Re: James Bond: Moonraker und der Mandela Effekt

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Ist ja faszinierend!!!
Mir sind im meinem Leben einige dieser Phänomene untergekommen. Ich verteile jeden Monat 750 Zeitungen in der Apotheke. KEIN Kunde fragt nach der "Umschau"- ALLE fragen nach der "Rundschau"!!! Ich glaube, sie würden auf die Bibel schwören, dass es "Rundschau" heißt! Wir haben eine Kundenkarte... aber alle bestehen darauf, dass wir ihre Daten auf ihr "Konto buchen" sollen. Niemand will Rezepte einlösen....alle wollen "das Rezept abholen".
Wenn sowas eine oder wenige Personen betrifft, wäre das ja ok. Aber wenn 90% der Kunden diese Formulierungen benutzen? Alles sehr seltsam.
Ich habe StaWars im Fernsehen gesehen und hab auf das berühmte "Luke, I am your father!" gewartet. Ich war bass erstaunt, dass der schwarze Blechmann dann sagte "No, I am your father" sagt. seit dem habe ich mich mit der Korrektur so oft unbeliebt gemacht, dass ich es irgendwann gelassen habe.

Allerdings durfte ich tatsächlich mal den Beginn eines solchen Effekts beiwohnen: Vor meinem Abitur (ewig her...) hatte der Deutsch-Kurs tiefmelancholische Gedichte des Poeten Georg Trakel durchgenommen. Der hatte sich ne Kugel durch den Kopf geschossen. Während der Abiturprüfung fabulierten 7 von 8 Prüflingen eifrig über KAFKAS Selbstmord...- der war (nach Grippe-Erkrankung!) aber schließlich an Lungentuberkulose verstorben. 7 ziemlich entsetzte Gesichter um mich herum: ob ich sicher sei...?

Re: James Bond: Moonraker und der Mandela Effekt

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OK, etwas am Thema vorbei aber mir ist da auch etwas aufgefallen. Vielleicht ist das aber auch jedem klar nur...

Vor ca. 20 Jahren begannen alle auf einmal bei Parties von "Abriss" zu reden. Noch heute wird das ja oft genutzt.
Mir ist dann irgendwie klargeworden, dass das wohl von den "Après Ski" Parties kommt. Da fingen damals die Mitschüler alle an von "Abriss-Ski Parties" zu reden und darauf wurde dann wohl einfach nur noch der Gebrauch von Abriss/Abreißen...
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: James Bond: Moonraker und der Mandela Effekt

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Jaybee hat geschrieben: 8. Oktober 2020 19:59 seit dem habe ich mich mit der Korrektur so oft unbeliebt gemacht, dass ich es irgendwann gelassen habe.
Das ist wahrscheinlich auch Teil des Problems: Wenn andere nicht widersprechen, fühlt man sich umso bestätigter in der eigenen Meinung.
Wenn man dann irgendwann rausfindet, dass man die ganze Zeit das falsche im Kopf hatte, ist das ja umso seltsamer, weil nie jemand was dagegen gesagt hat... :D
Nicht überall wo 00 draufsteht, ist auch James Bond drin!

Re: James Bond: Moonraker und der Mandela Effekt

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SandyBondgirl hat geschrieben: 18. Oktober 2020 16:30 Das ist wahrscheinlich auch Teil des Problems: Wenn andere nicht widersprechen, fühlt man sich umso bestätigter in der eigenen Meinung.
Wenn man dann irgendwann rausfindet, dass man die ganze Zeit das falsche im Kopf hatte, ist das ja umso seltsamer, weil nie jemand was dagegen gesagt hat... :D
:D Genau. Erinnert an „des Kaisers neue Kleider“!

Re: James Bond: Moonraker und der Mandela Effekt

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Jaybee hat geschrieben: 18. Oktober 2020 17:13
SandyBondgirl hat geschrieben: 18. Oktober 2020 16:30 Das ist wahrscheinlich auch Teil des Problems: Wenn andere nicht widersprechen, fühlt man sich umso bestätigter in der eigenen Meinung.
Wenn man dann irgendwann rausfindet, dass man die ganze Zeit das falsche im Kopf hatte, ist das ja umso seltsamer, weil nie jemand was dagegen gesagt hat... :D
:D Genau. Erinnert an „des Kaisers neue Kleider“!
Psychologie ist schon interessant. Und kann halt ganz schöne Streiche spielen :D
Nicht überall wo 00 draufsteht, ist auch James Bond drin!

Re: James Bond: Moonraker und der Mandela Effekt

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danielcc hat geschrieben: 16. Oktober 2020 14:01 OK, etwas am Thema vorbei aber mir ist da auch etwas aufgefallen. Vielleicht ist das aber auch jedem klar nur...

