AnatolGogol hat geschrieben: er lobotomiert Krendler und zwingt ihn, sein eigenes Hirn zu essen
Vergiss nicht, dass er die Hirnstücke am Ende noch an einen kleinen Jungen verfüttert!
Auch wenn ich ihn selbst nicht teile, ist mir der Vorwurf, Lecter sei in "Hannibal" weniger "böse" als im Vorgänger, aber schon öfter untergekommen, noch mehr vielleicht im Bezug zum Roman als zum Scott-Film. Das Hauptargument hier scheint zu sein, dass diejenigen, die er da umbringt, es ja eigentlich alle verdient haben. Pazzi ist ein korrupter Polizist, der für den eigenen Vorteil über Leichen geht. Verger wird als kaum weniger niederträchtig als Lecter dargestellt, ist im Roman sogar ein Kinderschänder. Und Krendler ist ein sexistischer, schmieriger Karrieremensch, der sich um andere einen Dreck schert.
Wir gesagt, würde ich dem nicht unbedingt zustimmen, da die mörderischen Neigungen Lecters selbst ja in keiner Weise verharmlost werden (und die Morde selbst toppen in ihrer Grausamkeit locker alles, was Hannibal im Lämmerschweigen anstellt). Im Roman kann ich das Ganze vielleicht noch eher nachvollziehen, da Lecter hier eine Art Happy End gemeinsam mit Starling beschert wird, worauf der Film aber ja bewusst verzichtet. Allerdings kann man das verwerfliche Verhalten der restlichen (männlichen) Figuren durchaus als Versuch sehen, Lecter als weniger abstoßend bzw fast sympathischer darzustellen, als er es verdient.