Re: Regie für BOND26+

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vodkamartini hat geschrieben: 5. Juli 2022 10:07 Glen - im Unterschied zu Mendes - hat die Essenz der Bondfilme verstanden und war in den 80ern genau der richtige Mann auf dem Regiestuhl.
Glen war der richtige Regisseur, um die Bondfilme nach MR wieder zu erden. Trotzdem hat er für meinen Geschmack zu viele Bonds gedreht.

Auch wenn AVTAK für mich der beste Bond der späten Moore-Ära ist, so hätte ich mir dafür schon einen anderen Regisseur gewünscht. Und Dalton hätte etwas frischer Wind auf dem Regiestuhl bestimmt auch ganz gut getan.
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Re: Regie für BOND26+

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Casino Hille hat geschrieben: 4. Juli 2022 13:38
craigistheman hat geschrieben: 4. Juli 2022 13:30 Bei Bond gibt es seit jeher auch starke Frauen, Punkt. Die Frauen, wie auch Bond selbst werden spielerisch sexualisiert dargestellt, und wem das missfällt, schaut sich einfach andere Filme an.
Bond darf sich davon gerne abheben, und hatte das übrigens auch über Jahrzehnte gar nicht nötig.
Außer dass Connery fast in jedem Film weniger anhatte als Craig, und er wie auch Brosnan bei jeder Gelegenheit sein Brusthaar in Szene gesetzt hat. Für die 60er war Connery auch sicher genau so trainiert wie es Craig für die 2000er ist.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Regie für BOND26+

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vodkamartini hat geschrieben: 5. Juli 2022 10:07 Glen - im Unterschied zu Mendes - hat die Essenz der Bondfilme verstanden und war in den 80ern genau der richtige Mann auf dem Regiestuhl. Seine Filme sind deutlich runder (nein ich sage jetzt nicht "bondiger", obwohl das stimme würde :)) als die der Craig-Ära, bei der die Zeitgeistorientierung deutlich angestrengter wirkt. Mit anderen Worten, die Glen-Bonds sind erkennbar vom Zeitgeist geprägt, die Bonds der Craig-Ära wollen den Zeitgeist unbedingt aufgreifen.
Yup.
#All4Glen
Man stelle sich mal vor man hätte 5 Filme am Stück mit Glen und Craig gehabt. Der hätte den Mist von Purvis und Wade einfach links liegen lassen und bessere Dialoge improvisiert (nicht ganz ernst gemeint 😉).
❤️☮️🧘🏻‍♂️

Re: Regie für BOND26+

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Von den Dialogen der Craig-Ära dürfte sowieso so gut wie nichts von P&W stammen.

In CR war Paul Haggis dafür verantwortlich, in QOS haben Forster und Craig noch das Beste draus gemacht, in SF und SP war es offenbar John Logan (zusammen mit Mendes und Butterworth) und in NTTD Fukunaga und PWB.

Man mag von den Craig-Bonds halten, was man will, aber wer wissen möchte, wie sich Dialoge von P&W anhören würden, der braucht sich nur DAD anzusehen.
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Re: Regie für BOND26+

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DAD ist pulpiger Big-Budget-Trash, die Tonalität treffen Purvis und Wade. Wenn dann aber vergleichbare Dialoge in ernstgemeinten Spionagegeschichten mit Charakterdrama-Anteilen auftauchen, wird es gruselig. So kann man das auch mal sehen.
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Re: Regie für BOND26+

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Casino Hille hat geschrieben: 5. Juli 2022 15:43 DAD ist pulpiger Big-Budget-Trash
Das hätte es aber nicht sein müssen und die Herangehensweise von MGW und Babs war wohl (und hoffentlich) auch nicht, dass man hier die billigsten Dialoge hinrotzen kann, weil es sowieso egal ist.

Und wenn es pulpiger Trash ist, dann wäre das Big Budget auch nicht nötig gewesen. Man sieht es dem Film ja ohnehin nicht an. :lol:
Casino Hille hat geschrieben: 5. Juli 2022 15:43 Wenn dann aber vergleichbare Dialoge in ernstgemeinten Spionagegeschichten mit Charakterdrama-Anteilen auftauchen, wird es gruselig.
Meinst du TWINE? In der Craig-Ära sehe ich auf jeden Fall keine solch billigen Dialoge wie in DAD. Ganz im Gegenteil hat CR für mich mit die besten Dialoge der ganzen Reihe. Zusammen mit GF, TB und MR.
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Re: Regie für BOND26+

