Re: Der Batman-Thread

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Ich finde auch, dass der Film (The Batman) im so wichtigen zweiten Akt etwas den Fokus verliert. Uninteressant wurde er für mich dennoch nicht. Kann aber verstehen, wenn man so empfindet. Die Geschichte wäre bei einer Verkürzung vermutlich stringenter und packender geworden, mein Hauptkritikpunkt bleibt aber die zu zahme Inszenierung der finsteren Serienkiller-Taten.
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Re: Der Batman-Thread

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Man hätte vor allem einen Handlungsbogen streichen sollen, der besonders offensichtlich nirgendwo hinführt:
Spoiler
Nämlich die Geschichte um die Eltern von Bruce. Das ist a) im Film total verschenkt und b) leider nicht gut geschrieben. Wayne erfährt in einer Szene, seine Eltern seien korrupt gewesen. Direkt eine Szene später steht er im Büro von Falcone, der ihm erzählt, was für ein A-Loch sein Papi war. Wieder direkt eine Szene später sitzt er mit Alfred im Krankenhaus und der sagt: "Stimmt alles nicht, Falcone hat gelogen." Das Pacing in diesem Segment ist fürchterlich. Wir bekommen dreimal direkt hintereinander lange Dialogerklärungen präsentiert, die sich dann auch noch wieder gegenseitig aufheben. Und danach ist das Vermächtnis der Waynes nie wieder ein Thema und Bruce hat aus dem ganzen Kapitel nix gelernt und sich nicht weiterentwickelt. Nehmt das alles raus und ihr habt 15 Minuten weniger Film und einen stringenteren Mittelpart.
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Re: Der Batman-Thread

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Gott sei Dank hat man das geschnitten. Grauenvolle Szene. Barry Keoghan ist talentiert, aber der Dialog hier ist eine Zumutung und hätte sämtliche Wendungen des Films vorweggenommen – und zusätzlich ein neues Fass aufgemacht, welches später keine Rolle mehr spielt. Besser wäre nur gewesen, man hätte auch seinen anderen Auftritt im Film entfernt.
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Re: Der Batman-Thread

575
Sehe ich auch so. Keoghans Darstellung gefällt mir, aber die Szene an sich hätte dem Film eher geschadet als genützt. Mit seiner anderen Szene im Film habe ich eigentlich keine großen Probleme, die zieht einen ganz anständigen Schlussstrich unter die Geschichte des Riddlers. Aber wirklich sein hätte sie auch nicht müssen.
Was mich hier am meisten stört, ist die Tatsache, dass Batmans grünhaarige Nemesis wohl in künftigen Ablegern mit Pattinson wieder im Fokus stehen wird, und sonderlich Lust habe ich darauf nicht. Klar, der Kerl ist ein wichtiger Teil des Batman-Kosmos (und zieht von allen Batman-Schurken wahrscheinlich am meisten Zuschauer an), und mit der Figur kann man sicher viel anstellen, aber ich bin angesichts der Übermenge an Live-Action Joker-Interpretationen der letzten Jahre ziemlich übersättigt, was die Figur betrifft.
Die Schurkengalerie Batmans hat doch so viel mehr zu bieten, und "The Batman" hat mit seinen Interpretationen von Riddler und Pinguin gezeigt, wie gut Schurken funktionieren können, die noch nicht x-mal über die Leinwand geflimmert sind.
"East, West, just points of the compass, each as stupid as the other."
(Joseph Wiseman in Dr. No)

Re: Der Batman-Thread

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00T hat geschrieben: 25. März 2022 14:02 Mit seiner anderen Szene im Film habe ich eigentlich keine großen Probleme, die zieht einen ganz anständigen Schlussstrich unter die Geschichte des Riddlers. Aber wirklich sein hätte sie auch nicht müssen.
Für mich ist das die schlechteste Szene des Films, mit viel Abstand. Der Dialog ist überhaupt nicht gut geschrieben:

"Riddle me this - the less of them you have, the more one is worth."
– "A friend."

