iHaveCNit: Renfield (2023) – Chris McKay – Universal
Deutscher Kinostart: 25.05.2023
gesehen am 26.05.2023
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 12 – Reihe 16, Platz 14 – 17:25 Uhr
Im Repertoire theatralisch morbider und überdrehter Charaktere passt eine Rolle auch bereits optisch perfekt in die Filmographie eines Nicolas Cage und nun hat er endlich die Gelegenheit dazu, sich auch als „Graf Dracula“ zu verewigen – selbst wenn er nur hier eher als Nebenrolle in einem Film über seinen Lakai „Renfield“ auftritt, aber dennoch omnipräsent ist. In einer etwas morbiden und derben, auf jeden Fall sehr unterhaltsamen Action-Komödie.
Robert Montague Renfield war einst Experte für Immobilien und Finanzen. Nach seinem Besuch vor Ewigkeiten bei einem gewissen Graf Dracula wurde er nach einigen schicksalhaften Ereignissen Draculas Lakai, der ihn in Phasen der Kraftlosigkeit mit neuem Blut zu Leben verhilft, dafür bekommt er jedoch nur Insekten zu fressen, die ihm zumindest etwas Kraft geben. Doch diese Kraft hilft im nicht, aus dieser doch recht toxischen Co-Abhängigkeit mit der doch recht narzistischen Persönlichkeit eines Graf Dracula zu fliehen. Bis er im New Orleans der heutigen Zeit durch eine Selbsthilfegruppe inspiriert Ereignisse in Gang setzt, in denen FBI, die Polizei und ein Drogenimperium einer Matriarchin auch ihre Rolle spielen und vielleicht der Ausweg sein könnten.
Mit knackigen 90 Minuten ist „Renfield“ wie bereits geschrieben eine unterhaltsame, witzige Action-Komödie geworden, die auch im Bereich von Action und Gewalt teils sehr morbide und derbe rüberkommt, wenn es um entsprechende Effekte und Kreativität geht. So entsättigt der von Nicholas Hoult gespielte Renfield und der von Nicolas Cage auf gewohnte Art und Weise gespielte Graf Dracula sind, so übersättigt ist die gesamte, doch recht bunte Farbpalette des Films. Inmitten des Films nimmt die Auseinandersetzung mit dem Thema von toxischen Co-Abhängigkeiten und Beziehungen nur einen etwas oberflächlichen Anteil und Raum ein, so dass hier durchaus wesentlich mehr Potential drin gewesen wäre – wenn es um die Darstellung geht und auch um die Wege aus diesen Abhängigkeiten. Der Film bietet natürlich eine gute Mischung aus vielen bekannten Elementen und Klischees wenn es Graf Dracula und Vampir-Filme im Allgemeinen geht. In kurzen Ansätzen wird auch inszenatorisch ein wenig durch die Zeit gereist und damit kreative, nostalgische Einfälle geboten. Da finde ich es dann doch recht konventionell und schade, dass der Film sich dann doch einem implementierten Crime-Plot widmet, der dem Ganzen den Raum und Potential nimmt, aber dennoch in Ordnung ist, wenn man hiermit eine unterhaltsame Action-Komödie bekommt.
„Renfield“ – My First Look – 7/10 Punkte.
Re: Zuletzt gesehener Film
10697iHaveCNit: Die Linie (2023) – Ursula Meier – Piffl Medien
Deutscher Kinostart: 18.05.2023
gesehen am 30.05.2023
Arthouse-Kinos Frankfurt – Kleine Harmonie – Reihe 3, Platz 9 – 15:30 Uhr
Für meinen Monatsabschluss des Monats Mai 2023 habe ich mir noch das Drama „Die Linie“ aus den Starts von vorletzter Woche auf meiner Liste gehabt und nun auch nachgeholt, weil ich da durchaus im Arthouse-Bereich auch gerne mal über den Tellerrand schaue und meine Grenzen erweitere – für ein sehr interessantes Drama, das sein Potential jedoch nicht ganz nutzen konnte.
