iHaveCNit: Spotlight-Sneak 18.05.2022
Überraschungsfilm in OmU mit unbekanntem Kinostart
Arthouse-Kinos Frankfurt – Große Harmonie – Parkett – Reihe 4, Platz 9 – 21:00 Uhr
Spotlight-Sneak Nummer 9 für mich im Jahre 2022.
Wie immer ein Überraschungsfilm mit unbekanntem Kinostart aus dem Programm der Arthouse-Kinos Frankfurt – meist aus der kommenden oder übernächsten Kinowoche – Mit Anmoderation, gelegentlichem Gewinnspiel und am Ende darf eine Wertung abgegeben werden.
Da am 04.05.2022 sowohl Hinweis als auch Auflösung nicht erfolgt war, bleibt mir dort nur zu sagen, dass ich zu „Sundown – Geheimnisse in Acapulco“ keinen einzelnen Eintrag verfasst habe. Dieser hat eine Wertung von 2,7 erhalten.
Das Ranking an der Stelle:
1. Come On Come On (1,9) / Der schlimmste Mensch der Welt (1,9)
2. Abteil Nr. 6 (2,0) / Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush (2,0)
3. Belfast (2,2) / Was geschah mit Bus 670 ? (2,2)
4. Licorice Pizza (2,5)
5. Spencer (2,7) /Sundown (2,7)
Der Hinweis war folgender:
+++ Spotlight-Hinweis +++
Ja, ja.. wir wissen ja schon Bescheid. Heute Abend ist die Konkurrenz besonders groß. Auch unsere Herzen sind natürlich bei Eintracht Frankfurt. Wir tippen natürlich auf nichts weiter als den Sieg. Wer bis dahin, aber doch lieber einen sehenswerten Überraschungsfilm entdecken möchte, der ist bei uns richtig.
Unser Hinweis: Wann war das letzte Mal, dass ihr es wirklich so richtig übertrieben habt, um etwas, dass ihr wolltet, unbedingt zu erhalten? Für die Protagonisten im heutigen Film geht es um vieles - für manche um alles. Und wir als ZuschauerInnen können uns nur fragen: Wie kann man sich das bitte freiwillig antun?
Neugierig geworden? Kommt vorbei, es gibt noch Karten für die heutige Spotlight Sneak. Wir freuen uns auf euch!
Der Film selbst ist für mich bereits einen Tag später auf der Liste und einer der Starts des 19.05.2022, den ich mir auch noch auf deutsch ansehe.
Die Auflösung:
+++ Spotlight-Auflösung vom 18.05.2022 +++
In der heutigen Spotlight Sneak haben wir euch das Langfilmdebüt von Bastian Günther One Of These Days - Film 2020 gezeigt.
Eine Stadt, ein Auto, ein Traum: Jedes Jahr veranstaltet ein Autohaus in der texanischen Provinz einen beliebten Ausdauerwettbewerb, bei dem es einen brandneuen Pick-Up-Truck zu gewinnen gibt. Wer am längsten die Hand am Wagen behält, darf diesen sein Eigen nennen. Für 20 Menschen heißt es, Tag und Nacht gegen Schlafdefizit, Hitze und hochkochende Emotionen anzukämpfen, während um sie herum ein Volksfest tobt. Der Film startet morgen, 19.5. bei uns in der Harmonie.
Eure Bewertung = 2,1
Note 1 = 9x
Note 2 = 8x
Note 3 = 7x
Note 4 = 3x
Note 5 & 6 = 0x
Die nächste Spotlight findet dann wieder in zwei Wochen am 1.6. statt. Wir freuen uns auf euch.
Das Ranking an der Stelle:
1. Come On, Come On (1,9)
Der Schlimmste Mensch der Welt (1,9)
2. Abteil Nr. 6 (2,0)
Rabiye Kurnaz gegen George W. Bush (2,0)
3. One Of These Days (2,1)
4. Belfast (2,2)
Was geschah mit Bus 670 ? (2,2)
5. Licorice Pizza (2,5)
6. Spencer (2,7)
Sundown (2,7)
Eigene Note: 2
Wertung: 8/10
iHaveCNit: One Of These Days (2022) – Bastian Günther – Weltkino
Deutscher Kinostart: 19.05.2022
gesehen am 18.05.2022 in OmU im Rahmen der Spotlight-Sneak
Arthouse-Kinos Frankfurt – Große Harmonie – Parkett - Reihe 4, Sitz 9 – 21:00 Uhr
gesehen am 19.05.2022
Arthouse-Kinos Frankfurt – Kleine Harmonie - Reihe 3, Sitz 9 – 20:30 Uhr
Einer der interessantesten Filme und Filmideen in diesem Jahr kommt vom deutschen Regisseur Bastian Günther, der sich einem hierzulande eher unbekannten Wettbewerb widmet, der lange Zeit in den ländlichen Regionen im US-Bundesstaat Texas ausgefochten worden ist, und zum Teil auf tatsächlichen Ereignissen, die sich bei diesem Wettbewerb ereignet haben. „Was würdest du tun und wozu wärst du bereit, um ein Ziel zu erreichen ?“ ist hier eine passende Fragestellung. Wozu Menschen bereit sind, wenn es um einen großen Gewinn geht, gab es zuletzt ja bereits in der südkoreanischen Netflix-Serie „Squid Game“ zu sehen. Auch wenn „One Of These Days“ nicht ganz so radikal ist, ist er nicht minder spannend und interessant.
Kyle verdingt sich in einer Burgerbude und hat finanziell alle Hände voll zu tun, seine Frau und seinen jungen Sohn über die Runden zu bekommen. Doch er hat den Traum ein neues, sorgenfreies Leben zu beginnen. Nur der dafür notwendige Wagen fehlt ihm noch. Da passt es gut, dass das örtliche Autohaus gerade den jährlichen „Hands-On“-Wettbewerb veranstaltet – der Hauptgewinn ist ein nagelneuer Pick-Up – der Einsatz besteht darin, so lange wie möglich mit einer Hand an diesem Pick-Up stehen zu bleiben, bis man als letzter noch steht. Kyle nimmt an der Auslosung der Teilnehmer teil und wird sogar ausgewählt. Wie weit wird Kyle gehen und wird er mit diesen Strapazen fertig ?
„One Of These Days“ ist eine sehr spannende Gesellschaftsstudie geworden, die sich sehr kritisch mit dem amerikanischen Traum auseinandersetzt und zeigt, zu welchen Mitteln Menschen greifen, wenn sie durchaus verzweifelt sind und unbedingt etwas erreichen wollen. Wie sich Menschen dabei auch auf psychologischer Ebene verändern und was das mit ihnen macht. In Texas, im früheren wilden Westen ist durch diese Art des Wettbewerbs eine neue Art des „Last Man Standing“, dass durchaus in seinem komprimierten Raum sehr darwinistisch ist. Im Film selbst gibt es neben Kyle, der sehr vielschichtig von dem aus „Peaky Blinders“ und „Gangs of London“ bekannten Joe Cole gespielt wird auch noch die von Carrie Preston gespielte PR-Managerin Joan, die selbst mit Problemen zu kämpfen hat. Ergänzt wird der Cast durch ein tolles und sehr vielseitiges Ensemble aus unterschiedlichsten Charakteren, die um den Wagen herumstehen und alle ihre eigenen wenn auch weniger präsentierten Hintergründe und Motivationen haben und auch unterschiedlichste Techniken und Strategien entwickeln, am längsten durchzuhalten. Gerade wenn der Film sich nicht vom Verkaufshof entfernt, auf dem das Event stattfindet, wird das zum spannenden und auch auch auf psychologischer Ebene interessant zu beobachtendes Kammerspiel mit einigen auch überraschenden Ideen bis es zu einer Tragödie kommt, auf die ich hier nicht näher eingehen werde. Das, was aber letzten Endes dazu führt, dass dem Film selbst leicht die Hand von der Oberfläche des Pick-Up-Trucks gleitet ist sein schwankendes Pacing, seine Struktur und auch ein paar kleine Ideen, die sich für mich nicht ganz ins große Bild des Films einfügen möchten.
„One Of These Days“ – My Second Look – 8/10 Punkte
Re: Zuletzt gesehener Film
10142iHaveCNit: Stasikomödie (2022) – Leander Haußmann – Constantin Film
Deutscher Kinostart: 19.05.2022
gesehen am 22.05.2022
Arthouse-Kinos Frankfurt – Cinema - Lumiere – Reihe 5, Platz 12 – 17:30 Uhr
Zeit für ein wenig „Ostalgie“ im Kino bietet Leander Haußmanns „Stasikomödie“, die ich mir von den dieswöchigen Kinostarts auch im Kino angesehen habe. Eine satirische Aufbereitung von politischen und spionagetechnischen Themen im deutschen Kino hat mich bereits im letzten Jahr bei „Curveball“ begeistert und daran hat mich auch ein wenig der Trailer und die Konzeption von „Stasikomödie“ erinnert, auch wenn er nicht ganz so bissig ist und sich eher wie eine Portion Wohlfühlkino anfühlt.
Ludger Fuchs ist Bestsellerautor, aber auch ein ehemaliger Mitarbeiter der Stasi. Eine große Familienzusammenkunft ist Anlass für ihn, Jahrzehnte später Einblick in seine Akte zu werfen. Bei der Sichtung der Akten kommt es schnell zum Brief einer Verehrerin, die nichts mit seiner Frau zu tun, die auch zur gleichen Zeit kennengelernt hat. Er fühlt sich an die Zeit erinnert, in der er als junger Mitarbeiter der Stasi in ein Team einberufen wurde, die Künstlerszene in Berlin zu unterwandern und auszuspionieren. Als lyrisch begabter Freigeist findet er auch sehr schnell Anschluss und steht irgendwann vor der persönlichen Entscheidung seiner eigenen Zukunft.
