Was an TFC noch am Meisten Spaß macht, das ist der absolut großartige Gene Hackman.
Und was Eastwood betrifft, so ist DH 1 neben Coogan's Bluff der Film in dem er seine limitierte Schauspielerei zum Trotz charismatisch am besten rüber kommt. Und ein wichtiger Unterschied zum doch etwas primitiven Machismo Connerys in den Bond Filmen, kann man DH auch als eine sehr zwiespältige Person interpretieren. Siegel macht da beides, er verherrlicht ihn, aber er kritisiert ihn auch. Das fehlt bei Bond komplett.
Re: Der Horrorfilm Megathread
32Die Exorzisten-Filme sind meine Lieblings-Horrorfilm-Reihe, wobei Friedkins Original natürlich genauso rausragt wie Spielbergs Haifisch in der dazugehörigen Reihe. Ein Exorzisten-Marathon wär eigentlich auch mal angebracht. Es gäbe so viel zu den ersten vier Filmen zu sagen und eigentlich ja auch zu Harlins Teil 5, wobei da natürlich eher, was man alles besser nicht machen sollte.
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Re: Der Horrorfilm Megathread
33Zum Exorzisten: Bei einem Marathon wäre ich sofort dabei, zumal der ja von der Masse auch sehr überschaubar ist. Von deiner großen Faszination für die Reihe, Anatol, wusste ich noch gar nichts, klingt aber verlockend, da in den Austausch zu gehen.
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Re: Der Horrorfilm Megathread
34Casino Hille hat geschrieben: 7. November 2022 11:52 Zum Exorzisten: Bei einem Marathon wäre ich sofort dabei, zumal der ja von der Masse auch sehr überschaubar ist.
Ich werde die turnusmäßig eh im Dezember wieder schauen (genau die richtige Jahreszeit für wohligen Grusel - zumindest wenn wir da nicht grad 15 Grad+ haben), wir können wenn du Lust drauf hast da ja gerne ein bisschen Review-Pingpong machen.
Man darf ja auch nicht alle Geheimnisse rauslassen! Aber tatsächlich ist meine Exorzisten-Begeisterung im Laufe der Jahre erst so langsam gewachsen. Früher hatte ich mit den Sequels durchaus so meine Probleme, mittlerweile schätze ich sie (zumindest 2-4) aber vor allem auch deswegen, weil hier jeweils ein komplett anderer stilistischer Ansatz gewählt wurde. Das findet man in dieser Form glaube ich in keiner anderen Filmserie. Sogar Harlins Teil 5 hat stilistisch ja nur bedingt was mit dem Original zu tun (obwohl er sicherlich der konventionellste Teil ist und am ehesten so, wie man es gemeinhin von einem Sequel erwarten würde).Casino Hille hat geschrieben: 7. November 2022 11:52 Von deiner großen Faszination für die Reihe, Anatol, wusste ich noch gar nichts, klingt aber verlockend, da in den Austausch zu gehen.
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Re: Der Horrorfilm Megathread
35Ich hatte irgendwie nur drei Teile beim "Exorzist" im Kopf, diese Prequel-Filme habe ich nie gesehen.AnatolGogol hat geschrieben: 7. November 2022 12:44 Sogar Harlins Teil 5 hat stilistisch ja nur bedingt was mit dem Original zu tun (obwohl er sicherlich der konventionellste Teil ist und am ehesten so, wie man es gemeinhin von einem Sequel erwarten würde).
Teil 3 hat ja einen der besten Jumpscares aller Zeiten an Bord, allein deshalb ist der ein Highlight für sich.
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Re: Der Horrorfilm Megathread
36Ich mag Teil 2, weil da viele hübsche visionäre Szenen drin sind, die mich auch heute noch (trotz veralteter Tricktechnik) faszinieren. Da ist auch noch am ehesten der John Boorman Stil zu erkennen. Das Ende allerdings wirkte und wirkt auf mich immer etwas lächerlich. 7/10
Friedkins Original fand ich immer nur so halb interessant, ebenfalls ein für mich etwas veralteter Film, von dem ich immer etwas mehr erwartet hatte. 6/10
Mein Erstkontakt war übrigens die Mad Parodie unter dem Titel Der Hexenmist.