Bei einem familiären Streit wird Margaret gegenüber ihrer Mutter Christina handgreiflich. Bei dieser Auseinandersetzung werden beide Frauen verletzt. Jedoch darf sich Margaret nunan aufgrund einer Verfügung ihrer Mutter nur noch auf bis zu 100 Meter Entfernung nähern. Trotz dieser Verfügung ist das Verlangen von Margaret sich ihrer Mutter und auch ihren Schwestern zu nähern. Hier kommt die jüngste Schwester Marion auf die Idee eine blaue Linie zu ziehen, die fortan vor allem zum Begegnungsort der Schwestern wird.
„Die Linie“ hat für mich sein Potential leider nicht ganz nutzen können. Dafür war der Film für mich etwas zu unterkühlt und distanziert. Dazu kommt, dass er am Ende vielleicht das ein oder andere zuviel wollte, womit der Fokus auf seinem Kern etwas verloren geht, weil dieser Kern doch recht interessant ist. Der Film verhandelt das Thema toxischer von einer durchaus narzistisch veranlagten Mutter geprägten Familienstrukturen und lässt hier auch das klassische Schema von Opfer-Täter-Konstellationen aufbrechen und die feine Linie dahingehend verschwimmen. Es bleibt jedoch in dieser dennoch sehr gut von Stephanie Blanchoud und Valeria Bruni Tedeschi gespielten Mutter-Tochter-Beziehung einiges unausgesprochen und auch nicht abschließend geklärt, selbst wenn sich gegen Ende und auch in einigen symbolische eingeflochtenen Liedern so etwas wie Antworten auf die Konflikte innerhalb der Familie wiederfinden lassen. Dennoch ist das Gesamtkonzept des Films eben sehr interessant gewesen.
„Die Linie“ - My First Look – 7/10 Punkte.
Deutscher Kinostart: 18.05.2023
gesehen am 30.05.2023
Arthouse-Kinos Frankfurt – Kleine Harmonie – Reihe 3, Platz 9 – 15:30 Uhr
Für meinen Monatsabschluss des Monats Mai 2023 habe ich mir noch das Drama „Die Linie“ aus den Starts von vorletzter Woche auf meiner Liste gehabt und nun auch nachgeholt, weil ich da durchaus im Arthouse-Bereich auch gerne mal über den Tellerrand schaue und meine Grenzen erweitere – für ein sehr interessantes Drama, das sein Potential jedoch nicht ganz nutzen konnte.
Bei einem familiären Streit wird Margaret gegenüber ihrer Mutter Christina handgreiflich. Bei dieser Auseinandersetzung werden beide Frauen verletzt. Jedoch darf sich Margaret nunan aufgrund einer Verfügung ihrer Mutter nur noch auf bis zu 100 Meter Entfernung nähern. Trotz dieser Verfügung ist das Verlangen von Margaret sich ihrer Mutter und auch ihren Schwestern zu nähern. Hier kommt die jüngste Schwester Marion auf die Idee eine blaue Linie zu ziehen, die fortan vor allem zum Begegnungsort der Schwestern wird.
„Die Linie“ hat für mich sein Potential leider nicht ganz nutzen können. Dafür war der Film für mich etwas zu unterkühlt und distanziert. Dazu kommt, dass er am Ende vielleicht das ein oder andere zuviel wollte, womit der Fokus auf seinem Kern etwas verloren geht, weil dieser Kern doch recht interessant ist. Der Film verhandelt das Thema toxischer von einer durchaus narzistisch veranlagten Mutter geprägten Familienstrukturen und lässt hier auch das klassische Schema von Opfer-Täter-Konstellationen aufbrechen und die feine Linie dahingehend verschwimmen. Es bleibt jedoch in dieser dennoch sehr gut von Stephanie Blanchoud und Valeria Bruni Tedeschi gespielten Mutter-Tochter-Beziehung einiges unausgesprochen und auch nicht abschließend geklärt, selbst wenn sich gegen Ende und auch in einigen symbolische eingeflochtenen Liedern so etwas wie Antworten auf die Konflikte innerhalb der Familie wiederfinden lassen. Dennoch ist das Gesamtkonzept des Films eben sehr interessant gewesen.