Es ist immer ein klassischer erzählerischer Kniff, von einer gegenwärtigen Situation über eine Retrospektive zurück in die Vergangenheit zu gehen. Der Film nutzt diesen Kniff auch auf relativ einfache und entspannte Weise. Dabei nimmt uns der Film auf eine Zeitreise mit in die 80er Jahre in Ostberlin, was er auch durch seine Bildgestaltung und sein gesamtes Design über die Kostüme und die Sets perfekt umgesetzt hat und eine stimmige Atmosphäre schafft. Die Mischung aus Jörg Schüttauf und David Kross in der Rolle des Ludger Fuchs passt und vor allem der spätere Zwiespalt ist bei Jörg Schüttauf zu spüren, genauso wie diese leicht naive, aber auch leicht geniale Verträumtheit bei einem David Kross zu spüren ist. Aus dem Rest des Ensembles sticht vor allem auch Henry Hübchen als Vorgesetzter von Ludger Fuchs hervor. Sonst war ich von ein paar kleineren Gastauftritten in Nebenrollen auch überrascht. Der Film liefert in seiner gesamten Umsetzung durchaus einen Hauch von leichter und harmloser „Ostalgie“, die durchaus eher den Charakter des Wohlfühlkinos bietet. In seinem gesamten Verlauf hat der Film einiges an sehr skurrilen Sequenzen und Momenten zu bieten, die alle durchaus unterhaltsam und amüsant gewesen sind. Bei den Methoden und der Darstellung der Stasi ist es auch unterhaltsam und amüsant, aber gerade hier stellt sich für mich die Frage, ob man hier aus satirischer Perspektive bewusst oder unbewusst stellenweise das Ganze ein wenig zu prägnant der Lächerlichkeit preisgegeben hat. Genau diese sehr unklare Intention und Interpretationsmöglichkeit ist ein eher problematischer Punkt mit Blick auf „Stasikomödie“, der mich gerade weil er Teil einer losen Trilogie von Haußmann ist, erinnert, auch „NVA“ und „Sonnenallee“ einmal in Augenschein zu nehmen.
„Stasikomödie“ - My First Look – 8/10 Punkte.
Deutscher Kinostart: 19.05.2022
gesehen am 22.05.2022
Arthouse-Kinos Frankfurt – Cinema - Lumiere – Reihe 5, Platz 12 – 17:30 Uhr
Zeit für ein wenig „Ostalgie“ im Kino bietet Leander Haußmanns „Stasikomödie“, die ich mir von den dieswöchigen Kinostarts auch im Kino angesehen habe. Eine satirische Aufbereitung von politischen und spionagetechnischen Themen im deutschen Kino hat mich bereits im letzten Jahr bei „Curveball“ begeistert und daran hat mich auch ein wenig der Trailer und die Konzeption von „Stasikomödie“ erinnert, auch wenn er nicht ganz so bissig ist und sich eher wie eine Portion Wohlfühlkino anfühlt.
Ludger Fuchs ist Bestsellerautor, aber auch ein ehemaliger Mitarbeiter der Stasi. Eine große Familienzusammenkunft ist Anlass für ihn, Jahrzehnte später Einblick in seine Akte zu werfen. Bei der Sichtung der Akten kommt es schnell zum Brief einer Verehrerin, die nichts mit seiner Frau zu tun, die auch zur gleichen Zeit kennengelernt hat. Er fühlt sich an die Zeit erinnert, in der er als junger Mitarbeiter der Stasi in ein Team einberufen wurde, die Künstlerszene in Berlin zu unterwandern und auszuspionieren. Als lyrisch begabter Freigeist findet er auch sehr schnell Anschluss und steht irgendwann vor der persönlichen Entscheidung seiner eigenen Zukunft.
Es ist immer ein klassischer erzählerischer Kniff, von einer gegenwärtigen Situation über eine Retrospektive zurück in die Vergangenheit zu gehen. Der Film nutzt diesen Kniff auch auf relativ einfache und entspannte Weise. Dabei nimmt uns der Film auf eine Zeitreise mit in die 80er Jahre in Ostberlin, was er auch durch seine Bildgestaltung und sein gesamtes Design über die Kostüme und die Sets perfekt umgesetzt hat und eine stimmige Atmosphäre schafft. Die Mischung aus Jörg Schüttauf und David Kross in der Rolle des Ludger Fuchs passt und vor allem der spätere Zwiespalt ist bei Jörg Schüttauf zu spüren, genauso wie diese leicht naive, aber auch leicht geniale Verträumtheit bei einem David Kross zu spüren ist. Aus dem Rest des Ensembles sticht vor allem auch Henry Hübchen als Vorgesetzter von Ludger Fuchs hervor. Sonst war ich von ein paar kleineren Gastauftritten in Nebenrollen auch überrascht. Der Film liefert in seiner gesamten Umsetzung durchaus einen Hauch von leichter und harmloser „Ostalgie“, die durchaus eher den Charakter des Wohlfühlkinos bietet. In seinem gesamten Verlauf hat der Film einiges an sehr skurrilen Sequenzen und Momenten zu bieten, die alle durchaus unterhaltsam und amüsant gewesen sind. Bei den Methoden und der Darstellung der Stasi ist es auch unterhaltsam und amüsant, aber gerade hier stellt sich für mich die Frage, ob man hier aus satirischer Perspektive bewusst oder unbewusst stellenweise das Ganze ein wenig zu prägnant der Lächerlichkeit preisgegeben hat. Genau diese sehr unklare Intention und Interpretationsmöglichkeit ist ein eher problematischer Punkt mit Blick auf „Stasikomödie“, der mich gerade weil er Teil einer losen Trilogie von Haußmann ist, erinnert, auch „NVA“ und „Sonnenallee“ einmal in Augenschein zu nehmen.
„Stasikomödie“ - My First Look – 8/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "
Re: Zuletzt gesehener Film
10143Being The Ricardos (Nicole Kidman, Javier Barden, J.K. Simmons)
Wenn es eine Zeit gibt, die ich wirklich nicht mag, dann vermutlich die bieder-bleiernen 50er, speziell in den USA. Dementsprechend ungern sehe ich Filme, die in dieser Zeit spielen, und daher hatte ich gewisse Berührungsängste mit dieser Amazon-Produktion – komplett zu unrecht, denn „Being The Ricardos“, der hinter den Kulissen der realen Live-Fernsehshow „I Love Lucy“ spielt, ist ein ungemein kurzweiliges und spritziges Vergnügen. Das liegt natürlich zunächst an Regisseur und Autor Aaron Sorkin, der für seine brillanten Drehbücher für „The Social Network“ und „Steve Jobs“ bekannt ist.
Wir begleiten die beiden Hauptdarsteller der Serie durch eine komplette Produktionswoche, angefangen von ersten Drehbuchbesprechungen am Montag bis zur Aufzeichnung der Sendung am Freitag. Den Auftakt machen Gerüchte, der kubanisch-stämmige Desi (Javier Bardem) betrüge seine (auch im echten Leben) Ehefrau Lucille (Nicole Kidman). Gleichzeitig werden Lucille Verbindungen zum Kommunismus nachgesagt, was in den 50ern, McCarthy lässt grüßen, für jeden Künstler das Aus bedeuten konnte. Weitere Themen: Wie lässt sich Lucilles Schwangerschaft in die Serie integrieren, wo doch in den 50ern schon das Wort „schwanger“ für Ohnmachtsanfälle anständiger Amerikaner sorgte? Reibereien und Einmischungen im kreativen Schaffungsprozess, Lucilles Perfektionismus, wenn es um Tempo und Logik einer Szene geht und sie sich immer wieder in Entscheidungen einmischt und den Regisseur quais-entmachtet, das alles wird enorm kurzweilig und in glänzenden Dialogen erzählt, bei denen jedes Wort sitzt.
Bardem hätte durchaus mehr Screentime vertragen, Nicole Kidman habe ich so stark wie noch nie erlebt. Die Entscheidung, der ganzen Geschichte noch eine Rahmenhandlung zu verpassen, indem – Jahrzehnte später – die damals involvierten Produzenten und Drehbuchautoren in kurzen Interviewsequenzen die Geschehnisse Revue passieren lassen, fand ich in ihrer Wirkung relativ genial.
Wenn es eine Zeit gibt, die ich wirklich nicht mag, dann vermutlich die bieder-bleiernen 50er, speziell in den USA. Dementsprechend ungern sehe ich Filme, die in dieser Zeit spielen, und daher hatte ich gewisse Berührungsängste mit dieser Amazon-Produktion – komplett zu unrecht, denn „Being The Ricardos“, der hinter den Kulissen der realen Live-Fernsehshow „I Love Lucy“ spielt, ist ein ungemein kurzweiliges und spritziges Vergnügen. Das liegt natürlich zunächst an Regisseur und Autor Aaron Sorkin, der für seine brillanten Drehbücher für „The Social Network“ und „Steve Jobs“ bekannt ist.
Wir begleiten die beiden Hauptdarsteller der Serie durch eine komplette Produktionswoche, angefangen von ersten Drehbuchbesprechungen am Montag bis zur Aufzeichnung der Sendung am Freitag. Den Auftakt machen Gerüchte, der kubanisch-stämmige Desi (Javier Bardem) betrüge seine (auch im echten Leben) Ehefrau Lucille (Nicole Kidman). Gleichzeitig werden Lucille Verbindungen zum Kommunismus nachgesagt, was in den 50ern, McCarthy lässt grüßen, für jeden Künstler das Aus bedeuten konnte. Weitere Themen: Wie lässt sich Lucilles Schwangerschaft in die Serie integrieren, wo doch in den 50ern schon das Wort „schwanger“ für Ohnmachtsanfälle anständiger Amerikaner sorgte? Reibereien und Einmischungen im kreativen Schaffungsprozess, Lucilles Perfektionismus, wenn es um Tempo und Logik einer Szene geht und sie sich immer wieder in Entscheidungen einmischt und den Regisseur quais-entmachtet, das alles wird enorm kurzweilig und in glänzenden Dialogen erzählt, bei denen jedes Wort sitzt.
