Ach, diese Mythos Diskussion ist auch eigentlich unsinnig. Also, egal wie man es je definiert, hat: Es ist nicht weg durch NTTD

Ich finde, da ist aber auch ein großer Unterschied zwischen dem was sich Bond in 60 Jahren aufgebaut hat, durch große Beliebtheit und Bekanntheit praktisch überall auf der Welt, einem ständigen sich neu erfinden und relevant bleiben einerseits.
Andererseits dem völlig beliebig genutzten Begriff "Kult" der heute (meiner Beobachtung nach verstärkt seit den frühen Tarantino und Rodriguez Werken) genutzt wird um das genaue Gegenteil zu betiteln: Nämlich etwas was so skurril und speziell ist, dass sich nur eine sehr kleine Nerd-Basis daran ergötzt (bevor jetzt jemand aufschreit: Ich liebe viele der frühen Rodrigues Filme auch, und weiß auch wie bahnbrechend Pulp Fiction von Tarantino war)

danielcc hat geschrieben: 22. Dezember 2021 13:00 Andererseits dem völlig beliebig genutzten Begriff "Kult" der heute (meiner Beobachtung nach verstärkt seit den frühen Tarantino und Rodriguez Werken) genutzt wird um das genaue Gegenteil zu betiteln: Nämlich etwas was so skurril und speziell ist, dass sich nur eine sehr kleine Nerd-Basis daran ergötzt

Naja, das ist ja auch richtig so. Tante Wiki schreibt beispielsweise:

Als Kultanhänger bezeichnet man eine Gruppe von Fans, die sich einem Kunstwerk in verschiedenen Medien verschrieben haben, das oft als Kultklassiker bezeichnet wird. Ein Film, ein Buch, ein Musikkünstler, eine Fernsehserie oder ein Videospiel wird unter anderem dann als Kult bezeichnet, wenn es eine kleine, aber sehr leidenschaftliche Fangemeinde hat. Ein gemeinsamer Bestandteil der Kultanhängerschaft ist die emotionale Bindung der Fans an das Objekt der Kultanhängerschaft, wobei sie sich und andere Fans oft als Mitglieder einer Gemeinschaft identifizieren. Kultige Anhängerschaften werden auch häufig mit Nischenmärkten in Verbindung gebracht. Kultmedien werden oft mit der Underground-Kultur in Verbindung gebracht und gelten als zu exzentrisch oder subversiv, um von der breiten Öffentlichkeit geschätzt zu werden oder kommerziell erfolgreich zu sein.

ach guck. Als hätte ich den wiki Artikel selbst geschrieben

Deshalb sage ich ja: Der Begriff wird durchaus richtig genutzt von den Leuten, die ihn für Rodriguez oder Tarantino gebrauchen.

ich poste das einfach mal hier - toller Podcast vom THR mit Barbara Broccoli und vor allem Daniel Craig. Craig verrät einige interessante Details aus seinem Leben und spricht dann natürlich auch über NTTD und dessen Ende.

https://www.hollywoodreporter.com/movie ... 235072416/

sehr interessant und unterhaltsam.

Wird sich Barbara Broccoli überhaupt jemals von Craigs Abgang erholen? Ich meine, ich höre ihr unglaublich gern zu, und ich bin mir ganz sicher, dass sie voll und ganz hinter den teils radikalen narrativen Entscheidungen der NTTDs und der Craig-Ära allgemein steht, aber sie erscheint mir schon stark verblendet. Craig hat trotz kolossaler Qualitätsunterschiede in Bezug auf die Drehbücher einen durch die Bank tollen Job als Bond gemacht, aber kommt schon - sooooo bahnbrechend oder phänomenal war das jetzt auch nicht. Craig war sicherlich einer der versierteren Schauspieler in dieser ominösen Rolle. Die anderen mit Craigs Performance zu messen, ist jedoch insofern unfair, als dass sich die Absichten und Ambitionen hinter den Filmen über die Jahrzehnte stark verändert haben. Ich denke z.B. dass Brosnan, den ich für einen durchaus fähigen Schauspieler halte, sehr viel mehr aus der Rolle hätte herausholen können, wenn er gedurft hätte.
Wenn ich Broccoli, die trotz Craigs teils fragwürdigem Verhalten gegenüber EON ja gar nicht aus dem Schwärmen rauskommt, so zuhöre, bin ich mir gar nicht so sicher, ob wir in absehbarer Zeit mit einem neuen Installment rechnen können...

ist mir auch aufgefallen, aber ich denke man darf auch das nicht überbewerten. Sie ist 100% Profi und weiß schon sehr genau, was sie sagt. Aktuell ist sie immer noch Feuer & Flamme für ihn in allen Interviews, aber sobald der neue Darsteller da ist bzw. gesucht wird, wird sich das wieder ändern. Auch wenn sie tatsächlich eine gute Freundschaft zu Craig aufgebaut hat.

