Wie findet ihr No Time To Die?

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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Invincible1958 hat geschrieben: 5. Februar 2022 17:31 Whishaw ging es darum, dass man diesen Hinweis auf Q's Sexualität einfach hätte sein lassen können - und nichts wäre passiert.
Ja, und das ist Schwachsinn. Wenn ihn das stört, hat er das Problem. Niemand sonst.

Man hat eine Szene geschrieben, in der Q aus Gag gestresst ist, weil er im Anschluss ein Date hat. Und dabei fällt ein männliches Pronomen. Solange das noch ein Gesprächsthema darstellt, kann es nicht als normal angesehen werden. Und Whishaw macht es durch seine dämlichen Aussagen zum Gesprächsthema.
https://filmduelle.de/

Let the sheep out, kid.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

1742
Mir ist übrigens nicht einmal aufgefallen, was er da genau gesagt hat, beziehungsweise habe es sofort wieder vergessen. Das hat für mich keine Rolle mehr gespielt. Ich habe also offenbar keine Probleme mit Homosexualität. Dass er ein Date hat, das ist klar, aber er? sie? Keine Ahnung, das habe ich gleich wieder vergessen. Hat keine Rolle gespielt.

Hätte Whishaw sich auch gestört, wenn angedeutet worden wäre, dass Q heterosexuell ist? Im Ergebnis ist das doch nichts anderes, Q's Orientierung spielt in dieser Szene absolut keine Rolle. Q hat ein Date, das ist die einzig relevante Info, alles andere ist zweitrangig.
Invincible 1958 hat geschrieben: Es wird ja auch zu keiner Zeit thematisiert, ob z.B. M, Tanner oder Nomi hetero-, bi- oder homosexuell sind.
Weil es total unwichtig für die Charaktere ist. Und so ist es mit Q eigentlich auch. Wozu also eine Szene reinschreiben, in der angedeutet wird, dass Q schwul ist?
Doch, das wird gesagt. In CR sehen wir, dass M mit einem Mann im Bett liegt. In SF berichtet M bei bei der Anhörung, von ihrem verstorbenen Ehemann.

Dass Bond heterosexuell ist, wird auch aus vielen Filmen deutlich. Auf Moneypenny bist du wohl vermutlich aus genau dem Grund nicht eingegangen, denn in SP erfahren wir, dass Moneypenny einen Freund hat. Wir wisssen also als den Filmen, dass M und Moneypenny heterosexuell sind. Hat sich daran schon mal einer der Bonddarsteller / Dench / Harris gestört?
Zuletzt geändert von Henrik am 9. November 2024 10:08, insgesamt 7-mal geändert.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

1743
Casino Hille hat geschrieben: 6. Februar 2022 01:25
Invincible1958 hat geschrieben: 5. Februar 2022 17:31 Whishaw ging es darum, dass man diesen Hinweis auf Q's Sexualität einfach hätte sein lassen können - und nichts wäre passiert.
Ja, und das ist Schwachsinn. Wenn ihn das stört, hat er das Problem. Niemand sonst.

Man hat eine Szene geschrieben, in der Q aus Gag gestresst ist, weil er im Anschluss ein Date hat. Und dabei fällt ein männliches Pronomen. Solange das noch ein Gesprächsthema darstellt, kann es nicht als normal angesehen werden. Und Whishaw macht es durch seine dämlichen Aussagen zum Gesprächsthema.
Ja, aber weil Whishaw weiß, dass so eine Szene leider vielen Menschen "auffällt" und zum Gesprächsthema wird (wurde es nämlich auch ohne seine Aussagen), kritisiert er es.

Der Unterschied ist nämlich:
Hätte er "Sie ist gleich da" gesagt, würde niemand auch nur denken: "Aha, Q ist heterosexuell."

Natürlich sollte so einem Satz überhaupt kein Gewicht beigemessen werden. Aber leider ist die Welt ja nicht wie sie sein sollte bzw. könnte. Und das weiß Whishaw.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

1744
Invincible1958 hat geschrieben: Hätte er "Sie ist gleich da" gesagt, würde niemand auch nur denken: "Aha, Q ist heterosexuell."
Daran hätte aber auch eine größere Thematisierung von Qs Homosexualität nichts geändert. Im Gegenteil,hätte man sich mehr auf diesen Punkt fokussiert, hätte NTTD wahrscheinlich Vorwürfe von erzwungener Holzhammerdiversität über sich ergehen lassen müssen, und Q wäre nicht mehr der Quartermaster des MI6, der eben auch homosexuell ist, sondern ein Homosexueller, der nur nebenbei auch Quartermaster des MI6 ist. Sowas kann schnell in eine Richtung gehen, in der die sexuelle Orientierung des Charakters als seine hauptsächliche Charaktereigenschaft behandelt wird, und das ist eine problematische Sichtweise, die der Gleichstellung von homosexuellen Menschen in keiner Weise nützt.