Bardem hätte durchaus mehr Screentime vertragen, Nicole Kidman habe ich so stark wie noch nie erlebt. Die Entscheidung, der ganzen Geschichte noch eine Rahmenhandlung zu verpassen, indem – Jahrzehnte später – die damals involvierten Produzenten und Drehbuchautoren in kurzen Interviewsequenzen die Geschehnisse Revue passieren lassen, fand ich in ihrer Wirkung relativ genial.
"Wenn man sämtliche Schöpfungen des weißen Mannes von diesem Planeten entfernte, besäßen seine Ankläger weder Zeit noch Mittel, ja nicht einmal Begriffe, um ihn mit Vorwürfen zu überhäufen."
Re: Zuletzt gesehener Film
10144Aaron Sorkin hat mit "Eine Frage der Ehre", "The West Wing", "The Social Network" und "Steve Jobs" wirklich unglaubliche Drehbücher geschrieben, die literarisch ihresgleichen suchen. Seine jüngeren Projekte "The Trial of the Chicago 7" und "Being the Ricardos" haben mich aber dafür ordentlich genervt, mittlerweile haben seine Dialoge und Schlagabtausche für mich an Raffinesse und Spritzigkeit fast vollständig verloren. Leider.
https://filmduelle.de/
Let the sheep out, kid.
Let the sheep out, kid.
Re: Zuletzt gesehener Film
10145Wie wird "Mollys Game" von euch betrachtet ? Der ist an dieser Stelle scheinbar unter gegangen ?
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "
Re: Zuletzt gesehener Film
10146iHaveCNit: Die Täuschung (2022) – John Madden – Warner
Deutscher Kinostart: 26.05.2022
gesehen am 26.05.2022
Arthouse-Kinos Frankfurt – Cinema - Lumiere – Reihe 5, Platz 12 – 15:15 Uhr
Ja, ich weiß, dieses Wochenende steht bei mir auch ganz im Zeichen des neuen Tom-Cruise-Action-Blockbusters „Top Gun: Maverick“, den ich bereits gesehen habe, mir aber für die geschriebenen Zeilen noch etwas Zeit lasse. Gerade weil noch eine zweite Sichtung anstehen wird. Aber man darf bei dem Blockbuster nicht vergessen, dass dieses Wochenende auch im eher arthouselastigen Sektor interessante Filme kommen. Einer davon ist ein Film, der soweit ich mich erinnern kann bereits im Januar starten sollte, aber dann auf Ende Mai verschoben worden ist. Vermutlich auch, weil im Januar mit Christian Schwochows „München – Im Angesicht des Krieges“ bereits ein im zweiten Weltkrieg verorteter Spionagethriller einen kleinen Kinorelease und einen umfassenden Netflix-Release bekommen hat. Die Rede ist von John Maddens „Operation Mincemeat“, der hierzulande unter dem Titel „Die Täuschung“ erscheint. Bei John Madden hat mir bereits sein voriger Politthriller „Die Erfindung der Wahrheit“ bzw. „Miss Sloane“ mit Jessica Chastain gefallen – und „Die Täuschung“ setzt dort auch an.
Im Jahre 1943 planen die britischen Streitkräfte eine Invasion Siziliens und es wird mit einem desaströsen Gegenschlag der deutschen Streitkräfte gerechnet, so dass sich unter Winston Churchills Befehl und der Führung des Geheimdienstdirektors Admiral John Godfrey eine Spezialeinheit bildet, die gemeinsam an einer List arbeitet, die absolut wasserdicht die deutschen Streitkräfte vom Gegenschlag in Sizilien abbringen soll. Die Täuschung ist, dass eine Leiche mit Fehlinformationen auf ganz natürlichem Weg in die Hände der Deutschen fallen soll.
Eine Sache am Film, die für mich als großen Fan der Film- und Buchreihe „James Bond“ sehr interessant war ist, dass Ian Fleming, Autor der Bücher und Erfinder von James Bond – der selbst Mitarbeiter des britischen Geheimdienstes war – auch Teil der Spezialeinheit war. So ergibt sich im Film selbst durchaus der ein oder andere witzige und amüsante Moment für Bond-Fans – und sein Darsteller Johnny Flynn . Im Kern jedoch ist der Film ein spannender Spionagethriller, bei dem jedes einzelne Detail wichtig ist und abgewogen werden muss, damit die Angelegenheit einer Leiche, die im Wasser platziert und an Land gespült wird absolut wasserdicht sein muss, da nahezu jeder kleine Fehler, der die deutsche Seite davon überzeugen könnte, dass es sich um eine List handelt, alles zunichte machen könnte. Dabei ist gerade das Erschaffen einer Hintergrundgeschichte auch sehr interessant und mit welcher Akribie diese ausgearbeitet wird. Und natürlich auch welche Auswirkungen das auf das Gefüge im Team hat. Da fällt mir gerade das Dreieck aus den Rollen der Darsteller von Colin Firth, Matthew MacFadyen und Kelly MacDonald ein und auch das brüderliche Verhältnis von Colin Firths Charakter mit dem Charakter von Mark Gatiss, das allesamt für Spannungen sorgt, die dem Film auch neben dem Gelingen der Mission eine auch persönliche emotionale Tragweite gibt. Das gibt dem eigentlich nüchtern und trocken erscheinenden auf historischen Begebenheiten basierenden Spionagethriller das gewisse Etwas.
„Die Täuschung“ - My First Look – 8/10 Punkte.
Deutscher Kinostart: 26.05.2022
gesehen am 26.05.2022
Arthouse-Kinos Frankfurt – Cinema - Lumiere – Reihe 5, Platz 12 – 15:15 Uhr
Ja, ich weiß, dieses Wochenende steht bei mir auch ganz im Zeichen des neuen Tom-Cruise-Action-Blockbusters „Top Gun: Maverick“, den ich bereits gesehen habe, mir aber für die geschriebenen Zeilen noch etwas Zeit lasse. Gerade weil noch eine zweite Sichtung anstehen wird. Aber man darf bei dem Blockbuster nicht vergessen, dass dieses Wochenende auch im eher arthouselastigen Sektor interessante Filme kommen. Einer davon ist ein Film, der soweit ich mich erinnern kann bereits im Januar starten sollte, aber dann auf Ende Mai verschoben worden ist. Vermutlich auch, weil im Januar mit Christian Schwochows „München – Im Angesicht des Krieges“ bereits ein im zweiten Weltkrieg verorteter Spionagethriller einen kleinen Kinorelease und einen umfassenden Netflix-Release bekommen hat. Die Rede ist von John Maddens „Operation Mincemeat“, der hierzulande unter dem Titel „Die Täuschung“ erscheint. Bei John Madden hat mir bereits sein voriger Politthriller „Die Erfindung der Wahrheit“ bzw. „Miss Sloane“ mit Jessica Chastain gefallen – und „Die Täuschung“ setzt dort auch an.
Im Jahre 1943 planen die britischen Streitkräfte eine Invasion Siziliens und es wird mit einem desaströsen Gegenschlag der deutschen Streitkräfte gerechnet, so dass sich unter Winston Churchills Befehl und der Führung des Geheimdienstdirektors Admiral John Godfrey eine Spezialeinheit bildet, die gemeinsam an einer List arbeitet, die absolut wasserdicht die deutschen Streitkräfte vom Gegenschlag in Sizilien abbringen soll. Die Täuschung ist, dass eine Leiche mit Fehlinformationen auf ganz natürlichem Weg in die Hände der Deutschen fallen soll.
Eine Sache am Film, die für mich als großen Fan der Film- und Buchreihe „James Bond“ sehr interessant war ist, dass Ian Fleming, Autor der Bücher und Erfinder von James Bond – der selbst Mitarbeiter des britischen Geheimdienstes war – auch Teil der Spezialeinheit war. So ergibt sich im Film selbst durchaus der ein oder andere witzige und amüsante Moment für Bond-Fans – und sein Darsteller Johnny Flynn . Im Kern jedoch ist der Film ein spannender Spionagethriller, bei dem jedes einzelne Detail wichtig ist und abgewogen werden muss, damit die Angelegenheit einer Leiche, die im Wasser platziert und an Land gespült wird absolut wasserdicht sein muss, da nahezu jeder kleine Fehler, der die deutsche Seite davon überzeugen könnte, dass es sich um eine List handelt, alles zunichte machen könnte. Dabei ist gerade das Erschaffen einer Hintergrundgeschichte auch sehr interessant und mit welcher Akribie diese ausgearbeitet wird. Und natürlich auch welche Auswirkungen das auf das Gefüge im Team hat. Da fällt mir gerade das Dreieck aus den Rollen der Darsteller von Colin Firth, Matthew MacFadyen und Kelly MacDonald ein und auch das brüderliche Verhältnis von Colin Firths Charakter mit dem Charakter von Mark Gatiss, das allesamt für Spannungen sorgt, die dem Film auch neben dem Gelingen der Mission eine auch persönliche emotionale Tragweite gibt. Das gibt dem eigentlich nüchtern und trocken erscheinenden auf historischen Begebenheiten basierenden Spionagethriller das gewisse Etwas.
„Die Täuschung“ - My First Look – 8/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film
10147iHaveCNit: Maixabel (2022) – Iciar Bollain – Piffl Medien GmbH
Deutscher Kinostart: 26.05.2022
gesehen am 28.05.2022
Arthouse-Kinos Frankfurt – Kleine Harmonie – Reihe 3, Platz 9 – 15:15 Uhr
An diesem Wochenende startet neben Action und Spionage auch im Arthouse-Sektor ein stark gespieltes Drama über die persönlichen Schicksale hinter dem in Spanien über Jahrzehnte andauernden Terror der ETA. „Maixabel“ von Iciar Bollain ist bei mir zuerst durch einen Trailer im Kino auf dem Radar erschienen und hat mein Interesse geweckt, was sich im Nachhinein als richtig erwiesen hat.
