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von photographer
Agent
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Natürlich kann man als Außenstehender eine Struktur wahrnehmen, wie das Ganze bei EON oder dem geldgebenden Verleih gehandhabt wird.
Bei der Neubesetzung der Hauptrolle wird von Seiten EONs erst einmal mit vielen Menschen gesprochen ob überhaupt Interesse besteht, da ein Großteil an Schauspielern, der Hype den die Rolle außerhalb der regulären Dreharbeiten in den Medien und der Öffentlichkeit ein Leben lang – auch danach noch – mit sich bringt, sich zum Teil bewusst ist und dies für sich persönlich nicht will.
Mischt sich erst einmal der jeweils betreuende Agent in die Angelegenheiten seines Klienten ein oder wird offiziell beauftragt, erhalten die Kennenlerngespräche und das berufliche Abwegen sofort einen formellen Charakter, der auch gleich finanziell ganz anders zu Buche schlagen dürfte. Wie viele Vorabmeldungen landeten durch einen Schauspielagenten forciert in der Yellow Press, in der dann behauptet wurde, dass ihr Mandat oder Mandatin bei nächsten Produktion mit dabei ist und wie oft kam es vor, dass dies gerade durch die Vorabberichterstattung dann (gerade) zum Scheitern verurteilt war.
Prominentes Opfer war sicherlich 1986 Pierce Brosnan, als ein Medienvertreter bei einem Essen in einem Nobelrestaurant zufällig mitbekommen hat, wer da zusammengossen hat und was zu dem Zeitpunkt beschlossen worden ist.
Nimmt also mal die verschiedenen Arbeitsschritte bei OCTOPUSSY zum Beispiel, kann man sagen:
Small-Talk: Timothy Dalton
Vorabberichterstattung: Oliver Tobias
Erfolgreicher Screentest: James Brolin
Besetzung: Der übliche Verdächtige, dessen Agent, die Forderungen im Gagenpoker mit dem Produzenten so hinzudrehen hatte, dass gefühlt beide Vertragsparteien sich am Ende als Sieger fühlen konnten.
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