„Die Linie“ - My First Look – 7/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "
Re: Zuletzt gesehener Film
10698Warte ... Die toxischen Familienstrukturen sind geprägt von der narzistischen Mutter, aber es gibt trotzdem keine klaren Täter-Opfer-Konstellationen? Kannst du das näher ausführen? Klingt in der Beschreibung nämlich schon, als sei die Schuld hier bei der Mama zu finden.
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Let the sheep out, kid.
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Re: Zuletzt gesehener Film
10699Zwei weitere "Perlen" des 90er Thriller Genres nachgeholt.
1.
Kopfgeld (Ransom), Ron Howard, 1996
Ich habe keine Ahnung warum ich den damals in meiner Kino Sturm und Drangzeit verpasst habe und auch bis heute nie gesehen habe.
Klassischer 90er, hier mit Gibson als Protagonist, Russo an seiner Seite, und Sinise als weiterer "Star" in der Gegnerrolle. Insgesamt ein spannender Film der viel Wert auf die Figuren legt. Wie jedoch nahezu alle Filme von Ron Howard bleibt auch dieser immer in einem gewissen Rahmen irgendwo zwischen solider Unterhaltung und hochwertiger Belanglosigkeit. Eine sich hinziehende Lösegeldübergabe hat man schon oft gesehen, und Howards Regie ringt dem Ganzen auch keine neuen Dimensionen ab.
Schwerwiegender ist, dass der eigentlich Clou des Films (Gibsons Figur wandelt das zu zahlende Lösegeld in ein Kopfgeld auf die Entführer um) zwar auf dem Papier toll klingt, aber so richtig nicht zünden will. Auch wird nicht genügend erklärt, was diesen drastischen Schritt aus Sicht des Protagonisten so zwingend macht. Der Showdown macht dann alles etwas zu absurd, wenn der Antagonist wirklich glaubt, er könne das Geld mitnehmen, bevor dann alles in einer unpassenden Schießerei endet.
Dennoch, gute Unterhaltung mit tollen Stars
1.
Kopfgeld (Ransom), Ron Howard, 1996
Ich habe keine Ahnung warum ich den damals in meiner Kino Sturm und Drangzeit verpasst habe und auch bis heute nie gesehen habe.
Klassischer 90er, hier mit Gibson als Protagonist, Russo an seiner Seite, und Sinise als weiterer "Star" in der Gegnerrolle. Insgesamt ein spannender Film der viel Wert auf die Figuren legt. Wie jedoch nahezu alle Filme von Ron Howard bleibt auch dieser immer in einem gewissen Rahmen irgendwo zwischen solider Unterhaltung und hochwertiger Belanglosigkeit. Eine sich hinziehende Lösegeldübergabe hat man schon oft gesehen, und Howards Regie ringt dem Ganzen auch keine neuen Dimensionen ab.
Schwerwiegender ist, dass der eigentlich Clou des Films (Gibsons Figur wandelt das zu zahlende Lösegeld in ein Kopfgeld auf die Entführer um) zwar auf dem Papier toll klingt, aber so richtig nicht zünden will. Auch wird nicht genügend erklärt, was diesen drastischen Schritt aus Sicht des Protagonisten so zwingend macht. Der Showdown macht dann alles etwas zu absurd, wenn der Antagonist wirklich glaubt, er könne das Geld mitnehmen, bevor dann alles in einer unpassenden Schießerei endet.
Dennoch, gute Unterhaltung mit tollen Stars
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Re: Zuletzt gesehener Film
10700Mich hat der Film als Kind traumatisiert. Okay, ich habe ihn damals im Flugzeug gesehen und es lief nun mal nichts anderes.danielcc hat geschrieben: 31. Mai 2023 10:44 Zwei weitere "Perlen" des 90er Thriller Genres nachgeholt.
1.
Kopfgeld (Ransom), Ron Howard, 1996
Ich habe keine Ahnung warum ich den damals in meiner Kino Sturm und Drangzeit verpasst habe und auch bis heute nie gesehen habe.