Vor ca. 20 Jahren begannen alle auf einmal bei Parties von "Abriss" zu reden. Noch heute wird das ja oft genutzt.
Mir ist dann irgendwie klargeworden, dass das wohl von den "Après Ski" Parties kommt. Da fingen damals die Mitschüler alle an von "Abriss-Ski Parties" zu reden und darauf wurde dann wohl einfach nur noch der Gebrauch von Abriss/Abreißen...
Also Abrissparties kenne ich als Parties die um/während eines Auszuges und der einhergehenden Renovierung passiert.
Möbel werden aus der alten Wohnung gebracht, alte Tapeten abgerissen... und dabei wird gebechert.
Das das etwas mit "Après Ski" zu tun hat, höre ich jetzt zum ersten Mal.
Zumindest vom hören her, ist das aber schon nah dran. ;)
www.ewiggestern.de (der Retro-Podcast)

Re: James Bond: Moonraker und der Mandela Effekt

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Jaybee hat geschrieben: 8. Oktober 2020 19:59 Ist ja faszinierend!!!
Mir sind im meinem Leben einige dieser Phänomene untergekommen. Ich verteile jeden Monat 750 Zeitungen in der Apotheke. KEIN Kunde fragt nach der "Umschau"- ALLE fragen nach der "Rundschau"!!! Ich glaube, sie würden auf die Bibel schwören, dass es "Rundschau" heißt! Wir haben eine Kundenkarte... aber alle bestehen darauf, dass wir ihre Daten auf ihr "Konto buchen" sollen. Niemand will Rezepte einlösen....alle wollen "das Rezept abholen".
Apotheken-Rundschau? Noch nie gehört. Apotheken-Umschau kenne ich hingegen.
SandyBondgirl hat geschrieben: 18. Oktober 2020 16:30 Das ist wahrscheinlich auch Teil des Problems: Wenn andere nicht widersprechen, fühlt man sich umso bestätigter in der eigenen Meinung.
Wenn man dann irgendwann rausfindet, dass man die ganze Zeit das falsche im Kopf hatte, ist das ja umso seltsamer, weil nie jemand was dagegen gesagt hat... :D
So ging es mir auch, als hier mal jemand damit um die Ecke kam, dass M Bond nicht als "slimy bugger" bezeichnet hat. Inzwischen habe ich es begriffen. :)

Hättet ihr mir das nicht mal früher sagen können? :wink:
Zuletzt geändert von Henrik am 4. Juli 2022 08:15, insgesamt 1-mal geändert.

Re: James Bond: Moonraker und der Mandela Effekt

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Die angesprochene Star Wars-Szene finde ich noch mal deutlich heftiger, da sie bekannter sein dürfte.

Ich dürfte den Spruch jedenfalls schon gekannt haben, bevor ich auch nur einen der (damals vermutlich 6) Star-Wars-Filme kannte. Bei MR war das nicht so, von Dolly aus MR und der (angeblichen) Zahnspange hatte ich vorher noch nie gehört. Jedenfalls dürfte das verfälschte Star-Wars-Zitat deutlich bekannter sein. Da brauchte ich deutlich länger, um das in meinen Kopf zu bekommen. Bei meiner letzten MR-Sichtung musste ich zwar bei der Dolly-Szene sofort an diese Diskussion denken, mir war aber sofort bei Dollys Erscheinen klar, dass sie keine Zahnspange hat.

Anders gesagt: Würde ich jemand auf der Straße bezüglich der Skywalker-Szene ansprechen, würde ich das Zitat wohl spontan nicht richtig wiedergeben. Bezüglich MR dürfte ich es inzwischen verstanden haben :)

Im Übrigen warte ich immer noch auf den Beweis des Kollegen Raker...

Re: James Bond: Moonraker und der Mandela Effekt

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Casino Hille hat geschrieben: "No, I am your father" ist aber schon immer DAS Paradebeispiel für den Mandela Effekt in der Filmgeschichte, lieber Samedi. Einfach googlen.
Hier muss ich jetzt aber mal nachhaken.

Das verfälschte Zitat ("Luke, i am your father") kannte ich schon lange vor dem Film, das hat ständig jemand auf dem Pausenhof usw. ausgesprochen. Das hat aber nichts damit zu tun, dass ich mich an irgendetwas falsch erinnert hätte. Wie auch? Ich den Film noch nie gesehen.

In MR ist das anders. Das Dolly angeblich eine Zahnspangen haben soll, hatte ich noch nie zuvor gehört (ich hatte noch nicht einmal von Dolly oder auch nur Drax, selbst vom eigentlich bekannten Beißer gehört). Ich hatte nicht einmal eine Ahnung, wovon der Film nun genau handelt (gut, dass der Film irgendwie mit Weltraum zu tun hat, konnte ich mir aufgrund des Titels schon denken).

Hättest du mich vor meiner Erstsichtung von MR auf Dollys Zahnspange angesprochen, hätte ich keine Ahnung gehabt, wovon du spricht. Das (falsche) Zitat hätte ich dir hingegen auch schon sagen könne, bevor ich den Film kannte.