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Die meisten Bond-Filme sind Pulp, da kommen sie ja auch her. Ian Fleming war kein John le Carré oder Graham Greene.
Mehr Pulp für Bond 26 wäre doch eine schöne Idee. Da wäre dann Edgar Wright auch kein schlechter Kandidat für.
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Re: Regie für BOND26+

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Casino Hille hat geschrieben: 5. Juli 2022 16:15 Die meisten Bond-Filme sind Pulp, da kommen sie ja auch her.
Gegen guten Pulp hab ich ja auch nichts, aber DAD ist wie du selbst sagst Trash und da liegt der Hase im Pfeffer.
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Re: Regie für BOND26+

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Es kommt immer darauf an wie man Pulp definiert, ist jedenfalls nicht das erste Etikett, das mir bei Bond einfallen würde. Natürlich sind sie die Vorläufer des heutigen Adrenalin-Actionkinos, aber hatten zumindest durch ihre süffisante Note, ihre offensiven Zur Schau Tagung der Brirtishness und ihren Thriller-Anteil auch immer ein wenig mehr zum bieten als nur tumbe Ballerei.
http://www.vodkasreviews.de

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Re: Regie für BOND26+

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vodkamartini hat geschrieben: 5. Juli 2022 16:33 Es kommt immer darauf an wie man Pulp definiert, ist jedenfalls nicht das erste Etikett, das mir bei Bond einfallen würde. Natürlich sind sie die Vorläufer des heutigen Adrenalin-Actionkinos, aber hatten zumindest durch ihre süffisante Note, ihre offensiven Zur Schau Tagung der Brirtishness und ihren Thriller-Anteil auch immer ein wenig mehr zum bieten als nur tumbe Ballerei.
Exakt. Daher ist DAD auch sehr viel Trash und eher wenig bis gar kein Pulp.

Ich sehe sogar in CR viel mehr Pulp als in DAD. Vor allem die PTS ist durch und durch Pulp im besten Sinne.
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Re: Regie für BOND26+

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vodkamartini hat geschrieben: 5. Juli 2022 16:33 Es kommt immer darauf an wie man Pulp definiert, ist jedenfalls nicht das erste Etikett, das mir bei Bond einfallen würde
Die Fleming-Romane sind Trivialliteratur, die Bond-Filme leicht verdauliche, nie so richtig ernstgemeinte Kost. Sex, Gewalt etc. sind die Oberflächenreize, die in den Geschichten abgedeckt werden (natürlich nicht explizit, da leicht verdaulich). Sci-Fi-Elemente sind auch fast immer drin (oder meinetwegen eben die zur jeweiligen Zeit leicht futuristischen Spielereien aus Abteilung Q) etc. Ich will jetzt gar nicht groß über Semantik diskutieren, Pulp ist ein recht offener Begriff und mein salopp daher formuliertes "Trash" trifft auf DAD natürlich zu keiner Sekunde zu, kein Bond-Film ist auch nur zu 0,1 Prozent richtiger Trash. Der sieht ganz anders aus. Was ich gemeint habe, versteht man aber denke ich trotzdem. DAD ist dummes / simples Blockbuster-Entertainment mit viel Augenzwinkern, und genau diese naive Tonalität treffen Purvis und Wade. Dieselben Dialoge in einem CR oder SF wären natürlich komplett deplatziert, weil falscher (anderer) Rahmen dafür. Die Dialoge in DAD an denen aus der Craig-Ära zu messen ergibt jedenfalls reichlich wenig Sinn – und das im Forum-beliebte Purvis/Wade-Bashing kann ich so oder so nicht wirklich nachvollziehen. Ohne die hätten wir die letzten 15 Jahre wohl noch weniger Bond-Filme gehabt, weil die Herren den Karren regelmäßig für EON aus dem Dreck ziehen mussten.
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Re: Regie für BOND26+

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Casino Hille hat geschrieben: 5. Juli 2022 17:01 das im Forum-beliebte Purvis/Wade-Bashing kann ich so oder so nicht wirklich nachvollziehen. Ohne die hätten wir die letzten 15 Jahre wohl noch weniger Bond-Filme gehabt, weil die Herren den Karren regelmäßig für EON aus dem Dreck ziehen mussten.
Da stimme ich dir zu. P&W haben ihre Verdienste. Aber gute Dialoge gehören eben nicht dazu. Das haben andere erledigt.
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craigistheman hat geschrieben: 4. Juli 2022 19:34 Catherine Bigelow, Julia Ducournau, Alice Winocour, Patty Jenkins, Sarah Gavron, Shannon Murphy... Sofia Coppola?
Eine Frau auf dem Regie-Stuhl fänd ich für den nächsten Bond eine fabelhafte Idee. Nur bitte keine von diesen Damen, die dann mit ihrem Auteur-Kino Bond nur noch weiter entkernen würden (und teilweise auch ganz schön bescheidene Filme gemacht haben). :mrgreen: Wenn man clever ist, wird man sich bei Bond nach Fukunaga weiter im TV-Segment nach talentierten Gestalten umschauen, so macht Marvel es ja ebenfalls und fährt sehr erfolgreich damit. Und da, im TV, stoßen wir auf reihenweise begabte Regisseurinnen, die das richtige Feingefühl für einen modernen Bond hätten, sofern man sie auch lässt.