Klassischer 90er, hier mit Gibson als Protagonist, Russo an seiner Seite, und Sinise als weiterer "Star" in der Gegnerrolle. Insgesamt ein spannender Film der viel Wert auf die Figuren legt. Wie jedoch nahezu alle Filme von Ron Howard bleibt auch dieser immer in einem gewissen Rahmen irgendwo zwischen solider Unterhaltung und hochwertiger Belanglosigkeit. Eine sich hinziehende Lösegeldübergabe hat man schon oft gesehen, und Howards Regie ringt dem Ganzen auch keine neuen Dimensionen ab.
Schwerwiegender ist, dass der eigentlich Clue des Films (Gibsons Figur wandelt das zu zahlende Lösegeld in ein Kopfgeld auf die Entführer um) zwar auf dem Papier toll klingt, aber so richtig nicht zünden will. Auch wird nicht genügend erklärt, was diesen drastischen Schritt aus Sicht des Protagonisten so zwingend macht. Der Showdown macht dann alles etwas zu absurd, wenn der Antagonist wirklich glaubt, er könne das Geld mitnehmen, bevor dann alles in einer unpassenden Schießerei endet.
Dennoch, gute Unterhaltung mit tollen Stars
Aber so was kann man doch nicht im Flugzeug als Boardprogram zeigen. Ich war damals 7 oder so.
Auf der einen Seite regen sich die Amis über jede Kleinigkeit auf, aber so einen brutalen Film kann man im Flugzeug zeigen wo kleine Kinder (wie ich damals) anwesend sind.
"Verstehen Sie mich nicht falsch es ist nichts persönliches, es ist was rein geschäftliches."
Re: Zuletzt gesehener Film
10701Mich hat der Film eingeschläfert.
Zuerst im Kino, und dann, bei dem Versuch es im TV nachzuholen, tatsächlich noch 3 x. Und kurios genug, jedes mal bin ich kurz vor Ende mitten im Showdown wieder wach geworden. Irgendwann habe ich es dann doch mal (hurra) ganz geschafft, gelohnt hat die Mühe nicht.
Zuerst im Kino, und dann, bei dem Versuch es im TV nachzuholen, tatsächlich noch 3 x. Und kurios genug, jedes mal bin ich kurz vor Ende mitten im Showdown wieder wach geworden. Irgendwann habe ich es dann doch mal (hurra) ganz geschafft, gelohnt hat die Mühe nicht.
Re: Zuletzt gesehener Film
10702Haha, ich habe die Reaktion von Maibaum erwartet. Ich wette, dass du fast jeden "meiner" 90er Thriller so bewerten würdest. Macht aber nichts.
Der Zweite von gestern war übrigens "Extrem...mit allen Mitteln" - den fand ich richtig stark
Der Zweite von gestern war übrigens "Extrem...mit allen Mitteln" - den fand ich richtig stark
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Re: Zuletzt gesehener Film
10703Von einem Foren-Erzfeind (danielcc hat geschrieben: 31. Mai 2023 10:44 in einem gewissen Rahmen irgendwo zwischen solider Unterhaltung und hochwertiger Belanglosigkeit

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Re: Zuletzt gesehener Film
10704Ich mag sehr viele Filme von ihm aber sie haben immer so etwas dermaßen routiniertes, das ist beachtlich - positiv wie negativ.
Dabei fällt mir auch schon auf welcher 90er bei mir als nächstes dran ist: Backdraft (ich hatte absolut keine Ahnung, dass der von ihm ist)
Aber erstmal meine Kurz Review zu Extreme Measures
Dabei fällt mir auch schon auf welcher 90er bei mir als nächstes dran ist: Backdraft (ich hatte absolut keine Ahnung, dass der von ihm ist)
Aber erstmal meine Kurz Review zu Extreme Measures
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Re: Zuletzt gesehener Film
10705next...
"Extreme...mit allen Mitteln", Michael Apted, 1996
Dies ist so ein Film dessen Titel ich damals schon gehört hatte aber der dann doch seitdem völlig verloren gegangen ist, wohl auch weil er (soweit ich das sehe) wirklich nie im TV gezeigt wird. Das ist schade!
Mich hat der Film sehr positiv überrascht. Spannend, gut inszeniert, vor allem gut geschrieben, mit diversen (auch späteren Stars) gespickt - und vor allem am Ende gar nicht so klischeehaft wie man erwarten könnte (ich höre Hille und Maibaum aufschreien).