Das ist beides eine andere Situation, dann ist das doch nicht der Mandela-Effekt, oder'? Wie schon oben angemerkt, die Star Wars-Szene dürften wohl die meisten bereits falsch kennen, bevor sie auch nur eine Szene aus dem Film kennen, und ich denke auch, die meisten, denen ich das Zitat ("Luke, i am your father") vortragen, dürften das kennen, während nur ein Bruchteil von denen tatsächlich den Film kennt. Wenn ich jemanden auf die MR-Szene anspreche, dürften die meisten keine Ahnung haben, wovon ich rede.

Um das mit Star Wars ganz simpel auszudrücken: "Ich habe bisher noch keinen einzigen Star Wars-Film oder auch nur eine einzige Szene gesehen. Trotzdem bin ich mir sicher, dass er 'Luke, i am your father' sagt. Erzählt ja ständig jeder." Ein Mandela-Effekt?

Der Witz an der Sache ist es doch, dass sich viele Personen unabhängig voneinander falsch an etwas erinnern. Aber das ist doch gar nicht der Fall, wenn ich einfach nur das nachplappere, was alle anderen sagen.

Ich habe das Gefühl, du hast gar nicht verstanden, was Samedi eigentlich meint.

Hier steht es:
https://www.sueddeutsche.de/stil/dem-ge ... -1.2782935

"Ich habe die ,Star Wars'-Filme ein Dutzend Mal gesehen, Darth Vader hat ,Luke, ich bin dein Vater' gesagt".

So weit ist alles klar. Alternativ: "Ich habe noch keinen einzigen Star Wars-Film gesehen und die spezifische Szene sowieso nicht, aber weiss trotzdem, dass er ,Luke, ich bin dein Vater' gesagt hat." Ist das ein Mandela-Effekt?


Wie die allerdings alle auf die angeblich 52 US-Bundesstaaten kommen, ist mir ein Rätsel. 50, das ist doch völlig klar. Das ist doch eine einprägsame Zahl, wie kann man da durcheinanderkommen? Von angeblich 52 Bundesstaaten habe ich noch nie gehört. Wenn es 43 wären und da jemand durcheinanderkommt, wäre das ja noch plausibel. Liegt wohl daran, dass Alaska und Hawaii etwas vom Rest der US entfernt sind.



Noch ein Beispiel, was ich gerade gefunden habe:


Wobei ich allerdings dachte, es waren fünf Leute beim Kennedy-Attentat, aber damit bin ich wohl der einzige. Kennedy mit seiner Frau, der Senator mit seiner Frau und natürlich der Fahrer als fünfte Person. Von den anderen vier wird wohl kaum jemand selbst den Wagen gesteuert haben.



Noch ein Beispiel:

https://www.esquire.de/life/unbewusst-l ... ela-effekt

Wobei ich mich hier auch frage, ob man das tatsächlich als Mendela-Effekt bezeichnen kann, wenn der Song zwar eigentlich mit "We are the Champions" endet, aber Freddie später tatsächlich "of the World" mitgesungen hat. Ich hätte früher wohl auch gesagt, dass der Song mit "of the World" endet, allerdings kann es auch gut sein, dass ich tatsächlich nur die 'neure' Version kannte. Es ist ja nicht so, dass der Song in keiner Version so endet. Es gibt quasi zwei Verschiedene Versionen des Songs. Ein Mandela-Effekt ist es wohl nur bezüglich der Fans, die damit angefangen haben.

Das erste Mal bewusst aufgefallen ist mir das bei diesem Video.



Und hier singt er es dann tatsächlich mit.

Re: James Bond: Moonraker und der Mandela Effekt

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Ich habe kürzlich das erste mal davon gelesen, dass Dolly angeblich keine Zahnspange trägt und dachte erst, da will mich jemand verarschen. Natürlich trägt sie eine Zahnspange, das war mir völlig klar. Anschließend habe ich mir die Szene angeschaut und war doch ehrlich überrascht, sie trägt tatsächlich keine Zahnspange. Aber gut zu wissen, dass ich nicht der einzige bin.

Re: James Bond: Moonraker und der Mandela Effekt

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Interessant finde ich die Aussage " It is also possible that perhaps your memory is mixing up Moonraker with this advert Richard Kiel made for Sampo Mini Visa credit cards, in which the girl behind the desk smiles and has braces."

Das erweckt den Eindruck, der Verfasser geh davon aus, der Mythos um Dollys Zahnspange und die falsche Erinnerung sei durch eben diesen Spot entstanden. Ich habe den Spot schon mal gesehen und dachte, das sei anders herum: Man hat der Verkäuferin eine Zahnspange gegeben und damit an den Mythos bezüglich MR angespielt.

Von wann ist der Kreditkarten-Werbespot eigentlich?