Ich werfe mal S. J. Clarkson in den Raum, die u.a. den Pilot zu "Jessica Jones", die Mini-Serie "Anatomy of a Scandal", einige starke "Dexter"-Episoden und eine Highlight-Folge von "Bates Motel" inszeniert hat, und demnächst als Regisseurin bei "House of the Dragon" (dem "Game of Thrones"-Prequel) sowie beim Spidey-Spin-off-Kinofilm "Madame Web" federführend agieren wird. Britin ist sie übrigens auch.

Nächster Name: Michelle MacLaren, die als Regisseurin elf Episoden von "Breaking Bad" und drei Episoden von "Better Call Saul" inszenierte, und auf dem Regiestuhl bei exzellenten Serien wie "Westworld", "The Leftovers", "The Deuce" und "Hell on Wheels" Platz nahm. "Game of Thrones", "The Walking Dead" und 47 (!) Folgen "Akte X" hat sie ebenfalls im Lebenslauf stehen. Aktuell arbeitet sie an der Comicverfilmung "Cowboy Ninja Viking".

Wie wäre es noch mit Nicole Kassell? Sie hat sich mit besonders starken "The Killing"-Folgen als Regisseurin einen Namen gemacht, drehte Episoden von "The Americans", "Better Call Saul" und "The Leftovers" und gewann einen Directors Guild of America Award für ihre Inszenierung der Pilotfolge der herausragenden Miniserie "Watchmen" (sie war noch bei zwei weiteren Folgen der Serie Regisseurin).

Meine heimliche Favoritin für einen Bond-Film wäre derweil Uta Briesewitz, eine in Leverkusen geborene Kamerafrau und Regisseurin mit massig TV-Erfahrung. Sie inszenierte die beste Folge der Serie "Westworld", war Regisseurin bei mehreren Episoden "Jessica Jones", "The Wheel of Time", "Orange is the New Black", "The Deuce", "Altered Carbon" und "Stranger Things", und immer stechen ihre Folgen als visuelle Schmankerl deutlich heraus.

Darf es doch ein etwas größerer Name sein, so wären Deborah Chow und Bryce Dallas Howard gute Kandidatinnen. Beide inszenierten großartige Action für die "Star Wars"-Serie "The Mandalorian". Chow war zuletzt auch für alle "Obi-Wan Kenobi"-Folgen verantwortlich und in der Vergangenheit bei "American Gods" und "Fear the Walking Dead" aktiv, Howard drehte noch eine großartige "The Book of Boba Fett"-Folge.

Wenn EON also will, ist massig Auswahl da, ohne die immer gleichen bekannten Namen à la Bigelow, Coppola und Co. zu bemühen.
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Re: Regie für BOND26+

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Bitte nicht Deborah Chow, dann schon lieber Bryce Dallas Howard, Christine Moore, Reed Morano oder Kate Saxon. Letztere hat sogar schon Bond-Erfahrung. :wink:
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Casino Hille hat geschrieben: 5. Juli 2022 17:01
vodkamartini hat geschrieben: 5. Juli 2022 16:33 Es kommt immer darauf an wie man Pulp definiert, ist jedenfalls nicht das erste Etikett, das mir bei Bond einfallen würde
und das im Forum-beliebte Purvis/Wade-Bashing kann ich so oder so nicht wirklich nachvollziehen. Ohne die hätten wir die letzten 15 Jahre wohl noch weniger Bond-Filme gehabt, weil die Herren den Karren regelmäßig für EON aus dem Dreck ziehen mussten.
Wie schon zig Mal geschrieben, P&W sind tolle Typen, symphatisch, nett und haben auch gute Sachen geliefert für 007. Aber nach ihren kongenialen Plots zu SP und NTTD ist es nun wirklich Zeit für neue Autoren. Für mich fast noch wichtiger als der Regieposten. Wenn EON es jetzt nicht macht, ist ihnen nicht zu helfen.
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