Zunächst mal bricht dieser Film insoweit aus dem 90er Thriller Rahmen aus, als das er mit dem jungen Hugh Grant einen Hauptdarsteller hat, der (für ihn typisch) durch eine sehr ironisch/sarkastische Spielweise überzeugt. Diese tut dem ansonsten sehr ernsten und teils brutalen Film sehr gut. Gut ergänzt wird er durch Sarah Jessica Parker (auch hier eine Rolle mit einem gewissen Überraschungsmoment), und einem wie immer herrlichen Gene Hackman. Gerade Hackmans Rolle verleiht dem Film eine gewisse Raffinesse, da er zwar klar der Gegenspieler ist, aber am Ende doch auch irgendwie nachvollziehbar geschrieben. So gibt es hier gar keinen "Showdown" im klassischen Sinne, denn Hackmann wird am Schluss nicht so sehr als stereotyper Bösewicht inszeniert (wird er aber leider doch, da er noch kurz vor seinem Ende "er darf hier nicht lebend raus" sagt - eine Szene die man besser geschnitten hätte).
Bemerkenswert ist auch der Score von Elfman, der mit seinen Soundfetzen dem Finale etwas Hitckcock-artiges verleiht, sowie die Tatsache, dass hier der anschließende Bond-Regisseur Michael Apted verantwortlich zeichnet.
Extreme Measures ist so ein Beispiel für Filme, bei denen im Marketing alles schief gelaufen sein muss - denn es war ein grandioser Flop an den Kinokassen
"Extreme...mit allen Mitteln", Michael Apted, 1996
Dies ist so ein Film dessen Titel ich damals schon gehört hatte aber der dann doch seitdem völlig verloren gegangen ist, wohl auch weil er (soweit ich das sehe) wirklich nie im TV gezeigt wird. Das ist schade!
Mich hat der Film sehr positiv überrascht. Spannend, gut inszeniert, vor allem gut geschrieben, mit diversen (auch späteren Stars) gespickt - und vor allem am Ende gar nicht so klischeehaft wie man erwarten könnte (ich höre Hille und Maibaum aufschreien).
Zunächst mal bricht dieser Film insoweit aus dem 90er Thriller Rahmen aus, als das er mit dem jungen Hugh Grant einen Hauptdarsteller hat, der (für ihn typisch) durch eine sehr ironisch/sarkastische Spielweise überzeugt. Diese tut dem ansonsten sehr ernsten und teils brutalen Film sehr gut. Gut ergänzt wird er durch Sarah Jessica Parker (auch hier eine Rolle mit einem gewissen Überraschungsmoment), und einem wie immer herrlichen Gene Hackman. Gerade Hackmans Rolle verleiht dem Film eine gewisse Raffinesse, da er zwar klar der Gegenspieler ist, aber am Ende doch auch irgendwie nachvollziehbar geschrieben. So gibt es hier gar keinen "Showdown" im klassischen Sinne, denn Hackmann wird am Schluss nicht so sehr als stereotyper Bösewicht inszeniert (wird er aber leider doch, da er noch kurz vor seinem Ende "er darf hier nicht lebend raus" sagt - eine Szene die man besser geschnitten hätte).
Bemerkenswert ist auch der Score von Elfman, der mit seinen Soundfetzen dem Finale etwas Hitckcock-artiges verleiht, sowie die Tatsache, dass hier der anschließende Bond-Regisseur Michael Apted verantwortlich zeichnet.
Extreme Measures ist so ein Beispiel für Filme, bei denen im Marketing alles schief gelaufen sein muss - denn es war ein grandioser Flop an den Kinokassen
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Re: Zuletzt gesehener Film
10706Hm? Hey, lass mich da raus, ich kenne die Hälfte der Filme gar nicht, die du dir anschaust.
Okay. Ich kenne eher 85 Prozent der Film gar nicht, die du dir da anschaust.

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Re: Zuletzt gesehener Film
10707Keine Ahnung, um welche geht es konkret?danielcc hat geschrieben: 31. Mai 2023 13:31 Haha, ich habe die Reaktion von Maibaum erwartet. Ich wette, dass du fast jeden "meiner" 90er Thriller so bewerten würdest. Macht aber nichts.