Im Jahre 2000 wird der spanische Politiker Juan Maria Jauregui bei einem Attentat der ETA, an dem unter anderem Ibon Etxezarretta und Luis Carrasco beteiligt sind, ermordet. Jahre später werden beide inhaftiert, während die Witwe von Jauregui, die Politikerin Maixabel Lasa immer noch die Trauer verarbeiten muss und den politischen Kampf gegen den Terror weiterführt, bis sich 10 Jahre später die Möglichkeit des klärenden Dialogs zwischen Maixabel und Ibon sowie Luis ergeben wird.
Das Drama von Iciar Bollain beleuchtet weniger die Hintergründe und die Geschichte der ETA und dem spanischen politischen Kampf gegen den Terror der ETA, sondern beschäftigt sich eher auf intimer und persönlicher Art und Weise mit dem Drama der daran Beteiligten, sowohl auf der Seite der Täter als auch der Opfer – am Beispiel eines tatsächlichen Mordattentats und den Folgen. Dieses Drama über die Verarbeitung von Trauer, Schuld, Sühne und Reue sorgt für ein paar extrem gut gespielte Sequenzen bei denen neben den starken Dialogen zwischen vor allem Blanca Portillo und Luis Tosar auch die nonverbalen Nuancen und damit verbundenen Emotionen und Gefühle für sich sprechen – und dort spürbar ist, mit welchen Folgen sowohl die Opfer- als auch Täterseite zu kämpfen hat und in welchem Spannungsfeld Rechtsprechung und Genugtuung liegen. Ganz interessant ist für mich auch aus filmischer geografischer Sicht ein Blick in das Baskenland um die Region in Tolosa. Insgesamt ein Drama, in dessen Thema ich nicht wirklich investiert war, aber der Film es durchaus geschafft mich einigermaßen emotional an das Thema zu binden.
„Maixabel“ - My First Look – 8/10 Punkte.
Deutscher Kinostart: 26.05.2022
gesehen am 28.05.2022
Arthouse-Kinos Frankfurt – Kleine Harmonie – Reihe 3, Platz 9 – 15:15 Uhr
An diesem Wochenende startet neben Action und Spionage auch im Arthouse-Sektor ein stark gespieltes Drama über die persönlichen Schicksale hinter dem in Spanien über Jahrzehnte andauernden Terror der ETA. „Maixabel“ von Iciar Bollain ist bei mir zuerst durch einen Trailer im Kino auf dem Radar erschienen und hat mein Interesse geweckt, was sich im Nachhinein als richtig erwiesen hat.
Im Jahre 2000 wird der spanische Politiker Juan Maria Jauregui bei einem Attentat der ETA, an dem unter anderem Ibon Etxezarretta und Luis Carrasco beteiligt sind, ermordet. Jahre später werden beide inhaftiert, während die Witwe von Jauregui, die Politikerin Maixabel Lasa immer noch die Trauer verarbeiten muss und den politischen Kampf gegen den Terror weiterführt, bis sich 10 Jahre später die Möglichkeit des klärenden Dialogs zwischen Maixabel und Ibon sowie Luis ergeben wird.
Das Drama von Iciar Bollain beleuchtet weniger die Hintergründe und die Geschichte der ETA und dem spanischen politischen Kampf gegen den Terror der ETA, sondern beschäftigt sich eher auf intimer und persönlicher Art und Weise mit dem Drama der daran Beteiligten, sowohl auf der Seite der Täter als auch der Opfer – am Beispiel eines tatsächlichen Mordattentats und den Folgen. Dieses Drama über die Verarbeitung von Trauer, Schuld, Sühne und Reue sorgt für ein paar extrem gut gespielte Sequenzen bei denen neben den starken Dialogen zwischen vor allem Blanca Portillo und Luis Tosar auch die nonverbalen Nuancen und damit verbundenen Emotionen und Gefühle für sich sprechen – und dort spürbar ist, mit welchen Folgen sowohl die Opfer- als auch Täterseite zu kämpfen hat und in welchem Spannungsfeld Rechtsprechung und Genugtuung liegen. Ganz interessant ist für mich auch aus filmischer geografischer Sicht ein Blick in das Baskenland um die Region in Tolosa. Insgesamt ein Drama, in dessen Thema ich nicht wirklich investiert war, aber der Film es durchaus geschafft mich einigermaßen emotional an das Thema zu binden.
„Maixabel“ - My First Look – 8/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film
10148Sondervorstellung
iHaveCNit: Das Starke Geschlecht (2022) – Jonas Rothlaender – missingFilms
Deutscher Kinostart: 26.05.2022
gesehen am 31.05.2022
Arthouse-Kinos Frankfurt – Große Harmonie – Reihe 4, Platz 9 – 20:45 Uhr
Für Jonas Rothlaenders experimentellen und minimalistischen Dokumentarfilm „Das Starke Geschlecht“ gibt es leider keinen ausgeweiteten Kinostart im Raum Frankfurt, doch meine Arthouse-Kinos des Vertrauens haben ihn für die monatliche Sondervorstellung in der Reihe „Schamlos Harmlos – Die Reihe für Queer-, Sex- und Subkultur“ in im Rahmen der Kinotour ins Programm nehmen können mit Anwesenheit des Regisseurs Jonas Rothlaender und dem Gestalttherapeut Daniel Arncken des Informationszentrums für Männerfragen e.V in Frankfurt – so dass im Anschluss nach dem Film noch ein Film- und Fachgespräch folgte. Der Film selbst konfrontiert eine Auswahl von ca. 10 Männern in einem intimen, abgefilmten Interviewsetting mit schriftlichen Statements anonymer Männer und deren Ansichten zu Sex, Identität, Rollenbildern und ist dabei hautnah, reflektiert, herausfordernd, schonungslos und auch teils unangenehm – aber er gibt Männern den Raum zu reden, zu reflektieren, Tabus zu brechen und gehört zu werden, was ich persönlich auch als sehr wichtigen Schritt in unserer Gesellschaft finde.
„Das Starke Geschlecht“ - My First Look – Ohne Wertung
iHaveCNit: Das Starke Geschlecht (2022) – Jonas Rothlaender – missingFilms
Deutscher Kinostart: 26.05.2022
gesehen am 31.05.2022
Arthouse-Kinos Frankfurt – Große Harmonie – Reihe 4, Platz 9 – 20:45 Uhr
Für Jonas Rothlaenders experimentellen und minimalistischen Dokumentarfilm „Das Starke Geschlecht“ gibt es leider keinen ausgeweiteten Kinostart im Raum Frankfurt, doch meine Arthouse-Kinos des Vertrauens haben ihn für die monatliche Sondervorstellung in der Reihe „Schamlos Harmlos – Die Reihe für Queer-, Sex- und Subkultur“ in im Rahmen der Kinotour ins Programm nehmen können mit Anwesenheit des Regisseurs Jonas Rothlaender und dem Gestalttherapeut Daniel Arncken des Informationszentrums für Männerfragen e.V in Frankfurt – so dass im Anschluss nach dem Film noch ein Film- und Fachgespräch folgte. Der Film selbst konfrontiert eine Auswahl von ca. 10 Männern in einem intimen, abgefilmten Interviewsetting mit schriftlichen Statements anonymer Männer und deren Ansichten zu Sex, Identität, Rollenbildern und ist dabei hautnah, reflektiert, herausfordernd, schonungslos und auch teils unangenehm – aber er gibt Männern den Raum zu reden, zu reflektieren, Tabus zu brechen und gehört zu werden, was ich persönlich auch als sehr wichtigen Schritt in unserer Gesellschaft finde.
„Das Starke Geschlecht“ - My First Look – Ohne Wertung
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Re: Zuletzt gesehener Film
10149Sondervorstellung
iHaveCNit: La Boum – Die Fete (Best of Cinema) (1980) – Claude Pinoteau – Studiocanal
Deutscher Kinostart: 07.06.2022
gesehen am 07.06.2022 in SAMSUNG ONYX LED
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 6 – Reihe 13, Platz 22 – 20:00 Uhr
Im Rahmen der „Best of Cinema“- Reihe stand als nächstes der Klassiker „La Boum – Die Fete“ auf dem Plan, mit dem vor allem Sophie Marceau internationale Bekanntheit erhalten hat. Den Film, indem Themen wie Pubertät, die erste große Liebe und Eheprobleme der Eltern behandelt werden, würde man heutzutage als Coming-Of-Age-Film bezeichnen. Im Jahre 1980 war er sicherlich ein sehr einflussreicher Jugendfilm, der in meinen Augen jedoch in seiner Struktur ein wenig zu sprunghaft und hektisch wirkt.
„La Boum – Die Fete“ – My First Look – 8/10 Punkte.
iHaveCNit: La Boum – Die Fete (Best of Cinema) (1980) – Claude Pinoteau – Studiocanal
Deutscher Kinostart: 07.06.2022
gesehen am 07.06.2022 in SAMSUNG ONYX LED
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 6 – Reihe 13, Platz 22 – 20:00 Uhr
Im Rahmen der „Best of Cinema“- Reihe stand als nächstes der Klassiker „La Boum – Die Fete“ auf dem Plan, mit dem vor allem Sophie Marceau internationale Bekanntheit erhalten hat. Den Film, indem Themen wie Pubertät, die erste große Liebe und Eheprobleme der Eltern behandelt werden, würde man heutzutage als Coming-Of-Age-Film bezeichnen. Im Jahre 1980 war er sicherlich ein sehr einflussreicher Jugendfilm, der in meinen Augen jedoch in seiner Struktur ein wenig zu sprunghaft und hektisch wirkt.
„La Boum – Die Fete“ – My First Look – 8/10 Punkte.