Natürlich ist die Tatsache, dass dieses Zitat eine solche Aufmerksamkeit erlangt hat, ein Zeichen dafür, dass wir noch lange nicht da angekommen sind, wo wir sein sollten, aber das ist nicht wirklich etwas, das man dem Skript von NTTD anlasten könnte. Whishaws Beschwerde, dass man den Satz genausogut hätte streichen können, sollte man vielleicht auch mal von der anderen Seite betrachten: Man hätte ihn streichen können, hat es aber eben nicht gemacht.
"East, West, just points of the compass, each as stupid as the other."
(Joseph Wiseman in Dr. No)

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

1745
Gernot hat geschrieben: 4. Februar 2022 22:33 Und ja, im Film wird gesagt bzw. festgelegt und extra noch betont (wohl vor allem wegen des Endes), dass sie nicht mehr weggehen, die Nanobots - das muss man halt so akzeptieren.

Aber dass es Schwachsinn und unrealistisch ist, darf man trotzdem schon auch anmerken! Aber ja, man merkt schon, dass der Fukunaga (ich behaupte jetzt einfach mal, dass es vor allem er war), da noch viel zurechtgebogen hat storymäßig.
Mir ist gerade noch einmal etwas eingefallen, wie Bonds Tod doch entbehrlich gewesen wäre. In DAD erhalten in der Alvarez-Klinik einige Personen eine neue Identität, dabei wird auch die DNA ausgetauscht. Ließen sich Mathilde & Madeleine dem unterziehen, wären die Nanobots ungefährlich.

Allerdings spielen beide Filme in einem anderen Film-Universum, sodass man nicht einfach sagen kann "was in DAD möglich ist, ist auch in NTTD möglich" und ich habe keine Ahnung, ob DAD in dieser Hinsicht realistisch ist.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

1749
craigistheman hat geschrieben: 7. Februar 2022 11:31 In DAD gibt es aber auch einen Supersateliten, der einen Feuerstrahl auf den Erdball schicken kann... Falls du deinen Post wirklich ernst meinst, würde ich an deiner Stelle erst einmal davon ausgehen, dass es sich um eine andere Timeline handelt ;)
Das war auch nur so halbwegs ernst gemeint :)
GoldenProjectile hat geschrieben: 7. Februar 2022 11:52 Und in NTTD kann man Supermagneten verschiessen, die sich selbstständig im Schacht verteilen um einen in der Schwebe aufzufangen. So viel mehr oder weniger Sci-Fi ist das mMn nicht. NTTD ist generell in dieser Hinsicht näher an DAD als an den vorherigen vier Craigern.
NTTD passt auch nicht so wirklich in das, was man zu Beginn der Craig-Ära erwartet hat. Die Craig-Ära wurde bewusst bodenständig angelegt, im direkten Kontrast zu DAD. Selbst auf Q und alberne Gadgets hat man verzichtet. In SF kam er dann zurück, immerhin ist seine Rolle deutlich bodenständiger angelegt.

SP geht dann noch mal eine Stufe weiter. Der Aston Martin mit Flammenwerfer und die explodierende Uhr sind eigentlich genau das, was man laut Q in SF nicht mehr macht (explodierende Kugelschreiber) und ich war auch ehrlich überrascht über das, was man mit dem DB10 gemacht hat und kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass man zu SF-Zeiten auch nur im entferntesten die explodierende Uhr oder den Gadget-Aston auf SP im Hinterkopf hatte.

NTTD geht dann noch mal ein ganzes Stück weiter. Alles in allem eine stetige Weiterentwicklung. Ein bodenständiger Neustart mit hartem Cut zu DAD in CR, in SF und SP nähert man sich dann den alten Filmen wieder etwas mehr an, von NTTD ganz zu schweigen. Eigentlich eine logische Fortentwicklung. Bedenkt man, dass die Craig-Ära bewussst auf Chronologie angelegt ist, passt diese Fortentwicklung nicht so ganz.
GoldenProjectile hat geschrieben: 7. Februar 2022 11:52 Und in NTTD kann man Supermagneten verschiessen, die sich selbstständig im Schacht verteilen um einen in der Schwebe aufzufangen. So viel mehr oder weniger Sci-Fi ist das mMn nicht.
Was für ein Schwachsinn. :D Ich fand das im Kino tatsächlich alles schon sehr übertrieben und so gar nicht Bond-würdig.

