Re: Bond in Zukunft - Wünsche und Ideen

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Ich kann mir vorstellen, dass man nach der Craig-Ära alles daran setzen wird, einen Schauspieler für den Part zu verpflichten, der sich optisch stark von Daniel Craig abhebt. Das würde auf allen Ebenen Sinn ergeben, schon alleine um den obligatorischen Vergleich etwas zu entschärfen.
Zwei Sachen sind bombensicher - der nächste wird weiß und heterosexuell, oder zumindest nicht eindeutig gay oder bi - damit lässt sich ja ab und an ein bisschen herumspielen wie in SF.
Anstelle von EON würde ich den PC-/Gender-Hypetrain mal hübsch ignorieren, denn in wenigen Jahren schon, werden die Menschen die Schnauze voll haben von der Überbetonung dieser Diskurse, deren Nennung noch lange kein Qualitätsmerkmal darstellt. Spätestens dann werden viele Filme und Serien die 2019+ produziert wurden und sich vordergründig mit der Materie auseinandersetzen, sich damit brüsten, ziemlich aus der Zeit gefallen und peinlich daher kommen. Ich glaube an die Wiedergeburt eines neuen Filmes, der auch anecken darf. Denn wohin sonst mit der ganzen Wut, die man ja völlig zurecht, und mehr als den je auf das Weltgeschehen haben darf, aber im Rahmen dieser neuen „Inquisition” nicht mehr äußern darf?
Die Hauptsache ist doch, dass geschlechtliche, ethnische, religiöse und politische Gleichberechtigung im Alltag so selbstverständlich wird, dass es nicht mehr notwendig erscheint, die Menschen alle fünf Minuten daran zu erinnern.

Re: Bond in Zukunft - Wünsche und Ideen

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craigistheman hat geschrieben: 14. August 2022 20:08 Denn wohin sonst mit der ganzen Wut, die man ja völlig zurecht, und mehr als den je auf das Weltgeschehen haben darf, aber im Rahmen dieser neuen „Inquisition” nicht mehr äußern darf?
Wer darf denn was nicht mehr äußern? Es gibt doch wirklich auch heute Filme für jeden Geschmack und jede nur irgendwie denkbare Meinung bzw. Weltanschauung.

Von einer Film-Inquisition wie zur Zeit des Hays Code oder der McCarthy-Ära sind wir auf jeden Fall meilenweit entfernt.

Außer du meinst mit der "Inquisition" die Zensurpolitik in China. :wink:
#London2024

"Wo man lacht, da lass dich ruhig nieder. Böse Menschen lachen immer wieder."

Re: Bond in Zukunft - Wünsche und Ideen

1489
Casino Hille hat geschrieben: 16. August 2022 09:10 Hat mich auch gewundert. Das andere Spektrum wird doch auch bedient, siehe zuletzt "The Terminal List", "Rambo: Last Blood", "The Tomorrow War", "Reacher" etc.
Bis auf Last Blood habe ich keinen gesehen. Letzterer hat mich tatsächlich ganz gut unterhalten - ein barbarisches Guilty Pleasure. Das sind jetzt aber auch eher Nischenfilme, ich meinte aber den Kurs des familientauglichen Mainstreams, zu dem ich auch Bond rechnen würde.

Re: Bond in Zukunft - Wünsche und Ideen

1491
craigistheman hat geschrieben: 20. August 2022 10:25 Timothée Chalamet als Unternehmer, der durch das Spekulieren mit Kryptowährungen bereits in jungen Jahren vermögend wurde, und jetzt irgendwo im Nirgendwo seinen eigenen kleinen autarken Staat errichtet... Das wäre doch ein Antagonist auf Höhe der Zeit :)
In der Rolle hätte ich gerne Billy Magnussen gesehen, aber der war ja bereits in NTTD dabei.
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Re: Bond in Zukunft - Wünsche und Ideen

1492
Was hieltet ihr von einer Trilogie? Also B26-B28 in einem Abwasch innerhalb von 6 Jahren.?
Ein mal richtig guter und charismatischer Bösewicht vom Schlage eines Diabolik oder Phantomas, der sich mit ihm über 3 Folgen einen Schlagabtausch liefert. Bond besiegt ihn in B26, er entkommt. Dann besiegt er Bond in B27, Bond kann sich noch schwerverletzt retten, und in B28 kommt's zum Grand Finale!
Da wäre der Hype als Selbstsläufer. Die Bond Foren wären über den Verlauf des Duells nach den Premieren voll und die Server glühten
Seine Zeit kam, immer wenn er Pillen nahm

Re: Bond in Zukunft - Wünsche und Ideen

1495
Ich hoffe einfach, dass man es wieder mal schafft einen halbwegs regelmäßigen Abstand zwischen den Filmen zu bekommen.
Dass ein langer Leerlauf nicht automatisch für einen guten Film sorgt, hat man ja schon in verschiedenen Franchises gesehen.
Ich würde es ehrlich gesagt gar nicht so blöd finden, wenn EON, gleich wie Warner gegenwärtig mit DC,
sich mit ein paar kreativen Leuten zusammensetzt und ein Konzept für mehrere Filme und für die nächsten 10 Jahre erarbeitet.
Zumindest schon mal eine gute Richtung.
Auf keinen Fall sollten sie sich wieder von Film zu Film schleppen und am Ende wieder alles nachträglich verknüpfen.

