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Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again (NSNA)"

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craigistheman hat geschrieben: 28. September 2022 13:59 Im übrigen war das Budget von NSNA deutlich höher als das von OP, was, wenn man beide Filme miteinander vergleicht, die maue und lieblose Umsetzung vieler handlungstragenden Elemente und den Mangel an Action-Höhepunkten in NSNA umso unverständlicher erscheinen lässt.
Vielleicht geht es am Ende des Tages ja doch um ein objektiv bewertbares Handwerk, das mehr oder weniger gut beherrscht werden kann...
Damit implizierst du, dass übermäßig teurere Produktionen handwerklich weniger gut beherrscht sind (so lese ich das zumindest). Da sehe ich keinen zwingenden Zusammenhang. Exemplarisch seien die völlig aus dem Ruder gelaufenen Produktionen Heaven's Gate oder Cleopatra erwähnt, denen man sicherlich viel vorwerfen kann, nicht aber handwerkliches Versagen (wirtschaftliches und/oder logistisches Versagen möglicherweise, aber das ist dann zumeist eher ein strukturelles denn ein wirklich handwerkliches Problem).
"Ihr bescheisst ja!?" - "Wir? Äh-Äh!" - "Na Na!"

Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again (NSNA)"

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AnatolGogol hat geschrieben: 28. September 2022 14:26
craigistheman hat geschrieben: 28. September 2022 13:59 Im übrigen war das Budget von NSNA deutlich höher als das von OP, was, wenn man beide Filme miteinander vergleicht, die maue und lieblose Umsetzung vieler handlungstragenden Elemente und den Mangel an Action-Höhepunkten in NSNA umso unverständlicher erscheinen lässt.
Vielleicht geht es am Ende des Tages ja doch um ein objektiv bewertbares Handwerk, das mehr oder weniger gut beherrscht werden kann...
Damit implizierst du, dass übermäßig teurere Produktionen handwerklich weniger gut beherrscht sind (so lese ich das zumindest). Da sehe ich keinen zwingenden Zusammenhang. Exemplarisch seien die völlig aus dem Ruder gelaufenen Produktionen Heaven's Gate oder Cleopatra erwähnt, denen man sicherlich viel vorwerfen kann, nicht aber handwerkliches Versagen (wirtschaftliches und/oder logistisches Versagen möglicherweise, aber das ist dann zumeist eher ein strukturelles denn ein wirklich handwerkliches Problem).
Nein, ich meinte damit, dass ich das verhältnismäßig hohe Budget von NSNA nirgends auf der Leinwand "sehe". Es werden wirklich die Gagen gewesen sein... Hingegen sieht man in OP jeden Cent oppulent auf dem Big Screen glänzen, vom Acrostar bis zum Monsun-Palast. OP hat ein paar Schwächen - Locations, Spektakel und Ausstattung gehören nicht dazu.

Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again (NSNA)"

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Die Gagen können da durchaus eine Rolle gespielt haben (Connery, Brandauer und Von Sydow haben sicherlich gut verdient), ich denke ein anderer wichtiger Punkt ist die Tatsache, dass im Gegensatz zu OP hier keine gut geölte Produktionsmaschine zu Gange war. Cubbys eingespieltes EON-Team war ja nicht nur der Garant dafür, dass man regelmäßig neue Filme fertigstellen konnte, sondern auch dass man günstig produzieren konnte. Das zeigt auch die Tatsache, dass größere Änderungen am Produktionsgefüge gleich ordentlich ins Geld gingen, siehe die außerhalb Englands entstandenen MR und LTK. NSNA hatte weder diese eingespielte Routine und Strukturen noch ein großes Studio im Rücken, wodurch man zum einen Lehrgeld bezahlen musste (Jack Schwartzman war zwar im Management von Lorimar tätig gewesen, aber eben kein erfahrener Filmproduzent) und auch generell mehr Geld hinlegen musste, da es an Kontakten, Ressourcen und Infrastruktur fehlte. Hinzu kommt die Konkurrenz zu einem so etablierten und vergleichsweise großen Player wie EON, was die Sache auch nicht einfacher (und billiger) gemacht hat.