Friedkins Original fand ich immer nur so halb interessant, ebenfalls ein für mich etwas veralteter Film, von dem ich immer etwas mehr erwartet hatte. 6/10
Mein Erstkontakt war übrigens die Mad Parodie unter dem Titel Der Hexenmist.
Re: Der Horrorfilm Megathread
37Die Prequels lohnen sich schon deshalb, weil sie ein einmaliges filmisches Experiment darstellen, da praktisch der gleiche Film von zwei komplett unterschiedlichen Filmemachern (Paul Schrader & Renny Harlin) auf komplett unterschiedliche Art und Weise hintereinander gedreht wurde. Trotz einer weitgehenden inhaltlichen Deckungsgleichheit sind die Unterschiede enorm. Darüberhinaus finde ich auch die Entstehungsgeschichte der Prequels absolut faszinierend und ein perfektes Beispiel, wie man Filme besser nicht produzieren sollte.Casino Hille hat geschrieben: 7. November 2022 13:04 Ich hatte irgendwie nur drei Teile beim "Exorzist" im Kopf, diese Prequel-Filme habe ich nie gesehen.
Ja, der Jumpscare ist wirklich ganz grossartig, der Aufbau dieser Szene ist wahrlich meisterhaft.Casino Hille hat geschrieben: 7. November 2022 13:04 Teil 3 hat ja einen der besten Jumpscares aller Zeiten an Bord, allein deshalb ist der ein Highlight für sich.
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Re: Der Horrorfilm Megathread
38Großartig. Das bringt mich darauf, endlich mal wieder die alten Mad-Hefte zu suchen. Wollte ich nach Marburg eigentlich angehen.Maibaum hat geschrieben: 7. November 2022 13:07 Mein Erstkontakt war übrigens die Mad Parodie unter dem Titel Der Hexenmist.
http://www.vodkasreviews.de
https://www.ofdb.de/autor/reviews/45039/
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Re: Der Horrorfilm Megathread
39Ok, überzeugt. Muss ich mir ansehen. Vor unserem Review-Pingpong muss ich mich aber erstmal auf Shopping-Tour begeben, da ich ausschließlich das Exorzisten-Original mein Eigen nenne.AnatolGogol hat geschrieben: 7. November 2022 13:15Die Prequels lohnen sich schon deshalb, weil sie ein einmaliges filmisches Experiment darstellen, da praktisch der gleiche Film von zwei komplett unterschiedlichen Filmemachern (Paul Schrader & Renny Harlin) auf komplett unterschiedliche Art und Weise hintereinander gedreht wurde. Trotz einer weitgehenden inhaltlichen Deckungsgleichheit sind die Unterschiede enorm.Casino Hille hat geschrieben: 7. November 2022 13:04 Ich hatte irgendwie nur drei Teile beim "Exorzist" im Kopf, diese Prequel-Filme habe ich nie gesehen.
Inszenatorisch übrigens ein Anti-Carpenter-Moment. Carpenter erzeugt Unbehagen und Grauen immer über die Bewegung der Kamera bzw. über das Bewegen der Kamera, während in "Exorzist 3" dieser wirklich unter die Haut gehende Schockmoment bei nahezu totalem Stillstand der Kamera vollzogen wird. Wie großartig ist, dass ich nur "einer der besten Jumpscares aller Zeiten" schreiben musste und du wusstest sofort, welche Szene ich meine – und ich weiß, dass du weißt, welche Szene ich meinte, weil wirklich nur eine Szene gemeint sein kann. So gut ist sie.AnatolGogol hat geschrieben: 7. November 2022 13:15Ja, der Jumpscare ist wirklich ganz grossartig, der Aufbau dieser Szene ist wahrlich meisterhaft.Casino Hille hat geschrieben: 7. November 2022 13:04 Teil 3 hat ja einen der besten Jumpscares aller Zeiten an Bord, allein deshalb ist der ein Highlight für sich.