Den von Apted kenne ich glaube ich nicht, aber er hat ein paar ganz vernünftige Genre Filme gedreht, allerdings ohne damit groß im Gedächtnis zu bleiben, während Howard meist tatsächlich für banal gepflegte Langeweile steht.
Frost/Nixon fühlt sich dagegen tatsächlich eher wie ein Apted Film an.
Ansonsten, sag Bescheid wenn du mal etwas "Unterhaltsames" geschaut haben könntest ...
Re: Zuletzt gesehener Film
10708Gerne 
Was ich zuletzt gesehen habe...
Aus Mangel an Beweisen / Presumed Innocent (1990, Regie: Alan J. Pakula; mit Harrison Ford, Bonnie Bedelia, Greta Scacchi, Raul Julia)
Tod im Spiegel / Shattered (1991, Regie: Wolfgang Petersen; mit Tom Berenger, Bob Hoskins, Greta Scacchi)
Die Wiege der Sonne / Rising Sun (1991, Regie: Philip Kaufman; mit Sean Connery, Wesley Snipes, Tia Carrere, Harvey Keitel)
Eine Frage der Ehre (1991, Regie: Rob Reiner; mit Tom Cruise, Demi Moore, Jack Nicholson, Ke
Basic Instinct (1992, Regie: Paul Verhoeven; mit Michael Douglas, Sharon Stone, Jeanne Tripplehorn)
In the Line of Fire (1993, Regie: Wolfang Petersen; mit Client Eastwood, John Malkovich, Rene Russo)
Enthüllung / Disclosure (1994, Regie: Barry Levinson; mit Michael Douglas, Demi Moore, Donald Sutherland)
Das Netz (1995, Regie: Irvin Winkler; mit Sandra Bullock)
Copykill / Copycat (1995, Regie: Jon Amiel; mit Sigourney Weaver, Holly Hunter)
Zwielicht / Primal Fear (1996, Regie: Gregory Hoblit; mit Richard Gere, Edward Norton)
Extreme...mit allen Mitteln / Extreme Measures (1996, Regie: Michael Apted; mit Hugh Grant, Sarah Jessica Parker, Gene Hackman)
Kopfgeld / Ransom (1996, Regie: Ron Howard; mit Mel Gibson, Gary Sinise, Rene Russo)
Denn zum Küssen sind sie da / Kiss the Girls (1997, Regie: Gary Fleder; mit Morgan Freeman, Ashley Judd)
Mord im Weißen Haus / Murder at 1600 (1997, Regie: Dwight H. Little; mit Wesley Snipes, Diana Lane)
The Game (1997, Regie: David Fincher; mit Michael Douglas, Sean Penn)
Absolute Power (1997, Regie: Client Eastwood; mit Client Eastwood, Gene Hackman, Ed Harris)
Wehrlos - Die Tochter des Generals (1999, Regie: Simon West; mit John Travolta, Madeleine Stowe, James Cromwell, James Woods)
Double Jeopardy (1999, Regie: Bruce Beresford; mit Tommy Lee Jones als Co-Star)
Im Netz der Spinne / Along Came a Spider (2001, Regie: Lee Tamahori; mit Morgan Freeman)
High Crimes (2002, Regie: Carl Franklin; mit Morgan Freeman, James Caviezel)
Twisted (2004, Regie: Philip Kaufman; mit Samuel L. Jackson, Andy Garcia)
Fracture / Das Perfekte Verbrechen (2007, Regie: Gregory Hoblit; mit Anthony Hopkins, Ryan Gosling, Rosamund Pike)

Was ich zuletzt gesehen habe...