Abgesehen davon finde ich aber schon, dass man bei NSNA das Geld schon auch auf der Leinwand sehen kann, da viele Locations mondän und exotisch sind. Das Ambiente im feinen Sanatorium, das Flair der Karibik, das mondäne Südfrankreich, das abenteuerlich-exotische Nordafrika - mir gefällt das alles sehr gut.
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Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again (NSNA)"

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AnatolGogol hat geschrieben: 28. September 2022 15:06 Abgesehen davon finde ich aber schon, dass man bei NSNA das Geld schon auch auf der Leinwand sehen kann, da viele Locations mondän und exotisch sind. Das Ambiente im feinen Sanatorium, das Flair der Karibik, das mondäne Südfrankreich, das abenteuerlich-exotische Nordafrika - mir gefällt das alles sehr gut.
Mir im Prinzip ja auch, umso enttäuschender empfinde ich die Ideenarmut von Seiten der Regie. Da hast du wirklich fantastische und exotische Locations, und machst nichts daraus. Nicht das John Glen auf der Gegenseite für seine bahnbrechend unkonventionelle Filmsprache bekannt wäre, etwas mehr als nur Schuss-/Gegenschuss darf es dann aber doch sein, wie ich finde. Hinzu kommen die für meinen Geschmack einfach zu blassen Farben, da war TB im direkten Kontrast doch so viel knalliger, verspielter... Und da ich mich auch sehr für Mode interessiere - sicher, Connery ist hier seinem voranschreitenden Alter entsprechend auch wirklich angemessen gekleidet, nur möchte ich das bei Bond so in der Form eben nicht sehen. Auch hier setzt TB in Sachen relaxter Urlaubs-Chic wirklich Maßstäbe, was mit Terrence Young auf dem Regiestuhl jedoch nicht überrascht - hätte dieser problemlos selbst Bond spielen können!

Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again (NSNA)"

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1983 war ein goldenen Bondjahr, das es so weder vorher noch nachher gab. Zwei starke Filme, mit den beiden besten Bonddarstellern, die in direkter Konkurrenz liefen. Für den Fan konnte es nichts Schöneres geben. Beide Filme sehen hochwertig aus und heben sich meilenweit von der Standart-TV-Ware Ihrer Entstehungszeit ab.
http://www.vodkasreviews.de

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Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again (NSNA)"

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vodkamartini hat geschrieben: 28. September 2022 15:24 1983 war ein goldenen Bondjahr, das es so weder vorher noch nachher gab. Zwei starke Filme, mit den beiden besten Bonddarstellern, die in direkter Konkurrenz liefen. Für den Fan konnte es nichts Schöneres geben.
Amen, Vodka! :D Es fehlt ein Herz-Emoji in diesem Forum (auch wenn Herzen zugegeben wenig bondig sind).
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again (NSNA)"

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Casino Hille hat geschrieben: 28. September 2022 17:06
vodkamartini hat geschrieben: 28. September 2022 15:24 1983 war ein goldenen Bondjahr, das es so weder vorher noch nachher gab. Zwei starke Filme, mit den beiden besten Bonddarstellern, die in direkter Konkurrenz liefen. Für den Fan konnte es nichts Schöneres geben.
Amen, Vodka! :D Es fehlt ein Herz-Emoji in diesem Forum (auch wenn Herzen zugegeben wenig bondig sind).
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So ganz „Digital Native“ bist du aber nicht, mein lieber Casino!
❤️☮️🧘🏻‍♂️

Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again (NSNA)"

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Ich habe NSNA in den frühen 90ern im TV gesehen. Damals wusste ich nicht, dass es kein “offizieller“ Bond war auch nicht, dass es ein quasi Remake von TB ist (den ich wohl kurz vorher zum ersten Mal sah…?).
Gefallen hat er mir damals gut und da mir in der Sammlung der Titelsong fehlte, hat mein Daniel-Düsentrieb-Bruder schnell ein Kabel gelötet mit dem er mir den Song über den Kopfhörer-Ausgang des TVs auf MC aufgenommen hat 💖💖💖.

Später wurde ich zum ignoranten EON-Puristen und habe den Film lange verschmäht, weil er eben nicht offiziell und partiell zu selbstironisch für meinen Geschmack war.

Erst mit den Diskussionen hier hab ich den Film mal wieder geschaut, und siehe da: er ist klasse, wenn man ihn nicht dogmatisch bewertet. Weder zu ironisch noch zu formelhaft. Sondern ganz im Gegenteil: toll besetzt, bunt und eine schöne Variation des Bekannten.
❤️☮️🧘🏻‍♂️

Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again (NSNA)"