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Re: Der Horrorfilm Megathread
40Prima, freu mich drauf. Wobei ich ein bisschen ein mulmiges Gefühl habe, dich da quasi in einen Blind-Kauf reinzutreiben (zumindest bei den Prequels), da die Preise für die Fortsetzungen recht hoch sind, da oop bzw. nur via Auslandskauf möglich. Vielleicht wäre alternativ - gerade zum Kennenlernen - eine Leihe eine Alternative, z.B. bei verleihshop.de. Die Fortsetzungen (inklusive der Sequels) sind ja schon sehr umstritten und gerade Harlins Teil 5 würde ich eigentlich auch nur zu Studienzwecken empfehlen.Casino Hille hat geschrieben: 7. November 2022 21:37 Ok, überzeugt. Muss ich mir ansehen. Vor unserem Review-Pingpong muss ich mich aber erstmal auf Shopping-Tour begeben, da ich ausschließlich das Exorzisten-Original mein Eigen nenne.
Ja, die Szene vergisst man glaube ich auch nicht wenn man den Film mal gesehen hat. Dein Vergleich mit Carpenters Vorgehensweise ist gut beobachtet, tatsächlich hat man im 3. Exorzisten in dieser Szene den Eindruck, dass die Zeit stillsteht aufgrund der statischen Kameraführung und des enormen zeitlichen Aufwands, der für den finalen Paukenschlage investiert wird. Und dann - BÄMM - kommt ein ultimativer Moment des Schreckens, das ist schon ganz groß.AnatolGogol hat geschrieben: 7. November 2022 13:15 Wie großartig ist, dass ich nur "einer der besten Jumpscares aller Zeiten" schreiben musste und du wusstest sofort, welche Szene ich meine – und ich weiß, dass du weißt, welche Szene ich meinte, weil wirklich nur eine Szene gemeint sein kann. So gut ist sie.
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Re: Der Horrorfilm Megathread
41A propos Blind-Kauf, Friedkin etc.: Ich gebe es auf, zu hoffen, dass irgendwer die Arte-Version von "Atemlos vor Angst" von 2015 mitgeschnitten hat und digitalisiert online zur Verfügung stellt und werde mir wohl mal die Blu-ray aus GB importieren.AnatolGogol hat geschrieben: 8. November 2022 08:33 Wobei ich ein bisschen ein mulmiges Gefühl habe, dich da quasi in einen Blind-Kauf reinzutreiben (zumindest bei den Prequels), da die Preise für die Fortsetzungen recht hoch sind, da oop bzw. nur via Auslandskauf möglich. Vielleicht wäre alternativ - gerade zum Kennenlernen - eine Leihe eine Alternative, z.B. bei verleihshop.de. Die Fortsetzungen (inklusive der Sequels) sind ja schon sehr umstritten und gerade Harlins Teil 5 würde ich eigentlich auch nur zu Studienzwecken empfehlen.
Samma, haben wir keinen Friedkin-Thread im Forum? Das geht so aber eigentlich nicht …
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Re: Der Horrorfilm Megathread
42so, dann wollen wir mal
Mit dem Teufel im Bunde - Die Exorzisten-Filme
Der Exorzist (1973) - William Friedkin
William Friedkins Der Exorzist aus dem Jahr 1973 hat sich über die Jahrzehnte seinen Ruf als erschreckendster Film in der Geschichte des Kinos bewahrt, was in erster Linie auf der legendären Exorzismus-Szene im finalen Akt des Films fusst, in welcher zwei Priester einem besessenen jungen Mädchen den Teufel auszutreiben versuchen. Diese gerade mal knapp 20-Minütige Sequenz hat dabei bis heute nichts an ihrem gleichermaßen faszinierenden wie beängstigenden Charakter verloren, ist aber unter genauer Betrachtung mitnichten das verstörendste Element des Films. Oder sagen wir es so: ihre maximale Wirkung kann diese Sequenz nur dadurch entfalten, dass Friedkin zuvor sich jede Menge Zeit genommen hat, um den Zuschauer zum einen dramaturgisch auf diesen Höhepunkt vorzubereiten und zum anderen bereits mit einer ganzen Reihe an für das Publikum weit greifbareren Schrecken aus dem Gleichgewicht zu bringen.