"Weiter rechts, weiter rechts ! ..... "
Re: Zuletzt gesehener Film
10150iHaveCNit: Der Schlimmste Mensch der Welt (2022) – Joachim Trier – Studiocanal
Deutscher Kinostart: 02.06.2022
gesehen am 20.04.2022 in OmU in der Spotlight-Sneak
Arthouse-Kinos Frankfurt – Große Harmonie – Parkett - Reihe 4, Sitz 9 – 21:00 Uhr
gesehen am 09.06.2022
Arthouse-Kinos Frankfurt – Cinema - Lumiere – Reihe 5, Platz 12 – 20:45 Uhr
Endlich komme ich mal dazu, etwas über den neuen Film von Joachim Trier zu schreiben. Denn ich habe „Der Schlimmste Mensch der Welt“ bereits April im Rahmen einer Sneak in der norwegischen Fassung mit Untertiteln gesehen – wollte aber noch darauf warten ihn auf Deutsch zu sehen, bevor ich etwas zu dem Film schreibe, der auch bei der letzten Oscarverleihung sowohl im Bereich „International Feature Film“ und „Best Original Screenplay“ nominiert war. Aktuell ist „Verdens Verste Menneske“ bzw. „The Worst Person In The World“ neben „Come On, Come On“ auf der Spitzenposition des Jahresrankings der Sneakreihe. Mich hat er auch fasziniert und abgeholt – gerade auch weil ich vom Alter her vieles nachvollziehen und mich reinfühlen konnte.
Julie ist kurz vor der 30 und hat sich im Leben von einer Station zur Anderen durchgehangelt. So wechselt sie von einem Studium der Medizin ins Psychologiestudium, bis sie sich als Fotografin verwirklichen möchte und im Buchladen arbeitet. Genauso wechselt sie auch ihre Partner, bis sie den etwas älteren Comicautoren Aksel kennen- und liebenlernt. Sie ziehen und leben zusammen, bis Julie etwas gelangweilt vom Trubel einer Comicveröffentlichung flieht und sich bei einer Hochzeitsparty einschleicht und dort den gleichaltrigen Eivind kennenlernt, den sie nach einem intensiven Flirt ziehen lässt, ihn aber nicht wirklich vergessen kann. Bis an einem verhängnisvollen Tag die Welt still zu stehen scheint und sich das Leben von Julie, Eivind und Aksel einschneidend verändern wird.
„Der Schlimmste Mensch der Welt“ erinnert mich daran, auch die anderen beiden Filme „Auf Anfang“ und „Oslo, 31. August“ der thematisch zusammenhängenden Oslo-Trilogie von Joachim Trier zu sichten. Der Film selbst hat mich fasziniert und in seinen Bann gezogen. In Prolog, Epilog und 12 Kapiteln behandelt der Film nicht nur unterschiedlichste Themen aus dem Leben und der Gesellschaft, sondern liefert uns ein vielschichtiges, modernes Generationenporträt von Millenials und auch jüngeren Generationen, dem Überangebot an beruflichen und partnerschaftlichen Möglichkeiten, der Überforderung mit diesem Überangebot, dem Hang zur Optimierung und zur stetigen Unzufriedenheit inmitten dieser konstanten Selbstfindung, immer mit dem Druck gesellschaftlicher und auch durchaus konservativen Erwartungshaltungen und Ansprüchen des eigenen Umfelds. Im Kontext des Films aus einer eher weiblichen Perspektive, auch wenn man hier durchaus gut ausbalanciert auch der männlichen Perspektive etwas Raum gibt. Für die weibliche Perspektive und die Hauptprotagonistin Julie konnte man mit der mit bis dahin nicht bekannten Renate Reinsve eine perfekte Auswahl treffen. Diese sehr vielschichtige und ambivalente Darstellung und Zeichnung der Julie, die zwar eigentlich eher weniger sympathisch aufgenommen werden sollte, schafft es, ebendiese Sympathie und Empathie für ihre Sicht und Entscheidungen zu entwickeln. Nicht nur das, ich konnte mich ihrer Faszination auch nicht entziehen, so dass es auch ein leichtes für mich gewesen wäre, mich in Julie zu verlieben und ihr auch absolut nicht böse zu sein, wenn ich sie ziehen lassen müsste. Der Film hat jedoch in seiner Struktur und seinem Aufbau ein paar Kleinigkeiten, die mir weniger gut gefallen haben. Dieses Überlappen einer Voice-Over-Narration, in dem Dinge erwähnt werden, die auch direkt gleich gesagt und quasi wiederholt werden ist mir ein wenig zu viel des Guten und eine kapitelhafte Struktur hat für mich den Nachteil, das manche Kapitel weniger interessant sind als andere, in denen die Momente jedoch so faszinierend und genial inszeniert und dargestellt worden sind, dass die Momente alleine für sich genommen eine Höchstpunktzahl gerechtfertigt hätte. So verhindern diese Kleinigkeiten und leichte Schwächen im Pacing ebendiese Höchstpunktzahl. Und damit hoffe ich an dieser Stelle, nicht „Der schlimmste Mensch der Welt“ zu sein.
„Der Schlimmste Mensch der Welt“ - My Second Look – 9/10 Punkte.
Deutscher Kinostart: 02.06.2022
gesehen am 20.04.2022 in OmU in der Spotlight-Sneak
Arthouse-Kinos Frankfurt – Große Harmonie – Parkett - Reihe 4, Sitz 9 – 21:00 Uhr
gesehen am 09.06.2022
Arthouse-Kinos Frankfurt – Cinema - Lumiere – Reihe 5, Platz 12 – 20:45 Uhr
Endlich komme ich mal dazu, etwas über den neuen Film von Joachim Trier zu schreiben. Denn ich habe „Der Schlimmste Mensch der Welt“ bereits April im Rahmen einer Sneak in der norwegischen Fassung mit Untertiteln gesehen – wollte aber noch darauf warten ihn auf Deutsch zu sehen, bevor ich etwas zu dem Film schreibe, der auch bei der letzten Oscarverleihung sowohl im Bereich „International Feature Film“ und „Best Original Screenplay“ nominiert war. Aktuell ist „Verdens Verste Menneske“ bzw. „The Worst Person In The World“ neben „Come On, Come On“ auf der Spitzenposition des Jahresrankings der Sneakreihe. Mich hat er auch fasziniert und abgeholt – gerade auch weil ich vom Alter her vieles nachvollziehen und mich reinfühlen konnte.
Julie ist kurz vor der 30 und hat sich im Leben von einer Station zur Anderen durchgehangelt. So wechselt sie von einem Studium der Medizin ins Psychologiestudium, bis sie sich als Fotografin verwirklichen möchte und im Buchladen arbeitet. Genauso wechselt sie auch ihre Partner, bis sie den etwas älteren Comicautoren Aksel kennen- und liebenlernt. Sie ziehen und leben zusammen, bis Julie etwas gelangweilt vom Trubel einer Comicveröffentlichung flieht und sich bei einer Hochzeitsparty einschleicht und dort den gleichaltrigen Eivind kennenlernt, den sie nach einem intensiven Flirt ziehen lässt, ihn aber nicht wirklich vergessen kann. Bis an einem verhängnisvollen Tag die Welt still zu stehen scheint und sich das Leben von Julie, Eivind und Aksel einschneidend verändern wird.
„Der Schlimmste Mensch der Welt“ erinnert mich daran, auch die anderen beiden Filme „Auf Anfang“ und „Oslo, 31. August“ der thematisch zusammenhängenden Oslo-Trilogie von Joachim Trier zu sichten. Der Film selbst hat mich fasziniert und in seinen Bann gezogen. In Prolog, Epilog und 12 Kapiteln behandelt der Film nicht nur unterschiedlichste Themen aus dem Leben und der Gesellschaft, sondern liefert uns ein vielschichtiges, modernes Generationenporträt von Millenials und auch jüngeren Generationen, dem Überangebot an beruflichen und partnerschaftlichen Möglichkeiten, der Überforderung mit diesem Überangebot, dem Hang zur Optimierung und zur stetigen Unzufriedenheit inmitten dieser konstanten Selbstfindung, immer mit dem Druck gesellschaftlicher und auch durchaus konservativen Erwartungshaltungen und Ansprüchen des eigenen Umfelds. Im Kontext des Films aus einer eher weiblichen Perspektive, auch wenn man hier durchaus gut ausbalanciert auch der männlichen Perspektive etwas Raum gibt. Für die weibliche Perspektive und die Hauptprotagonistin Julie konnte man mit der mit bis dahin nicht bekannten Renate Reinsve eine perfekte Auswahl treffen. Diese sehr vielschichtige und ambivalente Darstellung und Zeichnung der Julie, die zwar eigentlich eher weniger sympathisch aufgenommen werden sollte, schafft es, ebendiese Sympathie und Empathie für ihre Sicht und Entscheidungen zu entwickeln. Nicht nur das, ich konnte mich ihrer Faszination auch nicht entziehen, so dass es auch ein leichtes für mich gewesen wäre, mich in Julie zu verlieben und ihr auch absolut nicht böse zu sein, wenn ich sie ziehen lassen müsste. Der Film hat jedoch in seiner Struktur und seinem Aufbau ein paar Kleinigkeiten, die mir weniger gut gefallen haben. Dieses Überlappen einer Voice-Over-Narration, in dem Dinge erwähnt werden, die auch direkt gleich gesagt und quasi wiederholt werden ist mir ein wenig zu viel des Guten und eine kapitelhafte Struktur hat für mich den Nachteil, das manche Kapitel weniger interessant sind als andere, in denen die Momente jedoch so faszinierend und genial inszeniert und dargestellt worden sind, dass die Momente alleine für sich genommen eine Höchstpunktzahl gerechtfertigt hätte. So verhindern diese Kleinigkeiten und leichte Schwächen im Pacing ebendiese Höchstpunktzahl. Und damit hoffe ich an dieser Stelle, nicht „Der schlimmste Mensch der Welt“ zu sein.