Aus Mangel an Beweisen / Presumed Innocent (1990, Regie: Alan J. Pakula; mit Harrison Ford, Bonnie Bedelia, Greta Scacchi, Raul Julia)
Tod im Spiegel / Shattered (1991, Regie: Wolfgang Petersen; mit Tom Berenger, Bob Hoskins, Greta Scacchi)
Die Wiege der Sonne / Rising Sun (1991, Regie: Philip Kaufman; mit Sean Connery, Wesley Snipes, Tia Carrere, Harvey Keitel)
Eine Frage der Ehre (1991, Regie: Rob Reiner; mit Tom Cruise, Demi Moore, Jack Nicholson, Ke
Basic Instinct (1992, Regie: Paul Verhoeven; mit Michael Douglas, Sharon Stone, Jeanne Tripplehorn)
In the Line of Fire (1993, Regie: Wolfang Petersen; mit Client Eastwood, John Malkovich, Rene Russo)
Enthüllung / Disclosure (1994, Regie: Barry Levinson; mit Michael Douglas, Demi Moore, Donald Sutherland)
Das Netz (1995, Regie: Irvin Winkler; mit Sandra Bullock)
Copykill / Copycat (1995, Regie: Jon Amiel; mit Sigourney Weaver, Holly Hunter)
Zwielicht / Primal Fear (1996, Regie: Gregory Hoblit; mit Richard Gere, Edward Norton)
Extreme...mit allen Mitteln / Extreme Measures (1996, Regie: Michael Apted; mit Hugh Grant, Sarah Jessica Parker, Gene Hackman)
Kopfgeld / Ransom (1996, Regie: Ron Howard; mit Mel Gibson, Gary Sinise, Rene Russo)
Denn zum Küssen sind sie da / Kiss the Girls (1997, Regie: Gary Fleder; mit Morgan Freeman, Ashley Judd)
Mord im Weißen Haus / Murder at 1600 (1997, Regie: Dwight H. Little; mit Wesley Snipes, Diana Lane)
The Game (1997, Regie: David Fincher; mit Michael Douglas, Sean Penn)
Absolute Power (1997, Regie: Client Eastwood; mit Client Eastwood, Gene Hackman, Ed Harris)
Wehrlos - Die Tochter des Generals (1999, Regie: Simon West; mit John Travolta, Madeleine Stowe, James Cromwell, James Woods)
Double Jeopardy (1999, Regie: Bruce Beresford; mit Tommy Lee Jones als Co-Star)
Im Netz der Spinne / Along Came a Spider (2001, Regie: Lee Tamahori; mit Morgan Freeman)
High Crimes (2002, Regie: Carl Franklin; mit Morgan Freeman, James Caviezel)
Twisted (2004, Regie: Philip Kaufman; mit Samuel L. Jackson, Andy Garcia)
Fracture / Das Perfekte Verbrechen (2007, Regie: Gregory Hoblit; mit Anthony Hopkins, Ryan Gosling, Rosamund Pike)
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Re: Zuletzt gesehener Film
10709iHaveCNit: Medusa Deluxe (2023) – Thomas Hardiman – Mubi
Deutscher Kinostart: 08.06.2023
gesehen am 31.05.2023 in OmU Spotlight-Sneak
Arthouse-Kinos Frankfurt – Große Harmonie – Reihe 4, Platz 9 – 21:00 Uhr
Wieder einmal hat mich die Sneak meines Vertrauens überraschen können, denn Thomas Hardimans „Medusa Deluxe“, der in einer Woche in die Kinos kommt, war nicht in meinem Fokus. Und doch hat der Film bei mir vor allem mit seiner Inszenierung punkten können und einen interessanten Blick in das Milieu von Hairstylisten geliefert.
Bei einem Wettbewerb unter Hairstylisten in Großbritannien kommt es zu einem abscheulichen Mord. Mosca, einer der Stylisten wird tot und skalpiert aufgefunden. Inmitten des Aufruhrs und gleichermaßen laufenden Ermittlungen und laufendem Wettbewerb versuchen Weggefährten, Partner, Kollegen und Konkurrenten nicht nur mit dieser Situation umzugehen, sondern auch die Beweggründe zu verstehen und wer zu einer solch abscheulichen Tat fähig sein könnte.