Natürlich wird es auch nach Craig weitergehen und der neue Darsteller muss es meiner Meinung nach auch gar nicht sooo schwer haben, wie manche jetzt behaupten - wenn sie da "den Richtigen" casten und die Filme wieder in eine interessante Richtung lenken, wird sich alles um den Neuen drehen. Das wird dann ähnlich wie mit Brosnan sein. Und ja, manche werden ihm ewig nachtrauern (weil sie mit Craig "aufgewachsen" sind und das "ihr" Bond ist blabla), und die meisten werden sich dann auf den neuen und die Zukunft freuen.

craigistheman hat geschrieben: 13. Januar 2022 11:06
Wenn ich Broccoli, die trotz Craigs teils fragwürdigem Verhalten gegenüber EON ja gar nicht aus dem Schwärmen rauskommt, so zuhöre, bin ich mir gar nicht so sicher, ob wir in absehbarer Zeit mit einem neuen Installment rechnen können...

Ganz genau das ist auch mein Gefühl! Weshalb ich nicht überrascht wäre, wenn man erst mal ganz lange nur irgendwelche Appetithäppchen in Bezug auf Bond 26 und die Craig-Nachfolge vorgesetzt bekommen wird und es dann irgendwann drauf hinausläuft, dass es das gewesen ist mit dem Franchise...

Auf jeden Fall wird es so, wie wir den ganzen Bond-"Kosmos" kennen, nicht einfach weitergehen (können). Auch wenn einige das nicht mehr hören können (was ich verstehe) ist es einfach so, dass es nicht nur drum geht einen andern Darsteller zu finden sondern die Figur Bond existiert nicht mehr. Das ist der riesen Unterschied und diese Entscheidung hat für mein Gefühl das Ende des Franchise eingeläutet. Und wie man lesen kann, vorausgesetzt das stimmt, hatte Craig das schon nach der CR-Premiere so mit Ms. Broccoli vereinbart.

StellaPolaris hat geschrieben: 13. Januar 2022 12:02 Ganz genau das ist auch mein Gefühl! Weshalb ich nicht überrascht wäre, wenn man erst mal ganz lange nur irgendwelche Appetithäppchen in Bezug auf Bond 26 und die Craig-Nachfolge vorgesetzt bekommen wird und es dann irgendwann drauf hinausläuft, dass es das gewesen ist mit dem Franchise...

Auf jeden Fall wird es so, wie wir den ganzen Bond-"Kosmos" kennen, nicht einfach weitergehen (können). Auch wenn einige das nicht mehr hören können (was ich verstehe) ist es einfach so, dass es nicht nur drum geht einen andern Darsteller zu finden sondern die Figur Bond existiert nicht mehr. Das ist der riesen Unterschied und diese Entscheidung hat für mein Gefühl das Ende des Franchise eingeläutet. Und wie man lesen kann, vorausgesetzt das stimmt, hatte Craig das schon nach der CR-Premiere so mit Ms. Broccoli vereinbart.

Nun, die Fledermaus hat in den letzten zwanzig Jahren in fünf (TV und alles mitgezählt), das Spinnenvieh in mindestens vier (Animation mitgezählt) Inkarnationen existiert. Nur bietet sich Bond meiner Meinung nach nicht zwingend für das gleiche Konzept an, unterschiedliche Reboots und Reihen und Trilogien und Paralleluniversen und was weiss ich nacheinander, wenn nicht sogar parallel zu fahren. Die Besonderheit, die man jetzt ein grosses Stückweit eingebüsst hat, war die ungezwungene fortlaufende Existenz ein und derselben Filmreihe ohne solche Brüche, und in dieses Konzept wieder reinzukommen (wenn man es denn will) wird ziemlich schwierig.

Du hast Recht! Bei Bat- und Spiderman "stört" das auch nicht weiter, da das ganze Konstrukt ein anderes ist. Und beide sind irgendwie doch mehr SiFi.... Bei Bond wäre das für mich wirklich schwer vorstellbar, wie das hinzukriegen sein soll.

StellaPolaris hat geschrieben: 13. Januar 2022 12:14 Du hast Recht! Bei Bat- und Spiderman "stört" das auch nicht weiter, da das ganze Konstrukt ein anderes ist. Und beide sind irgendwie doch mehr SiFi....

Naja, Batman hatte es zumindest noch nie mit Nanobots zu tun … und war (filmisch) gesprochen auch bislang nicht im All.

Es wird beim neuen Bond wichtig sein, schon im allerersten Teaser sehr deutlich zu zeigen, dass eine andere Marschrichtung als bei Craig existiert. Je weiter weg, desto besser, um die Vergleiche zu scheuen und sich von dem großen Erbe loszulösen, dass er und seine Filme hinterlassen.

StellaPolaris hat geschrieben: 13. Januar 2022 12:02 ….ist es einfach so, dass es nicht nur drum geht einen andern Darsteller zu finden sondern die Figur Bond existiert nicht mehr. Das ist der riesen Unterschied und diese Entscheidung hat für mein Gefühl das Ende des Franchise eingeläutet. …

Ich halte das für überzogen. Es mag in deinen Augen so sein, dass die Figur nicht mehr existiert. Es ist aber eben kein Fakt.