„Der Schlimmste Mensch der Welt“ - My Second Look – 9/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film
10151iHaveCNit: France (2022) – Bruno Dumont – MFA+
Deutscher Kinostart: 09.06.2022
gesehen am 01.06.2022 in OmU in der Spotlight-Sneak
Arthouse-Kinos Frankfurt – Große Harmonie – Parkett - Reihe 4, Sitz 9 – 21:00 Uhr
gesehen am 10.06.2022
Arthouse-Kinos Frankfurt – Cinema - Petit – Reihe 1, Platz 6 – 17:45 Uhr
Die letzten beiden Tage standen für mich im Fokus, endlich auf Filme einzugehen, die ich im Rahmen einer Sneak-Reihe bereits gesehen habe und aufgrund von fehlender Zeit und Interesse an der deutschen Fassung noch zurückgestellt habe. Irgendwann Ende des letzten Jahres lief im Rahmen der französischen Filmtage ein Zusammenschnitt mehrerer französischer Filme. Da ich durch die starke Präsenz von Lea Seydoux mit ihrem Triple aus „James Bond 007: No Time To Die“, „Die Geschichte meiner Frau“ und Wes Andersons „The French Dispatch“ natürlich auch Lea im Fokus hatte, ist mir sie auch in diesem Zusammenschnitt direkt aufgefallen. Bei näherer Recherche bin ich darauf gestoßen, dass es sich bei den Bildern mit Lea um „France“ von Bruno Dumont handelt, den ich mir dann auch entsprechend für den regulären Kinostart vorgemerkt habe.
Herausgekommen ist eine interessante Mischung aus Mediensatire und Charakterstudie.
France De Meurs lebt in Paris und ist die wohl bekannteste Journalistin und Kriegsberichterstatterin des Landes. Selbst der französische Präsident Macron ist mit ihr vertraut. Der öffentliche Rummel um ihre Person und der Ehrgeiz im Job hindert die Karrierefrau jedoch daran, eine richtige funktionale Beziehung zu ihrem Mann, dem Buchautor Frederic und ihrem Sohn aufzubauen. Bis ein Unfall für France eine Kette von Ereignissen und eine Abwärtsspirale in Gang setzt, gegen die France mit allen Mitteln ankämpft – ganz unabhängig davon, was diese Entwicklung mit ihr machen wird.
„France“ ist ein Film, der komplett auf Lea Seydoux abgestimmt ist. Ob einem der Film zusagt oder nicht hängt damit vor allem davon ab, wie man gegenüber Seydoux eingestellt ist und vor allem auch davon, ob man mit der von ihr gespielten France De Meurs eine Verbindung aufbauen kann. Denn France De Meurs ist eine sehr kühle, kontrollierte, distanzierte und unnahbare Person, die erst im Laufe des Films scheinbar Nähe zulässt und sich Emotionen ihren Weg rausbahnen, wenn unglückliche Ereignisse, Schicksalsschläge und auch der öffentliche Druck und die Aufmerksamkeit auf einen einwirken. Das macht Seydoux hier großartig, auch wenn es natürlich schwer ist, einen Zugang zu ihr zu finden. Der Film liefert natürlich auch noch einen wenn auch oberflächlichen, aber auch skurrilen und satirischen Blick auf die Mechanismen der Berichterstattung von Kriegs- und Krisensituationen, was mitunter zu eben skurrilen und absurden Sequenzen führt. Teils skurril und absurd fand ich auch die Auswahl der musikalischen Untermalung in einigen Szenen, was dem Film leider nicht gut tut, genau wie das leicht oberflächliche nicht das volle bissige Potential ausschöpfende Element der Mediensatire.
„France“ - My Second Look – 8/10 Punkte.
Deutscher Kinostart: 09.06.2022
gesehen am 01.06.2022 in OmU in der Spotlight-Sneak
Arthouse-Kinos Frankfurt – Große Harmonie – Parkett - Reihe 4, Sitz 9 – 21:00 Uhr
gesehen am 10.06.2022
Arthouse-Kinos Frankfurt – Cinema - Petit – Reihe 1, Platz 6 – 17:45 Uhr
Die letzten beiden Tage standen für mich im Fokus, endlich auf Filme einzugehen, die ich im Rahmen einer Sneak-Reihe bereits gesehen habe und aufgrund von fehlender Zeit und Interesse an der deutschen Fassung noch zurückgestellt habe. Irgendwann Ende des letzten Jahres lief im Rahmen der französischen Filmtage ein Zusammenschnitt mehrerer französischer Filme. Da ich durch die starke Präsenz von Lea Seydoux mit ihrem Triple aus „James Bond 007: No Time To Die“, „Die Geschichte meiner Frau“ und Wes Andersons „The French Dispatch“ natürlich auch Lea im Fokus hatte, ist mir sie auch in diesem Zusammenschnitt direkt aufgefallen. Bei näherer Recherche bin ich darauf gestoßen, dass es sich bei den Bildern mit Lea um „France“ von Bruno Dumont handelt, den ich mir dann auch entsprechend für den regulären Kinostart vorgemerkt habe.
Herausgekommen ist eine interessante Mischung aus Mediensatire und Charakterstudie.
France De Meurs lebt in Paris und ist die wohl bekannteste Journalistin und Kriegsberichterstatterin des Landes. Selbst der französische Präsident Macron ist mit ihr vertraut. Der öffentliche Rummel um ihre Person und der Ehrgeiz im Job hindert die Karrierefrau jedoch daran, eine richtige funktionale Beziehung zu ihrem Mann, dem Buchautor Frederic und ihrem Sohn aufzubauen. Bis ein Unfall für France eine Kette von Ereignissen und eine Abwärtsspirale in Gang setzt, gegen die France mit allen Mitteln ankämpft – ganz unabhängig davon, was diese Entwicklung mit ihr machen wird.
„France“ ist ein Film, der komplett auf Lea Seydoux abgestimmt ist. Ob einem der Film zusagt oder nicht hängt damit vor allem davon ab, wie man gegenüber Seydoux eingestellt ist und vor allem auch davon, ob man mit der von ihr gespielten France De Meurs eine Verbindung aufbauen kann. Denn France De Meurs ist eine sehr kühle, kontrollierte, distanzierte und unnahbare Person, die erst im Laufe des Films scheinbar Nähe zulässt und sich Emotionen ihren Weg rausbahnen, wenn unglückliche Ereignisse, Schicksalsschläge und auch der öffentliche Druck und die Aufmerksamkeit auf einen einwirken. Das macht Seydoux hier großartig, auch wenn es natürlich schwer ist, einen Zugang zu ihr zu finden. Der Film liefert natürlich auch noch einen wenn auch oberflächlichen, aber auch skurrilen und satirischen Blick auf die Mechanismen der Berichterstattung von Kriegs- und Krisensituationen, was mitunter zu eben skurrilen und absurden Sequenzen führt. Teils skurril und absurd fand ich auch die Auswahl der musikalischen Untermalung in einigen Szenen, was dem Film leider nicht gut tut, genau wie das leicht oberflächliche nicht das volle bissige Potential ausschöpfende Element der Mediensatire.
„France“ - My Second Look – 8/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film
10152iHaveCNit: Belle (2022) – Mamoru Hosoda – KSM Anime
Deutscher Kinostart: 09.06.2022
gesehen am 11.06.2022
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 8 – Reihe 13, Platz 25 – 17:30 Uhr
Animes im Kino haben bei mir zumindest bei den seltenen, großen Filmen bereits seit „Your Name“ und „Weathering With You“ in gewisser Art und Weise Tradition. Da war es klar, dass ich mir den in dieser Woche gestarteten und für kurze Zeit im Kino veröffentlichten „Belle“ von Mamoru Hosoda im Kino ansehen möchte – weil er eine interessante, moderne Idee mit einer international bekannten Geschichte verknüpft.
Die junge Suzu lebt mit ihrem Vater abgeschieden auf dem Land und zieht sich auch sonst aus ihrem Umfeld heraus, weil sie mit einem persönlichen Schicksalsschlag zu kämpfen hat. Bis sie sich eines Tages ein Herz fasst und ein Profil im weltweit vernetzten Sozialen Metaversum „U“ unter dem Namen „Belle“ anlegt und dort innerhalb kürzester Zeit als großartige Sängerin zur Sensation aufsteigt. Nachdem ein ungestümes Biest ein großes Konzert von ihr stört, macht sich „Belle“ auf die Suche nach diesem Biest.
Der Film verknüpft auf sehr elegante Art und Weise eine Geschichte über Liebe, Trauerverarbeitung, die Tücken und Möglichkeiten sozialer Netzwerke und Metaversen mit dem international bekannten, bereits durch Disney verfilmten Musical basierend auf dem französischen Volksmärchen „Die Schöne und das Biest“. Dabei wird „Die Schöne und das Biest“ durch Handlungselemente und Details sehr gut integriert – ohne sich dabei vollkommen auf diese Vorlage zu verlassen – und mit einer punktuell eingebetteten Musik schafft er durchaus eigene Songs, die dem Film sehr gut tun. Dazu setzt er sich auch kritisch mit dem Thema sozialer Netzwerke, Metaversen und dem Verhalten von Nutzern und der Öffentlichkeit auseinander, was dem Ganzen eine interessante Note gibt. Durchaus gelingt es ihm dort aufgrund eines überfrachteten, visuell sehr starken Erlebnis nicht allem den notwendigen Raum zu geben. Aber er behält den Kern seines Films nicht aus den Augen. Die Geschichte um die junge Zuzu und die Verarbeitung der Trauer und des eigenen Schicksals gespickt mit Nebenschauplätzen um eine Liebesgeschichte und eine Spurensuche gibt dem Film etwas von einem digitalen Metaversum Losgelöstes, sehr Geerdetes. Das macht den Film zu einem sehr warmen, herzlichen und großartigen Vergnügen.