„Medusa Deluxe“ ist so einer der Filme, die einen gewissen Sweet Spot von mir bedienen. One-Takes bzw. Plansequenzen, Kamerafahrten ohne erkennbaren, beziehungsweise sehr clever eingebundenen Schnitt gefallen mir sehr gut und hier im Film liefert Robbie Ryan an der Kamera einen sehr dynamischen Flow, der den Film eben auch mit seiner Musik sehr dynamisch macht. Die Vorbereitung und letztendliche Ausführung dahingehend ist unfassbar aufwendig und diesen Aufwand schätze ich sehr, wenn es so gut rüberkommt wie bei „Medusa Deluxe“. Darüberhinaus ist auch in Ansätzen das Hairdesign im Film großartig – wie soll es auch anders sein in einem Film über Hairstylisten. Man erfährt viel über das Milieu, die Menschen, die Verhältnisse untereinander und auch wenn im Slang gehaltene Banalitäten dem Ganzen etwas den Fokus nehmen, so ist dieser Ansatz bei einem Whodunit-Thriller doch sehr interessant.
„Medusa Deluxe“ - My First Look – 8/10 Punkte.
Deutscher Kinostart: 08.06.2023
gesehen am 31.05.2023 in OmU Spotlight-Sneak
Arthouse-Kinos Frankfurt – Große Harmonie – Reihe 4, Platz 9 – 21:00 Uhr
Wieder einmal hat mich die Sneak meines Vertrauens überraschen können, denn Thomas Hardimans „Medusa Deluxe“, der in einer Woche in die Kinos kommt, war nicht in meinem Fokus. Und doch hat der Film bei mir vor allem mit seiner Inszenierung punkten können und einen interessanten Blick in das Milieu von Hairstylisten geliefert.
Bei einem Wettbewerb unter Hairstylisten in Großbritannien kommt es zu einem abscheulichen Mord. Mosca, einer der Stylisten wird tot und skalpiert aufgefunden. Inmitten des Aufruhrs und gleichermaßen laufenden Ermittlungen und laufendem Wettbewerb versuchen Weggefährten, Partner, Kollegen und Konkurrenten nicht nur mit dieser Situation umzugehen, sondern auch die Beweggründe zu verstehen und wer zu einer solch abscheulichen Tat fähig sein könnte.
„Medusa Deluxe“ ist so einer der Filme, die einen gewissen Sweet Spot von mir bedienen. One-Takes bzw. Plansequenzen, Kamerafahrten ohne erkennbaren, beziehungsweise sehr clever eingebundenen Schnitt gefallen mir sehr gut und hier im Film liefert Robbie Ryan an der Kamera einen sehr dynamischen Flow, der den Film eben auch mit seiner Musik sehr dynamisch macht. Die Vorbereitung und letztendliche Ausführung dahingehend ist unfassbar aufwendig und diesen Aufwand schätze ich sehr, wenn es so gut rüberkommt wie bei „Medusa Deluxe“. Darüberhinaus ist auch in Ansätzen das Hairdesign im Film großartig – wie soll es auch anders sein in einem Film über Hairstylisten. Man erfährt viel über das Milieu, die Menschen, die Verhältnisse untereinander und auch wenn im Slang gehaltene Banalitäten dem Ganzen etwas den Fokus nehmen, so ist dieser Ansatz bei einem Whodunit-Thriller doch sehr interessant.
„Medusa Deluxe“ - My First Look – 8/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "
Re: Zuletzt gesehener Film
10710Dass Howard in erster Linie für leicht konsumierbare Unterhaltung auf gutem Niveau steht ist sicherlich so, allerdings finden sich innerhalb seines Werks auch abseits des vorzüglichen Frost/Nixon einige sehr gute Filme von Belang. Eigentlich sollten wir hier mal nen Howard-Komplett-Marathon machen, um dem auf den Grund zu gehen. (auch wenn das bedeuten würde, dass ich mir den visuell hässlichsten Film aller Zeiten noch mal anschauen müssteCasino Hille hat geschrieben: 31. Mai 2023 13:48Besser wurde die Karriere von Ron Howard noch nicht beschrieben! Ich liebe zwar seinen "Frost / Nixon", der ist wirklich exzellent, aber abseits dessen triffst du seine Filmografie damit ziemlich genau.danielcc hat geschrieben: 31. Mai 2023 10:44 in einem gewissen Rahmen irgendwo zwischen solider Unterhaltung und hochwertiger Belanglosigkeit


"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"