Re: Daniel Craigs Nachfolger

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Aber der Punkt ist, wenn ich das richtig verstehe, könnte jetzt jeder Bond ähnliche Film, der mit welchem Budget und in welchem Land auch immer gedreht wird, einfach seinen Protagonisten James Bond nennen.

Ein Beispiel aus den 60ern waren die damaligen Django Filme.
Da wurde nach dem Erfolg des Originals eine ganze Welle von Filmen hinterher gedreht, und in Deutschland wurden noch mehr Filme einfach in Django umsynchronisiert. Denn der Original Django war zwar ein sehr spezieller Film, der auch eine ganze Reihe von Django-Trademarks etablierte, aber letztendlich war Django rein rechtlich nur ein Name wie Jim oder Joe, und niemanden konnte verboten werden seinen Helden Django zu nennen. Aber es war halt auch ein sehr ungewöhnlicher und auffallender Name, der von den Zuschauern mit etwas bestimmten verbunden wurde, und die Welle rollte. Der mit Django zum Star gewordene Frano Nero drehte (zunächst) keinen weiteren Django, aber in Deutschland wurden 3 weitere seiner Filme schwupps in Django umbenannt.

Re: Daniel Craigs Nachfolger

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danielcc hat geschrieben: 11. Januar 2023 15:32 Das wäre aber eine richtig öde Veranstaltung. Die Roman sind so bierernst, teils lahm. außerdem habe die viel zu wenig Dialog weil so viel durch Bonds inneren Monolog geschildert wird. Ergo, sie müssten eigentlich völlig neu geschrieben werden.
Wirklich lahm fand ich Casino Royale und die ersten 30-40 Seiten von Moonraker. Wie Fleming die Kartenspiele beschrieben hat ist für jemanden, der persönlich nichts mit solchen Spielen anfangen kann, echt harte Kost.
Der innere Monolog ist nicht das Hindernis. Man könnte es ja so gestalten, dass Bond aus dem Off spricht. Wird zwar selten bei Filmen und Serien gemacht, kann aber gut funktionieren.
danielcc hat geschrieben: 11. Januar 2023 15:32 Dann kommt hinzu, dass sie eigentlich nur davon Leben, dass die Reiseerfahrungen berichtet werden (ergo: sehr hohes Budget für Dreharbeiten überall auf der Welt).
Serien wie Mandalorian haben gezeigt, dass man auch ohne Locations und große Sets und nur mit einer LED-Wand eine gute Atmosphäre schaffen kann. Daher denke ich nicht, dass für Reisen zu Locations hohe Kosten anfallen würden. Es gäbe unter Umständen für die kleine Crew, die vor Ort paar Establishing Shots aufnimmt Mehrkosten. Aber das hält sich ja auch in Grenzen.
vodkamartini hat geschrieben: 11. Januar 2023 16:00 Daran glaube ich auch nicht. Bei aller Verehrung für unseren guten Ian, aber die Romane sind schon etwas länger etwas altbacken. Das würde sich keiner anschauen. Schon die Filme der 60er Jahre gingen teilweise weit weg von der Vorlage, bei Moore dann ganz zu schweigen….
Die ersten 9 Filme sind aus heutiger Sicht auch nicht mehr 100%ig zeitgemäß. Die sind Kinder ihrer Zeit. Auch die Romane. Wenn man an der ein oder anderen kleinen Schraube dreht, könnte man sicher ne gute Serie draus formen. Ich habe die Romane (bis auf TSWLM, TMWTGG und OP) gelesen, aber das ist schon eine Weile her. Ich meine mich dennoch zu erinnern, dass DN, FRWL, GF, TB, OHMSS und LALD schon recht nah an den Romanen sind. Ein Goldfinger hat’s im Roman nur bis zum Eingang von Fort Knox geschafft und Dr. No wurde von Bond mit Vogelmist überschüttet und ist daraufhin gestorben, aber das sind ja nur recht kleine filmische Freiheiten.
GoldenProjectile hat geschrieben: 11. Januar 2023 16:20 Flemings Romane könnte man schon sehr gut und vor allem abwechslungsreich in TV-Mehrteilern verfilmen, vom kleinräumigen Detektivthriller MR bis zur mystischen Horroratmosphäre von YOLT. Fände ich ein spannendes Unterfangen.
Ja, die mögliche Bandbreite wäre schon groß und würde jeder Staffel ihren eigenen Vibe verpassen. Das könnte wirklich recht gut funktionieren.
Aber auch wie du geschrieben hast, wäre es auf der anderen Seite für Bond-Gelegenheitsgucker schon irreführend bspw. die Szene aus FYEO, in der Kristatos Bond ertränken möchte und am Boot angebunden hinterher zieht, auf einmal in der Staffel LALD zu sehen.
Fürs Marketing wärs aber ganz gut damit zu werben, als erster die Bond-Romane genauso umzusetzen, wie sie geschrieben wurden. Dann wäre dieser negative Aspekt auch definitiv weniger ausschlaggebend.
"Are you looking for shells?"
"No, I'm just looking."

