Das sehe ich naturgemäß ganz anders. Was ich besonders an TLD schätze ist die Art, wie Dalton den Humor rüberbringt: Todernst, ohne erkennbare Ironie. Der "salt corrusion"-Spruch ist das Paradebeispiel dafür. Gerade diesen vermeidlichen Widerspruch schätze ich sehr an seiner Bond-Performance. Einfach klasse, der Timmy.Casino Hille hat geschrieben: 7. Februar 2022 17:03 Na, erstmal natürlich, dass ich viele der Gags in TLD ganz furchtbar finde. "Salzkorrosion" und der Laser im Aston Martin selbst sind ganz besonders schlimm, aber da gibt es noch ein paar solcher schlimmen Albernheiten in TLD (die Cello-Rutschpartie oder die Ablenkung des Pipeline-Aufsehers durch den beherzten Einsatz von Rosika bspw.), die hätte ich dem verblödelsten Moore-Bond nicht abgenommen. Junge Leute nennen das "cringe", ich finde es altmodisch gesagt "panne".Für mich hat TLD tatsächlich mit Abstand die blödesten Gags der Reihe an Bord. Und es hilft wenig bis gar nicht, dass einige von denen Dalton offensichtlich selbst peinlich sind und er sie dementsprechend steif rüberbringt.
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Und es gefällt mir auch deutlich besser als in der Moore-Ära, wo die Witze eher mit einem Augenzwinkern rübergebracht werden. Ich denke auch keineswegs, dass Dalton die Sprüche "selbst peinlich" sind. Er hat's halt drauf und beweist, wie man es schaffen kann, ironische Momente zu zeigen, ohne sich zum Affen zu machen.
Im Privatleben würde ich die Sprüche jedenfalls eher so rüberbringen als mit einem Augenzwinkern wie Moore. DAS wäre mir peinlich. Dalton hingegen macht das so supercool und lässig, wie nur irgendwie möglich. SO muss es sein.
(nichtsdestotrotz steht Moore trotzdem derzeit auf meinem Platz 2, sei mal angemerkt.)
Einziger Ausnahme ist hier der "Shaken, not stirred"-Sprich im Hotel in Wien, den bringt Dalton doch zu brutal/ernst für den Kontext der Szene rüber (das gilt für die deutsche Synchro genauso wie für's Original).
Harter Widerspruch. Ich find gerade diese Überleitung vom Moore-Klamauk hin zu ernsteren Filmen sehr gelungen. Auf der einen Seiten ist der Film deutlich ernster, erfüllt aber auch die Erwartungen, die man an einen Bond-Film nach der Moore-Ära hatte. Ich empfinde TLD in dieser Hinsicht als sehr ausgeglichen und der Film erfüllt letztendlich alle Erwartungen, die ich an einen Bond-Film habe.Casino Hille hat geschrieben: 7. Februar 2022 17:03 Und diese kleine Bipolarität sorgt bei meinem Empfinden für ein Missgefälle: Jetzt habe ich also einen Bond, der einerseits die Tür aufstößt zu einigen interessanten neuen Implikationen hinsichtlich Rolle und "weltlicher Verortung", gleichzeitig aber auch einen, der (wohl aus Routine und "Pflichterfüllung" heraus) nicht anders kann, als die blödeligsten Witze und Slapstick-Einschübe zu bedienen, die einem so einfallen konnten. Da wird es für mich dann schwierig. Dem Film TLD nehme ich nicht ab, dass er wirklich zu 100 Prozent hinter diesen Slapstick-Einlagen steht – und die ernsteren, gewagteren Ansätze sind so homöopathisch über den Film verteilt, dass aus ihnen nie etwas werden kann. Wo es also mal etwas seriöser und ernster werden soll, wirkt es auf mich gepresst und gewollt, wenn dann der auflockernde Humor kommt, ist es gleich aller plattester Klamauk
Das sehe ich genauso. Die Szene passt nicht in einen Film wie TLD und geht auch noch deutlich über den übrigen Humor hinaus, den uns der Film sonst nich bietet. Schon gar nicht passen tut das nach der doch sehr ernsten Puskhin-Attentat.Casino Hille hat geschrieben: 7. Februar 2022 17:03 und die ganz schlimmen Ideen wie den fliegenden Teppich hat uns Glen dann ja zum Glück noch erspart.
Als deleted scene finde ich die ganz nett anzusehen, in den Film hätte die aber meiner Meinung nach nicht gepasst.