danielcc hat geschrieben: 28. Dezember 2021 12:51
Was ist da an der Nomi Figur verschenkt? Was sind die guten Optionen? Hätte sie Jane Bond sein sollen? Hätten sie 007 bleiben sollen? Hätte die Serie mit ihr weitergeführt werden sollen? Hätte sie im Finale anstatt Bond sterben sollen? Hätte es eine eigene Serie mit ihr geben solen? Ich sehe keine Option, die ich besser finden würde, als so wie es ist im Film.
Müssen wir das wirklich zum 50. Mal schreiben? Es wird ein wenig anstrengend …
Aber bitte, hier ein schon 5 Wochen alter Beitrag von mir:
Es wäre sooo viel einfacher gewesen, dieser Rolle einen Wert zu geben, und man müsste den Film dafür kaum ändern. X-beliebiges Beispiel: Zeigt sie uns als großen James-Bond-Fan. Als eine Frau, die ihr Leben lang von der Legende James Bond gehört hat und die stolz wie Oscar ist, als sie selbst die neue 007 wird, als sie das erste Mal Bond trifft etc. Als eine Art Groupie (natürlich auf erwachsene Weise). Dann in der Kuba-Action liefern die beiden sich einen sportlichen Wettkampf, den Bond natürlich gewinnt, aber bei dem er anerkennt, dass sie ihm gewachsen ist. In Norwegen integriert man sie mehr in die Action. Sie taucht im Wald ebenfalls auf, als Bond, Maddie und Mathilde aussteigen. Sie will mit 007 kämpfen, aber er sagt ihr: "Bleib bei den Mädels, ich bin gleich zurück." Als dann das Auto mit Magnussen sich überschlägt, hört Nomi das, will Bond helfen und verlässt Maddie und Mathilde. Dadurch kann Safin die 2 entführen. Bond gibt (zurecht) ihr die Schuld!
Was haben wir jetzt? Spannung und Konflikt durch Persönlichkeit. Nomi ist mehr als eine coole Allrounderin, sie ist ein großer James-Bond-Fan und genau das wird zu Maddies Verhängnis, weil sie unbedingt nach James sehen muss, statt die zu beschützen, die in Not sind. Und jetzt lässt sich der Showdown ebenso einfach umschreiben: In der Stürmung von Safins Schurkenversteck ist es jetzt nicht Mathilde, die sich selbst aus Safins Fängen befreit, sondern es ist Nomi, die das Mädchen rettet und zu Bond zurückbringt und sich damit wieder sein Vertrauen verdient, welches sie zuvor verloren hat. Wenn er dann die Mädels in das Boot setzt, sagt er zu Nomi: "Du fährst mit ihnen." Sie antwortet: "Aber James …" Er sagt: "Ich würde niemand anderem meine Familie anvertrauen als dir, 007." Fertig! An dem Punkt ergibt es dann sogar Sinn, Nomi aus dem Spiel zu nehmen, sie hat eine hübsche Charakterentwicklung (sie tut nämlich jetzt, was nötig ist, statt James Bond nachzueifern) und zwischen ihr und Bond gibt es eine Beziehung, die nicht statisch ist, sondern sich entwickelt. Und längt es den Film? Nö. Macht es ihn komplizierter? Nö.
Das ist übrigens nur eine von zig Ideen, die man umsetzen könnte, um dieser Figur Persönlichkeit und Identität zu verleihen. Ich sage nicht: So hätte es sein müssen. So hätte ich es gerne gesehen. Ich sage nur: Die Figur, wie sie jetzt ist, funktioniert für mich nicht, weil sie nicht mehr als eine Idee ist, die genauso beliebig durch eine andere ersetzt hätte werden können. Und das hätte ich gerne anders. Bei meiner vorgeschlagenen Idee wäre sie direkt mit dem Thema "Vermächtnis" des Films verknüpft: Sie würde sich vor unseren Augen zu jemandem entwickeln, den 007 schätzt und vertraut. Das erhöht sein Opfer: Nicht nur weiß er seine Familie in Sicherheit, sondern dank Nomi auch sein Land – und seine Nummer 007. Aber ich weiß schon: Ich hinterfrage zu viel, die Figur ist gut wie sie ist, ich habe sie einfach nicht verstanden, etc. etc.
Ganz im Ernst, das ist hier x-fach durchgekaut worden, zig User haben ihren Standpunkt ausführlich dargelegt und trotzdem lese ich zum 100. Mal die Frage: "Was ist an Nomi denn nun verschenkt?" – Ja, Daniel, für dich nix. Für dich passt ja alles. Dann ist auch klar, dass sie für dich nicht verschenkt ist. Aber man muss nun echt nicht so tun, als wenn andere hier nicht begründete Beiträge schreiben. Du musst das ja nicht so sehen und nicht so empfinden, aber es zu ignorieren und alle paar Tage dieselbe Diskussion von Vorne beginnen, ist nicht so zielführend.
danielcc hat geschrieben: 28. Dezember 2021 12:51
Nun haben sich die Leute hinter der Kamera einen kleinen gesellschaftlichen Kommentar erlaubt, indem sie implizit sagen, dass selbstverständlich auch eine Frau eine Top Agentin sein kann. Das finde ich richtig und wichtig. Das ändert aber nichts daran, dass es im Film und der Serie um Bond geht.
NIEMAND will einen NTTD, in dem es nicht um Bond geht. Aber deshalb kann man doch trotzdem erwarten, dass einige Nebenfiguren, die einem nicht gefallen haben, besser umgesetzt werden. Oder sich zumindest darüber ärgern, dass das nicht passiert ist. Du tust ja so, als wenn diese Diskussion hier nicht schon über jeden Bondfilm geführt wurde. Du hast in deinen langen Kritiken hier vor vielen Jahren nix anderes gemacht, als die Filme zu analysieren und festzustellen: Bondgirl A funktioniert für mich, weil sie den Film bereichert. Bondgirl B funktioniert nicht, weil sie nur pro forma drin ist. Etc. Warum darf das nicht mit NTTD gemacht werden? Hast du Aktien an dem Film?
Die neue Überflüssigkeitsdebatte entstand durch einen Kommentar von Mr. Christmas Jones, dessen Vater (!) das zu ihm hinterher gesagt hat. Man kann das jetzt zum 30. Mal in unter 3 Monaten breit ausdiskutieren (obwohl der Papi hier gar nicht mitliest) oder einfach zur Kenntnis nehmen, dass auch außerhalb einiger Menschen hier im Forum diese Meinung offenbar vertreten wird.