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

1750
Glücklicherweise hat man es in NTTD im Gegensatz zu DAD immerhin verstanden, Phantastisches und Futuristisches nicht den Film dominieren zu lassen, sondern immer nur in einzelnen Szenen einzusetzen (die sich durch den gesamten Film ziehenden Nanobots lasse ich jetzt mal außen vor). Von daher ist NTTD wenn man den Verlauf GE zu DAD mit CR bis NTTD vergleicht, durchaus als Craigs DAD anzusehen, für mich ist er davon aber dann doch im direkten Vergleich glücklicherweise immer noch weit entfernt. Man denke nur an den unsichtbaren Aston Martin oder die unglaublich schlechte CGI-Welle, um nur zwei Beispiele zu nennen. Dennoch sehe auch ich die Entwicklung in der Craig-Ära als inkonsequent an. Mit CR wurde man bewusst bodenständiger und distanzierte sich von Spektakeln wie DAD, nur um dann - voilà - 4 Filme später Craig wieder im gleichen Fahrwasser fahren zu lassen.
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Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

1751
Die beschriebene Entwicklung passiert doch bei Bondfilmen immer wieder.

- Von DN zu YOLD
- Von OHMMS (oder LALD) zu MR
- Von FYEO zu DAD
- Von CR zu NTTD

Es scheint unausweichlich, dass man sich immer wieder auf die "Urprünge der Serie" beruft (also: Bodenständiger) nachdem man sich ein paar Filme lag an immer mehr Bombast und Over-the-top Elemente herangewagt hat.
"It's been a long time - and finally, here we are"

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Agent 1770 hat geschrieben: 7. Februar 2022 20:29 Stimmt, diesen Trend gab es immer wieder. Daltons Dritter war ja auch weit futuristischer angedacht. Bei Craig kam es für mich trotzdem etwas unerwarteter.
Bei Craig kam es meiner Meinung nach schon mit Spectre dazu:
Ken-Adam-ähnliches Bösewicht-Versteck in der Wüste und ein Henchman wie ausm Comicbuch. Das war verglichen mit den ersten drei Filmen deutlich "fantastischer".

Re: Filmbesprechung: "No Time To Die (NTTD)"

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Invincible1958 hat geschrieben: 7. Februar 2022 22:34 Bei Craig kam es meiner Meinung nach schon mit Spectre dazu:
Ken-Adam-ähnliches Bösewicht-Versteck in der Wüste und ein Henchman wie ausm Comicbuch. Das war verglichen mit den ersten drei Filmen deutlich "fantastischer".
Mit SP ging es bei Craig los, stimmt. Hauptsächlich aber mal, um den Retrocharakter zu bedienen. Ich habe schon mal erwähnt, dass die Ankunft in Blofelds Hideout für mich ein totales Back-to-the-60s Erlebnis war. Trotzdem hatte der Aston z. B. jetzt nicht wirklich viel an Gadgets zu bieten. Erst mit NTTD wurde es wieder sehr phantastisch mit dem zum U-Boot transformierten Flugzeug. Blofelds Hideout fand ich jetzt gar nicht so futuristisch sondern eher so, wie es mir halt bei jemandem dem die entsprechenden finanziellen Mittel zur Verfügung stehen vorstelle.

Übrigens sehe ich es nicht ganz so, dass es immer eine stetige Steigerung hin zum Fantastischen gegeben hat. DN war vor FRWL deutlich fantastischer angelegt. FRWL ist ein bodenständiger Agententhriller. Und TB halte ich auch für deutlicher geerdeter als den eher comichaften GF. YOLT war dann diesbezüglich der Höhepunkt bei Connery.

Trotzdem finde ich, dass NTTD hier eine weitaus bessere Balance gefunden hat als DAD. Die Flugzeug/U-Boot z. B. ist ja so gesehen nur sehr kurz. In einem Film wie DAD häte es sicher noch mehr Gadgets zeigen dürfen, während es von gegnerischen, ebenfalls fantastischen Gefährten verfolgt worden wäre.
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