So sind es vor allem zwei Passagen, welche einen nachhaltig verstörenden Eindruck hinterlassen: zum einen die Tortur des jungen Mädchens Regan, als es in die Mühlen von Medizin und Psychiatrie gerät, was für den Zuschauer kaum weniger unangenehm mitzuverfolgen ist als die späteren Auswirkungen ihrer Besessenheit. Und zum anderen ist da der Subplot um die sterbende Mutter von Pater Karras, einem der exorzierenden Priester. Friedkin lässt den Zuschauer teilhaben an der engen Beziehung von Mutter und Sohn, wie Karras tatenlos dabei zuschauen muss, wie seine vereinsamte Mutter in der Psychiatrie zugrunde geht und wie die dadurch entstandene Schuld an ihm nagt. Diese beiden Passagen bilden den sehr realen Nährboden, auf dem der fantastische Plot um die Besessenheit durch einen Dämon und den damit einhergehenden Exorzismus erst richtig aufgehen kann.
Friedkin bereitet sein Publikum aber auch darüber hinaus höchst effektiv auf seinen finalen Paukenschlag vor. Er lässt in der ersten Filmhälfte eine Abfolge von scheinbar unzusammenhängenden Szenen auf den Zuschauer los, welche erst nach und nach im Zusammenhang der späteren Ereignisse wirklich greifbar werden. Exemplarisch seien hier der ungemein atmosphärische Prolog, die Schändung der Kirche oder Karras Gespräche mit seinen Priesterkollegen erwähnt. Ebenfalls sehr viel Zeit nimmt sich Friedkin, um seine zentralen Figuren und ihr Umfeld dem Publikum nahe zu bringen. So ist es dann beinahe schon ironisch, dass ausgerechnet die Tochter des so unverblümt-vulgär kommunizierenden Filmstars Chris MacNeil von einem Dämon besessen und zur munter-obszön vor sich hinbrabbelnden Dreckschleuder wird - was man fraglos auch als Kommentar gegenüber einer zunehmenden gesellschaftlichen Säkularisierung verstehen kann.
Was folgt sind in der zweiten Filmhälfte die ersten Begegnungen mit dem Dämon - und die haben es bis heute in sich. Die Kombination aus heftigen Effektszenen und derbem Vokabular des jetzt nicht mehr ganz so unschuldigen Mädchens verfehlt ihre Wirkung nicht und bietet eine maximale filmische Dynamik. Durch diese wiederkehrenden "Attacken" auf die Aufnahmefähigkeit des Publikums lässt "Hurricane Billy" seine Zuschauer bis zum Ende nicht mehr zur Ruhe kommen. Der Exorzist ist ein Paradebeispiel sowohl für ein handwerklich perfekten als auch für einen brillant durchkomponierten Film. Als Sahnehäubchen gibt es eine ganze Reihe an Ausnahmedarstellungen geboten, unter denen vor allem das düster-schwermütige Spiel von Jason Miller und der mit beherrschender Dominanz agierende Max von Sydow herauszuragen verstehen. Der Exorzist hat sich seinen Legendenstatus wahrlich verdient und ist weit mehr als nur ein maximal effektiver Horrorfilm.
Wertung: 10 / 10
Mit dem Teufel im Bunde - Die Exorzisten-Filme
Der Exorzist (1973) - William Friedkin
William Friedkins Der Exorzist aus dem Jahr 1973 hat sich über die Jahrzehnte seinen Ruf als erschreckendster Film in der Geschichte des Kinos bewahrt, was in erster Linie auf der legendären Exorzismus-Szene im finalen Akt des Films fusst, in welcher zwei Priester einem besessenen jungen Mädchen den Teufel auszutreiben versuchen. Diese gerade mal knapp 20-Minütige Sequenz hat dabei bis heute nichts an ihrem gleichermaßen faszinierenden wie beängstigenden Charakter verloren, ist aber unter genauer Betrachtung mitnichten das verstörendste Element des Films. Oder sagen wir es so: ihre maximale Wirkung kann diese Sequenz nur dadurch entfalten, dass Friedkin zuvor sich jede Menge Zeit genommen hat, um den Zuschauer zum einen dramaturgisch auf diesen Höhepunkt vorzubereiten und zum anderen bereits mit einer ganzen Reihe an für das Publikum weit greifbareren Schrecken aus dem Gleichgewicht zu bringen.