„Belle“ – My First Look – 9/10 Punkte
Deutscher Kinostart: 09.06.2022
gesehen am 11.06.2022
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 8 – Reihe 13, Platz 25 – 17:30 Uhr
Animes im Kino haben bei mir zumindest bei den seltenen, großen Filmen bereits seit „Your Name“ und „Weathering With You“ in gewisser Art und Weise Tradition. Da war es klar, dass ich mir den in dieser Woche gestarteten und für kurze Zeit im Kino veröffentlichten „Belle“ von Mamoru Hosoda im Kino ansehen möchte – weil er eine interessante, moderne Idee mit einer international bekannten Geschichte verknüpft.
Die junge Suzu lebt mit ihrem Vater abgeschieden auf dem Land und zieht sich auch sonst aus ihrem Umfeld heraus, weil sie mit einem persönlichen Schicksalsschlag zu kämpfen hat. Bis sie sich eines Tages ein Herz fasst und ein Profil im weltweit vernetzten Sozialen Metaversum „U“ unter dem Namen „Belle“ anlegt und dort innerhalb kürzester Zeit als großartige Sängerin zur Sensation aufsteigt. Nachdem ein ungestümes Biest ein großes Konzert von ihr stört, macht sich „Belle“ auf die Suche nach diesem Biest.
Der Film verknüpft auf sehr elegante Art und Weise eine Geschichte über Liebe, Trauerverarbeitung, die Tücken und Möglichkeiten sozialer Netzwerke und Metaversen mit dem international bekannten, bereits durch Disney verfilmten Musical basierend auf dem französischen Volksmärchen „Die Schöne und das Biest“. Dabei wird „Die Schöne und das Biest“ durch Handlungselemente und Details sehr gut integriert – ohne sich dabei vollkommen auf diese Vorlage zu verlassen – und mit einer punktuell eingebetteten Musik schafft er durchaus eigene Songs, die dem Film sehr gut tun. Dazu setzt er sich auch kritisch mit dem Thema sozialer Netzwerke, Metaversen und dem Verhalten von Nutzern und der Öffentlichkeit auseinander, was dem Ganzen eine interessante Note gibt. Durchaus gelingt es ihm dort aufgrund eines überfrachteten, visuell sehr starken Erlebnis nicht allem den notwendigen Raum zu geben. Aber er behält den Kern seines Films nicht aus den Augen. Die Geschichte um die junge Zuzu und die Verarbeitung der Trauer und des eigenen Schicksals gespickt mit Nebenschauplätzen um eine Liebesgeschichte und eine Spurensuche gibt dem Film etwas von einem digitalen Metaversum Losgelöstes, sehr Geerdetes. Das macht den Film zu einem sehr warmen, herzlichen und großartigen Vergnügen.
„Belle“ – My First Look – 9/10 Punkte
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Re: Zuletzt gesehener Film
10153iHaveCNit: The Outfit (2022) – Graham Moore – Universal
Deutscher Kinostart: 02.06.2022
gesehen am 13.06.2022
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 12 – Reihe 16, Platz 15 – 18:50 Uhr
Aus den Kinostarts vom 02.06.2022 gibt es aktuell noch 2 Filme, die ich nachholen wollte – gerade weil mir auch relativ kurzfristig beide Filme per Trailer in den Kinos meines Vertrauens angepriesen worden sind. Der Erste von beiden Filmen ist das Regiedebüt von Graham Moore mit Mark Rylance in der Hauptrolle und dem Filmtitel „The Outfit“, der sich als cleveres Gauner- und Kammerstück entpuppt hat.
L. Burling war einst Maßschneider in der berühmten Londoner Saville Row, bis er aus privaten Gründen England den Rücken gekehrt hat und nun mit Geduld, Präzision, Perfektion und Diskretion eine Maßschneiderei in Chicago betreibt, in der auch die kriminelle Unterwelt ein- und ausgeht. Das geht so lange gut, bis bei der Organisation eines seiner Kunden scheinbar der Hinweis für einen Verräter in deren Reihen aufkommt während die Organisation sich gerade in einem brodelnden Bandenkrieg befindet.
„The Outfit“ ist eine sehr interessante und clevere Mischung aus Kammerspiel und Crimethriller, bei der sich die komplette Handlung in seinen knapp 105 Minuten in einer Maßschneiderei abspielt. All das, was in „The Outfit“ passiert ist durchaus auch überraschend und hat auch seine Spannungsmomente, die stark, aber auch relativ nüchtern und trocken durch Dialoge und auch die Körpersprache der Beteiligten in der Spannung aufgebaut werden. Da ich hier auf ebendiese Überraschungen, Twists, Turns und auch falsche Fährten des Films aus Spoilergründen nicht eingehen möchte, bleibt das an dieser Stelle auch relativ kurz. Darüber hinaus liefert der Film über eine Voice-Over-Narration Einblicke in das Arbeitsverständnis eines Maßschneiders. Neben dem großartigen Designs von Set und Kostümen ist es vor allem für mich die ambivalente, clevere, nuancierte, leicht zurückhaltende aber tiefgründige Performance von Mark Rylance, die für mich hier herausgestochen ist. Ein Film, ein Thriller, ein Kammerspiel wie ein perfekt maßgeschneiderter Anzug – schade, dass ich an dieser Stelle aktuell weniger der Typ für Maßanzüge bin.
„The Outfit“ – My First Look – 8/10 Punkte
Deutscher Kinostart: 02.06.2022
gesehen am 13.06.2022
Kinopolis Main-Taunus-Zentrum – Kino 12 – Reihe 16, Platz 15 – 18:50 Uhr
Aus den Kinostarts vom 02.06.2022 gibt es aktuell noch 2 Filme, die ich nachholen wollte – gerade weil mir auch relativ kurzfristig beide Filme per Trailer in den Kinos meines Vertrauens angepriesen worden sind. Der Erste von beiden Filmen ist das Regiedebüt von Graham Moore mit Mark Rylance in der Hauptrolle und dem Filmtitel „The Outfit“, der sich als cleveres Gauner- und Kammerstück entpuppt hat.
L. Burling war einst Maßschneider in der berühmten Londoner Saville Row, bis er aus privaten Gründen England den Rücken gekehrt hat und nun mit Geduld, Präzision, Perfektion und Diskretion eine Maßschneiderei in Chicago betreibt, in der auch die kriminelle Unterwelt ein- und ausgeht. Das geht so lange gut, bis bei der Organisation eines seiner Kunden scheinbar der Hinweis für einen Verräter in deren Reihen aufkommt während die Organisation sich gerade in einem brodelnden Bandenkrieg befindet.
„The Outfit“ ist eine sehr interessante und clevere Mischung aus Kammerspiel und Crimethriller, bei der sich die komplette Handlung in seinen knapp 105 Minuten in einer Maßschneiderei abspielt. All das, was in „The Outfit“ passiert ist durchaus auch überraschend und hat auch seine Spannungsmomente, die stark, aber auch relativ nüchtern und trocken durch Dialoge und auch die Körpersprache der Beteiligten in der Spannung aufgebaut werden. Da ich hier auf ebendiese Überraschungen, Twists, Turns und auch falsche Fährten des Films aus Spoilergründen nicht eingehen möchte, bleibt das an dieser Stelle auch relativ kurz. Darüber hinaus liefert der Film über eine Voice-Over-Narration Einblicke in das Arbeitsverständnis eines Maßschneiders. Neben dem großartigen Designs von Set und Kostümen ist es vor allem für mich die ambivalente, clevere, nuancierte, leicht zurückhaltende aber tiefgründige Performance von Mark Rylance, die für mich hier herausgestochen ist. Ein Film, ein Thriller, ein Kammerspiel wie ein perfekt maßgeschneiderter Anzug – schade, dass ich an dieser Stelle aktuell weniger der Typ für Maßanzüge bin.
„The Outfit“ – My First Look – 8/10 Punkte
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Re: Zuletzt gesehener Film
10154iHaveCNit: Glück auf einer Skala von 1 bis 10 (2022) – Alexandre Jollien und Bernard Campan – Warner
Deutscher Kinostart: 02.06.2022
gesehen am 14.06.2022
Arthouse-Kinos Frankfurt – Cinema - Studio – Reihe 3, Platz 1 – 20:15 Uhr
Film Nummer 2 von 2 auf meiner Liste von noch nachzuholenden Filmen ist ein Film aus Frankreich. Ein Land, dass mich in diesem Jahr bereits oft genug begeistert hat und auch hiermit getan hat. Roadmovies und Geschichten über ungewöhnliche Freundschaften sind ja auch hierfür eine sichere Bank im Kino.
Louis ist ein schwer gestresster Bestattungsunternehmer. Igor ein körperlich beeinträchtigter, der Philosophie sehr zugetaner Fahrradkurier. Beide treffen durch einen Unfall aufeinander, als Louis Igor angefahren hat und ihn ins Krankenhaus begleitet hat. Igor möchte sich dafür am nächsten Tag bei Louis bedanken, der kurz vor der Abreise zur Überführung eines Sarges steht und sich kurzerhand in den Kofferraum des Leichenwagens schleicht. Als Louis das bemerkt, ahnt er noch nicht, dass diese Fahrt der Beginn einer schnellen, intensiven Freundschaft wird.
Der kurze, knappe und kompakte Film lebt von einem ganz bestimmten Faktor. Der Philosoph Alexandre Jollien und der Regisseur und Schauspieler Bernard Campan sind nicht nur an Regie und den Hauptrollen beteiligt – sie sind auch privat sehr gut befreundet. Diese schon etablierte Freundschaft und Chemie der Beiden überträgt sich auch spielend leicht auf Louis und Igor. Genauso kurz und kompakt wie den Film möchte ich auch die Kritik hier selbst halten, es wird mir aber schwer fallen, weil mich der herzliche, warmherzige und auch tiefgründig, philosophische Film begeistert und zu keiner Sekunde gelangweilt hat – nicht nur dass, er hat mich zum Lachen gebracht und zu Tränen gerührt. Die philosophischen Themen, die der Film hier behandelt sind vor allem Glück, Leben, Tod, Liebe und Intimität. Darüber hinaus setzt er auch noch ein Zeichen für Inklusion von körperlich beeinträchtigten Menschen und einen Schritt in Richtung Normalität.