Und wenn es das Ende das Franchises wäre, dann wissen wir aus der Vergangenheit, dass es nicht geplant war (denn planen tut EON bekanntlich wenig im Voraus).

Die baden jetzt in dem Erfolg von NTTD und irgendwann setzten sie sich zusammen und diskutieren Ideen ob, wie und wann es weitergeht. Kurzfristig bis Mittelfristig wird nicht viel passieren.

Wenn Bond 26 erscheint werden nur noch die Fans wissen, dass Bond im letzten Film gestorben ist.
Der Mainstream wird sagen: „der letzte Bond war geil, mit dem Pokerspiel und wo M gestorben ist und Bond am Anfang auf Jamaika wohnte…“.

Ich weiss nicht, ich sehe das gar nicht so dramatisch. Die Brüche in der Craig-Ära waren doch ohnehin schon so groß, dass diese sich entscheidend von allen Filmen davor abgesetzt hat, sowohl stilistisch als auch inhaltlich (z.B. Reboot). Ich hatte eigentlich eh nie wirklich erwartet, dass man nach Craigs Abgang diese "neue Kontinuität" einfach fortführen wird. Jetzt ist es auch inhaltlich unmöglich geworden durch das Ende von NTTD, aber so viel ändert das wie gesagt denke ich nicht an der angedachten Vorgehensweise von EON. In wieweit das einmalige Ereignis des 007schen Todes einen Einfluss auf die Denkweise des und auch die Akzeptanz von Figur und Filmen beim Publikum hat bleibt abzuwarten. Ich denke aber, dass auch hier die weitgehend vom Rest der Serie und damit auch den dort gesetzten Standards unabhängige Craig-Ära neue Voraussetzungen geschaffen hat, wodurch auch ein erneuter "Reboot" kein größeres Problem darstellen sollte - gerade auch angesichts der von GP angesprochenen derzeit inflationären Reboots anderer populärer Figuren.

StellaPolaris hat geschrieben: 13. Januar 2022 12:02 Weshalb ich nicht überrascht wäre, wenn man erst mal ganz lange nur irgendwelche Appetithäppchen in Bezug auf Bond 26 und die Craig-Nachfolge vorgesetzt bekommen wird und es dann irgendwann drauf hinausläuft, dass es das gewesen ist mit dem Franchise...

ähm ich glaub das ist ganz unabhängig von Craig und Broccoli usw.: wenn sich EON nicht ändert, und davon ist eigentlich aktuell nicht unbedingt auszugehen - dann wird das alles relativ lange dauern. Aber mit dem Franchise geht's natürlich weiter.

Es wird, so wie in den letzten 20 Jahren, seitdem ich das sehr genau verfolge, die wildesten Gerüchte geben, viel berichtet werden, nur Weniges davon stimmen, EON sich gar nicht oder nur sehr vereinzelt zu Wort melden, irgendwann mal ein Regisseur und letztlich ein neuer Darsteller gefunden werden.

Manche hoffen ja auf eine große Verkündung am 5.10.2022 - aber wenn wir da irgendeine Neuigkeit zu B26 erfahren würden (außer vielleicht ein Datum oder ein Regisseur?), wäre das schon sehr überraschend. Also wenn da nicht ein großer Push von Amazon/MGM kommt, dann werden wir bis mindestens nächstes Jahr keinen neuen Darsteller haben.

Sie sollen sich die Zeit nehmen, ein ordentliches Konzept herausarbeiten für die kommenden Filme und einen passenden Regisseur, Autor(en) & Darsteller finden.

Revoked hat geschrieben: 13. Januar 2022 12:19 Wenn Bond 26 erscheint werden nur noch die Fans wissen, dass Bond im letzten Film gestorben ist.
Der Mainstream wird sagen: „der letzte Bond war geil, mit dem Pokerspiel und wo M gestorben ist und Bond am Anfang auf Jamaika wohnte…“.

Ich halte das für überzogen. Da traust du dem gemeinen Mainstream viel zu wenig zu. Wir reden von derselben breiten Masse, die seit Jahren treudoof in jeden Marvel-Film geht (ein Universum, bei dem die Filme sehr eng verknüpft sind) und keine Probleme hat, denen zu folgen. Ein Publikum, das aus "Avengers: Endgame" (ein Film, der ohne den Kontext seiner Vorgänger gar nicht funktionieren würde) den erfolgreichsten Film aller Zeiten gemacht hat … Bonds Tod ist keine kleine Nummer gewesen, sondern ist fortan Teil der Popkultur und der Legacy dieser Figur. Sobald der neue Film konkreter wird, wird es immer wieder Stimmen geben, die sagen: "Hä? Bond ist doch gestorben?" oder: "Ich dachte, sie machen mit der neuen 007 weiter, die wurde doch schon vorgestellt!" Jede Wette!