So sind es vor allem zwei Passagen, welche einen nachhaltig verstörenden Eindruck hinterlassen: zum einen die Tortur des jungen Mädchens Regan, als es in die Mühlen von Medizin und Psychiatrie gerät, was für den Zuschauer kaum weniger unangenehm mitzuverfolgen ist als die späteren Auswirkungen ihrer Besessenheit. Und zum anderen ist da der Subplot um die sterbende Mutter von Pater Karras, einem der exorzierenden Priester. Friedkin lässt den Zuschauer teilhaben an der engen Beziehung von Mutter und Sohn, wie Karras tatenlos dabei zuschauen muss, wie seine vereinsamte Mutter in der Psychiatrie zugrunde geht und wie die dadurch entstandene Schuld an ihm nagt. Diese beiden Passagen bilden den sehr realen Nährboden, auf dem der fantastische Plot um die Besessenheit durch einen Dämon und den damit einhergehenden Exorzismus erst richtig aufgehen kann.
Friedkin bereitet sein Publikum aber auch darüber hinaus höchst effektiv auf seinen finalen Paukenschlag vor. Er lässt in der ersten Filmhälfte eine Abfolge von scheinbar unzusammenhängenden Szenen auf den Zuschauer los, welche erst nach und nach im Zusammenhang der späteren Ereignisse wirklich greifbar werden. Exemplarisch seien hier der ungemein atmosphärische Prolog, die Schändung der Kirche oder Karras Gespräche mit seinen Priesterkollegen erwähnt. Ebenfalls sehr viel Zeit nimmt sich Friedkin, um seine zentralen Figuren und ihr Umfeld dem Publikum nahe zu bringen. So ist es dann beinahe schon ironisch, dass ausgerechnet die Tochter des so unverblümt-vulgär kommunizierenden Filmstars Chris MacNeil von einem Dämon besessen und zur munter-obszön vor sich hinbrabbelnden Dreckschleuder wird - was man fraglos auch als Kommentar gegenüber einer zunehmenden gesellschaftlichen Säkularisierung verstehen kann.
Was folgt sind in der zweiten Filmhälfte die ersten Begegnungen mit dem Dämon - und die haben es bis heute in sich. Die Kombination aus heftigen Effektszenen und derbem Vokabular des jetzt nicht mehr ganz so unschuldigen Mädchens verfehlt ihre Wirkung nicht und bietet eine maximale filmische Dynamik. Durch diese wiederkehrenden "Attacken" auf die Aufnahmefähigkeit des Publikums lässt "Hurricane Billy" seine Zuschauer bis zum Ende nicht mehr zur Ruhe kommen. Der Exorzist ist ein Paradebeispiel sowohl für ein handwerklich perfekten als auch für einen brillant durchkomponierten Film. Als Sahnehäubchen gibt es eine ganze Reihe an Ausnahmedarstellungen geboten, unter denen vor allem das düster-schwermütige Spiel von Jason Miller und der mit beherrschender Dominanz agierende Max von Sydow herauszuragen verstehen. Der Exorzist hat sich seinen Legendenstatus wahrlich verdient und ist weit mehr als nur ein maximal effektiver Horrorfilm.
Wertung: 10 / 10
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Re: Der Horrorfilm Megathread
43Ich werde schon sehr bald ausführlicher antworten, Herr General. Eine flotte Frage schon jetzt: Hast du die Director's Cut Version oder die Kinofassung geschaut?
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Re: Der Horrorfilm Megathread
44Ich habe die Kinofassung geschaut, die ich auch ganz klar bevorzuge. Habe den sogenannten "DC" (der eigentlich ja eher ein Writer's Cut ist, da Friedkin hier mit zeitlichem Verzug allen Wünschen von Blatty nachgekommen ist) nur ein Mal zum VÖ-Zeitpunkt gesehen und war von allen Veränderungen wenig angetan.Casino Hille hat geschrieben: 18. Dezember 2022 22:53 Eine flotte Frage schon jetzt: Hast du die Director's Cut Version oder die Kinofassung geschaut?
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Mit dem Teufel im Bunde - Runde II
45so ein Mist, hatte meine Ketzer-Review schon fertig und beim Abschicken ist die gesamte Review gehimmelt worden...grrrrrr....
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