Ähm, nö. Alles. Absolut alles wird wertvoller, wenn es weniger davon gibt. So funktioniert das ganze Prinzip. :mrgreen:

Und auch ansonsten schmeckt diese Szene wie die furchtbar unsäglichen Abspann-Quasi-Trailer, die bei Marvel hinter jeden Film geschnitten werden und bereits das Marketing für die Fortsetzung anstoßen. Ich kann damit nichts anfangen. Hier ist es sogar besonders nervig, weil es exakt diesen Teaser schon am Ende von "Batman Begins" gab. Braucht kein Mensch.
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Re: Der Batman-Thread

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GoldenProjectile hat geschrieben: 4. März 2022 15:19
Casino Hille hat geschrieben: 4. März 2022 14:56 Affleck war in "Batman v Superman" ähnlich unterwegs, tumb und ohne viel Variation im Spiel.
Sehe ich genauso. Während Bales/Nolans Batman stets auch sein öffentliches Image als nutzloser und hedonistischer Glamour-Promi pflegt versucht Snyders Batman gefühlt gar nicht erst, irgendeine Form von Fassade aufzusetzen (und Snyders Superman auch nicht, was noch blöder ist). Pattinsons Wayne macht das zwar auch nicht so wie Bale, aber im Gegensatz zu Afflecks Wayne kann er sich das leisten, weil er eben in dieser Welt als Eremit, als Howard-Hughes-Figur gilt.
Casino Hille hat geschrieben: 4. März 2022 14:56 Jain. :mrgreen:
Schön argumentiert, mag alles stimmen, aber das meinte ich eigentlich alles gar nicht. Worauf ich hinaus wollte ist nur die Welt, die portraitiert wird. Das Batman-Universum sozusagen. Und da bin ich immer noch der Meinung, dass es nur zwei DC(und Marvel)-Verfilmungen gibt, die in der realen Welt spielen wollen und können (nicht als die übliche Floskel, sondern buchstäblich gemeint): TDK und Joker. BB und TDKR nicht ganz, aber auch da versucht Nolan in diese Richtung zu gehen. TDK spielt nicht in Gotham, sondern in Chicago das Gotham genannt wird. Ein richtiger Robin wäre bei Nolan undenkbar gewesen, ähnlich viele der Schurken. Eine gewisse Theatralik und Bizarrheit des Batman-Kosmos konnte Nolan nach der Art, wie seine Batman-Version funktioniert gar nie erreichen, womit ihm auch viele Figuren und Geschichten verwehrt geblieben wären. Reeves' Batman, obwohl immer noch sehr bodenständig und wie du sagst sehr an jüngeren Entwicklungen in der realen Geschichte und Gesellschaft orientiert, kann da weiter gehen und fühlt sich deutlich mehr nach der Batman-Welt eben z.B. aus Loebs Comics an.
Bin da voll bei euch beiden und das macht den Film halt auch so gut in meinen Augen!
Trotz Länge (ja, da hätte man was machen können) einfach ein wunderbares Kinoerlebnis gewesen. Freue mich auch aufs Streaming so langsam

Re: Der Batman-Thread

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Ich werde viel Hate auf mich ziehen, aber sei es drum: seit ich mich jetzt etwas intensiver mit Batman beschäftige, muss ich gestehen, dass der Affleck-Batman aus Dawn Of Justice für mich der Comic Variante am nächsten kommt. Vor allem was das Erscheinungsbild angeht. Der Anzug ist für mich der beste aller Batmanfilme und die klumpige, rohe, tumbe Erscheinung von Affleck darin entspricht der besten Batman-Interpretation. Als Bruce Wayne gehört er sicher zu den Top 3, aber da ist mir Bale in Begins der liebste.
❤️☮️🧘🏻‍♂️

Re: Der Batman-Thread

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Der perfekte Batman ist und bleibt für mich einfach Michael Keaton.
Wenn es um den perfekten Bruce Wayne geht, dann ist es für mich (dafür werde ich viel Hate auf mich ziehen), tatsächlich George Clooney!
Ich weiß, er war ein mieser Batman, aber als Bruce Wayne passte er perfekt.
"Verstehen Sie mich nicht falsch es ist nichts persönliches, es ist was rein geschäftliches."