„Glück auf einer Skala von 1 bis 10“ - My First Look – 8/10 Punkte.
Deutscher Kinostart: 02.06.2022
gesehen am 14.06.2022
Arthouse-Kinos Frankfurt – Cinema - Studio – Reihe 3, Platz 1 – 20:15 Uhr
Film Nummer 2 von 2 auf meiner Liste von noch nachzuholenden Filmen ist ein Film aus Frankreich. Ein Land, dass mich in diesem Jahr bereits oft genug begeistert hat und auch hiermit getan hat. Roadmovies und Geschichten über ungewöhnliche Freundschaften sind ja auch hierfür eine sichere Bank im Kino.
Louis ist ein schwer gestresster Bestattungsunternehmer. Igor ein körperlich beeinträchtigter, der Philosophie sehr zugetaner Fahrradkurier. Beide treffen durch einen Unfall aufeinander, als Louis Igor angefahren hat und ihn ins Krankenhaus begleitet hat. Igor möchte sich dafür am nächsten Tag bei Louis bedanken, der kurz vor der Abreise zur Überführung eines Sarges steht und sich kurzerhand in den Kofferraum des Leichenwagens schleicht. Als Louis das bemerkt, ahnt er noch nicht, dass diese Fahrt der Beginn einer schnellen, intensiven Freundschaft wird.
Der kurze, knappe und kompakte Film lebt von einem ganz bestimmten Faktor. Der Philosoph Alexandre Jollien und der Regisseur und Schauspieler Bernard Campan sind nicht nur an Regie und den Hauptrollen beteiligt – sie sind auch privat sehr gut befreundet. Diese schon etablierte Freundschaft und Chemie der Beiden überträgt sich auch spielend leicht auf Louis und Igor. Genauso kurz und kompakt wie den Film möchte ich auch die Kritik hier selbst halten, es wird mir aber schwer fallen, weil mich der herzliche, warmherzige und auch tiefgründig, philosophische Film begeistert und zu keiner Sekunde gelangweilt hat – nicht nur dass, er hat mich zum Lachen gebracht und zu Tränen gerührt. Die philosophischen Themen, die der Film hier behandelt sind vor allem Glück, Leben, Tod, Liebe und Intimität. Darüber hinaus setzt er auch noch ein Zeichen für Inklusion von körperlich beeinträchtigten Menschen und einen Schritt in Richtung Normalität.
„Glück auf einer Skala von 1 bis 10“ - My First Look – 8/10 Punkte.
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Re: Zuletzt gesehener Film
10155iHaveCNit: Schmetterlinge im Ohr (2022) – Pascal Elbe – Neue Visionen Filmverleih
Deutscher Kinostart: 16.06.2022
gesehen am 17.06.2022
Arthouse-Kinos Frankfurt – Cinema - Lumiere – Reihe 5, Platz 12 – 20:30 Uhr
Schwerhörigkeit im Film hat mich vor allem zuletzt in Darius Marders „Sound of Metal“ sehr begeistert. Schade, dass ich bis heute noch nicht dazu gekommen bin den Oscarpreisträger „CODA“ zu sehen. Genau das, was beide Filme gemeinsam haben – nicht nur die Betrachtung von Schwerhörigkeit und Gehörverlust, sondern auch keine Veröffentlichung im Kino. Gerade weil die technische Umsetzung im Hinblick auf den Sound sich eigentlich perfekt für eine gute Soundanlage in einem Lichtspielhaus eignet. Da kommt aktuell in der Arthouse-Sektion ein kleiner, feiner, französischer Film von Regisseur und Hauptdarsteller Pascal Elbe in die Kinos, der zumindest einen kleinen Einblick und Ausblick liefert, was das Kino für das Thema „Schwerhörigkeit“ und „Gehörverlust“ bieten kann.
Antoine scheint ein sehr ignoranter Mittfünfziger, der seinen Wecker scheinbar bewusst ignoriert, seiner Nachbarin damit auf den Sack geht, sich scheinbar überhaupt nicht für die Gefühle seiner Freundin interessiert und auch als Geschichtslehrer über seine Schüler hinweg unterrichtet. Bis er der Wahrheit ins Auge sehen muss – er verliert mit zunehmender Zeit sein Gehör. Die einzige Hilfe für ihn sind Hörgeräte, die jedoch für ihn scheinbar neue Probleme schaffen. In dieser Zeit scheint die schweigsame Tochter seiner Nachbarin die einzige Person zu sein, die ihm etwas Ruhe gibt und zu der er auch scheinbar der Einzige ist, der einigermaßen Zugang zu ihr findet, was selbst ihrer Mutter Claire nicht gelingt, in die er sich dann auch zu verlieben scheint.
Der Film selbst im Kern als Rom-Com wirkt sehr sprunghaft und holprig und ist auch dahingehend mit seinen knapp 90 Minuten sehr kurz, die an sich eigentlich eher komplett belanglos wäre, wäre da nicht der eigentlich tragische Kern seiner Geschichte. Gerade im Kontext des Themas „Schwerhörigkeit“ und „Gehörverlust“ gibt es im Film einige, durchaus witzige und interessante Situationen, die gekonnt damit spielen und damit auch ein wenig erfrischend im Bereich von Rom-Coms sind, dabei aber auch eine gewisse Tragik offenbaren. Mir hat vor allem die Umsetzung der soundtechnischen Aspekte von „Schwerhörigkeit“ und „Gehörverlust“ und auch der Einsatz von technischen Hilfsmitteln dahingehend gefallen. Wie sich damit auch im Kino bei einer guten Soundanlage die Wahrnehmung des Gehörs erfühlen lässt ist großartig und offenbart für mich die Möglichkeiten, die sich mit einer Veröffentlichung von „Sound of Metal“ im Kino ergeben hätten können. Der selbst an Gehörverlust leidende Regisseur und Hauptdarsteller Pascal Elbe liefert hiermit einen auf eigene Erfahrungen beruhenden Film, der sehr charmant, authentisch, witzig und unterhaltsam ist, aber durchaus noch Potential nach oben gehabt hätte.
„Schmetterlinge im Ohr“ - My First Look – 7/10 Punkte.
Deutscher Kinostart: 16.06.2022
gesehen am 17.06.2022
Arthouse-Kinos Frankfurt – Cinema - Lumiere – Reihe 5, Platz 12 – 20:30 Uhr
Schwerhörigkeit im Film hat mich vor allem zuletzt in Darius Marders „Sound of Metal“ sehr begeistert. Schade, dass ich bis heute noch nicht dazu gekommen bin den Oscarpreisträger „CODA“ zu sehen. Genau das, was beide Filme gemeinsam haben – nicht nur die Betrachtung von Schwerhörigkeit und Gehörverlust, sondern auch keine Veröffentlichung im Kino. Gerade weil die technische Umsetzung im Hinblick auf den Sound sich eigentlich perfekt für eine gute Soundanlage in einem Lichtspielhaus eignet. Da kommt aktuell in der Arthouse-Sektion ein kleiner, feiner, französischer Film von Regisseur und Hauptdarsteller Pascal Elbe in die Kinos, der zumindest einen kleinen Einblick und Ausblick liefert, was das Kino für das Thema „Schwerhörigkeit“ und „Gehörverlust“ bieten kann.
Antoine scheint ein sehr ignoranter Mittfünfziger, der seinen Wecker scheinbar bewusst ignoriert, seiner Nachbarin damit auf den Sack geht, sich scheinbar überhaupt nicht für die Gefühle seiner Freundin interessiert und auch als Geschichtslehrer über seine Schüler hinweg unterrichtet. Bis er der Wahrheit ins Auge sehen muss – er verliert mit zunehmender Zeit sein Gehör. Die einzige Hilfe für ihn sind Hörgeräte, die jedoch für ihn scheinbar neue Probleme schaffen. In dieser Zeit scheint die schweigsame Tochter seiner Nachbarin die einzige Person zu sein, die ihm etwas Ruhe gibt und zu der er auch scheinbar der Einzige ist, der einigermaßen Zugang zu ihr findet, was selbst ihrer Mutter Claire nicht gelingt, in die er sich dann auch zu verlieben scheint.
Der Film selbst im Kern als Rom-Com wirkt sehr sprunghaft und holprig und ist auch dahingehend mit seinen knapp 90 Minuten sehr kurz, die an sich eigentlich eher komplett belanglos wäre, wäre da nicht der eigentlich tragische Kern seiner Geschichte. Gerade im Kontext des Themas „Schwerhörigkeit“ und „Gehörverlust“ gibt es im Film einige, durchaus witzige und interessante Situationen, die gekonnt damit spielen und damit auch ein wenig erfrischend im Bereich von Rom-Coms sind, dabei aber auch eine gewisse Tragik offenbaren. Mir hat vor allem die Umsetzung der soundtechnischen Aspekte von „Schwerhörigkeit“ und „Gehörverlust“ und auch der Einsatz von technischen Hilfsmitteln dahingehend gefallen. Wie sich damit auch im Kino bei einer guten Soundanlage die Wahrnehmung des Gehörs erfühlen lässt ist großartig und offenbart für mich die Möglichkeiten, die sich mit einer Veröffentlichung von „Sound of Metal“ im Kino ergeben hätten können. Der selbst an Gehörverlust leidende Regisseur und Hauptdarsteller Pascal Elbe liefert hiermit einen auf eigene Erfahrungen beruhenden Film, der sehr charmant, authentisch, witzig und unterhaltsam ist, aber durchaus noch Potential nach oben gehabt hätte.
„Schmetterlinge im Ohr“ - My First Look – 7/10 Punkte.
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