Re: Daniel Craigs Nachfolger

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danielcc hat geschrieben: 11. Januar 2023 16:39 Kein Mensch wird eine Serie produzieren bei dem die einzige Zielgruppe in ein paar Tausend Hardcore BOndfans besteht…
Vorerst wird’s für Bond-Fans gemacht. Aber es würden auch viele anschauen, die ab und zu Bond-Filme gucken. Wenn’s dann gut gemacht ist und die Mund-zu-Mund-Propaganda einsetzt könnte es auch Leute überzeugen, die bisher nichts mit den Filmen anfangen können.
"Are you looking for shells?"
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Re: Daniel Craigs Nachfolger

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Samedi hat geschrieben: 11. Januar 2023 16:56
Patrice hat geschrieben: 11. Januar 2023 16:52 Wirklich lahm fand ich Casino Royale und die ersten 30-40 Seiten von Moonraker.
CR ist für mich sogar der beste Fleming-Roman.
Sobalds vom Pokertisch weggeht ist er auch gut. Nur besteht gefühlt 3/4 des Buchs aus der Beschreibung des Spiels…
Ich fand’s dadurch recht schnell ermüdend und die letzten Kapitel konnten das dann nicht mehr aufholen.

Mir hat MR sehr gut gefallen, weils ganz anders ist als der Film und bisher auch nicht in den Filmen umgesetzt wurde. DAF und Dr. No haben mir damals auch gefallen. Aber ums genau zu beurteilen müsste ich die Romane nochmal lesen. Ist mittlerweile gut 10 Jahre her.
"Are you looking for shells?"
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Re: Daniel Craigs Nachfolger

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Ich kann euch mit absoluter Sicherheit prognostizieren, dass es Produktionen geben wird, die auf Flemings Werken basieren in Zukunft. Natürlich fehlen dann alle EON Merkmale, aber dafür kennt den Namen James Bond jeder, da brauchst du keine große Werbung. Wieso sollte ein TV-Film, eine Serie, die nur eine bestimmten Aspekt des Charakters beleuchtet, nicht funktionieren, wenn sie gut gemacht ist? Das muss auch keine Millionen kosten, kein Actionfilm werden, wie die bekannten Bond-Filme, da gäbe es unzählige Möglichkeiten, wie man so etwas machen könnte. Da würde ein Streaming-Dienst Konkurrent zu Amazon schon aufspringen.
Bond... JamesBond.de

Re: Daniel Craigs Nachfolger

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GoldenProjectile hat geschrieben: 11. Januar 2023 16:20 Flemings Romane könnte man schon sehr gut und vor allem abwechslungsreich in TV-Mehrteilern verfilmen, vom kleinräumigen Detektivthriller MR bis zur mystischen Horroratmosphäre von YOLT. Fände ich ein spannendes Unterfangen. Ein grösseres Problem sehe ich eher an den Stellen, an denen die EON-Filme mal nicht von den Romanen abweichen oder gar nix mehr mit ihnen zu tun haben. TB und OHMSS kämen praktisch Remakes der 1960er-Filme gleich, DN und GF wären auch recht nahe dran. In anderen sind es zumindest Szenen oder Elemente, wie die LALD-Szenen die in FYEO und LTK verfilmt wurden. Für den Normalzuschauer der aber dennoch mit Bond vertraut ist würde das stellenweise ziemlich stark zwischen absolut unbekanntem und ziemlich vertrautem hin- und herwechseln.
Die einzig wahre Wahrheit diesbezüglich.
❤️☮️🧘🏻‍♂️

Re: Daniel Craigs Nachfolger

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Eh schon länger bekannt, aber in Japan wird noch dieses Jahr eine Casino Royale Adaption auf die Bühne gebracht, in der James Bond (und der Rest der Besetzung) weiblich ist (es ist eine Theatergruppe, die nur aus Frauen besteht).

Warum? einfach weil man's kann.
Bond... JamesBond.de