Eine verspätete Ergänzung zu "True Lies" noch: Der Soundtrack von Brad Fiedel ist komplett daneben. Seine stark elektronisch geprägten Arbeiten für die beiden "Terminator"-Filme mögen gut gepasst haben, aber bei "True Lies" findet er nie die passende musikalische Untermalung zum jeweiligen Ton der Szenen. Die großartige Shirley Walker war wohl unterstützend an der Musik beteiligt, aber das macht es dann eher schlimmer als besser, weil da so ein musikalischer Stil-Mischmasch bei rausgekommen ist … wahrlich unangenehm. Zum Glück hat Cameron bei "Titanic" auf James Horner zurückgegriffen.
A propos James Horner: Gestern spät abends nach einer viel zu langen Pressevorführung habe ich noch "Red Heat" in meinen Player geschoben und war überrascht, wie gut mir der gefallen hat. Ich hätte den eigentlich eher in der Ecke "knallharter 80s Trash" à la "Der City Hai" oder "Phantom Kommando" (wenngleich der sehr spaßiger 80s Trash ist) vermutet, aber da habe ich Walter Hill Unrecht getan. Zugegeben: Originell ist sein Buddy-Cop-Film wirklich absolut nullkommagarnicht, und Hill verschleiert mehr schlecht als recht, dass er in leicht anderer Konstellation seinen "Nur 48 Stunden" einfach nochmal gedreht hat. An diesen Überklassiker kommt "Red Heat" nicht heran, aber das Duo Arnold Schwarzenegger und James Belushi harmoniert hervorragend, die Sprüche sind teilweise auf lustige Weise super bescheuert ("Kokainum" – Alter Falter

), die Action ist vor allem gegen Ende schön knackig, die Western-Anleihen sind Hill-typisch natürlich wann immer möglich implementiert und der Soundtrack vom oben erwähnten James Horner treibt viele Szenen schön voran. Der Plot selbst sowie die Handlungsentwicklung sind vergleichsweise generisch, aber bilden eh nur den Aufhänger, um "Lethal Weapon" à la Glasnost zu veranstalten. Hat Spaß gemacht.