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Schade, denn bei mir ist es genau anders herum. Von der Diskussion hier beflügelt (und auch ein wenig traurig es schon wieder nicht nach Marburg geschafft zu haben), gab ich NSNA eine neue Chance. Das erste Mal gesehen habe ich ihn mit 10, da hat er mir ganz gut gefallen. Ich muss gestehen, dass ich es seitdem nie wieder gechafft habe, ihn am Stück zu ertragen, mit Ausnahme von Vorgestern.
Nun ich bin wirklich kein EON-Purist, und diesem Unternehmen nach der letzten Dekade ohnehin eher kritisch gegenüber eingestellt. Aber NSNA ist in meinen Augen höchstens ein äußerst durchschnittlicher Film - noch dazu einer, der sich anmaßt einen der besten Bonds überhaupt zu remaken, seinem Vorbild aber nicht ansatzweise das Wasser reichen kann. Connery, der sich aktiv am Script beteiligte, sprach im Vorfeld von einem bodenständigeren, ernsteren Bond à la FRWL, was in Anbetracht des Endergebnisses wirklich absurd ist :D
Zu meinem Hauptpunkt: ich kann leider nicht das geringste mit Michel Legrands Score anfangen. Meines Erachtens hat der Mann Bond einfach nicht verstanden, oder er arbeitete unter extrem hohem Zeitdruck, und hat bereits fertige Nummern direkt vom Sampler auf die Tonspur des Filmes gehauen. Nirgends schimmert auch nur ansatzweise so etwas wie Gefahr, Mysterium, Sexappeal, Suaveness oder ein Gefühl für die Locations und Charaktere durch. Stattdessen untermalt er auch die „intensivsten“ Szenen mit völlig belanglosen und unpassenden Jazzskalen. Ich musste ununterbrochen an die Begleitmusik zweitklassiger Frühstücksbuffets in mittelmäßigen Hotels denken, leider nie an so etwas wie einen Action-/Abenteuerfilm.

Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again (NSNA)"

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craigistheman hat geschrieben: 29. September 2022 09:19 Zu meinem Hauptpunkt: ich kann leider nicht das geringste mit Michel Legrands Score anfangen. Meines Erachtens hat der Mann Bond einfach nicht verstanden, oder er arbeitete unter extrem hohem Zeitdruck, und hat bereits fertige Nummern direkt vom Sampler auf die Tonspur des Filmes gehauen. Nirgends schimmert auch nur ansatzweise so etwas wie Gefahr, Mysterium, Sexappeal, Suaveness oder ein Gefühl für die Locations und Charaktere durch. Stattdessen untermalt er auch die „intensivsten“ Szenen mit völlig belanglosen und unpassenden Jazzskalen. Ich musste ununterbrochen an die Begleitmusik zweitklassiger Frühstücksbuffets in mittelmäßigen Hotels denken, leider nie an so etwas wie einen Action-/Abenteuerfilm.
Kein Ding, die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Ich finde es halt immer etwas schade, wenn ausgewiesene Ausnahmekönner ihres Fachs dann fachlich so "abgekanzelt" werden ("Begleitmusik zweitklassiger Frühstücksbuffets in mittelmäßigen Hotels"). Legrand hatte ein sehr eigenständigen Stil und den bedient er in NSNA. Ich könnte (weder stilistisch noch qualitativ) jetzt die ganz großen Unterschiede zB zu seiner Arbeit zu Lesters 3 Musketieren erkennen, wobei das natürlich meine ganz subjektive Einschätzung ist. Genauso, ob etwas nun zu Bond passt oder nicht. Allerdings sollte die Tatsache, dass Legrand ja nun mal der mit Abstand renommierteste Komponist ist, der je für die Bondfilme gearbeitet hat (der Oscar mag nicht das ultimative Merkmal für Qualität sein, aber 3 Goldbuben gewinnt man jetzt auch nicht mal so nebenbei) ihn doch zumindest auf rein fachlicher Ebene weitgehend über jeden Zweifel erhaben sein lassen. Muss einem ja trotzdem nicht gefallen, aber "Begleitmusik zweitklassiger Frühstücksbuffets in mittelmäßigen Hotels" lässt an der handwerklichen Durchschnittlichkeit ja eigentlich keinen Zweifel :D .
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Re: Filmbesprechung: "Never Say Never Again (NSNA)"

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Geht mir ähnlich. Legrand komponierte regelmäßig diese lebhaften und eigenwilligen Jazz-Melodien für ganz unterschiedliche Filme und da ich diese Art von Musik, die ich in NSNA höre, auch exakt mit anderen seiner Werke assoziiere, gehe ich fest davon aus, dass die Produzenten und Herr Kershner den Legrand für genau diese Art Musik an Bord geholt haben. Wenn überhaupt, dann hätten also diese Herren Bond nicht verstanden. :wink:

Was da Begleitmusik sein soll, leuchtet mir nicht ein. In den Hotels, in denen ich frühstücke, laufen morgens meist über die Lautsprecher leise gestellt Songs von Amy Winehouse, Queen, Cher etc. Ist das dann auch belanglose Morgenmusik? :mrgreen:

Ich kann mich nur wiederholen: Die Musik beim Diebstahl der Atombomben ist einsame Spitze und in meiner persönlichen Top 20 meiner liebsten Bondmusik-Momente. Der Tango ist sogar noch besser, und seit Tagen in meinen Ohren.
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