Re: Bond in Zukunft - Wünsche und Ideen

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Michael3390 hat geschrieben: 8. September 2022 21:52 Ich würde es ehrlich gesagt gar nicht so blöd finden, wenn EON, gleich wie Warner gegenwärtig mit DC,
sich mit ein paar kreativen Leuten zusammensetzt und ein Konzept für mehrere Filme und für die nächsten 10 Jahre erarbeitet.
Warner/DC ist aktuell leider ein Beispiel dafür, wie man es nicht machen sollte.

Nach der Craig-Ära bin ich auch eher dafür, wieder Einzelfilme zu drehen statt einer Story für mehrere Filme.
#London2024

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Re: Bond in Zukunft - Wünsche und Ideen

1497
Der Plot von Bond 26 sollte meines Erachtens vom Handel mit Kryptowährungen, von privatisierten paramilitärischen Organisationen à la Wagner Gruppe und von Bonds Loyalität zum MI6 handeln. Es wäre interessant, wenn Bond unter Vorspiegelung falscher Tatsachen eine Organnisation infiltrieren müsste, so etwa, wie er es in LTK zuletzt getan hat.
Ich schlug kürzlich einen jüngeren Antagonisten vor, der Dinge aus Überzeugung tut und nicht zu kaufen ist. Auch fände ich einen „Verwechslungsplot“ wie in DAD (nur in gut und unvorhersehbar hehe) interessant.

Irgendwie sehe ich immer wieder eine herbstliche Jagdszene vor mir - als Kulisse ein vornehmes, bewäldertes Areal in GB, vielleicht ein Privatgrund, eine Grafschaft, sowas... In meiner Vorstellung soll Bond die Frau eines bedeutenden russischen Unternehmers und ehemaligen Oligarchen in dessen Abwesenheit auf Schritt und Tritt beschützen - ihr die Zeit vertreiben. M setzt (einen etwas jüngeren) Bond (um die anfang 30) auf den Fall an, da er besagtem Unternehmer kriminelle Machenschaften unterstellt. Der Sicherheitschef des Anwesens, es handelt sich um die rechte Hand des Unternehmers, soll diesem nachreisen, nachdem er Bond in alle wichtigen Funktionen eingewiesen hat.
Die unternehmungsfreudige, augenzwinkernd snobistische und unwiderstehliche Frau des Unternehmers, eine waschechte Engländerin aus der Oberschicht, schlägt Bond eine Jagd als Erkundungstour vor - die beiden verstehen sich auf Anhieb. So bemerkt sie auch Bonds Leuchten in den Augen, als dieser den üppigen Fuhrpark ihres Mannes begutachtet, ganz besonders ein dunkelgrüner Aston Martin V8-Cabriolet mit dunkelbraunen Wildledersitzen hat es ihm angetan. Nicht nur handelt es sich um ihren Lieblingswagen, es ist ihr Automobil, ein Familienerbstück, und so fordert sie Bond auf, über alle Sicherheitsvorkehrungen hinweg das Steuer zu ergreifen. Erbost über die Leichtsinnigkeit seiner Vorgesetzten und eifersüchtig auf Bond folgt der Sicherheitschef des Anwesens und rechte Hand des russischen Unternehmers den beiden mit einigen Männern an Bord eines schwarzen Landrovers des Typen Defender. Bond und seine Begleiterin bemerken dies, schütteln spaßeshalber die Verfolger ab, indem sie den Motor des Aston Martins richtig warm laufen lassen.
Es folgt eine wunderschön in herbstlichen Tönen fotografierte, wie auch spannend inszenierte Jagdszene zu Fuß mit edlen Beretta-Gewehren, die mit einer humoristischen Pointe endet, als Bond nach der ersten Ankündigung eines sich anbahnenden Gewitters nonchalant anmerkt, dass sie kein besseres Fahrzeug hätten auswählen können, um das frisch erlegte Tier zu transportieren. So übergibt Bond dem nun ebenfalls eintreffenden und verdutzt dreinschauenden Sicherheitschef das tote Reh mit einem schulterzuckenden Oneliner, um kruz darauf wieder in den V8 zu steigen, den seine Begleiterin in der Zwischenzeit wassertauglich gemacht hat. Die beiden rasen davon, die Sicherheitsleute bleiben fassungslos im Regen stehen.

Re: Bond in Zukunft - Wünsche und Ideen

1500
Und mein Bond-26-Gedankenspiel ging zuletzt in Richtung Überwachung, allerdings nicht so vage und schwammig wie in SP, sondern mit einem Schurken, der eindrucksvoll demonstriert wie er über elektronische Geräte (Computer, Telefone) abhören, mitschneiden und natürlich vor allem mitschauen kann. Neben der offensichtlichen Gefahr für Krieg und Geheimdienstarbeit spielt auch der Aspekt des Voyeurismus mit rein, bzw. die Möglichkeit dass jegliche Privatsphäre wie wir sie kennen verlorengehen könnte.
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.