Re: Mission: Impossible
1756Sagen wir mal es war nie sein zentrales Anliegen. Aber bei MI - und ich mag alle Teile auf ihre Weise - sind die jeweiligen Plots ähnlich bis austauschbar.
wie gesagt, der Plot alleine ist sicherlich nicht das Problem.vodkamartini hat geschrieben: 8. September 2021 11:01 Man kann dem Film sicher wieder den ausgelutschten Style over Substance-Vorwurf machen, aber bei genauerem Hinsehen sind die anderen Teile plottechnisch keineswegs komplexer, man erzählt nur weniger geradlinig.
Fairerweise muss man aber auch sagen, dass zu der damaligen Zeit das was man heute als typischen MI-Film im Sinn hat ja noch nicht gab. Da fiel Woos persönlicher Ansatz weit weniger aus dem (ja noch nicht wirklich vorhandenen) Muster wie heutzutage nach etlichen Teilen, die sich in den letzten Jahren nicht mehr allzu drastisch stilistisch und inhaltlich verändert haben.Gernot hat geschrieben: 8. September 2021 11:11 ich habe den Film als M:I Film geschaut. Und nicht als JohnWoo-Film. Als dieser, möge er schon funktionieren. Aber meiner Meinung nach sollte es eben andersherum sein, ein Regisseur kann und soll seinen Stempel aufsetzen, deswegen muss bzw. sollte man man es nicht übertreiben.
Er hat halt überhaupt kein Gespür für sowas, wodurch es schnell amateurhaft wirkt. Was er figürlich z.B. in Bullet in the Head fabriziert hat, das kann man ja kaum ernst nehmen (was in einem ernstgemeinten, durchaus charaktergetriebenen Kriegsdrama eher kontraproduktiv ist). Aber ich bin ansonsten da schon bei dir, die MI-Reihe hat sich da in Bezug auf Handlung und Figuren auch nie als besonders interessiert oder begabt gezeigt, die Kernkompetenzen liegen auch da deutlich woanders. Deshalb war Woo prinzipiell eigentlich schon der geeignete Mann für die Regie eines MI-Films.vodkamartini hat geschrieben: 8. September 2021 11:09 Sagen wir mal es war nie sein zentrales Anliegen.
Ich finde das "Bonding" zu Beginn des Films, als er die Beziehung der drei Freunde etabliert noch recht gelungen. Problematisch wird es aber, wenn er die Freundschaft in Vietnam auflöst. Der urplötzliche Verfall des einen Kollegen an die Verlockungen des Goldes ist wie ich finde sehr platt und unglaubwürdig. Ebenso das Verhalten seiner Freunde ihm gegenüber, die trotz diverser diesbezüglicher Eskapaden nie wirklich den Anschein erwecken, dass sei registrieren es mit jemandem zu tun zu haben, der längst den Verstand (und damit einhergehend jegliche Moral) verloren hat. Es ist aber nicht nur das inhaltliche, was wie ich finde schwer zu glauben ist , es ist auch die Plattheit, mit der Woo das darreicht. Das zieht sich dann auch durch den Rest des Films, der zuvor eher wenig erfolgreiche Kleinganove wird nach seinem Verrat und der Rückkehr nach HK dann plötzlich zum wichtigen und mit allen Wassern gewaschenen Gangster. Dass das auf Kosten seiner Freunde erworbene Vermögen ihm hilft in der HKer Unterwelt aufzusteigen ist nachvollziehbar, dass es aus ihm einen komplett anderen Menschen macht eher nicht.Martin007 hat geschrieben: 8. September 2021 11:45 Ich finde "Bullet in the Head" klasse, aber ist wohl Geschmackssache. Von den Figuren her geht der auch in Ordnung, auch wenn man manchmal zum Overacting neigt (aber Hongkong-Filme aus der Zeit hatten das ohnehin oft, da fallen Woos Filme nicht aus dem Rahmen).
Das sehe ich auch so, die Beziehung der beiden Brüder wird ziemlich überzeugend vermittelt.Martin007 hat geschrieben: 8. September 2021 11:45 Von seinen anderen Filmen finde ich zumindest die Charaktere im ersten "A Better Tomorrow"-Teil durchaus gut umgesetzt/dargestellt.
Dank meines Urlaubs: Vor 7 Minuten.Gernot hat geschrieben: 8. September 2021 06:52 Darf ich fragen, wann ihr Teil 2 das letzte Mal gesehen habt?
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