viel Aufmerksamkeit, wenn seine FIlme so durchschnittlich bewertet werden?
hype....

Medien entfachen Hype, Leute folgen dem Hype, das schafft hohe Zuschauerzahlen, also hält man Nolan weiterhin für den Mann der große Themen clever erzähöt und erfolgreich dabei ist... Spiel geht von vorne los

(Ich will weder Nolan kritisieren noch Oppenheimer den ich noch nicht gesehen habe. Versuche nur ein Phänomen zu erklären)

vodkamartini hat geschrieben: 26. Juli 2023 16:47 Bei 3 tippe ich auf Interstellar und TENET.

Fehlt noch der Dritte 3er

Puh, ziemlich sicher TDKR. Womit ich mit 2 3ern schon mal konform gehe.

dernamenlose hat geschrieben: 26. Juli 2023 15:47 Aber das sollte inzwischen niemanden mehr wundern. Dieses Forum ist einfach null repräsentativ was Filmgeschmack angeht. Nolan hat hier seit zig Jahren ein schlechteres Standing als anderswo, ebenso Denis Villeneuve und insbesondere dessen neuere Filme Blade Runner 2049 und Dune. Ich finde das manchmal ziemlich frustrierend, hab mich da aber inzwischen längst dran gewöhnt.

Ach, schau mal Memento und Incendies und dann Blade Runner und Oppenheimer. Die beiden haben einfach eindeutig eine Richtung eingeschlagen, die mir nicht (mehr) gefällt, und das finde wiederum ich frustrierend, denn beide haben enormes erzählerisches Talent wie man sieht, aber ich will von beiden einfach nicht mehr diese pompösen "Epen" mehr sehen, die mit atonalem Dröhnen zugekleistert sind und in jeder Einstellung ganz gross und episch aussehen wollen, mal ganz salopp gesagt. Beide ruhen sich für meinen Geschmack auf ihren Lorbeeren und Manierismen aus und stagnieren eher im Bombast. Ich denke das müsste doch halbwegs nachvollziehbar sein, auch wenn man ihre jüngeren Filme mag.

Maibaum hat geschrieben: 26. Juli 2023 16:44 Wer Spaß hat kann ja jetzt tippen welche die 3 und welche die 5 bekamen.

Dark Knight, Inception, Interstellar 5/5
Ofenheimer 4/5
Dark Knight Rises, Dünnkirche, Tenet 3/5

danielcc hat geschrieben: 26. Juli 2023 16:48 Maibaum, selbst WENN die Kritiken für Nolan FIlme nicht gut wären (ich würde da jetzt eher auf RT checken anstatt in einer Nischenzeitschreift), dann wäre das GERADE ein Beweis für unsere Theorie. Warum bekommt der Mann so viel Aufmerksamkeit, wenn seine FIlme so durchschnittlich bewertet werden?
hype....

Medien entfachen Hype, Leute folgen dem Hype, das schafft hohe Zuschauerzahlen, also hält man Nolan weiterhin für den Mann der große Themen clever erzähöt und erfolgreich dabei ist... Spiel geht von vorne los

Ähh nein, das halte ich für massiv vereinfacht.

Ich habe auch nicht gesagt das sie nicht auch gut wären, aber er ist nicht der Pabst, es findet ein Diskurs statt, und der macht ihn zu einen spannenden Regisseur, auch da wo er zurückhaltend beurteilt wird, oder auch mal verrissen wird.

Und vergiss diesen Käse mit Nische und RT. Die Zeitschrift hat gewisse Ambitionen, und die Bewertungen zeigen, daß da keiner grundsätzlich vergöttert wird. sondern daß da ein übliches Spektrum für so einen Regisseur wie Nolan abgebildet wird.

Es gibt genügend Beispiele wo ambitionierte Filme von berühmten Regisseuren auch total gescheitert sind. Sowohl bei der Kritik wie auch beim Publikum. Nolan trägt dieses Risiko auch, aber bislang hat er immer wieder neue Ideen, die einerseits die Erwartungen erfüllen, und gleichzeitig mehr sind als reine Wiederholung.

Das gilt auch für Tarantino, das galt mal für Hitchcock, aber das gilt meiner Meinung nach (schon lange) nicht mehr für Spielberg, und nur noch teilweise für Scorsese. Dagegen ist einer wie Coppola total abgestürzt, Das der aucb noch ein paar neue Filme gemacht hat, das hat fast keiner mehr mitbekommen.