Re: Regie für BOND26+

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craigistheman hat geschrieben: 11. Dezember 2021 13:36 Bond ist viel mehr die Männerfantasie davon, wie Frauen Männlichkeit wahrnehmen und bewerten, und was Frauen an Männern attraktiv finden.
Genau. Sowas würden Frauen mit der hässlichen Wahrheit uns Testosterolern also nur versauen. :wink: Ich will keine Realität in "meiner" Fantasie. :mrgreen:

Kathryn Bigelow wäre in den 1990ern mal interessant für Bond gewesen, aber sie ist tendenziell eine zu große Nummer und ich habe es lieber, Bond backt auf dem Regiestuhl kleinere Brötchen. Interessant ist für mich aber ohnehin nicht, wer bei B26 Regie führt, wer das Script verfasst, wer 007 spielt etc. Wichtig wird für mich sein, wie weit man sich von der Entwicklung der Reihe seit allerspätestens 2012 distanziert. Bekommen wir einen weiteren Aufguss des dauerzweifelnden, grüblerischen Agenten mit softer Seite / weichem Kern, ist mir ganz ehrlich Jacke wie Hose, wer den Scheiß umsetzen muss / darf.
https://filmduelle.de/

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Re: Regie für BOND26+

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craigistheman hat geschrieben: 11. Dezember 2021 13:33 @Vodka: Versteh mich bitte nicht falsch, ich spreche mich keineswegs für eine Quote aus. Das halte ich in vielen Fällen für geheuchelten Quatsch, siehe Amazon Prime. Aber es würde mich allgemein sehr freuen, mehr Frauen auf den Regiestühlen großer Produktionen zu sehen. Und wie du ja selbst gemerkt hast, kannst du diese an drei Fingern abzählen. Bigelow als Regisseurin im Rahmen eines Plotorientierteren, moralisch ambivalenteren Bondfilms - das fände ich z.B. sehr interessant.
Dann verstehen wir uns ja. Bigelow ist inzwischen ein großer Name, aber das sind Mendes, der Fast-Regisseur Boyle und der Bald-Regisseur-Nolan auch. So gesehen wäre mir Bigelow sehr recht, denn sie kann auch sehr gut Action.

Ansonsten bin ich wieder bei Hille. Den grüblerischen, psychologisierenden und schmachtenden Bond sollte man aufs Altenteil schicken - ups, das hat man ja mit NTTD getan.
http://www.vodkasreviews.de

https://ssl.ofdb.de/view.php?page=poste ... Kat=Review

Re: Regie für BOND26+

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Ritchie wäre eine gewagte Wahl, die sich aber wenn, dann umso mehr auszahlen könnte. Und bevor jetzt daniel anmerkt dass Ritchie, der Erfahrungen mit Freeze Frames, Zeitlupen, verschachtelten Erklär-Rückblenden etc. hat der grössere Gimmick-King sei als Tarantino :D - Ein etwas querdenkerischer Regisseur der Spass an cleverem Witz und schrägen Typen hat ist nach dem was wir zuletzt so gesehen haben bei Bond nun wirklich nicht mehr der ultimative Bruch. Zuletzt habe ich Ritchie verpasst (Aladdin, Wrath of Man), als gescheitert betrachtet (King Arthur), längst nicht mehr so auf dem Schirm wie zu meinen Fan-Zeiten (Snatch, Revolver), oder nur einmal gesehen (Sherlock Holmes, UNCLE). Aber es wäre kein Experiment (wenn es denn eines ist), das ich ablehnen würde.
We'll always have Marburg

Let the sheep out, kid.

Re: Regie für BOND26+

205
Oh man.

Ich würde jetzt gerne Barbara Broccoli sehen, wie sie zuerst grün, dann blau, dann rot anläuft. Ohne voreilig Schlüsse ziehen zu wollen, aber falls die Beschuldigungen zutreffen, dann ist CJF in der Tat vorerst erledigt, und nicht nur für EON. Dass ausgerechnet er für NTTD und dessen Ausrichtung zu großen Teilen mitverantwortlich ist und Bond in TB als „Vergewaltiger“ bezeichnet hat, verbildlicht das, was Doppelmoral genannt wird, ganz vorzüglich. Ich bin gespannt, ob sich jemand von EON zu Wort meldet.
Über die True Detective-Geschichte war ich bereits im Bilde.

Re: Regie für BOND26+

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Solange er nicht offiziell angeklagt wird, passiert ohnehin nichts. Und das scheint noch nicht der Fall zu sein. Theoretisch könnte er die Frauen des Rufmordes beschuldigen, aber das wird er nicht tun, da es die Sache für ihn nur unnötig aufblasen dürfte. Tatsächlich liest sich das Ganze eher wie eine Randnotiz, ich habe nur kurze Artikel darüber gefunden, es ist auch keine Tagline, wenn man den Namen Fukunaga googelt etc. ... Und es stellen sich natürlich auch zu Recht ein paar Fragen: Wo fangen „Grooming“ und „Harassment“ an, sowie die Frage nach persönlichen Rachemotiven in den Fällen. Was mich verwundert - Fukunaga soll eine Kopie von No Time To Die auf seinem Laptop besessen haben, die er angeblich noch vor Release zuhause vorgeführt hat. Das halte ich dann doch für sehr unwahrscheinlich, da viel zu riskant, was nicht heißt, dass es nicht passiert ist. Soweit ich weiß wurde der Film nach seiner Fertigstellung in einer Vault unter Verschluss gehalten.

Re: Regie für BOND26+

208
Es hat definitiv eine (oder mehrere) private Vorstellungen von NTTD bei Fukunaga gegeben, ich glaube das hat er auch einmal in einem Interview gesagt oder jem. anderes...

Natürlich gilt die Unschuldvermutung. Von dem, was bisher bekannt wurde, ist strafrechtlich auch nichts dabei, es waren ja alle über 18, keine Gewalt etc. Aber moralisch ist es halt schon fragwürdig, vor allem weil er sich dessen ja sehr bewusst war - sofern die Aussagen stimmen.

Und ja, die True Detective Geschichte war bekannt, wobei das schon noch eine andere Nummer ist. Dass der Regisseur eine Stripperin in einem Film auch Oben Ohne zeigen möchte, ist grundsätzlich keine gr. Überraschung. Hintergründe, Kommunikation etc. mal weggelassen, das dürfte wohl nicht gestimmt haben.

Aber ja, interessant wie es nun weitergeht.
It's a shame, really.
Bond... JamesBond.de

Re: Regie für BOND26+

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Ich mag den optischen Stil von Joseph Kosinski. Eigentlich würde ich von ihm gerne mal einen "Mission: Impossible" - Teil sehen, aber da man dort inzwischen (leider) auf Abwechslung hinter der Kamera verzichtet, könnte er ja auch mal einen Bond-Film inszenieren?

Re: Regie für BOND26+

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Ohne für irgendwen Partei ergreifen zu wollen oder zu können, aber mich wundert etwas, dass die News um Fukunaga hier im Forum nicht mehr Wellen geschlagen haben. Nicht, dass das eine schlechte Sache ist.

Aber immerhin hat der Typ bezüglich Bonds Verhalten den Mund schon sehr sehr voll genommen. Eigentlich will ich das gar nicht unkommentiert lassen. Andererseits habe ich mir besagte Insta-Story angeschaut - selbes Spiel: Ohne hier etwas beurteilen zu wollen oder zu können, aber das ganze wirkt auf mich eher wie eine persönliche Abrechnung, zumal die Aufmachung der Story sehr effekthascherisch und reißerisch um die Ecke kommt. Für EON dürfte er dennoch durch sein.